Kapitel 29
PoV: Alpa Adam
Die Tür der Hütte schwingt auf, und ein fauliger, abgestandener Geruch schlägt mir entgegen. Meine Muskeln spannen sich an, während ich eintrete, meine Augen scannen den düsteren Raum. Doch sie ist nicht hier. Keine Spur von Lia, keine Bewegung, nur die stille Dunkelheit, die mich zu verspotten scheint.
Ein leises Knurren dringt aus meiner Kehle, und meine Fäuste ballen sich. Mein Herz rast, meine Gedanken überschlagen sich. Wer auch immer sie hat, er spielt mit dem Feuer.
Ich gehe tiefer in den Raum, nehme die Gerüche auf, die in der Luft hängen. Verfall, Schweiß – und etwas anderes. Der Duft von etwas Essbarem, ein Fremder und Lias Duft, schwach, fast verweht. Doch darunter ist noch etwas anderes. Etwas Vertrautes, das meinen Wolf auflodern lässt.
Der Rogue.
Ich atme tief ein, lasse den Geruch mich leiten. Mein Kopf schießt hoch, meine Augen verengen sich. Er war hier. Der Bastard, der sie mir genommen hat. Seine Spur ist frisch, und mein Wolf tobt in mir, drängt mich, die Jagd aufzunehmen.
„Du kommst mir nicht davon," murmle ich, meine Stimme rau. Ich verlasse die Hütte, trete zurück in die Kühle der Nacht. Der Wald ist still, doch die Luft ist schwer von der Fährte des Rogues. Mein Wolf knurrt, ein dumpfes Grollen, das durch meine Brust vibriert. Ich habe seine Spur. Und ich werde ihn finden.
Der Wald zieht an mir vorbei, ein Wirbel aus Schatten und Licht, während ich seinem Geruch folge. Jeder Schritt bringt mich näher, jeder Atemzug treibt mich weiter an. Mein Wolf ist unaufhaltsam, getrieben von der Wut und der Sehnsucht, die mich verzehren.
Der Duft führt mich tiefer in den Wald, in einen anderen Wald, den ich nicht kenne, weit entfernt von meinem Rudel. Die Bäume werden dichter, ihre Äste ragen wie Klauen in den Himmel. Der Boden ist feucht, und das Rascheln der Blätter unter meinen Pfoten ist das einzige Geräusch, das die Stille durchbricht. Ich bewege mich in fremdem Territorium.
Dann halte ich inne. Der Geruch ist stärker hier, fast überwältigend. Er ist nah.
Ich lasse meinen Blick schweifen, meine Ohren zucken bei jedem Geräusch. Mein Wolf knurrt leise, bereit für den Kampf, der kommen könnte. Doch da ist nichts. Nur der Wald und die Spur, die sich vor mir windet wie ein unsichtbarer Pfad.
Und dann sehe ich ihn.
Zwischen den Bäumen, kaum mehr als ein Schatten, steht er. Der Rogue. Seine Augen funkeln im Schatten eines Busches, und ich spüre die Anspannung in seiner Haltung. Für einen Moment ist alles still. Nur wir zwei. Ein Sturm von Wut und Instinkt brodelt in mir, doch ich halte ihn zurück. Noch.
Unsere Blicke treffen sich, und ich sehe, dass er bereit ist. Vielleicht für einen Kampf. Vielleicht für etwas anderes. Doch eines ist sicher – das hier endet nicht ohne Antworten.
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