Ein wahrer Freund
Als er aufstand hatte er sehr gut geschlafen. Die Zimmertür ging auf und Blaise stand in der Türangel. Er lächelte, als er sah, dass Draco schon wach war.
"Guten Morgen. Frühstück ist gleich fertig."
Draco lächelte ihm zu und stand vom Bett auf.
"Danke, ich bin gleich da."
Blaise schloss die Tür hinter sich und ließ Draco sich anziehen. Er öffnete den großen Kleiderschrank, nahm sich ein Hemd und sein Jackett heraus und starrte beides eine Weile an. Es war normal für ihn gewesen, dass er sich elegant anzog, doch das war nur für seinen Vater. Er war nicht mehr zuhause, er war bei Blaise, also war es egal, was er trug. Als er das bemerkte, lächelte er wieder, legte die Kleidung zurück und zog sich ein T-Shirt, eine dunkelfarbene Jeans und einen lässigen Pullover an. Unterschiedlich farbige Socken und ging freudestrahlend aus dem Zimmer. Blaise wartete direkt vor der Tür und sah Draco mit einem überraschtem Blick an.
"So kenn ich dich ja gar nicht", sagte er leicht lachend.
Draco gab ihm ein kurzes Lächeln zurück, bevor die Beiden ins Esszimmer gingen, ein Stockwerk unter ihnen.
"Es ist doch jetzt egal, was ich trage, von daher."
Unten angekommen setzten sich die beiden jungen Zauberer an den Tisch und fingen an zu frühstücken. Draco dachte, dass Blaises Mutter noch dazu kommen würde, doch da lag er falsch.
"Sie musste zum Zaubereiministerium", sagte Blaise, mit dem Blick im Propheten, als hätte er Dracos Gedanken gelesen.
"Achso...", sagte er kurz und aß weiter, bis Blaise aufsah.
"Hey, Malfoy. Hier steht, dass sie nach den Weihnachtsferien endlich den Schutzzauber über Hogwarts erneuern. Ich wusste gar nicht, dass der verklungen war."
Endlich eine Antwort, das erklärte, warum es Draco möglich war, in Hogwarts zu apparieren, aber dann war Hogwarts doch überhaupt nicht geschützt.
"Dann gehen endlich diese Auroren weg", warf Blaise ein.
"Auroren?"
Blaise sah aus der Zeitung hoch und nickte.
"Jetzt sag mir nicht, dass du sie nicht gesehen hast."
Draco schüttelte den Kopf. Er hatte, seitdem die Schule wieder anfing, nicht darauf geachtet, dass irgendwo ein Auror rumlaufen würde, bis auf Avery, aber der war eine Ausnahme. Jetzt dachte er wieder an Avery. Er hatte ihm sein Gedächtnis gelöscht, jedenfalls an das, dass er etwas von ihm wollte. Er verwarf den Gedanken wieder. Seitdem das passiert war, hatte Draco bei ihm einen guten Unterricht. Er wurde mit jeder Stunde sympathischer, freundlicher und wirkte nicht mehr so arrogant, wie am Anfang des Jahres. Irgendwie war er froh darüber.
"Malfoy?"
Er schreckte aus seinen Gedanken und sah zu Blaise.
"Alles ok bei dir? Du wirkst so abwesend."
"Nein, alles gut. Keine Sorge", war seine Antwort darauf.
Blaise legte den Propheten beiseite, aß die Reste seines Frühstücks auf und wartete, bis Draco ebenfalls so weit war. Der Hauself räumte den Tisch ab, nachdem Blaise und Draco aufstanden und durch die Hallen schlenderten.
"Ich hab eine Idee, was wir machen könnten", sagte Blaise auf heiterem Himmel, "wollen wir ein bisschen Quidditch spielen?"
Draco sah ihn leicht verwirrt an, er dachte, er würde scherzen.
"Wie willst du denn zu zweit Quidditch spielen?"
Blaise lächelte ihn leicht an.
"Wirst du sehen, ich kenne da ein paar Tricks."
Draco lächelte. Blaise schaffte es irgendwie ihn aufzuheitern und auf andere Gedanken zu bringen. Er vergas den gesamten Terror, den er in Hogwarts erleiden musste und war einfach er selbst. Er konnte tun, was er wollte, keiner da, der ihn dafür anschnauzen würde. Weder sein Vater, noch seine Mutter, oder irgendjemanden, den er beeindrucken musste. Einfach nur Blaise und er, zwei junge Zauberer kurz vor Weihnachten, die nach Draußen gingen, um Quidditch zu spielen.
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