Besuch im Krankenflügel
Draco blinzelte, als das grelle Licht in seine Augen fiel. Er konnte sich nicht wirklich daran erinnern, was passiert war, doch sein linker Unterarm brannte, ziemlich stark. Als er seinen Arm hochsah, bemerkte er, dass sich die grünen und schwarzen Linien sich weiter ausgebreitet hatten und langsam in Richtung seines Herzens wanderten. Er verzog das Gesicht vor Schmerz, dann ließ er wieder locker. Sein Kopf schmerzte ebenfalls und er konnte sich kurz daran erinnern, dass er zu Boden gefallen war.
Madam Pomfrey kam angelaufen und brachte Draco einen Trank, der grünen Schaum absonderte.
"Was ist das?", fragte er ungläubig, als er in den Becher sah.
"Das wollen Sie gar nicht wissen", war ihre Antwort.
Sie ging wieder ihrer Arbeit nach und ließ Draco mit einem angewiderten Blick zurück. Er roch an dem Trank und hätte sich beinahe übergeben. Er zwang sich dazu das Gebräu zu trinken, nachdem seine Narbe wieder kurz anfingen sehr zu brennen. Er schmeckte nach verbranntem Holz, modrigem Kürbis und etwas nach Flieder. Er fühlte sich schlecht, als der Trank durch seinen Körper floss, doch sein Arm tat nicht mehr weh, also nahm er es hin.
Er fragte sich, ob irgendwer wusste, dass er im Krankenflügel lag. Blaise oder Theodore. Er dachte auch kurz an Pansy, doch er wollte sie im Moment nicht bei sich haben. Sie würde ihn nur wieder bemuttern, was ihm überhaupt nicht gefiel.
Er legte sich langsam auf sein Kissen zurück und starrte auf die Decke. Außer ihm war niemand im Raum, Madam Pomfrey hatte den Raum verlassen. Er wollte aufstehen und zurück in den Raum der Wünsche, doch sein Körper war zu schwer.
Eine ganze Weile lag er einfach nur da, dachte an den Spiegel, an Slughorn und kam dann zum wirklichen Harry. Langsam kamen seine Erinnerungen wieder und er schlug sich gegen die Stirn.
"Potter muss denken, dass ich verrückt geworden bin", sagte er leise zu sich selbst.
Warum leise wusste er nicht, er hätte laut reden können, doch er wollte nicht.
Er hörte, wie die Tür aufging und dachte an Madam Pomfrey, doch verwarf den Gedanken schnell, als er seine Stimme hörte.
"Malfoy?"
Harry stand Mitten im Raum und sah auf Draco. Er war erstaunt, dass er bei ihm war, wollte lächeln, doch verlor es schnell wieder.
"P-potter..."
Harry lächelte leicht und ging näher an ihn heran.
"Es... tut mir Leid, dass ich gedachte habe, dass du noch immer ein Todesser bist. Ich dachte, du hättest dich geändert, dann habe ich wieder das Gegenteil gedacht und jetzt..."
Harry sah ihn traurig an und Draco wurde mulmig zumute.
"Alles gut... ich... war nur etwas... panisch. Mir tut es Leid", sagte er am Ende etwas schnell.
"Ich werde niemanden etwas davon sagen. Also das auf den Toiletten von vor vier Tagen."
Draco sah ihn fragend an.
"Das ist vier Tage her?"
Harry nickte und Draco realisierte, wie lange er bewusstlos gewesen war.
"Das heißt... es sind Ferien. Warum bist du noch hier?"
Harry ging noch näher an Draco heran und setzte sich auf einen Stuhl, der unter seinem Bett verstaut war.
"Ich hatte das Gefühl, dass es meine Schuld war, dass du das Bewusstsein verloren hast. Ich... wollte sehen, wie es dir geht, bevor ich wegfahre."
Er war nur wegen seiner Gesundheit hier. Draco atmete auf. Er hatte etwas anderes erwartet, aber das war wohl nur Wunschdenken. Er nickte ihm dankend zu und erwartete, dass Harry wieder aufstehen und gehen würde.
"Geht es dir wirklich gut? Was macht dein Arm?"
Harry schaute auf Dracos linken Arm und sah auf.
"Es wird schlimmer", sagte er langsam.
Draco sah ebenfalls hin und lächelte leicht.
"Das geht schon wieder... mach dir keine Gedanken."
Harry schwieg, Draco ebenfalls. Eine Weile in Stille verging, bis Madam Pomfrey wieder in den Raum kam.
"Mr. Potter, Sie sollten nun aber wirklich in die Ferien fahren. Mr. Malfoy wird schon wieder gesund, Sie müssen nicht jeden Tag herkommen."
Dracos Herz ließ einen Schlag aus. Er war jeden Tag hier? Jeden der vier Tage?
Harry nickte ihr zu und stand auf.
"Wir sehen uns in zwei Wochen. Werde wieder gesund."
Mit den Worten ging er aus dem Raum und ließ Draco keine Zeit ihm eine Antwort zu geben. Stumm blieb er liegen und Madam Pomfrey reichte ihm erneut einen Becher mit einem Gebräu. Dieses Mal war der Schaum gelb.
"Dieser schmeckt etwas besser, als der Letzte."
Draco schluckte ihn schnell runter und hatte den Geschmack von altem Gummi, Bleistiftmiene und Zuckerwatte im Mund.
"Sie werden noch eine Weile hier blieben müssen."
Draco nickte und sie verließ wieder den Raum. Draco machte sich zu viele Gedanken darum, warum Harry nicht schon vor Tagen weggefahren war.
Er hatte nur noch einen Gedanken, er wollte zurück zum Spiegel.
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