Erinnerungsgespräch
Irgendwie hatte er es gewusst, doch gehofft, er würde ihn nicht danach fragen. Blaises Blick blieb eine Weile auf ihn haften, beide in Stille versunken. Musste es wirklich so weit kommen? Er wollte nicht, definitiv nicht, doch würde er es erzählen. Vielleicht könnte Blaise helfen. Aber auch nur vielleicht. Ein kleiner Schimmer Hoffnung blitzte in Draco auf und er zwang sich es zu erzählen.
"Es ist... naja... also... wo soll ich anfangen?", seufzte er langsam, hielt seinen Blick gesenkt, als er die Worte formte.
Blaise faltete die Hände, starrte auf den Fußboden und seufzte leise.
"Du musst es mir nicht erzählen. Ich will dir nur helfen, Malfoy. Wenn ich weiß, was da los ist, kann ich besser reagieren."
Er verstand. Es war logisch und doch dachte Draco mehr darüber nach, ob Blaise es verstehen würde. Die schlimmsten Szenarien kamen ihm in den Kopf. Er wollte ihn nicht verlieren, er war sein einziger Freund und der beste, den er je hatte.
"Lässt du mich raten?", kam dann plötzlich aus seinem Mund.
Draco drehte seinen Blick zu Blaise, starrte in seine dunkelbraunen Augen und er spürte, wie sein Herz anfing schneller zu schlagen. Wieder Stress, doch dieses Mal war er unbehaglich. Er nickte ihm nur kurz zu, dann schloss sein gegenüber die Augen, atmete tief ein und aus und lächelte kurz.
"Du bist in ihn verliebt, oder?"
Das von ihm zu hören war nervenaufreibend. Keine Antwort geben, dachte der Blonde, doch sein Kopf nickte von ganz allein. Er konnte ihn nicht kontrollieren, vielleicht wollte er endlich diesen Stein von seiner Seele bekommen.
"Dachte ich es mir doch. Du hast dich in seiner Gegenwart so seltsam benommen, bist zu ihm in den Krankenflügel gegangen, um dich zu entschuldigen. DU! Draco Malfoy! Entschuldigst dich bei Harry Potter. Das hat mir schon gereicht. Und glaub ja nicht, dass ich nicht gemerkt habe, wie du immer Herzrasen bekommen hast."
Draco wurde rot. Es stimmte, alles. Doch es war seltsam, dass Blaise ihn so gut durchschauen konnte. Als würde er in seine Seele sehen können, als wüsste er alles. Er schlug ihm leicht auf die Schulter, lächelte ihn an und Draco verlor sein Unbehagen.
"Mach dir deshalb keinen Kopf. Es ist okay. Du bleibst du, egal, ob du schwul oder hetero bist. Ich mag dich, so wie du bist."
Über Dracos Gesicht breitete sich ein großes Lächeln aus. Er fühlte sich leichter, jetzt, da er wusste, wie Blaise darüber dachte und er sein Geheimnis kannte. Er könnte mit ihm darüber reden. Das tat er dann auch. Er erzählte ihm alles, was er erlebt hatte. Blaise hörte ihm aufmerksam zu, bis auf ein paar Zwischenfragen sagte er nichts, hörte ihm nur zu.
Draco war fertig. Er hatte sich ausgeredet, nun wusste Blaise alles. Er hatte kein Detail ausgelassen, auch nicht seinen Traum, den er hatte, als er bewusstlos im Nordturm lag und auch nicht den richtigen Kuss mit Harry, unten am See, auch, wenn ihm diese beiden Szenen etwas peinlich waren.
"Das... ist verdammt viel. Aber anscheinend liebt Potter dich auch, sonst hätte er dich nicht geküsst."
"Selbst wenn... glaube ich das nicht. Er hat doch so oder so seine Weasley Freundin."
Draco sah traurig zu Boden, Blaise legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Hey, es wird alles gut. Jetzt sei nicht traurig. Morgen ist Weihnachten!"
Stimmt. Er würde noch zwei Wochen bei Blaise verbringen, ohne Sorgen, ohne Potter. Er lächelte erneut bei dem Gedanken.
"Du hast recht. Lust auf Zauberschach?"
Blaise sprang auf.
"Aber auf jeden Fall!"
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