Es sind einige Monate vergangen in denen ich hier war. Am Tag zeigte ich niemandem irgendeine Schwäche aber in der Nacht weinte ich mich immer in den Schlaf. Bis jetzt bemerkte es niemand. Aber was mich trauriger stimmte mit jedem Tag, dass mich niemand besuchen kam. Weder Amy noch meine Geschwister. Es zerfraß mein Herz innerlich und ich wollte wieder in eine warme, feste Umarmung gezogen werden. Freundschaftliche Berührungen oder tröstende waren hier ein Fremdwort und zulassen würde ich es auch vermutlich nie. Ich vertraute niemandem hier. In diesem Gefängnis war ich eine Außenseiterin. Bezüglich Caitlyn nahm ich den Mund viel zu voll, da ich mich ihr gegenüber nicht mehr behaupten wollte. Zu sehr versank ich in Trauer und Ungewissheit. Ich vermisste Toya einfach viel zu sehr und befürchte, dass er starb bei All Mights Schlag. Gerade war ich alleine draußen auf dem Hof, da wir alle immer zwei Stunden Hofgang haben durften. Entweder alleine oder mit den anderen zusammen. Ich entschied mich immer für alleine. Isoliert von den anderen. Ich ging im Kreis um den kleineren Platz und summte einfach leise vor mich hin. Ich wollte nicht, dass mich jemand hörte. Doch mit jedem weiteren Ton sprudelten mehr Tränen aus meinen Augen. Wie konnte Shigaraki mich nur im Stich lassen? Ich habe ihn nicht von der Treppe gestoßen, oder erpresst. Meine Aussagen bezüglich seiner Freundin waren echt mies von mir und das gebe ich jetzt schon zum X Millionsten Mal zu. Ich verstehe einfach nicht wieso er mich so hasst. Oder generell, wieso ich so zerbrechlich wurde. Ich meine ich konnte mich heraus kämpfen, doch hatte ich verdammte Angst, dass ich scheitere und man mir meine Kräfte nimmt. Caitlyn erzählte mir nämlich was mal jemandem geschah, der versuchte zu fliehen. Dieser wurde geschnappt und unter Drogen gesetzt. Nun ist er alleine in Isolationshaft. Raus darf er nur wenn niemand draußen war. Das wollte ich echt nicht riskieren. Also verhielt ich mich ruhig. ,,Todoroki!" rief ein Wärter mir zu und ich stand auf um zu ihm hinzugehen. Er legte mir Handschellen an und führte mich hinein und einige Gänge entlang. Jedoch nicht zu den Zellen, sondern zu einem Raum. Verwirrt sah ich ihn an. Er öffnete gleichgültig die Tür und ich trat ein. In einer Reihe standen viele Stühle und Tischen. Jedoch wurde der Raum durch eine dicke Glasscheibe getrennt. Das war ein Besucherzimmer. Niemand war hier. Aber im Besucherteil stand meine ganze Klasse und Amy und Shōto hatten sich vorgedrängelt. Ich lief auf den Platz ihnen gegenüber zu und nahm den Hörer. ,,Sarah!" rief Amy mit brüchiger Stimme hinein. Ich biss mir auf die Unterlippe um nicht direkt loszuheulen. Nicht vor der Klasse und dem Wärter. ,,Hey." antwortete ich mit zitternder Stimme. ,, Ich stelle auf laut." teilte sie mir mit und drückte einen Knopf. ,, Sag mal was." meinte mein Bruder nun. ,, Hey Leute." hauchte ich leise und schluckte. ,, Oh mein Gott Sarah! Wie kannst du uns nur so erschrecken?" rief Ochako aufgeregt. ,, Tut mir leid. Ich hatte Gründe." ,, Und wegen diesen Gründen machst du so nen Scheiß!?" schrie Bakugo aggressiv auf. ,, Ich hätte grad mit deinem Kommentar am wenigsten gerechnet Bakugo. Aber ja diese Gründe sind berechtigt. A Aber k könnt ihr mir eine Frage b beantworten. B bitte?" Tränen stiegen mir in die Augen und ich krallte mich in den Hörer hinein. ,, Frag ruhig." lächelte Deku beruhigend. ,, I ist D Dabi a am l l Leben?" nun flossen die salzigen Wasserperlen über meine Wange und ich biss die Zähne zusammen um nicht laut los zu schreien. ,, Sarah." kam es von Shōto. Er schubste Amy bei Seite und sah mir tief in die Augen. ,,Niemand weiß was mit ihm geschah. Er ist wie vom Erdboden verschwunden. All Might hat uns gesagt, dass an dem Ort wo er gelegen war, nur eine große Menge an Blut lag. Vielleicht ist er tot. Dabi hat sehr große Blutmengen verloren." antwortete er mir ehrlich und direkt. Er könnte also mit hoher Wahrscheinlichkeit tot sein. Ich raufte mir die Haare und schlug mit der Faust auf den Tisch. Der Wärter ging in Kampfbereitschaft und legte Hand an seine Pistole. ,, Und unser Erzeuger?" fragte ich mit Wut und Hass in der Stimme. ,, Er lebt. Hawks fischte ihn aus dem Wasser als du dich mit Herr Aizawa unterhalten hast. Er ist stabil im Krankenhaus." antwortete mein Bruder weiter. ,, Na super denn Mann den wir töten wollten ist am Leben aber unser Bruder könnte tot sein, obwohl es ihm an schlimmsten ergangen ist und ich für ihn meine Freiheit opferte. Wie gerecht ist diese Welt denn bitte?" sprach ich letzteres mit viel Sarkasmus in der Stimme. ,, Sarah, wenn du wieder draußen bist, dann kannst du wieder nachhause. Vater ist dir nicht mehr böse und Mama freut sich auf dich." lächelte er aufbauend. ,, Ach Ja? Warum war sie dann in den letzten Monaten nie hier?" darauf hatte er keine Antwort mehr. ,, Niemand von euch kann ahnen wie es mir hier geht. Ich habe gewartet bis mich jemand besuchen kommt um mir zu zeigen, dass es noch leben außerhalb gibt und mich noch jemand vermisst. Jetzt seid ihr plötzlich alle auf einmal hier. Das macht mich glücklich aber trotzdem bin ich traurig und denke schon an den Zeitpunkt wo wir wieder Abschied nehmen müssen. Ich will doch nur wieder jemanden umarmen." verzweifelt fuhr ich mir über das Gesicht und verwischte so die Tränen. Plötzlich wurde der Ton auf stumm geschalten und ich hörte sie nicht mehr. Doch schienen sie untereinander zu reden. Ich mache mir keine großen Hoffnungen mehr und atmende nur einmal tief durch. Plötzlich ertönte wieder eine Stimme. ,, Ey Heulsuse. Es darf eine Person zu dir. Wer soll es sein?" kam es leicht aggressiv von Bakugo. ,, Ist mir egal. Sogar du wärst mir mehr als recht." schniefte ich und direkt konnte man die Streitereien von Shōto und Amy hören. Diese waren so sehr vertieft, dass sie nicht bemerkten, wie Bakugo verschwand und plötzlich bei mir im Raum stand. Ich stand auf und er ging auf mich zu. Ohne lange darüber nachzudenken, umarmte ich ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. Von ihm kam eine angenehme wärme aus. Ich genoss diese Umarmung in vollen Zügen und krallte mich in seine weichen Haare. Er strich mir beruhigend über den Rücken und sprach mit aufbauende Worte zu. ,, Du packst das. Wie oft hast du schon bewiesen, dass du stark bist. Zwar nicht so stark wie ich aber fast." ich musste schmunzeln und boxte ihm leicht auf die Schulter. ,, Danke, aber ich vermisse Dabi einfach viel zu sehr. Ich meine wir haben wirklich viel in der kurzen Zeit zusammen unternommen. Zum Beispiel haben wir alle Level von dieser Kampfarena gewonnen und er hat mich echt oft beschützt und verteidigt. Er darf einfach nicht tot sein." ich biss auf meine Unterlippe und drückte mich an den sonst so aggressiven Bakugo. Er strich beruhigen über meine schwarzen Haare und fand darauf auch wieder eine Antwort. ,, Wie Icy Hot schon gesagt hat, könnte er tot sein. Aber das heißt ja nicht, dass er es ist." ,, Ja schon aber ich habe Angst, dass Shigaraki ihm etwas antut." ,, Dieser Psychopath kann uns mal alle. Glaubst du echt dieser Freak kann etwas gegen Dabi ausrichten?" ich sah ihm in die Augen und löste mich aus der Umarmung, nur um mich umzudrehen und meine offenen Haare hochzuheben. Ich hörte sein Schlucken klar und deutlich. ,, Das war nicht alles was er kann. Dieser Psychopath wie du ihn nennst ist noch viel schlimmer als ihr alle denkt." damit ließ ich meine Haare wieder fallen und sah ihn in die Augen. ,, WAS HAT DIESER SPAST MIT DIR GEMACHT!?" schrie Amy plötzlich los und sah echt aggressiv aus. ,, Die Besuchszeit ist bald vorbei Todoroki." teilte uns der Wärter mit. Direkt begann mein Körper wieder zu zittern. Schnell wurde ich nochmal in eine feste Umarmung gezogen und krallte mich noch ein letztes Mal in seine Jacke. ,,Herr Aizawa hat erlaubt, dass wir dich jede Woche mit der Klasse besuchen dürfen." erklärte er mir nochmal und deutete auf Aizawa, der mit verschränkten Armen zwischen seinen Schülern stand. ,, Danke Bakugo." lächelte ich ihn an und er gab nur ein, ,, Tz." von sich während er seine Hände in die Hosentasche steckte und leicht nickte. Katsuki Bakugo verschwand wieder aus dem Raum und ich setzte mich auf den Stuhl zurück. ,, Ich danke euch, dass ihr mich besuchen kommt. Danke dass ihr mich nicht alle hasst." lächelte ich aufrichtig. ,, Niemand hasst sich aus der Klasse. Wir alle vermissen dich und deine Streams." grinste Amy breit. Sollte ich ihr von Caitlyn erzählen? Nein besser nicht. Zumindest solange nicht, bis ich Gewissheit habe. ,,Verabschiedet euch, die Besuchszeit ist gleich vorbei." kam es von Aizawa sensei und jeder verabschiedete sich von mir und verschwanden aus dem Raum. Schließlich bleib der Lehrer der 1-A noch hier. ,, Dass du hier gelandet bist, lässt mich in meiner Fähigkeit aus Lehrer teilweise echt Zweifeln, jedoch ist mir immer wieder bewusst geworden, dass du keine Wahl hattest. Wenn du rauskommst, dann bist du in der U.A immer willkommen." ich musste leicht lächeln. ,, Danke Aizawa sensei. Aber vermutlich werde ich nie wieder in die U.A kommen. Die LoV wird mich überall finden und da will ich euch nicht in Gefahr bringen. Außerdem habe ich noch eine Rechnung mit Tomura Shigaraki offen." ,,Wie du meinst. Trotzdem viel Glück." ich nickte und auch er verschwand. ,, Komm Todoroki, es wird Zeit in deine Zelle zu gehen." ich nickte und ließ mich mitführen.

In der Zelle angekommen, wurden mir die Handschellen entfernt und ich schmiss mich in mein Bett. Mehr oder weniger Glücklich schlief ich ein und schlief endlich mal wieder gut.

Caitlyn Sicht:
Sarah kam zurück und schlief direkt ein. Das war das erste mal seid sie hier ankam, dass sie sich nicht in den Schlaf weinte. Natürlich hörte ich sie jede Nacht. Nur sagte ich nie etwas. Als es allerdings zum Abendessen wurde, wollte ein Wärter sie wecken. ,,Tun Sie das nicht. Die Kleine schläft zum ersten Mal seid Monaten so gut." er sah mich abschätzig an, nickte aber dann und führte auch mich weg.

Selbst nach dem Essen schlief die Kleine noch immer. Es stimmte mich irgendwie glücklich, dass sie nicht mehr weinte wie sonst. Es zerbrach mir teilweise echt fast das Herz. Aber was sie morgen verletzen wird, wird die Nachricht sein, die ich für sie habe.