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Kapitel 8

PoV: Beta Ben

Die Nacht liegt schwer über dem Lager. Ich stehe am Rand der Lichtung, mein Blick auf die dunklen Schatten des Waldes gerichtet, als könnte ich Antworten in den Bäumen finden.

Adam ist wach, und das sollte mich beruhigen. Doch die Sorge in seinen Augen, die unbändige Entschlossenheit, die fast an Wahnsinn grenzt, lässt mich mehr als nur nervös werden. Lia. Ihr Name hängt wie eine unsichtbare Last über dem gesamten Rudel. Wir alle haben sie verloren, unsere Luna, doch Adam... für ihn ist es anders. Sie war sein Licht, sein Anker. Und jetzt?

Ich atme tief durch und lasse meinen Blick über die Lichtung schweifen. Das Rudel ist zerbrochen, seine einst so unerschütterliche Stärke in Rauch aufgegangen – genauso wie unser Zuhause. Die Verletzten sind überall, und selbst die Heiler wirken ausgelaugt. Ich sollte etwas tun, ihnen helfen, irgendetwas. Doch ich bleibe hier stehen, unfähig, mich zu bewegen.

„Ben?" Die Stimme hinter mir reißt mich aus meinen Gedanken. Es ist Mara, die ältere Heilerin. Ihr Gesicht ist von Sorgenfalten durchzogen, und ich sehe die Erschöpfung in ihren Augen. Sie ist seit Stunden unermüdlich im Einsatz, und doch steht sie hier, als würde sie erwarten, dass ich die Welt rette.

„Was ist los?" frage ich, meine Stimme rau.

„Adam..." Sie zögert, bevor sie weiterspricht. „Er will sofort los. Er ist überzeugt, dass sie noch lebt."

Ich presse die Lippen zusammen und drehe mich ganz zu ihr um. „Was hat er gesagt?"

„Nicht viel," murmelt sie. „Aber er hat diesen Blick. Du kennst ihn, Ben. Wenn er so aussieht, ist er zu allem bereit."

Ich schließe die Augen und spüre, wie die Verantwortung noch schwerer auf meinen Schultern lastet. Adam ist unser Alpha, unser Anführer. Doch in seinem Zustand... was, wenn er sich selbst oder das Rudel in Gefahr bringt? Er ist noch nicht stark genug, weder körperlich noch geistig. Aber wie kann ich ihn aufhalten?

„Ich kümmere mich darum," sage ich schließlich und gehe in Richtung des Haupthauses.

Drinnen ist es still, abgesehen von dem knisternden Feuer im Kamin. Adam sitzt auf der Bettkante, sein Oberkörper mit provisorischen Verbänden bedeckt, doch seine Haltung ist aufrecht, sein Blick fokussiert. Er hat sich umgezogen, trägt bereits seine Stiefel, als würde er jeden Moment aufbrechen.

„Adam," beginne ich, doch er hebt die Hand, bevor ich weitersprechen kann.

„Ich weiß, was du sagen willst," sagt er, ohne mich anzusehen. Seine Stimme ist ruhig, doch in ihr liegt ein harter, entschlossener Ton. „Aber ich werde nicht hier sitzen und nichts tun."

„Du bist noch nicht bereit," sage ich, trete näher und versuche, die Wut in meinem Ton zu zügeln. „Du kannst kaum stehen, geschweige denn kämpfen."

„Das spielt keine Rolle," erwidert er, jetzt trifft sein Blick den meinen. „Sie ist da draußen, Ben. Ich weiß es. Ich kann es fühlen."

Ich halte inne, überrascht von der Intensität in seinen Augen. Es gibt keine Zweifel, keine Unsicherheiten. Nur diese unerschütterliche Überzeugung. „Adam... wir haben sie nicht gefunden. Wir wissen nicht, ob—"

„Sie lebt," unterbricht er mich scharf. „Ich habe sie im Traum gesehen. Sie hat zu mir gesprochen."

Ich blinzle und versuche, meine Worte zu finden. Ein Traum. Das klingt nicht nach einem rationalen Grund, das Rudel zu verlassen und sich in den Wald zu stürzen. Doch gleichzeitig... Adam war nie jemand, der sich von irrationalen Gefühlen leiten ließ. Wenn er sagt, dass er sie gespürt hat, dann...

„Und wenn du dich irrst?" frage ich schließlich, meine Stimme leise.

Er steht auf, schwankt kurz, doch fängt sich schnell wieder. „Dann sterbe ich mit dem Wissen, dass ich es versucht habe. Aber ich werde nicht hier sitzen und nichts tun, während sie mich braucht."

Ich sehe den Alpha in ihm, die Entschlossenheit, die uns alle durch die dunkelsten Zeiten geführt hat. Doch jetzt ist es anders. Jetzt wird er von etwas getrieben, das weit über die Verantwortung für das Rudel hinausgeht. Es ist Liebe, Verlust und Hoffnung – alles vermischt zu einem Feuer, das ihn antreibt.

„Gut," sage ich schließlich und atme schwer aus. „Aber wenn du gehst, dann nicht allein. Ich komme mit."

Er sieht mich an, und für einen Moment gleitet ein Hauch von Erleichterung über sein Gesicht. Doch er nickt nur knapp, bevor er sich wieder dem Fenster zuwendet, sein Blick auf den Wald gerichtet.

„Wir brechen im Morgengrauen auf," sagt er, seine Stimme leise, aber fest. „Ruh dich aus, Ben. Wir werden sie finden."

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