-47-
-Schnee, Schnee, Schnee-
Es war der 24. Dezember. Als Jeffrey an dem Morgen die Augen aufschlug lag draußen eine dicke Schicht Schnee und hüllte die Stille Stadt in einen grellen Weißton. Begeistert sprang er aus dem Bett, in einem gestreiften Schlafanzug und eilte barfuß zu Jessicas Raum. Er riss die Tür auf und warf sich gradewegs auf die schlafende Jessica die erschrocken aufjauchzte und ihn dan grob von sich schieben wollte doch Jeffrey war stärker. „Was soll das?", murrte sie verschlafen und rieb sich über die Augen. „Es schneit!", antwortete Jeffrey begeistert doch Jessica seufzte. „Na und? Es schneit seit Tagen." „Nein! Das ist anders! Der Schnee bleibt liegen!"
Seine blondhaarige Schwester gähnte nur demonstrativ und setzte sich auf. „Komm schon, lass uns raus!" Unmotiviert starrte Jessica ihn an und schlug die Bettdecke so gespielt enthusiastisch beiseite das Jeffrey glatt über den Bettrand fiel. Ihm entfuhr die Luft als er mit dem Rücken aufschlug worauf Jessica tatsächlich etwas grinste und sich aus ihrem Bett erhob. Sie tapste zu ihrem Schminktisch und kramte ein Haargummi aus der Schublade um sich einen unordentlichen Dutt zu binden. „Bist du fertig?" fragte Jeffrey ungeduldig der sich inzwischen hochgerappelt hatte. „Ja Moment Stress nicht so.. Hey!" Doch Jeffrey hatte sie schon am Arm gepackt und zog sie rückwärts aus dem Zimmer. Sie polterten laut die Treppe hinunter und direkt zu ihrer Haustür. Hier musste Jeffrey dann doch etwas langsamer machen, da er sich rasch Socken und Schuhe überzog. Jessica grinste ihn dabei herablassend an, ihre Füße steckten in dünnen Schuhen die die kein bisschen wärmten.
Jeffrey blieb nicht einmal die Zeit sich eine Jacke anzuziehen, da war Jessica es, die ihn fast schon brutal in den Schnee riss.
Es war eiskalt, der weiße Schnee, der noch immer vom Himmel fiel knirschte unter ihnen, ansonsten war es totenstill. Für einen Moment brachten sie staunend keine Wörter heraus, dann- Batsch- Ein Schneeball landete direkt ihn Jeffrey's Nacken. Erschrocken wischte er sich seinen Hals trocken und drehte sich dann zu Jessica die ihn wieder so komisch anlächelte. Ihr Lächeln verschwand aber für einen Moment als ein Schneeball in ihre Richtung flog doch sie konnte ausweichen. „Das war ein Attentat!", empörte sie sich und formte mit ihren Händen eine neue Kugel. „Das war Notwehr!", verbesserte Jeffrey und griff nach dem kalten Schnee neben sich auf einem Hochbeet. Seine Finger waren kalt und nass, versteift und eisig doch das Lachen das Jessica ihm schenkte lenkte ihn sofort ab und Wärme durchflutete seinen Körper. In letzter Zeit hatte er seine kleine Schwester echt vernachlässigt.
Früher hatten sie so gut wie jeden Tag was zusammen gemacht, über Lehrer hergezogen während Jessica sich ihre Nägel lackierte, Trash Tv geschaut und sich mit Süßkram voll gestopft, zusammen Workouts in ihrem Sportraum im Keller gemacht. Jessica, Cheerleader-Kapitänen hielt Jeffrey immer wieder vor Augen wie unbeweglich er eigentlich war wenn sie sich ,zum aufwärmen' in einen Spagat setzte und mit Marie chattete. Es war innerhalb dieses Jahres so viel passiert das Jeffrey zugegeben weniger Zeit für die Blondine mit den großen Rehaugen hatte.. und jetzt, wo er seine Schwester, glockenhell lachend, kleine Wölkchen vor ihrem Mund, in ihrem Schlafanzug vor sich stehen sah merkte er auch wie sehr er das vermisst hatte.
Er war so beschäftigt gewesen, Schule hatte zu viel Zeit von ihm beansprucht, er hatte Meggie kennengelernt, Jan, der versprochen hatte für Neujahr in ihre Stadt zu kommen, Alice war wieder in sein Leben zurück gekommen, das ganze Drama zwischen Mike und Nick das alles so kompliziert gemacht hatte, die Konflikte mit Elliot, von dem er zugegeben wenig in letzter Zeit gehört hatte und da war auch noch Yasha. Er hatte Yasha kennengelernt. Einen neuen Freund gefunden.. und dann doch mehr als das.
Eine ganze Weile zog sich ihre Schneeballschlacht, ehe Jessica, inzwischen mit geröteten Wangen auf Jeffrey los stürmte und ihn rücklings in den Schnee warf. Dort lagen sie dann beide schwer atmend und lachend während der Schnee ihre Kleidung durchnässte. Jeffrey war eiskalt und er rechnete eigentlich mit einer Erkältung doch er stand nicht auf wie er es hätte tun sollen und blieb in seinem gestreiften Schlafanzug liegen. Seine Arme lagen um Jessicas Schultern während sie in den blauen Himmel blickten, von welchem immer mehr Schneeflocken auf sie herunter wirbelten. Einen Augenblick lang genossen sie einfach den Moment und schwiegen, ihre Oberkörper hoben und senkten sich, noch immer außer Atem, dann brachte Jessica einen gehechelten Satz raus. „Ich habe das vermisst Jeff." Angesprochener, noch immer in den Himmel blickend lächelte. „Ich auch Jessi." „Ich hatte irgendwie kaum Zeit was mit dir zu machen.", sprach Jessica Jeffrey's Gedanken aus. „Das letzte Jahr war so verrückt.. Ich muss das alles noch verarbeiten." Sie seufzte und fuhr sich mit einer, vor Kälte roten Hand über das Gesicht um sich ihre zerzausten Strähnen die sich aus ihrem improvisierten Zopf gelöst hatten zurück zu streichen. „Weißt du, Jack hat mich endlich gefragt ob ich seine Freundin werden möchte."
„Nein!", kreischte Jeffrey und fuhr ruckartig zu ihr herum. Natürlich wusste er das Jessica schon eine Weile an Jack interessiert war, auch das sie schon ihren ersten Kuss hatten doch das war in ihrer Dating/Kennlernphase. „Im Ernst?" Er hatte sich, wie von der Tarantel gestochen aufgesetzt und klatschte begeistert in die Hände. Jessicas Freude über seine Reaktion war ihr anzusehen. Auch sie setzte sich auf und lächelte breit während sie von vorne bis hinten, Jeffrey verlangte zwischen drin immer wieder mehr Details, erzählte, wie Jack sie richtig süß ausgeführt hatte und sie anschließend, bei Kerzenschein und gedämmter Musik gefragt hatte ob sie mit ihm zusammen sein möchte. Ganz der Gentleman hatte er Jessica an diesem Abend nachhause gefahren, eigentlich hatte sie bei ihm übernachten wollen doch da sie am nächsten Morgen schon ziemlich früh Training hatte hätte es sich nicht wirklich gelohnt. Jeffrey freute sich für Jessica, das tat er wirklich. Ihr letzter Freund war ein Arschloch gewesen und gewissermaßen nur hinter Jessicas Hintern her gewesen. Er freute sich wirklich, im Hinterkopf fragte er sich aber wann Jack ihr erzählen würde das er unmenschlich war... er wollte nicht das Jessica durch die selbe Krise wie er gehen muss.. Er wollte sie beschützen, ganz der große Bruder doch er wusste das er das in diesem Fall nicht konnte. Er seufzte und lächelte als Jessica zu Ende erzählt hatte. „Das freut mich für dich Jess, wirklich." Sie lächelte dankbar, dann griff Jessica nach Jeffrey's Schultern und drückte ihn rücklings in den Schnee. Er jauchzte auf und griff in letzter Sekunde nach ihren Armen um sie mit sich in den Schnee zu ziehen. Grinsend blickte Jeffrey wieder in den Himmel, bis, kopfüber
ein Kopf in seinem Blickfeld auftauchte der ihn breit angrinste. Ein zweiter, kleinerer schob sich daneben und musterte Jeffrey emotionslos aus seinen weisen Augen.
„Fröhliche Weihnachten!", rief Nick und musterte Jeffrey noch immer grinsend wie er im Schnee lag. „Man sagt am 24. noch nicht Fröhliche Weihnachten.", widersprach Mike nuschelnd, „Hä?", Nick sah ihn irritiert an. „Du meinst dann heilig Abend oder wie?" „Genau.", murmelte Mike monoton doch es war auf seine Art wie eine herzliche Umarmung als Gruß für Jeffrey und Jessica.
Jeffrey's zwei Freunde drückten ihn ohne Vorwarnung tiefer in den Schnee bis dieser die Kälte selbst an den Wangen und am Hals spürte. Panisch klatschte er Nicks Hände weg und rappelte sich endgültig auf. „Ey! Dreckskerle!" Jessica lachte auf als Jeffrey Nick zurück schubste und etwas Schnee ausspuckte.
Seine beeiden Freunde lachten als sie Jeffrey, der Kälte so verabscheute wie eine nasse Katze sich sträuben sahen. „Das ist fast schon süß.", meinte Nick neckend, Jeffrey wusste wie gern Nick tat als hätte er ein Ding mit Jeffrey, so war Nick eben. „Shh- das darfst du nicht sagen, Yasha tötet dich.", erwiderte Mike der dem größeren eine Hand vor den Mund schlug, sein Tolfall war zugegeben aber sehr monoton. Jessica kicherte doch Jeffrey schaute sich für einen Moment hoffnungsfroh um. Vielleicht war er ja auch hier..? Und wollte mit ihm.. zusammen heilig Abend verbringen.. in Gedanken stellte er sich schon vor wie Yasha hinter irgend einem Baum in einem hässlichen Weihnachtspullover stand und ihn, auf seine gewinnende Art anlächelte.
Mike, aufmerksam wie immer schien das bemerkt zu haben denn er seufzte. „Der ist nicht da, ich hab ihm eigentlich geschrieben aber er meinte irgendwas von Familientreffen. Klang irgendwie wie sein Todestag.", er zuckte mit den Schultern worauf sich Jeffrey sofort nachdenklich auf die Unterlippe biss. Stimmt.. Yasha hatte mal erwähnt das er am Weihnachten eine erbärmlich kurze Zeit mit seinem Vater und Bruder verbrachte.. der Gedanke daran das Yasha diesen Tag mit Elliot verbringen musste versetzte ihm ein Stich von Sorge und Mitleid.. Elliot würde ihm kaum etwas annehmbares schenken, falls überhaupt. Dazu kam natürlich der Fakt das sie sich hassten und Elliot seine Freizeit liebend gerne damit verbrachte Yasha den Hals umzudrehen.
Mike, aufmerksam wie immer schien Jeffrey's Sorge irgendwie zu spüren den er hob fragen die Brauen doch Jeffrey schüttelte leicht den Kopf. Nicht hier, nichts jetzt. Auch wenn er ohne Umschweife direkt behaupten würde Nick sei sein bester Freund hatten Mike und er seit Nicks Geburtstag eine tiefere Bindung zu einander. Nicht wirklich deutlich nach außen sehbar, Mike bliebe eben ein kühler distanzierter Typ aber die verstanden einander gut, die Emotionen die die zu verstecken versuchten waren für den anderen deutlich zu erkennen.
Mike seufzte und blickte Jeffrey mit einem fragenden Blick an. „Hey.. ich weiß ja nicht ob das irgendwas bringt aber wir könnten dich doch ins Haus schmuggeln und.. hey- Bah Nick du bist so ekelig!" Nick grinste schief als Mike endlich seine Hand von dessen Mund herunter riss und seine angeleckte Hand an Mikes Jacke abwischte. „Das nennt man Selbstverteidigung.", erwiderte Mike kühl und drückte Mike gekonnt lässig von sich der nach ihm ausholte um sein Kiefer zu zertrümmern.
Jeffrey wollte zu seiner Schwester blicken um mit ihnen einen belustigten Blick zu wechseln wie sie es immer taten wenn Mike und Nick herum alberten aber Jessics hatte eine nachdenkliche Miene aufgesetzt und blickte dann langsam zu Jeffrey auf. „Warum eigentlich nicht. Jeffrey hob fragend die Brauen als wolle er fragen was Jessics meinte als diese sich erklärte. „Ich meine.. Jack wollte mich eh später abholen, dann könnten wir bei Yasha absetzen und du müsstest dich nur noch heimlich mit ihm treffen."
Sofort schüttelte Jeffrey seinen Kopf. „Jessi, nein!", widersprach er sofort. Er wollte keine Tradition ruinieren, egal wie schrecklich Yashas Familie doch war, wenn er seinen Vater nur so selten sah wollte er dieses Treffen nicht stören.. außerdem.. würde Yasha ihn überhaupt da haben wollen? „Warum denn nicht, das ist doch übelst romantisch und wenn er wirklich Probleme mit seiner Familie hat, tut knutschen bestimmt gut!", erwiderte Jessica und grinste ihren Bruder an während sie ihre vom Schnee nassen Hände durch ihr zerzausten Haare zog. „Jessica du bist doch verrückt! Was wenn der mich nicht da haben-" Mike und Nick die aufgehört zu rangeln hatten blickten Jeffrey nachdenklich an. Sie schienen mitten in der Bewegung inne gehalten zu haben, da Nick Mike mit der Hand auf seinem Kopf von sich fern hielt und Mike noch immer seine Arme nach Nick ausgestreckt hatte, die er nun langsam zur Seite fallen ließ.
„Ja.. ich meine ich war nur einmal bei Yasha aber er hat doch eine Garage oder nicht..? Wenn er nicht aufmacht kletterst du einfach in sein Zimmer..", murmelte er worauf Nick zustimmend grinste. „Also ich meine er antwortet niemanden mehr auf Nachrichten aber wenn du ihm schreibst geht er doch bestimmt dran oder? Du bist immerhin sein Schatzi."
Jeffrey's Wangen brannten und er funkelte seine Freunde gereizt an. „Also erstens bin ich nicht sein ,Schatzi'.", Nick unterbrach ihn mit einer abwinkenden Handbewegung. „Also bitte.", doch Jeffrey ging nicht weiter darauf ein. „Und zweitens, er wird nicht ran gehen, sein Vater ist da da hat er keine Zeit für sowas und drittens, hab ihr vielleicht auch mal daran gedacht das er mich nicht da haben will und einfach nur Weihnachten mit seiner Familie verbringen will?", fauchte er gradezu gereizt. Tatsächlich hatte er wirklich Angst das Yasha vielleicht sogar sauer sein würde würde er einfach unter seinem Fenster auftauchen, auch wenn ihm die Vorstellung Yasha zu sehen gefiel. Jessica die inzwischen aufgestanden war verschränkte die Arme vor ihrer Brust und verdrehte ihre Augen. „Jeff jetzt mach mal halblang. Wozu ist man bitte in einer Beziehung wenn man einander nicht am Heiligabend sehen möchte?" Und, weil Mike eben Mike war ergänzte er: „Und es ist ,heilig Abend' nicht Weihnachten nur um das nochmal klar zu stellen.", worauf er von Jeffrey einen genervten Blick zugeworfen bekam, dann wandte sich der braunhaarige wieder zu seiner Schwester. „Selbst wenn, soll ich dann klischeehaft Steine an sein Fenster werfen?", fragte er fast schon vorwurfsvoll worauf Jeffrey einen runden Schneeball in die Luft warm und wieder auffing. „Schnee gibt es doch sicher genug in seinem Vorgarten oder?"
-2139 Wörter-
————
Okay das Chap kommt deutlich später als ich es geplant hatte (,:
SORRYYYYY aber da müsst ihr jetzt durch
Well, ich hab so nh schlimme Phase momentan nh, ich vermisse übelst meine Freunde aber ich hab nh Modus drin um keine Nachrichten zu bekommen weil ich es nicht packe zu antworten.. aber ich vermisse meine Freunde auch irgendwie..
Anyways, wie geht's euch, was macht ihr so, wie waren eure Ferien?
Das chap ist schrecklich irgendwie im so sorry
Aber hey das nächste wird besser, pinky promise
Cu Dolora<3
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro