Hin und Her gerissen
Dank Diaval und Lian fand ich im laufe der nächsten Jahre ins Leben zurück.
Nach so manchen Schlachten und Kriegen, war der Bestand der Pferde rah und so waren wir mit der Zucht beschäftigt - erfolgreich und auch sehr gefragt.
Wir verbrachten viel Zeit zusammen und es wurde schon zur Gewohnheit, dass Diaval und ich so vertraut miteinander umgingen, dass uns manche für ein Paar hielten.
Bei einen unserer Aufträge brachten wir 10 edle Pferde zu Herrn Elrond nach Bruchtal. Ich lernte einen seiner Söhne kennen – Lindar. Lindar war äußerst höflich zu mir und suchte stets meine Nähe. Diaval schien das überhaupt nicht zu gefallen. Ich für meinen Teil fand beide ansprechend attraktiv aber mein Interesse hielt sich in Grenzen. Legolas war immer noch zu präsent in meinem Kopf und in meinem Herzen.
Wir verbrachten einige Tage in Bruchtal - ich fand diesen Ort wunderschön. Ich saß auf einer Bank, als die Nacht hereinbrach und ich die aufziehenden Sterne beobachtete. Meine Sinne hatten sich mit meinen zunehmenden Elbenjahren geschärft und ich verbrachte so viel Zeit mit Diaval, dass ich seine Schritte erkannte. Er stellte sich hinter mich und legte seine Hände auf meinen Schultern. Ich lehnte meinen Kopf nach hinten und schaute ihn an. „ Was liegt dir auf dem Herzen mein Freund? Du kannst Lindar nicht leiden oder?" Er lachte, beugte sich vornüber und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Du kennst mich Lavanya... Ich wollte dir nur sagen, dass ich warte, bis du soweit bist!" Ich vermutete, dass er eines Tages so etwas sagen würde. Ich schloss die Augen und atmete schwer. Ich musste es ihm sagen, ohne seine Gefühle zu verletzen. „ Komm setzt dich zu mir." Er tat es und legte direkt einen Finger auf meine Lippen. „Lass mich nur kurz vorher etwas sagen. Ich weiß, du hast die Liebe deines Lebens verloren und das schon in sehr frühen Jahren. Ich bin froh, dass du nicht am gebrochenen Herzen gestorben bist und wollte auch nicht Gefühle für dich entwickeln, doch nach allem was wir durchgemacht haben ... ist es so. Ich weiß, dass ich dir nicht egal bin. Ich frage dich – Willst du wirklich für immer alleine durch die Welt wandeln? Deine wahre Liebe hattest du kennen gelernt aber man kann sich auch einen anderen hingezogen fühlen ... Verstehst du was ich dir damit sagen will?" Er nahm meine Hand und legte sie auf seine Brust. Ich spürte seinen Herzschlag und ich fühlte mich ganz anders. Ich konnte es nicht beschreiben doch es fühlte sich irgendwie gut an. „Lavanya du bist wunderschön! Deine seidig braunen Haare, wie sie dir über die Schultern fallen. Deine strahlenden blauen Augen, die mich faszinieren und fesseln. Deine rosigen Lippen, nach denen ich mich Tag für Tag sehne..." Seine Worte waren bezaubernd und ich fühlte mich geschmeichelt. Er näherte sich meinen Lippen und berührte sie mit seinen ganz sanft.
Er stockte und schaute mich verwundert an. „ Bist du bereit dafür? Hatte ich recht und du magst mich auch mehr?" Ich lächelte ihn sanft an und strich mit einer Hand sanft über seine Wange. „Du hast mit allem recht Diaval und ja du gefällst mir. Gib mir bitte noch etwas Zeit. Doch sei dir bewusst, dass ich niemanden mehr mein Herz verschenken kann! Ich habe keins mehr!" Ich gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, stand auf und ging ohne ein weiteres Wort.
Ich ging auf mein Zimmer und betrachtete mich im Spiegel. Ich war recht groß, normal gebaut, hatte lange leicht lockige braune Haare und strahlende blaue Augen. Kurz gesagt ich war nicht außergewöhnlich.
Ich verbrachte die nächsten Tage alleine und immer in Gedanken ob ich mich einem anderen Mann als Legolas hingeben wollte oder nicht. Mir wurde klar, dass er nicht mehr zur Option stand und die Unendlichkeit verdammt lange werden konnte. Ich spürte Begierde bei Diaval, fühlte mich aber gleichzeitig, als ob ich meinen Verlobten hintergehen würde. Legolas war tot. Diese Tatsache musste ich mir mindestens 2 mal am Tag in Erinnerung rufen.
Diaval und ich ritten nach einigen Wochen von Bruchtal wieder nach Schwertfelde zurück. Dazu mussten wir eine Nacht im Freien verbringen. Ich beschloss nach wochenlangen überlegen, Diaval einen Schritt entgegen zu kommen, immerhin fühlte ich mich in seiner Gegenwart sehr wohl. Die Nacht war sehr kalt und so kuschelte ich mich vorsichtig an ihm ran. Er war verwundert, entspannte sich aber schnell als ich ihn anlächelte. Er legte einen Arm um mich und drückte mich vorsichtig näher an sich. „Ich mag dich Diaval und ich muss mich selber langsam ran tasten, womit ich mich wohl fühle. Ich hoffe das ist in Ordnung für dich? Ich möchte es gerne versuchen." Zufrieden lächelte er und gab mir einen Kuss auf meinem Haar. „Natürlich Lana. Ich habe dir doch gesagt, dass ich auf dich warte." Seine Worte beruhigten mich und ich konnte in dieser Nacht wirklich gut schlafen.
Zärtlich strichen warme Finger über meine Wange und weckten mich damit. Ich blickte hoch und sah Diaval glücklich lächelnd. Ich fühlte mich schlecht. „Diaval mein Freund! Ich fürchte ich habe einen Fehler begannen und falsche Hoffnung erweckt, die sich nie erfüllen werden. Ich kann dir nicht das geben, wonach du dich sehnst und was dir auch zusteht! Ich kann dir nicht meine Liebe geben! Ich kann mich dir hingeben aber ich werde dir nie sagen können, dass ich dich liebe!" Zu meiner Überraschung lächelte er mich besänftigend an. „Mach dir darum keine Sorgen Lavanya... manches kommt mit der Zeit und wenn nicht dann nicht." Er nahm meine Worte erstaunlich gelassen an. Doch musste ich von nun an kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich ihm niemals mein Herz schenken würde. Es ist mit Legolas mit gestorben und nur dieser Mann könnte es wieder zum schlagen bringen. Doch tote erwachen selten und so begann ich mich damit ab zu finden, nie wieder die wahre Liebe zu spüren. Gleichzeitig war ich trotzdem entschlossen, zu genießen und das Beste aus dem Leben zu machen. Diaval nahm mein Gesicht in die Hände und küsste mich intensiv und lange. Es war ein wundervoller Kuss, in dem auch eine gewisse Portion Leidenschaft steckte. Ich ließ mich einfach fallen und versuchte meinen Kopf leer zu lassen und nicht an jemand bestimmten zu denken. Es gelang mir auch ganz gut. „Ich habe die Nacht mit dir in meinen Armen sehr genossen!" sagte er in einem zärtlichen Ton zu mir, als unsere Lippen sich trennten. „Ich fand es auch sehr schön, wie den Kuss!" konnte ich ehrlich erwidern. Kaum hatte ich es ausgesprochen, küssten wir uns wieder und immer wieder. Die Sonne erreichte ihren höchsten Stand und wir mussten aufbrechen. Wie immer half mir Diaval auf mein Pferd. Wir waren ausgelassen und ich hatte das Gefühl nach vielen Jahren wieder ein wenig mehr durchatmen zu können. Ich stiftete meinen Freund zu einem Wettrennen an auf die letzten Meter und er ließ sich lachend darauf ein.
Wir erreichten das Tor von Schwertfelde und sahen Lian, die uns erwartete mit einem Lachen im Gesicht. Diaval küsste mich bevor er die Pferde in den Stall brachte, um sie zu versorgen. Lian stand der Mund offen und wollte alles von mir wissen. Sie war zunächst entrüstet, als ich ihr beibringen musste, dass ich ihren Bruder sehr mochte aber nicht von Liebe sprechen konnte. Sie beruhigte sich aber schnell wieder als ich extra betonte, dass Diaval genau wusste woran er war und wie ich fühlte.
„Lana, was tust du, wenn er eines Tages die Frau fürs Leben findet, die ihm ihr Herz schenkt und umgekehrt?" Ein interessanter Gedanke, woran ich auch schon dachte. Ich lächelte, denn ich wünschte es ihm, dass er das gleiche wundervolle Gefühl kennen lernte, wie ich bei Legolas. Nur hoffte ich, dass Diaval es länger behalten würde. „Sorge dich nicht Lian, ich werde ihm dann einen Abschiedskuss geben und das Beste von dieser Welt wünschen. Solange genieße ich das was wir haben, was auch immer das ist. Wir tun uns einfach gut weißt du?!" Sie lächelte mich an und umarmte mich. „Solange ihr euch nicht weh tut, habt ihr meinen Segen für was auch immer das ist."
Wie aufs Stichwort kam ihr Bruder zu uns. „Da sind ja meine beiden Lieblingsfrauen." scherzte er. Er reichte mir seine Hand und ich ergriff sie. Er führte mich zu einem See und wir ließen uns in das Gras fallen. Es herrschte Stille aber es war nicht unangenehm. Diaval wurde zunehmend unruhig und ich kannte ihn inzwischen ganz gut. Lachend und immer noch mit geschlossenen Augen forderte ich ihn auf: „Nun sag schon Diaval was möchtest du wissen? Ich merke dass du was auf dem Herzen hast! Also spuck es aus." Er Stand auf und lief wie ein nervöser Bengel auf und ab. Ich musste lachen, denn ich vermutete, was er mit mir bereden wollte und ich hatte damit auch gar kein Problem. Ich beschloss ihm die Last zu nehmen und setzte mich auf. „Diaval, da gibt es etwas, dass ich dir sagen sollte. Ich hatte noch nie mit einem Mann geschlafen und bin Jungfrau. Doch muss ich zugeben, dass meine Neugierde und auch Begierde von Tag zu Tag wächst." Erleichtert schaute mich Diaval mit seinen bernsteinfarbenen Augen an. „Ich bin erleichtert das von dir zu hören! Ich habe auch noch keine Erfahrung damit, brenne aber darauf diese neue Erfahrung mit dir zu teilen. Ich weiß nicht, wann der richtige Zeitpunkt ist. Ich bitte dich also, auf mich zu zukommen, wenn du soweit bist!" Ich stand auf, ging zu ihm, legte meine Hände in seinen Nacken, stellte mich auf den Zehenspitzen und küsste ihn. „Hab noch ein wenig Geduld!" bat ich ihn im beinahe flüsternden Ton. Lächelnd nahm er mich auf dem Arm „Ich werde nichts tun, was du nicht willst schöne Frau!" ich kicherte und erwiderte „Und dafür bin ich dir sehr dankbar schöner Mann." Er wurde leicht rot. „ Du bist ein wunderschöner Elb Diaval. Du bist einfach perfekt und hast auch noch obendrein einen tollen Charakter! Ich habe dich nicht verdient!" Stellte ich fest. „Sag sowas nicht Lana! Ich bin froh und glücklich wie es ist mit dir – mit uns!"
Nach diesem sentimentalen Moment wurde viel herumgealbert und gelacht.
Die nächsten Tage erholte ich mich von den vergangenen Reisen. Diaval war mit anderen Elben unterwegs und so sahen wir uns nur sporadisch, was aber vollkommen in Ordnung war.
Ich genoss meinen Freiraum und an einem besonders schönen Tag ging ich in einem See baden, der etwas abgelegen lag. Ich war vollkommen nackt im See und genoss das kühle Nass. Ich hörte aufgeregte Stimmen und viele Hufe. Ich war mitten auf dem See und würde so schnell nicht zum Ufer gelangen. Dummerweise war ich auch unbewaffnet hier her gekommen. 10 Menschen Männer kamen aus dem Wald an galoppiert. Sie sahen mich und bestanden darauf, dass ich zu ihnen raus komme oder sie würden zu mir rein kommen. Eine für mich äußerst verzwickte Situation. Um so mehr freute ich mich wahnsinnig, als aus dem Wald kurz darauf Diaval mit seinen Freunden kam und meine missliche Lage sofort erkannte. Sie zogen ihre Schwerter. Mein Freund als Krieger zu betrachten war ein sagenhaftes Gefühl, dass nach Befriedigung schrie. Ich war soweit und bereit für ihn. Immerhin rettete er mir gerade auf heldenhaft Art das Leben. „Nähert euch meiner Frau noch einen Zentimeter und ich trenne euren Kopf von euren Schultern!" Mir stockte der Atem. Wie er das sagte ... . Mir war bewusst, warum er mich seine Frau nannte und war ihm auch nicht böse darum. Ich biss auf meine Unterlippe und versuchte meinen Körper unter Kontrolle zu bekommen. Die Menschen wussten um die Kampfkunst der Elben und zogen sich lieber zurück. Diaval stieg vom Pferd, nahm das Tuch welches ich mitgenommen hatte, lief Hüfttief ins Wasser und wartet dort auf mich. Ich schwamm zu ihm. Sobald ich Anstalten machte mich aus dem Wasser zu erheben kniff Diaval die Augen zu . „Du kannst hinsehen wenn du willst Diaval." Kaum hatte ich das gesagt, öffnete er zaghaft die Augen und wusste nicht was er sagen sollte. Seine Freunde draußen hatten sich vorbildlich umgedreht.
Ich erhob mich aus dem Wasser und entblößte meinen nackten Oberkörper. Diaval stockte der Atem. „ Lavanya du bist so unbeschreiblich schön und verführerisch! Du kostest mich gerade alle Mühe, meine Beherrschung zu behalten." Ich kicherte und ließ mich von ihm in das Tuch hüllen. Er nahm mich auf dem Arm und trug mich aus dem Wasser. „Du brauchst dich nicht mehr beherrschen mein Freund! Danke das du mich aus dieser misslichen Lage geholt hast!" Ich war ihm ehrlich dankbar und küsste ihn noch während er mich aus dem Wasser trug. Er vertiefte den Kuss und ich spürte, dass seine Begierde genauso wuchs wie meine. Er setzte mich am Land ab und ließ mich anziehen, wobei er mir genüsslich zusah. Wir wollten zurückreiten und so setzte er mich auf sein Pferd. Diaval selber setzte sich hinter mir. Ich erschrak für einen kurzen Moment als ich spürte, dass sein Glied steinhart war, was beim Reiten permanent an meinem Hintern rieb. Wir ritten bewusst hinten, denn mein Begleiter kämpfte mit seinen Körper und seiner Lust. Die stetige Reibung trieb ihn in den Wahnsinn und irgendwann verlor er den Kampf. Sein Arm der um meine Taille lag, zog mich in einem Moment so fest an sich, dass mir die Luft weg blieb. Er vergrub seinen Kopf in meine Haare und nur ich hörte das lustvolle stöhnen. Einen Moment danach spürte ich wie die Spannung von ihm wich. Er war gekommen und war nun erleichtert. „Das ist mir sehr unangenehm Lavanya, bitte verzeih mir!" Ich schüttelte den Kopf, legte meine Hand auf seine und drehte meinen Kopf zu ihm. „Tu das nicht Diaval! Es gibt absolut nichts zu entschuldigen!" Ich spürte, wie es ihm besser ging. Zum Dank küsste er meinen Hals und der Rest des Rittes war unbeschwert. Bevor wir ankamen fragte er mich leise, beinahe schüchtern: „Magst du heute bei mir übernachten? Ganz zwanglos und nur wenn du das möchtest!" Fügte er hastig hinzu. „Ich würde gerne die Nacht bei dir verbringen. Schauen wir, was passiert." Stille, aber als ich mich umdrehte sah ich ihn breit grinsend. Mir wurde bewusst, dass ich noch nie sein Zimmer von innen gesehen hatte. Der Tag neigte sich dem Ende und bevor wir in sein Zimmer verschwanden, wollten wir mit den anderen Essen. Ich zog mir ein etwas freizügiges Kleid an und legte meinen Schmuck vollständig ab. Es fühlte sich an, als ob Legolas immer bei mir wäre durch den Schmuck und vor allem den Verlobungsring. Wenn ich mich auf Diaval einlassen wollte, musste ich mich davon befreien und so verstaute ich die Sachen in meinem Kleiderschrank. Im Essenssaal angekommen, fiel er mir sofort auf. Er trug ein enges weißes Hemd, was seinen muskulösen Oberkörper wirklich gut betonte. Ich erwischte mich dabei, wie ich mir auf die Unterlippe biss. Er unterhielt sich mit einer anderen Elbin und ich hielt mich zurück um sie nicht zu stören. Diaval sah mich und unterbrach sofort das Gespräch. Er legte seine Hand in meine Taille und zog mich zu sich heran, um mich zu küssen. Ich ließ es zu, auch wenn mir bewusst wurde, dass wirklich jeder jetzt denken würde, dass wir ein Paar seien. Ich legte meine Hände auf seinen muskulösen Rücken und drückte mich näher an ihn. „Lass uns schnell essen und vielleicht machen wir noch einen Verdauungsspaziergang bevor wir uns zurückziehen... Willst du denn noch bei mir nächtigen?" Ich hörte seine Unsicherheit raus. „Natürlich will ich das! Ist dir denn noch nicht aufgefallen, das ich deine Nähe sehr genieße und sie suche? Ich begehre dich Diaval!" Schelmisch lächelnd erwidert er: „Man kann sich auch eine Menge einbilden aber wenn du das so sagst... freue ich mich." Wir setzten uns und aßen in munterer Gesellschaft seiner Freunde, die wie vermutet dachten, dass wir ein Paar seien. Diaval hielt stolz meine Hand . Das würden wir auf jeden Fall noch klären müssen. Ich wollte nicht, dass er sich die Chance auf eine Frau verbaute, die ihn wirklich lieben würde, nur weil sie fälschlicherweise glauben könnte, dass wir unsere Herzen einander verloren hätten.
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