Kapitel 16 - Molly
Ich öffne leicht meine Augen und blinzele in das helle Licht.
Es riecht nach Desinfektionsmittel und irgendwo neben mir höre ich ein gleichmäßiges Piepen. Ich gucke mich vorsichtig um, offensichtlich bin ich im Krankenhaus. Das Einzelzimmer ist schlicht weiß eingerichtet, bis auf ein einzelnes Bild einer Blumenvase mit Sonnenblumen an der Wand.
Als ich versuche, mich aufzusetzen, kommt eine Krankenschwester in das Zimmer.
„Oh, Sie sind wach, wie schön. Aber Sie müssen bitte liegen bleiben", sagt sie mit freundlicher Stimme zu mir.
„Sie hatten einen Autounfall und solange Sie noch mit der Infusion und dem Pulsmesser verbundenen sind, sollten Sie sich nicht zu viel bewegen."
„Was … was ist mit meinem Freund, Nike Helmsmeier?", frage ich mit leicht zittriger Stimme.
„Naja…"
Die Krankenschwester zögert und scheint zu überlegen, was sie mir sagen will.
„Er befindet sich bis jetzt noch in einem komatösen Zustand, aber seine Werte sind stabil."
„Er, wacht doch wieder auf, oder?"
Nike ist stark, er muss einfach wieder aufwachen. Hoffe ich.
„Bestimmt", antwortet sie, aber ihr eben noch so freundliches Lächeln sieht inzwischen recht gezwungen aus. Sie guckt noch kurz auf den Monitor neben meinem Bett und verabschiedet sich dann eilig.
Ich hoffe, es kommt schnell wieder jemand her, sonst bin ich so alleine mit meinen Gedanken und der Angst um Nike.
Wäre ich doch bloß gefahren. Dieser Gedanke und die Bilder des Unfalls spielen sich immer wieder vor meinen Augen ab.
Irgendwann bin ich wohl eingeschlafen, denn ich bin noch sehr erschöpft, aber auch meine Träume bieten keinen Schutz vor meinen Gedanken.
Als ich wieder aufwache, scheint die Sonne vorsichtig in mein Zimmer und man hört die Vögel draußen zwitschern.
„Guten Morgen", sagt eine unbekannte Stimme neben mir.
Ich drehe mich zu ihr um, es ist eine andere Krankenschwester. Auf ihrem Namensschild steht, dass sie Frau Wesel heisst.
„Wenn Sie möchten, können Sie nachher ihren Freund besuchen."
„Ist er denn schon aufgewacht?", frage ich hoffnungsvoll. Frau schüttelt den Kopf.
„Nein, leider noch nicht."
Mit diesen Worten verlässt sie den Raum.
Am Nachmittag ist es dann endlich soweit: Ich darf zu Nike. Frau Wesel hilft mir in einen Rollstuhl, weil mein Freund auf der Intensivstation liegt und diese am anderen Ende des Krankenhauses ist und ein Stockwerk tiefer liegt. Ich kann es kaum erwarten.
Bei Nike angekommen schiebt die Krankenschwester an sein Bett und verlässt dann diskret den Raum.
Wir haben eine Viertelstunde für uns, das ist mir eigentlich zu wenig, aber immerhin darf ich überhaupt zu ihm. Ich schaue zu Nike. Er ist sehr blass und hat im Gesicht, an den Armen und an den Händen viele kleine und große Schnitte. Über an und um ihn sind Kabel und Schläuche, die zu Maschinen neben seinem Bett führen. Auch hier höre ich das gleichmäßige Piepen wie bei mir gestern. Vorsichtig nehme ich seine kalte Hand in meine, um sie zu wärmen. Vielleicht merkt er ja, dass ich da bin.
„Mann, Nike, was haben wir nur angestellt? Ach, wäre ich doch bloß gefahren… Bitte komm zu mir zurück!"
Meine Stimme ist nur noch ein Flüstern, leise fange ich an zu weinen. Am liebsten würde ich ihn umarmen, aber da das nicht geht, lege ich leicht meinen Kopf auf die Bettdecke.
Plötzlich wird das Piepen lauter und schneller. Sofort kommen Frau Wesel und eine andere Krankenschwester in das Zimmer gelaufen.
„Sie müssen jetzt gehen", sagt meine Krankenschwester und schiebt mich schnell aus dem Raum, zurück zu meinem Zimmer.
„Was ist denn los?", frage ich immer wieder, aber Frau Wesel schüttelt nur den Kopf, ohne zu antworten. In meinem Zimmer angekommen, sagt sie nur, ich soll mich wieder ins Bett legen, nimmt den Rollstuhl und geht hinaus. Ich verstehe das alles nicht. Hoffentlich geht es Nike gut. Aber wenn ich rausgeschmissen werde, ist bestimmt nicht alles gut. Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich nicht gefahren bin. Dann hätten wir wahrscheinlich keinen Unfall gehabt, und es würde ihm jetzt nicht so schlecht gehen. Ich kann an nichts anderes mehr denken und weine die ganze Zeit.
Irgendwann muss ich aber eingeschlafen sein, denn als ich die Augen öffne, geht gerade die Sonne auf. Auf einer Uhr an der Wand sehe ich, dass es kurz vor acht ist.
Ich stehe langsam auf und schlurfe ins Bad. Aus dem Spiegel blickt mir ein Zombie entgegen, rote verquollene Augen, dunkle Augenringe und wirre Haare.
Oh mein Gott, denke ich und gehe in die Dusche.
Als das heiße Wasser auf mich niederprasselt, fällt mir der Schrecken von gestern wieder ein. Ich muss so schnell wie möglich wissen, wie es Nike geht.
In zehn Minuten habe ich mich abgetrocknet und angezogen.
Als ich gerade das Zimmer verlassen will, kommt mir eine Krankenschwester entgegen.
„Guten Morgen Frau Franken. Ich habe leider keine guten Nachrichten für Sie. Nike Helmsmeier ist gestern Abend an inneren Blutungen gestorben. Es tut mit leid."
Hey;)
Es gibt ein neues Buch von uns. Der Titel ist
"Der Vertrag mit den Teufeln"
und das hier ist der Inhalt:
Syreena Norton hat alles, was man sich nur vorstellen kann. Ein schickes Auto, drei große Zimmer in einer Villa, nette und reiche Eltern, ...
Nur eines fehlt ihr und das kann man mit keinem Geld der Welt kaufen: Freunde.
Deshalb lässt sie sich bei einer Party auf einen Vertrag mit den beliebtesten Jungs der Schule ein, der ihr Leben komplett auf den Kopf stellen wird.
Wir würden uns freuen, wenn ihr mal einen Blick hineinwerfen würdet. Es handelt von anderen Themen als dieses, aber es gefällt euch vielleicht / hoffentlich auch;)
Lg LeSkAlOvEbOoKs
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