Die Schneeeule
Jeglicher Unterricht war vorbei und Draco war allein in den Gängen des Schlosses unterwegs. Blaise war mit Theodore zurück in den Gemeinschaftsraum gegangen, um etwas zu lernen. Draco hatte nach diesem Schultag keine Lust mehr, irgendetwas zu lernen, also spaltete er sich ab. Er war auf dem Weg zum See und wollte dort einfach mal nachdenken. Wie im Zug, wollte er einfach zurück, er wollte seine Ruhe, doch Harry und seine Freunde hatten sie ihm kaputt gemacht. Er knirschte mit den Zähnen, als er an die Szene dachte.
"Potter", zischte er.
Er dachte gerade an nichts anderes mehr, als an Harry. Ständig erschienen ihm neue Erinnerungen, die er wegen ihm hatte. Die erste Flugstunde, als er Neville sein Erinner-mich geklaut hatte und es Harry dadurch ins Hausquidditchteam geschafft hatte. Oder wie er im zweiten Jahr gegen ihm im Unterricht gekämpft und er mit einer Schlange gesprochen hatte. Egal, was Draco ihm versuchte anzutun, hat er weggesteckt und etwas gutes draus gemacht. Diese Erkenntnis ließ ihn stehen bleiben. War er der Böse gewesen? Draco schüttelte mit dem Kopf und setzte seinen Weg fort. Er musste all diese Dinge tun. Erst um seinen Vater zu gefallen, dann, um nicht umgebracht zu werden. Er hatte es doch nie böse gemeint. Eigentlich war Harry viel zu nett zu ihm gewesen. Er hätte ihn umbringen sollen, als er die Chance hatte. Doch er tat es nicht.
Draco kam draußen an und sah den Weg, der zum verbotenen Wald und zum See führte. Er folgte ihm und gelangte schließlich an dem Platz, wo er sein wollte. Als er sich umsah, erkannte er niemanden. Er hörte nur das sanfte Schwingen des Wassers, den Wind, der durch die Blätter raschelte und das Klacken der Steine unter seinen Füßen. Er lächelte und atmete einmal tief ein. Er legte seine Tasche ab und setzte sich auf einen großen Stein. Er starrte auf den grünen Apfel, den er noch aus seiner Tasche genommen hatte. Er nahm einen Bissen und sah auf die Wasseroberfläche. Draco ließ seinen Blick leicht schweifen und erschreckte sich leicht, als er etwas weißes durch sein Blickfeld flog. Er folgte dem weißen Fleck und blieb schließlich mit seinem Blick an einer weißen Schneeeule hängen. Sie sah ihn mit goldenen Augen an und legte den Kopf schief. Draco beruhigte sich wieder und lächelte.
"Hallo du", sagte er sanft und die Eule erhob sich in die Luft.
Sie drehte kurze Kreise und flog auf Draco zu. Er streckte seinen linken Arm aus und die Eule landete sanft auf ihm. Sie sah sich kurz um, wandte dann ihren Blick wieder zu Draco. Er lächelte sie an und streichelte ihr Gefieder.
"Du bist wunderschön", sagte er lächelnd.
Die Eule huhte ihn leicht an und stupste seine Hand mit ihrem Kopf an. Er streichelte ihren Kopf und erfreute sich über ihre schönen, weißen Federn mit den wenigen schwarzen Flecken darauf. Er hörte Steine klacken und schreckte hoch. Die Eule hochte auf und flog von Dracos Arm. Erst sah er ihr nach, drehte sich dann zu dem Geräusch um. Draco stand blitzschnell auf und ließ den Apfel fallen. Harry stand zwischen den Bäumen und starrte ihn panisch an, als hätte er einen Geist gesehen.
"P-potter...?", stotterte Draco leicht.
Harry atmete schwer, drehte sich schlagartig um und lief zurück zum Schloss.
"Potter!", rief Draco ihm hinterher, doch Harry ignorierte ihn.
Verwirrt sah Draco ihm hinterher und verstand seine Reaktion nicht. Er suchte den Himmel ab, doch konnte die Eule nicht mehr erkennen. Er realisierte, dass er an seinem Platz am See nicht mehr alleine war, also schnappte er sich seine Tasche und verließ den Ort. er ging den Weg zum Schloss hoch, den auch Harry genommen hatte. Auf dem Weg zurück erkannte er hastige Fußabdrücke auf dem Weg.
"Doch so viel Angst, Potter?", sagte er mit leicht traurigem Unterton.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro