~Extra Kapitel~
POV Dylan:
Ich habe mir das Sterben immer schlimmer vorgestellt. Es ist nicht so, wie im Fernsehn. Als ich aufkam auf dem Boden, hat mein Körper nur kurz sehr stark weh getan. Ich habe gespürt wie meine Rippen brechen. Und dann war alles weg. Nichts mehr. So, als würde ich in einen tiefen Schlaf fallen. Als ich die Augen öffne bin ich auf einer großen Wiese. Nirgendwo ein Auto. Einfach wunderbare Stille. Es ist angenehm von der Temperatur her und eine leichte Windbriese streicht durch mein Gesicht.
„Hast du es auch geschafft?",höre ich eine bekannte Stimme hinter mir sagen. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Ich drehe mich so schnell es geht um und umarme die Person so feste es nur geht.
„Hör auf zu weinen. Du bist ja so peinlich!",sagt Dustin und lacht.Dustin.Mein Dustin. Ich sehe ihn mir genau an. Seine kleine Zahnlücke, sein freches Grinsen... ich habe es so sehr vermisst. Er hat sogar Haare auf den Kopf, die zerstreut in alle Richtungen, wie vom Winde verweht, liegen.
„Dustin... Dustin.... Ich... ich freue mich so... ich hab dir nicht gesagt wie sehr ich dich lieb habe... ich hab dich so lieb...",stottere ich rum und versuche nicht all zu sehr zu weinen.
„Gott sei Dank hast du das nie. Das wäre peinlich gewesen vor den anderen Kindern... aber naja ich ... hab dich ja auch lieb. Du bist wie der große Bruder, den ich nie hatte.",erwidert er und wischt meine Tränen weg. Danach umarmt er mich, indem er seine Arme um meinen Kopf legt.
„Hier sind ganz viele von uns. Erinnerst du dich an Melina, Louis, Ben und Katy? Alle sind hier.", antwortet er und nimmt meine Hand.
Melina, Louis, Ben und Katy waren auch Kinder die den Kampf gegen den Krebs verloren haben.
„Du Dylan...? Hat meine Mama sehr stark geweint ..? Wie war meine Beerdigung?",fragt Dustin und sieht traurig zu Boden, während er mich mit sich zieht.
„Deine Mama hat dich so lieb Dustin.. natürlich ist es für sie sehr schwer, dass du weg bist... sehr sehr schwer sogar.. aber du wirst sie bald wieder sehen,wenn ihre Zeit gekommen ist. Dann seid ihr wieder vereint. Deine Beerdigung war sehr rührend. Alle waren da. Und wir alle haben deinem Körper ... deiner Hülle ... gesagt wie sehr wir dich lieb haben. Du sahst ganz friedlich aus. Kennt man von dir ja so gar nicht.",antworte ich ihm und drücke seine Hand etwas fester.
„Bereust du manchmal dein Leben, Dylan? Bereust du es, manche Dinge so erlebt zu haben?",fragt er mich weiter aus.
„Nein. Ich würde alles genauso nochmal tun. Ich habe wahre Freunde, wie dich, gefunden. Ich habe eine Person all meine Liebe gegeben. Ich habe die Person gefunden, die mein ganzes Leben bedeutete und die mein ganzes Herz für sich gewonnen hat. Andere Menschen suchen und suchen nach dieser Person, aber finden sie nicht. Ich wurde geliebt und habe geliebt. Das ist für mich der Sinn des Lebens gewesen. Und jetzt.. kann ich hoffentlich für immer mit euch zusammen bleiben. Mein Herz tut nicht mehr weh. Ich fühle mich einfach nur frei von Sorgen und Lasten. Nein,ich bereue nichts.",erwidere ich mit einem Lächeln und meine jedes Wort davon ernst.
Wir gehen über die Wiese und kommen an einer Menge von Menschen vorbei. Es sind so viele, aber trotzdem ist genug Raum und Natur für alle da. Es ist ein Wunder.
Und alle sind glücklich. Jedenfalls auf den ersten Blick, denn obwohl es einem hier gut geht, sind die Gedanken doch bei denen, die noch nicht hier sind. Denen, die einen schrecklich vermissen und mit den Tod der geliebten Person zurecht finden müssen. Habe ich meiner Mutter wirklich oft genug gesagt, wie sehr ich sie liebe und wie dankbar ich ihr für alles bin? Habe ich meinen Freunden genug dafür gedankt, dass sie für mich da waren?
Ich wünschte wir würden uns alle viel mehr Zeit dafür nehmen. Denn das sind die wirklich wichtigen Sachen. Unser Tod ist das,was anderen widerfährt. Nicht uns selbst. Wir bürgen ihnen eine Last auf, mit dem Verlust und der Trauer fertig werden zu müssen.
Für mich war der Selbstmord mit und für Thomas das einzig richtige. Aber für meine Mutter nicht. Für meine Freunde nicht. Ich habe ihnen schreckliches Leid zugefügt ... ich hoffe,dass ich sie eines Tages um Vergebung dafür bitten kann.
Meine Blicke suchen nach der einen Person. Die Person,die mein Leben komplett gemacht hat, die ich mehr als alles andere im Universum liebe. Endlich können wir zusammen sein. Für immer. Nichts kann uns mehr trennen. Ich kann ihn lieben, wie es kein anderer vermag. Ich werde ihn lieben für alle Ewigkeit.
Auf einmal sehe ich ihn. Er steht auf einen kleinen Hügel und schaut sich um.
„Thomas !!!",schreie ich weinend und rase so schnell es geht auf ihn zu. Ohne Schmerzen. Ohne Angst. Einfach nur laufen.
Er dreht sich um und hat Tränen in den Augen. Dann rennt er auf mich zu. Mit seinen zwei Beinen. Völlig unbelastet.
Für viele mag das das Ende für unsere Geschichte sein, aber für uns fängt sie gerade erst richtig an. Die schöne Seite der Geschichte, die,die man in Bilderbüchern findet. Thomas, Dustin und ich. Wir sind eine Familie.
Das ist das schönste was ich mir je hätte vorstellen können. Ich hoffe, dass jeder verstanden hat durch unsere Geschichte, was Liebe ist und wie wichtig es ist, anderen Menschen zu zeigen,wie viel sie einem bedeuten. Und das man nachdenken sollte, was man schreibt oder sagt. Denn alles wirkt sich auf andere aus, entweder positiv oder negativ. Glaubt nicht direkt immer alles oder hatet Personen. Ihr wisst nicht wie die anderen das auffassen.
Egal was ist: Ihr seid nicht alleine und ihr verdient es zu leben.
Passt auf euch auf !
Euer Dylan und Thomas
P.s. und Dustin. Sollte ihn hier auch nochmal erwähnen .( laut ihm ist er hier der Hauptcharakter hehe ).
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