Ich dachte, dass 2022 vielleicht mehr Möglichkeiten bringen würde.  Und vielleicht kommen sie noch, aber bisher sehe ich meine Möglichkeiten nicht.

Ich hab Probleme mit der Lehrweise einer meiner Professoren und dadurch setze ich mich so stark unter Druck und merke, wie sehr meine Psyche darunter leidet.

Mein Ziel für 2022 war tatsächlich das Studium abzubrechen. Und ich war mental schon 5 Mal kurz davor.

Ich hab nur meiner Freundin versprochen, mit ihr die Klausur Ersatzleistung in dem einen Hauptkurs zusammen zu machen und will sie deswegen nicht einfach stehen lassen.

Deswegen habe ich mir ein Übergangsplan gemacht, dass ich mich in dem Problemfach auf inaktiv setzen lasse und dann ein großes Problem weniger habe. Bis ich dann Ende Januar aufgebe.

Meine Familie war immer okay mit der Entscheidung, solange ich mir halt eine Ausbildung suche bevor ich abbreche. Leider bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich es nicht mehr aushalte und starke Schlafprobleme entwickelt habe. Seit Anfang des Jahres habe ich nicht mehr als 4-5 Stunden geschlafen und ich fühle mich einfach ruhelos. Außer tief in der Nacht. Erst da kann ich mich mit einer Fanfiktion entspannen und will am liebsten, dass die Nacht ewig wärt. Ein typischer Fall von Daytime-Prokrastination.

Doch ich habe gerade absolut keine Perspektive.

Es heißt immer: Wenn du in dem einen Bereich nicht genommen wirst, dann muss du halt erstmal was anderes machen.

Aber ich weiß nicht, was ich kann. Also schon so ein bisschen. Ich kann viel gut, aber nichts wirklich herausragend.

Und obwohl ich mir eigentlich fest vorgenommen habe meinen Plan umzusetzen, auch wenn es heißt aus meiner Comfort-Zone, welche fast eher ein Strudel aus Verzweiflung gleicht, herausmuss. Allerdings bekomme ich nun Druck von einer Seite meiner Familie, nachdem ich meinen Plan preisgegeben habe.

Und jetzt fühle ich mich, als ob ich so lange mit dem ganzen Stress und Druck umgehen muss, BIS ich endlich was anderes gefunden habe. Weil alles andere nicht akzeptabel wäre. Eine Lücke im Lebenslauf unverzeihbar. Zumindest war das die Message die rüberkam. Als würde mein Lebenslauf und mein Karrierefortschritt wichtiger ist als meine psychische Gesundheit. Aber was bringt mir das, wenn ich jeden Tag nicht schlafen kann vor Angst vor den Seminaren des Professors, mit Angst zu versagen und ich keine Ruhe mehr habe?

Ich hab das Gefühl, dass egal was ich tue, einfach komplett nutzlos ist. Alle eh nur gegen mich spielen und eigentlich schon seit meiner Geburt vom Universum entschieden wurde, dass ich keine Chance habe meine Ziele zu erreichen und mir extra nutzlose Talente gegeben.

Mir wurde die Frage gestellt: "Was, wenn du keine Ausbildung dieses Jahr findest?"

Ich weiß es nicht. Soweit habe ich nicht gedacht, aber ich denke nicht, dass mein eher negativ und unter Stress und Druck zerbröckelter psychischer Zustand mir helfen würde ein Job zu finden, da ich momentan wieder alles negativ sehe.

Und doch fühlt es sich manchmal so an, als würde ich mich nur anstellen. Es mir einreden und es schlechter machen als es ist. Als ob ich nicht das Recht hätte mich zu beschweren. Ich muss es einfach weiter ertragen.

Ich hab Angst. Angst vor der Zukunft. Angst keine Kontrolle über mein Leben zu haben. Angst von niemanden akzeptiert und respektiert zu werden. Angst davor meine Ziele nicht zu erreichen und nicht gut genug zu sein. Wie gesagt, ich kann relativ viel ganz okay, aber das war's auch schon.

Warum muss ich mit 21 mein Leben schon rausgefunden haben? Am besten schon ein Haus, 2 Kinder und was weiß ich alles erreicht haben? 

Warum fühlt es sich so an, dass alle anderen voll den Plan haben oder sich zumindest nicht von der Zukunft stressen lassen, weil sie wissen, was sie wollen?

Warum fühlt es sich so an, als ob ich bei den Basics hängen geblieben bin?

Ich will einfach nur schlafen und meine Ruhe. Ich weiß, das wird mir nicht helfen eine Lösung zu finden.

Aber ich bin einfach zu unsicher, um irgendwelche Schritte zu gehen. Angst vor Fehlern und davor alles zu bereuen. (Auch wenn ich mir bei dieser Sache fast schon zu 100% sicher bin, dass ich das nicht bereuen werde.)

Ich kann nicht mehr. Ich bin nervlich am Ende.