Montag
20/6/22

Heute ist viel passiert— viel positives. Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll.

Doch, ich weiss es. Deine Stimme ist genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe.

Hell und leicht— vielleicht ein bischen zu hoch für einen Jungen. Aber das interessiert mich nicht.

Wie ich das in Erfahrung gebracht habe?

Heute hat es geregnet. Ihr seid völlig durchnässt mit euren bunten Rucksäcken ins Café gestolpert. Dabei habt ihr mehr als deplaziert gewirkt.

Ich wollte euch eigentlich zu mir rüber winken— du hast mich abwartend angestarrt. Und gerade, als ich dazu bereit war, über meinen Schatten zu springen, kam mein Kellner auf euch zu und führte euch zu eurem Platz, einen leeren Tisch von mir entfernt.

Du hast dich so hingesetzt, dass du mich zwischen Moppkopf und Kokosnusskopf hindurch anstarren konntest. Hast du das extra gemacht?

Ihr habt herumgeblödelt— wahrscheinlich leiser, als sonst immer.

Und ja. Ich konnte mich daraufhin nicht mehr auf mein Notebook vor mir konzentrieren.

Verständlich, wenn einen der Schwarm die ganze Zeit beobachtet, oder?

Und leider habe ich meine Chance nicht genutzt. Ich war viel zu vertieft darin, eure Stimmen auf mich wirken zu lassen, als dass ich eure Namen heraushören hätte kommen.

Irgendwann drehte sich Moppkopf zu mir um und starrte mich gefühlte Sekunden an. Danach hat er dir irgendetwas zugeflüstert, was dich rot werden lies.

Ich musste leicht lachen und das war auch der Moment, in dem ich mich von dir lösen konnte und statdessen auf mein Notebook staren konnte.

Nach mehreren Stunden sah ich wieder auf. Ich habe nicht mitbekommen, dass es draussen immernoch regnet und langsam dunkel wird.

Und auch habe ich erst dann bemerkt, dass ihr immernoch an eurem Tisch gessesen seid, als ich gedankenverloren an ihm vorbei lief und eine zarte Berührung an meinem Handgelenk spürte.

Ich blieb stehen und folte langsam deiner Hand und deinem Arm, um dir schlussendlich in die Augen sehen zu können.

Es schien so, als ob die Welt kurz aufhören würde, sich zu drehen und ein angenehmes Kribbeln setzte in meiner Magengegend ein, als dir ein Lächeln über deine weich aussehenden Lippen schleicht.

»Vielen Dank.«, hast du gesagt. Ich habe dich verwirrt angestarrt, woraufhin du leicht gekichert hast. Dadurch verstärkte sich das Kribbeln nur noch mehr und ich fühlte mich wie ein Idiot.

»Wofür?«, habe ich also nachgefragt, worauf sich dein Gesicht zu einem breiten Grinsen verzieht.

»Na, für das Eis, das du mir geschickt hast.«, hast du gesagt und deine Augen haben kurzzeitig aufgeläuchtet.

Daraufhin schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen, das diesen Ort nichtmehr so schnell verlassen sollte. »Bitte.«, habe ich geantwortet.

Daraufhin haben wir uns Sekunden lang stumm angestarrt. Du sahst unsicher aus. Wolltest du mich zu euch an den Tisch einladen? Du musst wissen, ich hätte mich liebendgerne zu euch gesetzt. Wirklich.

Allerdings hast du nur zögernd mein Handgelenk losgelassen und mich mit einem zitternden Lächeln angestrahlt.

Du, Moppkopf und Kokosnusskopf haben mir noch einen schönen Abend gewünscht, was ich erwiedert habe.

Danach verliess ich fast schon fluchtartig das Café, setzte mir meine Kaputze auf und lief an den langen Fenstern vorbei.

Du hast mir zugewunken.
Ich habe zurückgewunken.

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hier eure yoonmin action :)

pewpew