Hilfe der Zwei
"Also hat das Ministerium keine Ahnung, was die Todesser vor haben, ja?"
Harry nickte und trank etwas aus seinem Becher mit Honigbier. Die Drei saßen im Gryffindorgemeinschaftsraum, jeder ein Glas Honigbier vor sich, vor dem Kamin und Harry hatte seinen Freunden erzählt, was momentan passiert war. Hermine hatte aufmerksam zugehört und sich selbst ein Bild gemacht und schon Ideen mitgeteilt. Ron dachte nicht viel nach, er ging mit Hermines Ideen mit.
"Und Shacklebolt hat dich damit beauftragt?"
Harry nickte erneut.
"Dann ist doch alles klar. Wenn du Hilfe brauchst: du weißt, wo wir sind. Du kannst jederzeit eine Eule schicken. Wir sehen dann, dass wir so schnell wie möglich hier raus kommen. McGonagall wird bestimmt nichts dagegen haben. Sie weiß es doch schon, oder?"
Harry stellte sein Glas zurück auf den Tisch und setzte sich wieder gerade hin.
"Ich denke schon. Sie hat mir eine Eule geschickt, damit ich weiß, welchen Kamin ich verwenden kann, also denke ich schon, dass sie Bescheid weiß."
Hermine lächelte, sah kurz zu Ron, der nur den Kopf schüttelte. Ihr Freund hatte es natürlich bemerkt und sah die Beiden fragend an.
"Was ist? Den Blick kenn ich, ihr verheimlicht etwas. Raus damit."
Ron seufzte und Hermine wollte sich raushalten. Eine Zeit lang war Stille, die Stimmung war bedrückend und Ron durchbrach sie.
"Für uns war es schon komisch, als du in den letzten Ferien mit Ginny Schluss gemacht hast. Direkt danach, am ersten Schultag, bist du einfach mit Malfoy aus der großen Halle gestürmt, wolltest, dass wir Zabini ablenken. Ginny kam weinend durch die Gänge gelaufen, du wolltest dich mit Malfoy unten am See treffen und direkt danach bist du zum Zaubereiministerium gegangen, um Auror zu werden... Harry, wir müssen dich was fragen. Ginny hat erzählt, dass du schwul bist und sie hat auch Malfoy erwähnt... also... naja... bist du in ihn...?"
Mehr wollte Ron nicht fragen und Hermine hatte einen sanften Blick in den Augen, der dennoch nicht ihre Neugierde verbergen konnte. Kurz sah er von Ron zu ihr, dann wieder zurück, seufzte und faltete die Hände.
"Es ist schwer zu erklären... ich... war es, denke ich. Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen und ich wollte die ganze Sache vergessen, ich habe ihn zu sehr geschadet... außerdem hat er die Sache auch schon hinter sich gelassen..."
Hermine atmete laut aus, wechselte erneut mit Ron Blicke, dann antwortete sie.
"Harry, Malfoy ist seit zwei Wochen spurlos verschwunden, nicht einmal Blaise oder Pansy wissen, wo er ist. Die Lehrer haben ebenfalls keine Anhaltspunkte."
Für einen kurzen Moment setzte Harrys Herz aus. Ein seltsames Gefühl zog sich durch seinen Körper und ihm gefiel es überhaupt nicht. Er zwang sich dazu ruhig zu bleiben, er durfte nicht wieder in die Situation zurück fallen. Er durfte nicht, aber er war möglicherweise in Gefahr.
"Stört dich das überhaupt nicht?", fragte Hermine fassungslos.
Harrys Antwort war nicht besser als die Frage.
"Er schafft das schon allein, es ist schließlich Malfoy."
Der Mund von Hermine fiel auf, Ron schien sich darüber zu freuen.
"Dann ist ja gut. Dann bleibst du wenigstens normal."
Ein gekonnter Schlag von Hermine ließ ihren Freund verstummen. Er protestierte, doch hielt am Ende den Mund.
"Harry, das kann nicht dein Ernst sein. Wenn du wirklich in ihn verliebt bist, da-"
"Ich WAR", warf er schnell ein, doch scheinbar machte das für Hermine keinen Unterschied.
"Das glaube ich dir nicht. Ich kann es in deinen Augen sehen. Du kannst mich nicht anlügen."
Schnell stand er auf und ging wenige Schritte von den Sofas und dem Kamin weg. Dabei spielte er mit den Lippen und biss sich kurz auf die untere.
"... du musst mich da verstehen... ich habe ihm nur wehgetan. Ich will das nicht mehr tun."
Nun stand auch Hermine auf, legte ihre Hand auf Harrys Oberarm und drehte sich leicht zu ihm.
"Folge deinem Herzen, Harry", flüsterte sie in sein Ohr, "mauer es nicht ein."
Wieder ging er ein paar Schritte, dachte über ihre Worte nach und sah dann zu seinen Freunden zurück.
"Seitdem du weg warst, war Malfoy seltsam", sagte Ron dann plötzlich, "er sagte kein einziges Wort, ging mit einem Blick durch die Gänge, als hätte er keine Seele mehr und unter seinen Augen hatte er dunkle Schatten, als hätte er seit Wochen nicht mehr geschlafen... er hat dich nicht vergessen, Harry. Und deine Abwesenheit scheint ihn fertig gemacht zu haben..."
Bei den Worten riss Harry die Augen auf. Er spürte Angst, Sorge und Panik. Wenn das wahr ist, was Ron sagte, dann hatte er einen schrecklichen Fehler begangen.
"Ich muss ihn finden!", rief er und Hermine lächelte darüber.
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