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“Meine Güte, Mara“, rief Conny und fiel ihr um den Hals. “Du hast uns so einen Schrecken eingejagt!“
Mara zuckte die Schultern, sie konnte Conny noch nie leiden. Sie war nett, wahrscheinlich die netteste Betreuerin überhaupt, aber trotzdem mochte Mara ihre Art nicht. Zu naiv, zu nett und zu liebenswürdig.
“Möchtest du mit nicht erzählen, was los war? Meine Güte, du bist von Zuhause bis nach Kalifornien mit dem Zug und das ganz ohne Geld!“, rief Conny. “Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für einen Schock ich bekommem habe, als die Polizei anrief. Wir setzen uns in ein nettes Café und du erzählst mir alles, okay?“
Mara lächelte und nickte.
“Sie haben alle Mitleid mit mir“, flüsterte Mara, auf Connys Frage, wie sie ohne Geld alles bekommen hatte; Zugtickets, Essen und Trinken.
“Als ich dich in der Früh nach deinem siebzehnten Geburtstag wecken wollte, warst du einfach weg. Meine Güte, ich dachte mir bleibt das Herz stehen, als ich dein leeren Bett gesehen hab. Als wir den Anruf von der Polizei bekommen haben, haben wir sofort den schnellsten Flieger nach Kalifornien genommen. Meine Güte, zum Glück haben sie dich auf der Straße aufgegabelt“, plapperte Conny und rührte in ihrem Kaffee, wobei ihre goldenen Armkettchen klirrten.
Mara lächelte und nickte; ihren Kaffee hatte sie noch nicht angerührt, lieber mochte sie Tee.
“Sag mal, wo wolltest du überhaupt hin?“, fragte Conny. Mara war still; war ja klar, dass sie das irgendwann fragen würde.
“Du weißt, wo ich hinwollte“, sagte sie, aber Conny ignorierte ihre Antwort und erhob sich ächzend von ihrem Stuhl. “Ich geh mal auf die Toilette, bin gleich wieder zurück“, sagte sie und verschwand hinter der Tür mit der Aufschrift WC.
Mara stand ebenfalls auf, blies einen orangen Luftballon auf, knotete ihn zu und legte ihn auf Connys Stuhl.
Sie nahm ihre volle Tasse in die Hand und schüttete den Inhalt auf den Boden. “Ich mag keinen Kaffee“, rief sie dem verwirrten Kellner hinter der Theke zu, dann griff sie nach ihrem Koffer und verließ das Café, bevor jener sie zur Rede stellen konnte.
Genau in diesem Moment hielt ein Bus an der gegenüberliegenden Straßenseite. Mara lief hin, stieg ein und die Türen schlossen sich.
Ganz hinten waren noch genügend Plätze frei. Als der Bus sich in Bewegung setzte, öffnete Mara ihren Koffer und blies sieben Luftballons in verschiedenen Farben auf, die sie mit einem langen Stück Wolle zusammenband und in ihre linke Hand nahm.
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