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Ich bin kein Mensch, ich bin ein Flüchtling!

Gedankenverloren starre ich auf die Wand. Ich blende dabei mein gesamtes Umfeld aus. Der Raum ist klein und dunkel, vollbesetzt von Schülern, die dasselbe Schicksal mit mir teilen, die genauso sehr leiden. In meinem Körper breitet sich ein stehender Schmerz aus, doch ich ignoriere es, genau wie ich es immer ignorieren sollte. Ich fühle mich eingeengt und wie jeden Tag kommen mir die Erinnerungen hoch, die nicht abschalten kann, die mich verfolgen. Vor meinen Augen erscheint wieder das Boot. Ein kleines, volles Boot, das versinkt. Hundert Menschen, denen es vorgeschrieben war, auf diese Art und Weise zu sterben. Ich spüre Amsas kleine Hände mich umfassen, ihr Weinen, ihr Wimmern. Das, was ich nie vergessen werde. Wir alle leiden, Leid ist Alltag. Leid ist Alltag, seitdem der Krieg in meinem Land ausgebrochen ist, seitdem ich mein Land verlassen musste, seitdem ich um das Leben, der meiner Familie und das meine, kämpfe, seitdem ich meinen Vater nicht mehr sehe und es auch nie mehr tun werde. Es ist zu viel für mich. Das alles habe ihn unfreiwillig verloren. Es macht mich fertig, nein krank. Ich unterdrücke meine Tränen und versuche mich auf den Unterricht zu konzentrieren, unmöglich. Wie lange schon habe ich die Stimme meines Vaters nicht mehr gehört, wie lange schon lag ich nicht mehr in seinen Armen? Vor meinen Augen erscheint sein Körper und ich erstarre wie jedes Mal, wenn sich in meinem Kopf alles abspielt. Er liegt nicht abends neben mir, sondern irgendwo in Syrien, irgendwo meilenweitentfernt und deshalb ist irgendwo in meinem Herzen ein Loch, irgendwo ein ganz großes Loch. Jedes meiner Körperteile schreit nach ihm, nach Glück, nach Freiheit. Das alles hier verfolgt mich. Es lässt mich, nein uns, nicht in Ruhe. Ich denke an Mama, an meine kranke Mutter, eine, die das alles nicht aushielt und sowohl physisch als auch psyisch krank geworden ist. Ihre Tage sind gezählt und ich zähle sie mit, bis auch sie uns alleine lassen wird, bis sie uns im Stich lässt, mich und Amsa.

Amsa, die sonst lebensfrohe...

PLÖTZLICH fällt mein schweres Buch von meinem Tisch und ich zucke zusammen. Panik löst sich aus, denn mein Verstand denkt, es sei eine Bombe, wie die damals gefallene Bombe in Syrien, bei der ich zuschaute, wie sie eine Moschee in Stücke zerriss. Ich springe auf und ernte böse Blicke meiner Lehrerin. Kurz kreische ich auf und immernoch ruht ihr abwertender Blick auf mich. Sie zischt etwas, wie "oh mein Gott, immer dasselbe", doch ich verstehe rein gar nichts davon. Sie fängt an zu meckern und signalisiert mir rauszugehen. Wütend kritzelt sie etwas auf einen Zettel und drückt es mir in die Hand: " Du...los" Ich bin verzweifelt, ahnungslos, was ich machen soll. Irgendwie schäme ich mich, nicht wegen ihr, nicht wegen der Situation, sondern wegen meines Vaters, denn er wäre enttäuscht. Enttäuscht, dass ich nicht aufpasse und lerne. Das war früher, jetzt ist alles anders. Mein Herz zieht sich zusammen und ich habe das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Die Lehrerin schüttelt den Kopf und ich verlasse das Zimmer Richtung Schulbüro, denn das steht, glaube ich, auf dem Zettel. Glaube ich, ich glaube gerne viel, denn Glauben ist wie eine andere Welt.

Ich sitze im Schulbüro, eine Sekretärin versüßt mir die Wartezeit, indem sie immer wieder unbemerkt zu mir hinüberstarrt. Daran bin ich gewohnt, genau wie ich an Leid gewohnt bin. Schließlich bin ich kein Mensch, ich bin ein Flüchtling. Wie oft hat dieses Wort schon in mir Unbehangen ausgelöst? Ein unbeschreibliches Gefühl, genau wie dieses, wenn man Halbwaise ist. Kein Vater, der da ist und dich beschützt, der dir zuflüstert, das alles gut wird. Aber eins ist klar, wäre er jetzt hier,müsste er nicht lügen, dass alles gut wird, nicht hier und jetzt. Eine Sünde weniger!

Hey liebe Leser,

viele von Euch haben vielleicht ähnliche Gefühle, Erfahrungen oder Ähnliches durch gemacht. Vielleicht in vollkommen anderen Situationen mit völlig verschiedenen Kontexten.

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Eure SSussanS2000

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