8. Eskalation
Manchmal frage ich mich, wieso eine so optimistische Person nicht noch viel mehr Aufmerksamkeit bekommt. Du weißt dir einfach immer zu helfen und auch bei Problemen bist du immer Lösungsorientiert @Echolied848 <3
Die Kälte des isländischen Winters hatte sich tief in die Landschaft gegraben, doch die Atmosphäre auf den umliegenden Höfen war alles andere als ruhig. Sophie stand am Fenster ihres kleinen Büros und beobachtete die tanzenden Schneeflocken. Die Ruhe draußen war ein scharfer Kontrast zu dem Chaos, das sich in den Ställen und Herzen der Menschen abspielte.
„Noch ein Hof hat sich gemeldet", sagte Luis hinter ihr. Seine Stimme klang angespannt und Sophie musste nicht hinsehen, um zu wissen, dass er müde war. „Das sind jetzt fünf in der letzten Woche."
Sophie drehte sich zu ihm um, eine Mischung aus Sorge und Entschlossenheit in ihrem Blick. „Wir müssen weitermachen. Irgendwo gibt es eine Antwort. Wir dürfen jetzt nicht aufgeben."
Luis nickte, obwohl er sichtlich ausgelaugt war. Die Nächte waren kurz und voller Alarmanrufe, die Tage lang und gefüllt mit Untersuchungen, Behandlungen und verzweifelten Gesprächen mit anderen Hofbesitzern.
Später an diesem Tag brach Sophie auf, um einem weiteren Hilferuf nachzukommen. Sie parkte den Jeep vor einem verschneiten Stall, der einem weiteren betroffenen Hof gehörte. Der Geruch von Krankheit und Angst hing in der Luft.
„Es hat zwei von unseren besten Pferden erwischt", erklärte der Besitzer mit zitternder Stimme. Seine Hände waren von der Kälte gerötet, und die Verzweiflung in seinen Augen war unübersehbar. „Sie können nicht mehr aufstehen."
Sophie zog ihre Handschuhe fester und betrat die Box. Das erste Pferd, eine prächtige, kastanienbraune Stute, lag in einer Ecke, ihr Atem flach und ihre Flanken von unnatürlich großen Beulen bedeckt. Das zweite Pferd war in einem ähnlich schlechten Zustand.
„Es ist wie immer", murmelte Sophie zu sich selbst, als sie die Tiere untersuchte. „Die Schwellungen, der Fieberausbruch, die Muskelschwäche ... aber keine klare Ursache."
Sie nahm Blutproben und machte sich Notizen. Jede Untersuchung brachte sie einen kleinen Schritt weiter, doch die Antworten blieben aus.
Während Sophie unterwegs war, spitzte sich die Lage auf ihrem eigenen Hof zu. Die Ferienkinder, die ursprünglich gekommen waren, um etwas über Pferde zu lernen und die isländische Winteridylle zu genießen, waren zunehmend ein Problem.
„Maja hat schon wieder versucht, zu den kranken Pferden auf dem Nachbarhof zu schleichen!" rief Luis, als Sophie nach Hause kam. „Sie behauptet, sie wolle helfen, aber ich kann sie nicht ständig davon abhalten, sich in Gefahr zu bringen."
Sophie seufzte tief. „Ich rede mit ihr. Und mit den anderen. Sie müssen verstehen, wie ernst die Lage ist."
Im Gemeinschaftsraum versammelten sich die Kinder, ihre Gesichter eine Mischung aus Neugier und Furcht. Sophie erklärte die Situation erneut, diesmal mit mehr Nachdruck. Doch sie konnte die Unruhe in ihren Augen nicht verdrängen.
Am Abend zog sich Sophie mit den neuesten Blutproben in ihr Büro zurück. Der Tisch war übersät mit Dokumenten, Proben und Aufzeichnungen. Jonas war ebenfalls da, vertieft in die Analyse einer weiteren Probe des indischen Futters.
„Wenn das Futter der Ursprung ist", sagte Jonas und deutete auf die Daten, „dann müssen wir es irgendwie nachweisen. Es gibt in den Analysen Anzeichen von biologischen Rückständen, aber nichts, was eindeutig auf den Virus hinweist."
„Wir brauchen mehr Zeit", antwortete Sophie, „und mehr Proben."
„Zeit haben wir nicht", sagte Luis, der in der Tür stand. „Die Leute da draußen verlieren die Hoffnung. Es stirbt fast jede Woche ein weiteres Pferd."
Sophie wollte antworten, doch in diesem Moment hörten sie das Geräusch eines Motors, der sich dem Hof näherte.
Alle drei wandten sich zum Fenster, als die Scheinwerfer eines Autos den Hof erhellten. Luis runzelte die Stirn. „Um diese Uhrzeit?"
Das Fahrzeug hielt an, und die Tür öffnete sich mit einem lauten Knall. Eine Silhouette stieg aus und schloss die Tür mit einer schnellen Bewegung. Der Fremde blieb kurz stehen, die Schultern angespannt, der Rücken zu ihnen gewandt.
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Es tut mir leid habe es gestern leider nicht geschafft noch ein Kapitel hochzuladen :(
Wünsche euch nachträglich einen schönen 9. Dezember
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