Kapitel 48
PoV: Alpha Adam
Die Nacht ist tief, und die Luft scheint schwerer zu werden, je näher wir Kains Versteck kommen. Meine Wölfe bewegen sich in angespannter Stille, jeder Schritt ein Teil unseres Plans, jede Bewegung präzise und kontrolliert. Doch in meinem Inneren tobt ein Sturm. Lia ist nah – ich spüre es. Ihr Duft hängt in der Luft und mein Wolf drängt nach vorne, wild und unbändig. Aber ich zwinge mich zur Kontrolle. Noch nicht. Nicht, bis der Moment kommt.
„Adam," kommt Bens Stimme über das MindLink. „Wir sind in Position. Elias ist auf der anderen Seite und wartet auf dein Zeichen."
„Bleibt bereit," antworte ich knapp. „Wir machen das schnell und präzise."
Kains Versteck liegt vor uns – ein altes Herrenhaus, halb verfallen, doch immer noch imposant. Die Fenster sind dunkel, aber ich weiß, dass es ein Trugbild ist. Dort drinnen lauert er, mit seinen Dämonen, bereit, uns zu empfangen.
„Das ist es," sage ich, so, dass mich alle über die Gedanken hören können. „Heute beenden wir das. Für Lia. Für das Rudel. Für alles, was er uns genommen hat."
Ein leises Knurren geht durch die Reihen, und ich weiß, dass sie bereit sind. Ich nicke und gebe das Signal. „Angriff."
Wir stürmen vor, schnell und ohne Zögern und die Wölfe teilen sich auf. Ich ziehe die Luft durch die Schnauze und versuche herauszufinden, wo Lia und unser Kind sind, doch es richt zu sehr nach Verfall. Ich rümpfe die Schnauze und laufe in den nächsten Gang.
„Adam!" höre ich Elias plötzlich. „Ich habe Soran gesehen. Er ist im Ostflügel!"
Ich knurre, meine Wut kocht hoch. „Bleib dran, aber sei vorsichtig. Diese Dämonen sind gefährlich."
Elias' Antwort ist knapp, und ich weiß, dass er genauso entschlossen ist wie ich. Doch während ich weiter durch die Korridore stürme, höre ich es – ein schwaches, vertrautes Geräusch. Ein Baby.
Mein Herz bleibt kurz stehen, dann renne ich schneller, Elias gesellt sich an meine Seite. Der Klang führt mich zu einer verschlossenen Tür, und ohne zu zögern, reiße ich sie aus den Angeln.
Da ist sie.
Lia sitzt auf einem einfachen Bett, unser weinendes Kind in ihren Armen. Ihre Augen weiten sich, als sie mich sieht, und für einen Moment bleibt die Zeit stehen. Ich stürze zu ihr, verwandle mich, nehme sie in meine Arme, halte sie fest, als könnte ich sie nie wieder loslassen.
„Adam," flüstert sie, und ihre Stimme ist brüchig, aber voller Erleichterung.
„Ich bin hier," sage ich, meine Stimme rau. „Ich lasse dich nicht mehr los."
Doch bevor ich weitersprechen kann, spüre ich es – die Kälte, die den Raum füllt, die Dunkelheit, die sich zusammenzieht. Ich drehe mich um, und da steht er. Kain, mit seinem selbstgefälligen Grinsen, und hinter ihm die drei Dämonen. Elias stellt sich schützend und knurrend vor uns.
„Du bist schnell," sagt Kain, seine Stimme ist ein höhnisches Murmeln. „Aber nicht schnell genug."
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