Kapitel 5 - Tara
Mein Leben im Kinderheim war alles andere als toll. Ich war immer dir schüchterne und niemand wollte wirklich etwas mit mir zu tun haben. Außer eine Person. Carla. Sie war die einzige, die mir zugehört hat. Carla kam etwa zur gleichen Zeit wie ich ins Heim, allerdings ist sie knapp ein Jahr älter. Ihre Eltern hatten sie abgeben müssen, weil sie ins Gefängnis mussten. Wie ich, hatte auch sie keine Familie mehr, zu der die noch hätte gehen können. Naja, wie auch immer. Carla hat mir immer geholfen. Wir gegen den Rest der Welt. Das hat sie immer gesagt, wenn alles ohne Sinn schien.
Es gab öfter mal Leute, die Interesse daran hatten, mich auf zu nehmen. Aber am Ende wurden es dann doch immer andere Kinder..
So ging das ganze elf Jahre. Kinder kamen und gingen, nur Carla und mich wollte niemand haben. Als sie 18 wurde, musste sie gehen. Sie wurde von dem Heim einfach auf die Straße gesetzt. Sie kam öfter mal vorbei, um mich zu besuchen und erzählte mir, wie sie sich über Wasser hielt. Wie und wo genau wollte sie mir nicht sagen, aber sie meinte, dass ich dort auch arbeiten kann, wenn ich 18 werde und vom Heim rausgeschmissen werde. Ich war natürlich heilfroh, eine Möglichkeit gefunden zu haben, Geld zu verdienen. Aber das sie mir nicht sagen wollte, was das genau ist, kam mir von Anfang an schon seltsam vor und ich hatte recht. Als ich 18 wurde nahm Carla mich erst einmal bei sich auf und ich lernte auch schon sehr schnell ihren und meinen zukünftigen "Arbeitgeber" kennen. Dieser Arbeitgeber war ein Zuhälter und Carla war eine seiner Prostituierten, so wie ich es auch bald wurde. Jens, so heißt er, ist ein totaler Lackaffe und widerling. Aber er bezahlte. Ebenso wie unsere Freier.
Mein Leben bestand von da an nur noch aus Männern über 40, die ein bisschen Abwechslung von ihrem langweiligen Eheleben brauchten. Ich hatte mir vorgenommen, nur eine kurze Zeit dort zu arbeiten, aber Jens lässt mich nicht mehr gehen. Ich bin eine seiner beliebtesten Mädchen und so jemanden kann er ja nicht einfach gehen lassen. Ich habe Angst vor ihm. Carla ist auch noch da, aber auch nur weil sie sich in Jens verliebt hat. Ich Frage mich wirklich, was sie an ihm findet. Sie hat sich aber ansonsgen, zum Glück, kaum verändert. Ohne sie würde ich das nicht schaffen. Aber, naja.
Meine Tage bestehen eigentlich nur daraus, dass ich jede Nacht entweder in Jens Puff oder auf dem Strich bin und selbst am Tag, lässt er mich nicht frei Leben. Denn ich muss immer so eine hässliche Lederjacke tragen, mit einer knall pinken Aufschrift:
TARA
24 Jahre
"Bordell Heiße Stunden"
Damit auch jeder weiß, dass ich eine verdammte Hure bin. Immerhin quatschen mich keine fremden Typen an.
Tolles Leben. Irgendwann komme ich da schon raus. Ich weiß nur noch nicht wie..
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