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-Völkerball-
Obwohl sich Jeffrey vorgenommen hatte so schnell wie möglich durch den Regen zur Sporthalle zu laufen, da er nicht so scharf darauf war nass zu werden, war es ein unmögliches, über den matschigen und rutschigen Boden zu rennen. So kam es das Jeffrey mit nassen Haaren und bibbernden Knien in die Jungen- Umkleide verschwand. Nick und Mike waren ebenso durchgefroren und weigerten sich die nächsten 10 Minuten ihre kurzen Hosen und die T- Shirts anzuziehen. Yasha hingegen, war natürlich auf magische Weise am trockensten geblieben. Seine Lederjacke hatte zwar ein paar Tropfen abbekommen und auch seine Haare waren etwas feucht doch ansonsten war er komplett trocken. Wie schaffte er das nur? Jeffrey hing seinen Mantel an den Haken und zog seinen Pullover über den Kopf. „Boah Jeff hast du noch mehr trainiert als sonst?", fragte ein kleiner Junge mit grün gefärbten Haaren bewundernd. Sofort drehten sich alle zu Jeffrey um der unbehaglich mit seinen Haaren spielte. „N-nein, tatsächlich nicht.", stotterte er und versuchte seinen trainierten Körper hinter seinem Sport T- Shirt zu verstecken, welches er sich eigentlich anziehen wollte. Er war nicht so ein Brett wie die meisten anderen in seinem Alter es sein wollten doch seine Bauchmuskeln sah man trotzdem und auch sein leicht angedeuteter Sixpack betonte seine schlanke Figur. Nick stach mit den Finger in Jeffrey's Bauch, der erschrocken einen Satz zur Seite machte. „Die sind ja mal mega krass." „Du musst mir unbedingt mal deinen Trainigsplan schicken!" Verlegen stülpte sich Jeffrey sein lockeres T- Shirt über und drehte sich mit roten Ohren zu seinem Mantel. Yasha neben ihm grinste über Jeffrey's schüchternes Verhalten. „Dafür brauchst du dich doch nicht schämen.", flüsterte er neckend und zog sich sein Langarm- Shirt über den Kopf. „Woaaa! Yasha du hast ja auch so krasse Muskeln!", kreischte der grünhaarige Junge begeistert. Jeffrey's Blick wanderte unwillkürlich über Yashas Oberkörper. Seine Muskeln sah man eindeutig mehr als die seine, doch ihm stand auch dieser Körper. Bei Jeffrey hätte es aufdringlich, gar seltsam ausgesehen. Auch ihm entfuhr ein erstaunter Laut, doch zwischen den begeisterten Zurufen seiner Mitschüler hörte man ihn kaum. Yasha lächelte ihn trotzdem wissend an. Etwas peinlich berührt drehte sich Jeffrey wieder seinen Mantel zu, darauf bedacht immer nur auf die braunen Knöpfe zu blicken. Ohne ein weiteres Mal zu Yasha rüber zu blicken, zog er sich seine lockere Sporthose an, die ihn bis zu den Knien reichte. Er schnappte sich seine Trinkflasche und eilte aus der Kabine. Ihm war das Starren auf Yashas nackten Oberkörper doch zu unangenehm geworden, als das er auf diesen gewartet hätte. In Gedanken versunken lief er in die Halle, in welcher schon einige seiner Mitschüler herum joggten oder sich Bälle zu warfen. Er stellte seine Flasche an den Rand der Halle und nahm sich dann ebenfalls einen Ball, den er lässig auf den Boden auf ticken ließ. Er joggte zu einem Basketballkorb und versenkte den Ball gekonnt. „Das wären dann 3 Punkte.", stellte Yasha fest, der plötzlich neben dem Korb stand. Überrascht ließ Jeffrey den Ball zwischen seinen Händen hindurch fliegen der zu ihm zurück gesaust war. „Man hast du mich erschreckt.", nuschelte er und joggte dann dem Ball hinterher. „Jeff, spielen wir zusammen Basketball?", rief der grünhaarige Junge und hüpfte zu ihnen herüber. „Uhm klar, warum nicht Noah.", antwortete Jeffrey überrumpelt. „Du gewinnst wenn du einen Korb machst." Noah nickte. „Das schaffe ich schon irgendwie. Wie viele Versuche habe ich?" „10?" „Okay, Deal." Yasha lehnte sich gespannt an eine Matte, die an der Wand befestigt war und musterte Noah, der trotz seiner durchschnittlichen Größe einen fitten Eindruck machte. „Wenn du alle 10 Körbe rein machst gebe ich dir nach der Schule ein Eis aus.", sagte er grinsend zu Jeffrey. „Klingt verlockend.", grinste dieser zurück und stellte sich in Position. Noah bekam den Ball und rannte keine Sekunde später auf Jeffrey zu. Er war schnell, das musste man ihm lassen doch Jeffrey kannte ihn gut genug um seine nächsten Schritte vorher zu sehen. So konnte er ganz einfach Noahs Versuch einen Korb zu werfen blocken und schnappte sich den Ball. Er joggte lässig bis zu einer Markierung auf dem Boden und sprang dann erstaunlich hoch um einen 3er zu werfen. Noah biss sich auf die Lippe als der Ball direkt in dem Korb landete. So ging das ganze Spiel weiter und es endete mit einem Punktestand von 10 zu 0 für Jeffrey. „Och man, ich dachte wirklich ich würde es dieses Mal schaffen.", beklagte sich Noah und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Das nächste mal bestimmt.", sagte Jeffrey mit einem tröstlichen Lächeln. Er wuschelte Noah einmal durch die Haare der bewundernd zu ihm auf schaute. „Meinst du echt?", fragte er hoffnungsvoll und blickte ihn mit seinem süßen Trauerblick an. Jeffrey nickte. „Du hast dich echt gebessert, beim letzen Wurf hätte ich den Ball fast nicht mehr bekommen.", ermutigte er Noah der sofort strahlte und ihn auf Brusthöhe umarmte. „Danke Jeff, du bist echt der beste!" Überrascht versteifte sich Jeffrey Körper doch er legte zaghaft seine Arme auf Noahs Schultern. „Ich sag nur die Wahrheit.", sagte er lächelnd. Wieder glücklich hüpfte Noah davon, versäumte es aber nicht über die Schulter „Dienstag mach ich dich beim Training fertig!" zu rufen. Jeffrey lachte. „Dann muss ich mich anstrengen."
Er drehte sich zu Yasha der ihn schmunzelnd beobachtete hatte. Etwas verlegen kratzte sich Jeffrey am Nacken während er zu ihm herüber lief. „Du kannst ja ganz schön herzlich sein." Verwirrt blickte Jeffrey in Yashas Gesicht um dort Spott zu lesen, doch Yasha schien ehrlich überrascht. „Wirke ich so herzlos oder wie?", fragte Jeffrey verletzt und verzog den Mund zu einer beleidigten Schnute. „Nein, du wirkst nur einfach nicht so einfühlsam." Verwirrt legte Jeffrey den Kopf schief. „Wie meinst du?" „Naja, du bist einer der beliebten Schüler und da erwartet man mehr einen abgehobenen, selbstverliebten Jungen der sich mit so einem Sieg wie den eben brüsten würde als so einen bescheidenen, freundlichen Typen wie du einer bist Jeffrey." „D-danke.", sagte Jeffrey überrascht und verlegen. „Das kam plötzlich." Yasha lachte. „Vermutlich." Für einen Moment schwiegen sie, denn Jeffrey war von Yashas unglaublich spitzen Eckzähnen abgelenkt worden. Ob er sie extra so feilte? Ihm standen sie ausgesprochen gut doch ließen ihn auch wie ein Raubtier aussehen, welches jederzeit auf einen losgehen könnte. Kurz, ein Junge vor dem man sich in Acht nehmen sollte.
Ihr alter Sportlehrer pfiff in seine Trillerpfeife als er aus der Lehrer-Umkleide trat. „Alle mal zusammen kommen!" Die Schüler die sich warm gemacht hatten fanden sich fröhlich schnatternd vor dem Lehrer ein, der ohne lange zu warten zu sprechen begann. „Heute spielen wir Völkerball und..", sein Blick huschte durch die aufgekratzten Schüler die vor ihm standen. „Möchte irgendwer wählen?" Schlussendlich waren alle damit einverstanden das Nick und Mike wählten. Nick, der zuerst dran war sagte ohne mit der Wimper zu zucken: „Jeffrey." „Och du bist blöd." Nick streckte dem Kleineren seine Zunge entgegen. „Dann nehme ich Yasha." Nach und nach wählten die beiden Jungen mit einigen Diskussionen zwei ungefähr gleich starke Teams, die sich dann auf dem Spielfeld verteilten. Wie immer wenn Jeffrey Sport machte, war er sofort Feuer und Flamme und joggte lässig auf dem Spielfeld auf und ab. Schon nach einigen Pässen mit dem Ball bekam er diesen zu fassen und warf gekonnt ein kleines Mädchen auf der Höhe der Beine ab. Diese kicherte als sie sah wer sie angeworfen hatte und trippelte dann aus dem Spielfeld. Nick und Jeffrey waren ein ausgewogenes Team und warfen gemeinsam wahrscheinlich die Hälfte des gegnerischen Teams ab. Doch auch dieses hatte gute Spieler. Noah, der kleine grünhaarige Junge, war ein zielsicherer Werfer und konnte geschickt den Bällen ausweichen, wenn diese mal nach ihm geworfen wurden. Auch Yasha war ein ausgezeichneter Spieler der mit seiner Lässigkeit jeden in den Bann zog, bis sie von seinem Wurf getroffen wurden. Viele Mädchen aus Nicks und Jeffreys Team wichen seinen Bällen gar nicht erst aus, sondern schubsten einander regelrecht aus der Wurfbahn um selbst getroffen zu werden. Nick ärgerte sich so dermaßen über dieses Verhalten, das er sich wütend zu einem der Mädchen umdrehte als er auch schon Mikes Ball am Steißbein spürte. Genervt vor sich hin fluchend verließ Nick das Spielfeld und verwünschte Mike, der ihn nur frech angrinste.
Nun waren nur noch Jeffrey und ein kleiner Junge mit niedlich verwuschelten Haaren die ihm ins Gesicht fielen übrig. Jeffrey kannte den Jungen beim Namen, da es das einzigste war was er jemals aus seinem Mund gehört hatte. Nori. Jeffrey hatte mit ihm Geschichte und wusste von diesen Unterrichtsstunden das Nori eher der zurückhaltende Junge mit den unglaublich schönen Zeichnungen war doch in Sport fiel er nicht besonders auf. Eben genannter Junge bekam den Ball der aus unerklärlichen Gründen auf dem Boden zu ihm hin rollte gefasst und trippelte damit zu Jeffrey. Mit beiden Händen hielt er ihm den Ball hin, der ihn verwundert musterte. „Warum spielst du denn Ball nicht selbst?" Nori stotterte etwas vor sich und blickte auf seine Füße. „Hey, alles gut. Setzt dich nicht so unter Druck." Nori blickte ihn mit Tränen in den Augen an und atmete einmal tief durch. „Ich werde den Ball eh verhauen.", sagte er leise mit seiner hellen Stimme. „Denk das nicht. Wenn du an dich glaubst, schaffst du alles." „A-aber du kannst doch so viel besser werfen als ich.", nuschelte Nori und Jeffrey merkte wie seine Beine zitterten. Mit einem warmen Lächeln legte seine Hand auf die des Kleineren, die noch immer den Softball umklammerten. Sanft drückte er Noris Hand und drückte dann den Ball zu ihm. „Versuch es erst bevor du dir eine Meinung über deine Abwerf-Künste bildest.", ermutigte er den Nori. „A-aber was wenn ich ihn verhaue?" fragte Nori und Jeffrey sah wie sich dessen großen blaue Augen abermals mit Tränen füllten. „Dann ist das nicht weiter schlimm. Das passiert jeden." „A-auch dir?" „Auch mir.", versicherte Jeffrey, der noch immer warm lächelte. Nori schluckte und warf nach einem langen Atemzug den Ball in Mikes Richtung und wie durch ein Wunder war er dieses Mal nicht schnell genug. Er fluchte leise vor sich hin und stapfte von der Spielfläche. Glücklich strahlte Nori Jeffrey an. „Ich hab's geschafft!", freute er sich, fast ohne einmal zu stottern. „Siehst du, ein bisschen Selbstvertrauen tut gut. Nicht nur was Sport angeht.", fügte Jeffrey zum Ende hin leiser hinzu. Er hob eine Hand und nach einem kurzen Zögern schlug Nori ein. „D-danke..", flüsterte er. „Doch nicht dafür.", winkte Jeffrey lächelnd ab. Er wendete seinen Blick wieder zur anderen Spielhälfte und sah das nur noch Noah und Yasha übrig waren. Yasha hatte ihn aufmerksam gemustert, wobei ein süßes Lächeln um seine Lippen spielte. Abgelenkt von Yashas Schönheit hatte Jeffrey den Ball total aus den Augen verloren. Noah hatte den Ball in der Hand. Nein. Er hatte schon geworfen, so schnell, das selbst Jeffrey nicht mehr ausweichen könnte. Er erwartete jeden Moment den Ball auf seiner Kleidung zu spüren doch im nächsten Augenblick war es Nori, der erschrocken zurück taumelte doch es war zu spät. Der Ball hatte seinen Arm gestreift. Nori tapste vom Feld, drehte sich vorher trotzdem noch einmal zu Jeffrey um. Er schien mit sich zu kämpfen die Wörter laut auszusprechen doch schlussendlich sagte er mit zittriger und doch lauter Stimme: „Du schaffst das, i-ich glaube an dich." Jeffrey der den Ball vom Boden aufgehoben hatte lächelte. „Selbstvertrauen steht dir.", grinste er und warf, den schüchternen Blick Noris noch vor Augen direkt zu Noah, der und das hatte Jeffrey geahnt, vor Aufregung den Ball fallen ließ. Ärgerlich räumte auch er das Feld. Jeffrey verfolgte ihn mit den Augen wie er zu den anderen Abgeworfenen lief und sah so nicht den Ball, der direkt auf seine Brust gezielt war. Für einen Moment war es still. Niemand hatte es je beim Völkerball hinbekommen den unverbesserlichen Jeffrey abzuwerfen. Selbst etwas erstaunt wandte sich Jeffrey zu der Richtung um, aus welcher der Ball gekommen war. Yasha stand mit ausgestrecktem Arm ihm gegenüber und grinste ihn an. „Woaaah Yasha hat Jeffrey abgeworfen!" „Das hat bisher noch keiner geschafft!" Jeffrey ging vom Feld und warf Yasha einen irritierten Blick zu. Nicht der Fakt das er getroffen wurde erschütterte ihn so. Nein, der Softball, der nicht ohne Grund so hieß, hatte ihn mit voller Wucht unter seiner linken Brust getroffen und hinterließ eine pochenden Schmerz zurück. Ohne sich diesen jedoch anmerken zu lassen verschwand auch Jeffrey vom Feld. Nachdenklich strich er sich über die schmerzende Stelle, während er Yasha zu schaute, wie er ihren König mit Leichtigkeit 3 Mal abwarf und somit das Spiel beendete. Was für eine Kraft in Yashas Würfen steckte... die Anderen die er abgeworfen hatte schienen aber nicht so als hätten sie Schmerzen. Ignorierten sie sie oder war er der einzige der mit dieser starken Wucht getroffen wurde? Mikes Team brach in Gejubel aus und rissen auf dem Weg zur Umkleide, den sie wegen des Läuten der Schulklingel antraten, Witze und blöde Sprüche welches das andere Team wohl demütigen sollten. In der Umkleide angekommen nahm Jeffrey die Gespräche der Anderen nur als dumpfes Rauschen wahr und zog sich in Gedanken versunken das schweißnasse Shirt über den Kopf. Auch seine Hose fand den Weg in seine Tasche und so stand er nur in Boxershorts da und merkte gar nicht den Blick von Yasha, der jeden Zentimeter seines Körpers zu analysieren schien. Schnell versprühte Jeffrey sein Deo unter seinen Achseln. Er stülpte sich seinen Pullover über und drehte erst dann das erste mal seinen Kopf zu Yasha. Wie hatte er es geschafft ihn mit einem leichten Softball solche Schmerzen zuzufügen? Auch wenn das Pochen langsam nachließ, hatte Jeffrey das Gefühl einen blauen Fleck zu bekommen. Er erstarrte als er Yasha neben sich sah. Er hatte inzwischen auch seine Jogginghose und sein Muskel-Shirt ausgezogen. Sein Schweiß überströmter Körper präsentierte seinen breitgebauten Oberkörper mit den starken Muskeln nur so. Jeffrey konnte nicht anders als ihn attraktiv zu finden, wie er mit einem leichten Lächeln um seinen aufblitzenden Zähnen und den strahlenden Augen die zusammen mit seinem hübschen Gesicht diesen Körper so gut repräsentierten diese Dominanz ausstrahlte. Jeffrey wusste das er Top war doch für Yasha würde er.. Eben dieser Yasha wischte sich die Haare aus seinem verschwitzen Gesicht und machte Anstalten sein Langarm- Shirt anzuziehen als er Jeffreys Blick bemerkte. Er grinste schief. „Genug gesehen?", fragte er amüsiert worauf Jeffrey ihn einen halb ertappten, halb gereizten Blick zu warf doch auch er musste grinsen. „Neh, das nächste mal lass deine Boxershorts weg." Yasha sah für einen Moment ehrlich überrascht aus doch er fing sich ziemlich schnell wieder. „Du auch." Jetzt war es an Jeffrey überrascht drein zu blicken. Yasha schmunzelte nur über Jeffrey rote Wangen und wie er sich verlegen wegdrehte und nervös an seiner Flasche rumspielte. Jeffrey fand es erschreckend wie gut er sich mit dem brutalen Werfer verstand obwohl er ihn erst seit so kurzer Zeit kannte. Yasha, der in seine Augen geblickt hatte, dachte wohl das gleiche, denn er schien sich ehrlich zu freuen und boxte, noch immer halb nackt, freundschaftlich Jeffrey in die Seite. Der Kleinere bemerkte jedoch wie Yashas Augen für einen Moment gelb auf zu blitzten schienen...
-2526 Wörter-
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Hmm woran das wohl liegt🤭🤭
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