Kapitel 11 - Tara
O man. Letzte Nacht war wirklich schlimm. Erst musste ich "arbeiten" und dann hatte Carla noch die glorreiche Idee, feiern zu gehen. Warum auch immer. Jetzt ist es gleich schon 12 Uhr mittags und ich liege immer noch im Bett. Ich hab einen fürchterlichen Kater und würde am liebsten den ganzen Tag liegen bleiben. Aber nein, ich muss ja nachher wieder arbeiten und vorher noch einige Sachen erledigen.
Ich wohne immer noch bei Carla, aber Sie wohnt nicht mehr wirklich hier. Seit circa einer Woche ist sie jede Nacht bei Jens. Jetzt ist meine beste Freundin nicht nur mit unserem Chef zusammen, nein, jetzt wohnt sie auch schon fast bei ihm und ich muss die Wohnung alleine aufräumen. Jetzt fehlt nur noch, dass sie bei ihm einzieht und ich mir eine neue Wohnung suchen muss, weil ich diese alleine nicht bezahlen kann. Aber soweit ist es noch nicht und ich muss mich bis jetzt nur um die Wohnung kümmern. Jetzt aber erst mal aufstehen, eine Aspirin nehmen und danach frühstücken und duschen.
Nachdem ich auch endlich fertig geduscht und meine Haare geföhnt habe, muss ich leider feststellen, dass die Wohnung schlimmer aussieht als angenommen. Zwei Wochen nicht aufräumen machen sich dann doch bemerkbar. Irgendwann muss man ja mal anfangen. Also heißt es jetzt: aufräumen.
Nach gefühlten fünf Stunden, es waren tatsächlich nur drei, bin ich dann auch mit dem letzten Raum fertig. Jetzt muss ich den Müll wegbringen und danach einkaufen gehen. Kurz bevor ich los gehen wollte, bekommen ich eine Whatsapp von Carla:,, Hey. Sorry, dass ich nicht da war. War bei Jens. Bin jetzt auf dem Rückweg. Ich muss dir unbedingt was erzählen. Wollen wir dann zusammen aufräumen?" Ja vielen Dank auch. Hätte ich gewusst, dass sie gerade heute aufräumen will, hätte ich noch einen Tag gewartet. Ich schrieb ihr noch schnell zurück:,, Ich hab heute schon aufgeräumt. Wusste nicht, was du wieder kommst. Wollte gerade einkaufen gehen. Wir können uns in 20 Minuten vor dem Laden treffen und dann kannst du mir auch von deiner tollen Nacht erzählen." Sie schrieb als Antwort nur ein kurzes "Ok. Bis gleich". Dann hat sie meine Ironie mit der "tollen" Nacht wohl nicht gemerkt. Auch gut.
Ich ziehe mir noch schnell meine Lederjacke von Jens an und gehe los. Nach einer Viertel Stunde bin ich schon am Laden. Gerade als ich auf den Eingang zugehe, kommt mir eine junge Frau entgegen. Irgendwie sieht sie nicht so gut aus. Als hätte sie etwas zu viel eingeschmissen. Ich sage ,,Du siehst echt fertig aus. Kann ich dir helfen?" Sie schüttelt nur den Kopf und geht schnell weiter. Okay? Das war jetzt komisch. Ich gucke ihr noch einmal hinterher, aber sie rennt unbeirrt weiter. Also drehe ich mich auch wieder um und gehe zum Eingang des Supermarktes.
Ich muss nur noch einige Minuten warten, bis ich Carla schon sehe. Ich halte es nicht für nötig ihr von der Begegnung mit der Frau zu erzählen. Andererseits komme ich auch gar nicht dazu irgendetwas zu erzählen, denn sie fängt schon sofort an mir von ihrer letzten Nacht zu erzählen.
Ab da höre ich ihr nur noch halb zu und stimmte ihr manchmal bei irgendwelchen Aussagen zu. Ich will ja nicht unhöflich sein...
So geht das, bis wir endlich zuhause ankommen. Bei einer Stelle habe ich allerdings wirklich zuhören müssen und das war die, wo sie mir ganz detailliert erzählt hat, wie sie und Jens zusammen gekommen sind. Also ist sie wirklich mit ihm zusammen! Super. Das wird jetzt ja was bei der Arbeit. Wenn sie überhaupt noch arbeiten geht. Und was passiert, wenn sie sich wieder trennen, was sehr bald schon passieren wird, denn sie ist sowieso nur ein netter Zeitvertreib für ihn. Nicht mehr und nicht weniger. Ich sage es hält nicht länger als zwei Monaten. Das klingt vielleicht etwas zynisch, vor allem, weil man seine besten Freundin bei allem unterstützen sollte, aber man will doch auch nur das beste für sie.
Carla hat sich bereit erklärt, den Einkauf weg zu räumen. Als Entschädigung dafür, dass ich heute schon aufgeräumt habe. Mir soll es nur recht sein. Mittlerweile ist es schon fünf Uhr. Vier Stunden noch, bis ich im Bordel sein muss. Juhu, ein weiterer Abend den ich viel lieber alleine in meinem bett verbringen würde..
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