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Riant au matin

Jean und ich genießen den wunderschönen Sonnenaufgang, der dem gestrigem in nichts nachträgt. Doch. Denn gestern um diese Zeit konnte ich mir nicht vorstellen, dass der Mann, der mich gerade umarmt, um meine Hand anhalten würde. Plötzlich hören wir Gelächter. Wer ist so früh unterwegs? Ich hebe meinen Kopf von Jean's Brust, obwohl es fast weh tut, mich von ihm zu lösen.

„Oh, nein! Auf in den Kampf...", raunt der schöne Mann, den ich abgewiesen habe und der trotzdem noch da ist.

Ich schaue ihn fragend an.

„Louis ist bei seinem Morgenspaziergang", erklärt Jean. "Und gleich wird er hier vorbei kommen, es ist sein Lieblingsplatz, deshalb sollte ich ihn auch malen. Schau..."

Jean zieht seinen Ärmel ein wenig zurück und zeigt mir seinen Unterarm, auf dem eine kleine Narbe zu sehen ist.

„Ich habe deinen Rat befolgt und das Zinnoberrot mit meinem Blut vermischt. Ist noch nicht perfekt, aber es wird ja nachdunkeln."

„Du bist ja fast so verrückt, wie ich...", murmele ich und Jean kichert.

„Das war sehr frech, Madame! Und das dürft ihr nur zu mir sein, wenn ihr meine Frau werdet!"

„Jean...", hauche ich und schaue ihn traurig an.

Im nächsten Moment erscheint der Sonnenkönig mit Gefolge. Wir springen auf und er ruft: „Ah, Jean! Mein teurer Freund! Und wen haben wir...hier?"

Ich verbeuge mich tief.

„Eure Majestät. Mein Name ist Herzogin Vera zu Brandenburg."

„Vera...ungewöhnlicher Name, nicht?"

„Meine Mutter war eine ungewöhnliche Frau, eure Hoheit."

„Wie ihr sicherlich auch, jedoch im anregendem Sinne, wenn unser guter Jean euch so schnell zu seiner neuen Muse gemacht hat", entgegnet er und schaut Jean ernst an.

Der lächelt entwaffnend. „Ich danke euch, Majestät, dass ihr mir meine Entscheidung nicht übel genommen habt." 

„Was würde ich ohne euch tun, Jean? Mir die langweiligen Bilder der anderen sogenannten Künstler anschauen. Sie haben keinen Mut, etwas zu wagen. Ist mein Bild bald fertig? Ich kann kaum erwarten, was ihr daraus gemacht habt!"

„Nur noch ein paar Stunden, eure Majestät. Die Herzogin half mir, es endlich fertig zu bekommen."

Der König lächelt mich an und ich schaue beschämt zu Boden.

„Wahrlich, eine schöne, üppige Muse! Ich verstehe eure Entscheidung. Nun, mein Neffe ist ebenso glücklich und dies wird ein prunkvoller Tag werden, nicht wahr?"

„Ganz sicher, eure Majestät."

„Nun, dann ruht euch noch ein wenig aus. Ihr erscheint mir müde. So wahrhaftige Künstler, sie waren bestimmt die ganze Nacht am Arbeiten!", albert er und dreht sich zu seinem Gefolge um.

Natürlich lachen alle mit und wir auch. Es wäre fatal, es nicht zu tun! Doch habe ich auch die Zweideutigkeit seiner Worte bemerkt. Und ein bisschen etwas von einer Muse habe ich gestern ja schon gezeigt...Jean nickt, verbeugt sich und ich ebenfalls. Nehme seinen Arm und als wir weit genug entfernt sind, prusten wir los. Einfach so. Ohne uns weiter darüber auszutauschen, was nun genau so komisch an dieser Situation war. Als wir bei der großen Treppe angekommen sind, wo unsere Wege sich trennen müssen, zieht Jean mich sanft in seine Arme. Ich seufze leise. Er murmelt: „Hör zu, Vera. Ich meinte eben nicht, dass du mich heute heiraten sollst, nimm dir die Zeit, die du brauchst. Nur...lass mir etwas Hoffnung."

Doch ich habe mich schon entschieden. Schaue zu ihm hoch, in diese schönen Augen. Nein, er ist nicht der Mann aus meinem Traum, das weiß ich jetzt. Und ich erkläre ihm ernsthaft: „Ich werde dich heute heiraten, Jean. Und zwar aus einem sehr eigennützigem Grund, weil ich mir erhoffe, dass ich in deinem Arm besser schlafen kann. Das Bett zu teilen, wäre jetzt noch verpönt."

Jean grinst. Seine Augen leuchten und er hebt mich sanft hoch, küsst mich zärtlich und dreht uns im Kreis. Ich kichere und nach einer Weile raunt Jean:„Liebste, das, was wir gestern getan haben, ist noch viel verpönter als mit dir in einem Bett zu liegen! Ich werde dich jetzt einfach mitnehmen, was sollen sie tun?"

„Uns hinaus werfen? Jean, lass mich bitte runter!", quietsche ich.

Er setzt mich auf der Treppe ab. Er muss ziemlich stark sein, ich bin nicht gerade eine Elfe!

„Nun gut, nicht, dass du es dir doch noch anders überlegst", erwidert er. Er beugt sich dicht heran und flüstert: „Heute Nacht..."

Dann läuft er die Treppen hoch und ruft: „...malen wir das Bild zu ende! Was sollten wir sonst auch tun?"

Ich lache und steige herunter, um in den nächsten Flügel zu gelangen. Gehe auf mein Zimmer, die Italienerin ist ausgeflogen. Nun, dann kann ich vielleicht noch ein paar Stunden schlafen. Stunden? In genau vier Stunden wird die Zeremonie los gehen, und ich muss mich noch umziehen. Ich hoffe, dass es mein hellgraues Ballkleid tun wird. Denn ich habe ja kein Brautkleid mitgebracht! Ich weise eine Zofe an, mich rechtzeitig zu wecken, doch ich bin zu aufgeregt und wälze mich hin, und her. Da ich erst nach einer Stunde einschlafe, bin ich völlig erledigt, als die Zofe mich wieder aufweckt. Mittlerweile hat es sich herum gesprochen, dass ich auch heiraten werde und eine Contessa bringt mir ein Hochzeitskleid, das noch in irgendeinem der zig Zimmer gelegen haben muss. Es ist nicht die neueste Mode, aber es passt. In Weiß wirke ich tatsächlich unschuldig! Ich lächle meinem Spiegelbild zu, während meine Haare aufgesteckt werden. Dann legen sie den Schleier darüber. Wie soll ich das nur meinem Vater erklären? Er hätte keinen Wert darauf gelegt, dabei zu sein, das weiß ich. Er glaubt, wie ich es getan habe, dass ich niemals einen Mann finden werde, der sich nicht durch meine Erkrankung einschüchtern lässt. Doch wir wurden Lügen gestraft...

Wer hätte gedacht, dass dieser Tag so enden würde?

Doch, eigentlich hätte ich es wissen müssen. Mir fehlte von Anfang an der Schlaf, und ich weiß ja, dass das fatal für mich ist. Mein schönes Brautkleid ist zerrissen und beschmutzt, und ich kann froh sein, dass ich nicht im Loch sitze. Man hätte mich beinahe ins Gefängnis geworfen, weil ich den Neffen des Königs attackiert hatte. Nicht nur ihn, nein, ich bin regelrecht Amok gelaufen! Wenn ich jetzt drüber nachdenke, klingt es wie ein alberner Roman!

Ein wunderschöner Sommertag, die Vögelein zwitschern, vier hübsche, aufgemotzte Hochzeitspaare stehen vor einem Altar im farbenfrohen Schlosspark von Versailles. Man schaut sich verliebt an, die Damen seufzen, der König ist hingerissen. Doch dann fällt ein Schatten auf das Gesicht der ältesten Braut. Warum? Weil sie plötzlich von häßlichen Dämonen umgeben ist, ja, selbst Louis, der Sonnenkönig, sieht aus, wie ein großer, unheimlicher Troll. Er grinst mich mit einer Reihe schiefer, gelber Zähne an, während Jean neben mir in Flammen steht. Der schlimmste Dämon ist aber der Soldat, der meine Cousine ansieht, als wollte er sie gleich fressen. Ich versuche, es zu ignorieren, doch nun beugt sich der Soldatendämon vor und beißt meiner lieblichen Cousine Maria ein riesiges Stück Fleisch aus der Brust. Sie lacht wild und ich schreie. Natürlich erwecke ich nun die Aufmerksamkeit des Dämons und er tritt auf mich zu, ich reisse dem Vampirpfarrer die brennende Bibel aus der Hand und werfe sie nach dem Monster. Ich treffe es am Kopf und es geht in Flammen auf, doch nun kommen alle auf mich zu und der Flammendämon neben mir packt mich. Ich reisse mich los und schlage und kratze mich durch die Menge geifernder Höllenwesen.

Ich erinnere mich nicht, wann sie mich schließlich eingefangen haben. Sie haben mir etwas gegeben, ein Kraut, das mich benommen gemacht und die Dämonen verbannt hat. Ich habe gehört, wie sie darüber sprachen, dass ich besessen sei, denn keine Frau wäre so stark wie ich. Und dann Jean. Er war laut gewesen, brüllte und schimpfte. Nicht mit mir, das habe ich irgendwann begriffen. In meinem Kopf ist alles völlig verworren!

Ich blicke hinaus, Felder ziehen an mir vorbei. Wir fahren über eine unebene Straße und mir wird übel. Ich greife nach Jean's Arm. 


„Ich bin da, Liebste", raunt er.

„Übel...", keuche ich.

„Kutscher, halte an!", ruft Jean und hilft mir gerade noch rechtzeitig, die Tür zu öffnen.

Er hält mich, während ich mich übergebe. Der Pflanzenextrakt brennt säuerlich in meinem Mund. Als ich fertig bin, zieht Jean mich wieder in die Kutsche und säubert mich. Ich fühle mich, wie ein Baby, doch es hilft ja nichts. Ich kann froh sein, dass er noch da ist!

„Wo fahren wir hin?", krächze ich nach einer Weile.

„An die Küste. Ich musste Louis versprechen, dass wir das Land verlassen. Ich habe Freunde in England, die uns aufnehmen werden."

„Jean, warum bringst du mich nicht heim? Vater weiß ja nicht, dass du mit mir gereist bist, wenn du mich einfach vor unseren Toren absetzt?"

„Und dann?"

„Dann ziehst du weiter! Es gibt noch viele gesunde Prinzessinnen, die du heiraten kannst. Ich schätze, wir haben uns noch nicht das Ja- Wort gegeben?"

„Nein. Gaston und Maria waren vor uns an der Reihe und haben sich geküsst, anscheinend hat dir das missfallen. Du hast Gaston mit der Bibel beworfen. Zuerst dachten alle, es ginge um ein Eifersuchtsdrama, aber du hast mich genauso attackiert. Und andere."

Ich stöhne auf.

„Oh, Gott, hilf mir! Wie furchtbar ist das alles! Nein, ich kann dir nie wieder in die Augen sehen."

Jean knurrt.

„Natürlich kannst du! Ehrlich gesagt, war es die lustigste Hochzeit, auf der ich je war!"

Ich schaue ihn an und weiß nicht, ob ich mich angegriffen fühlen oder auch darüber schmunzeln soll. Ich bemerke einen langen Kratzer unter Jeans linkem Auge.

„War ich das?", hauche ich.

Er nickt.

„Ja, aber es ist nur ein alberner Kratzer! Diese Idioten haben so getan, als wärst du gemeingefährlich! Es war einfach lächerlich, wie sie sich aufgeführt haben. Ich habe Louis gedroht, wenn er dich einsperrt, würde er wieder einen Konflikt mit dem Reich herauf beschwören. Da hat er uns lieber ziehen lassen."

„Danke. Wenn du nicht gewesen wärst..."

„Hättest du nicht vor dem Altar gestanden und die ganze Sache wäre nie passiert. Wir sollten uns wohl lieber in einer etwas intimeren Runde trauen lassen..."

„Wie kannst du das noch wollen?" , murmele ich.

„Jetzt erst recht. Aber nun ruhe dich aus, ich wecke dich, wenn wir da sind. Ich habe deinem Vater einen Boten geschickt, damit er darüber informiert ist, dass du in Sicherheit bist."

„Danke. Ich hoffe nicht, dass er...sich mit Louis anlegen wird. Vielleicht ist es besser, nach der Geschichte nicht nach Hause zu fahren, ich habe Vater angelogen. Er denkt, ich sei noch in München."

„Nun, ich glaube, es ist auf jeden Fall klüger, erst einmal Gras über die Sache wachsen zu lassen, hm?", erwidert Jean sanft.

Ich nicke. Er zieht mich in seinen Arm und ich bin einfach zu müde, um zu protestieren. Jean erzählt mir, wie albern sich die feinen Damen während meines „Ausrasters" benommen hätten und er imitiert sie so witzig, dass ich sogar ein wenig schmunzeln muss. Während ich seiner rauen Stimme lausche, schlafe ich schließlich ein.

Natürlich kommt die Scham wieder, sobald ich die Augen geöffnet habe. Und mein Rücken schmerzt. Wir sind die halbe Nacht durch gefahren und haben glücklicherweise einen kleinen Gasthof gefunden, der so früh am Morgen schon geöffnet hat. Der Wirt, der auch noch recht müde aussieht, bringt uns Brot und Käse.

„Mehr kann ich dir nicht bieten, Liebste", sagt Jean entschuldigend.

Ich schaue Jean erschrocken an.

„Nein, nein...ich kann doch froh sein, dass du überhaupt hier bist! Ich hoffe, das Vater uns trotz allem ein bisschen Mitgift zukommen lässt. Und...", ich beuge mich vor und flüstere: „Ich werde meinen Schmuck verkaufen, damit wir die Überfahrt bezahlen können."

Jean nickt.

„Hm. Ich wollte endlich mal das Abenteuer erleben, ein blinder Passagier zu sein!"

Ich richte mich auf und lächle. „Dann bezahle ich eben nur MEINE Überfahrt."

Jean grinst. „Und du versteckst mich unter deiner Koje?"

„Nein, du wirst dich schön unter Deck zwischen den Ratten und Weinfässern aufhalten, während ich mit dem Kapitän frühstücke!"

Jean lacht. „Du willst noch einmal essen?"

„Ich esse immer! Oder willst du, dass deine Zukünftige bald so dürr ist, wie du selbst?"

„Ich bin nicht dürr! Davon konntest du dich schon recht früh überzeugen, oder nicht?"

Ich werde rot und schaue beschämt zur Seite. Hm. Sein wunderschöner Körper! Jean fährt fort: „Nein, natürlich sollst du deine verlockenden Rundungen nicht verlieren. Doch ich verbiete dir, mit einem anderen Mann zu speisen!"

„Wir sind noch nicht verheiratet, Jean", entgegne ich und schaue ihn wieder an.

Seine schönen Augen sind ernst auf mich gerichtet. Der Moment dauert ewig und ich spüre, wie Hitze in mir aufsteigt. Sein Blick zeigt mir deutlich, dass der Fakt, noch nicht offiziell ihm zu gehören, bedeutungslos ist. Und genau so sehe ich es auch. Ich beuge mich ein wenig vor und Jean's Blick wandert tiefer. Er beißt auf seine Unterlippe. Schaut mich wieder direkt an und küsst mich dann zärtlich.

„Jean, der Mann rechts von uns...", flüstere ich, als sich seine Lippen von meinen lösen.

„Ich hab's gemerkt. Ignoriere ihn einfach."

Nun küsse ich ihn, weil ich es einfach liebe. Seine Lippen sind kühl und schön geformt. Jean zieht sich vorsichtig zurück.

„Genug...meine süße Puppe", haucht er.

Ich reisse die Augen auf.

„War das...unschicklich?"

„Nein. Ich würde dir gerne zeigen, wie unschicklich in der Öffentlichkeit geküsst wird, aber damit würde ich mich nur noch mehr quälen." Er seufzt. „Ja, ich denke, bei den Ratten zu schlafen wäre die beste Lösung!"

Ich nicke traurig. Er lächelt und fügt hinzu: „Außer du bestehst darauf, dass ich unter deinem Bett liegen soll."

„In", hauche ich und beschäftige mich mit dem Brot.

Jean lacht. „Das schickt sich nun wirklich nicht. Aber es weiß ja niemand, dass du nicht die Comptess d'Angèle bist, oder?"

„Genau! Wo liegt dieses Angèle eigentlich?", frage ich schmunzelnd.

Jean nimmt meine Hand und spielt mit meinen Fingern.

„Nirgendwo. Louis hat mir diesen Namen verliehen, weil er der Meinung war, mein richtiger Name höre sich zu plump an. Ich wurde in Französisch- Guayana geboren. Kam aber schon als Kleinkind zurück nach Frankreich."

„Französisch- Guayana? Wo ist das?"

„Auf dem neuen Kontinent."

Ich seufze.

„Wie wundervoll. Dann warst du ja tatsächlich schon dort!"

„Als Baby! Und nun reicht mir das Gestarre. Ich werde diesen Mann jetzt zur Rede stellen."

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