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-Begegnungen gleich Dreierlei-
Nach dem Essen war das Tanzen freiwillig und selbst Eltern und Omis stürmten die Tanzfläche. Jessica wurde von Jack aufgefordert und auch Nick von Ella verschwanden auf der Tanzfläche. Jan schnappte sich Lauras Arm und zusammen versuchten sie die Tanzschritte eines älteren Paares, einige Meter neben ihnen zu imitieren, scheiterten aber kläglich und brachen in Gelächter aus. Sie entschieden sich nicht vornehm sonder locker zu tanzen doch die hatten mindestens genauso viel Spaß wie das ältere Pärchen, was sie jetzt freundlich anlächelte. Jeffrey ließ mit offenen Mund seine Gabel fallen als er Nils, ihren Tanzlehrer sah wie er ausgerechnet ihren Philosophielehrer Luca am Arm auf die Tanzfläche führte.
„Was zum..?", entfuhr es auch Mike während sie alle das Pärchen mit den Augen verfolgte. „Sind die zusammen?", fragte Jeffrey noch immer schockiert. „War es nicht offensichtlich das Nils schwul ist? Und Luca? Jetzt mal im Ernst.. welcher heterosexuelle Man wird denn bitte Philosophielehrer?", erwiderte Yasha grinsend. Jeffrey nickte. „Guter Punkt."
Jeder tanzte mit jeden, es war ein absolutes Durcheinander, Luca und Nils strahlen trotzdem absolut die Show. Nils wirbelte Luca in so einer Geschwindigkeit um sich selbst das Jeffrey schon beim zuschauen schlecht wurde. Grade drehte sich Jeffrey zu Meggie um sie um den nächsten Tanz zu bitten da stand sie hustend auf. Ein Taschentuch vor dem Mund verschwand sie nuschelnd Richtung Eingangshalle. „Kurz frische Luft.", war das einzige was Jeffrey verstand ehe sie sich schon verschwunden war.
...
Fragend blickten Yasha und Jeffrey sich an ehe Jeffrey aufstand und Yasha schnell mit einem Blick klar machte das er kurz nach Meggie schauen ging ehe auch er durch die Eingangshalle aus dem großen Gebäude verschwand. Draußen war es um einiges kälter, die Musik wehte nur noch leise durch die plötzliche Stille doch das grüne Kleid von Meggie schien wie eine Flamme im dämmrigen Licht zu leuchten. Sie stand an dem Torbogen gelehnt da und fummelte eine kleine Schachtel aus ihrer Umhängetasche.
„Meggie?", fragte Jeffrey vorsichtig und trat neben sie. Die orangehaarige rückte ein Stück damit sich Jeffrey anlehnen konnte und schloss ihre Umhängetasche. Für einen Moment schwiegen sie. Jeffrey war von den kleinen Blumen in Meggies Haaren abgelenkt die sie wie eine Krone schmückten. Meggie war ein wunderschönes Mädchen doch irgendetwas stimmte nicht.
Erstaunlicherweise musste Jeffrey gar nicht fragen, sie fing von selbst an zu reden. „Erinnerst du dich noch daran wie wir uns kennengelernt haben?" Ihre Stimme war leise, ruhig. „Du hast mich auf ein Date eingeladen.", erwiderte Jeffrey. Das schien so unglaublich lange her, 2- 3 Jahre vielleicht, dabei war es grade mal ein Jahr her. „Du hast mich gekorbt.", ergänzte Meggie. Bei der Erinnerung schlich sich ein schmales Lächeln auf ihre Lippen.
Jeffrey's Augen suchten die von Meggie doch sie blickte in die Ferne, sie schien nicht Richtung zu fokussieren. „Wir haben uns dennoch getroffen." „Spiderman.", flüsterte Jeffrey und lächelte leicht. „Du hast mir deinen Mantel geliehen." Jeffrey schwieg. „Er hielt den ganzen Rückweg über warm und ich war dankbar dafür. Als ich zuhause angekommen war zog ich meine Schuhe wie immer aus. Am Jackenhaken ging ich aber vorbei."
Der Wind fegte um Jeffrey's Ohren und die Kälte durchfuhr ihn. „Ich konnte deine Jacke einfach nicht aus den Händen legen, ich war einfach zu verliebt." Bei diesen Worten stockte Jeffrey's Atem. Er wusste das Meggie mal was für ihn empfand, die das aber ausgesprochen zu hören war irgendwie... anders.
„Wir sind Freunde geworden.. und das ist das beste was mir hätte passieren können." Jeffrey schluckte. Meggies Augen wandten sich endlich von der Ferne ab und erwiderten Jeffrey's Blick. „Wir hätten nie eine richtige Beziehung führen können. Egal wie viel Aufmerksamkeit du mir geschenkt hast.." Sie drehte nun ihren kompletten Körper zu ihm und trat vor ihn. Noch immer lehnte dieser gegen den Bogen und starrte Meggie sprachlos an. „Ich war mir nie sicher ob es freundschaftlich oder romantisch war."
Jeffrey schluckte, er ahnte was für eine Frage gleich kommen würde, doch er irrte sich. Ganz langsam lehnte sich Meggie vor, stellte sich auf die Zehnspitzen und legte ihre Lippen auf Jeffrey's.
...
Sie bewegte vorsichtig ihre Lippen auf Jeffrey's, ihre Hände lagen unsicher auf seinen Schultern, sie schmeckte nach Kirsche und roch nach Rosen. Ihre schmalen Finger waren leicht und unsicher auf Jeffrey's Schultern ehe sie sich wieder von ihm wegdrückte.
Überfordert starrte Jeffrey sie an. Das kam so plötzlich.. er liebte Meggie, er liebte sie wirklich... aber nicht auf dieser Weise.
Sie fuhr sich über die Lippen, Tränen in den glasigen Augen ehe sie eine Antwort auf ihre Frage fand. „Freundschaftlich."
Jeffrey nickte, fuhr sich durch die Haaren und wischte sich anschließend über die Lippen.
Das orangehaarige Mädchen nickte darauf und schluckte. „Du stehst nicht auf Mädchen oder?" Jeffrey schüttelte zaghaft den Kopf. Bisher hatte er sich immer als bisexuell bezeichnet, jetzt wusste er es besser..
Abermals nickte Meggie und biss sich auf die Lippe.
„Und du liebst ihn..."
...
Jeffrey wusste wen sie meinte. Er blickte sie einige Sekunden bedauernd an ehe er ganz langsam nickte. „Es tut mir leid.", flüsterte Jeffrey doch Meggie schüttelte den Kopf. „Das soll es nicht. Mir tut es leid.."
Sie atmete zittrig durch. „Ich finde es schön mit dir befreundet zu sein." Ihr Lächeln zuckte leicht als sich eine einzelne Träne über ihre Wange bahnte. Dann reckte sie das Kinn und lächelte aufrichtig.
„Und jetzt, schnapp ihn dir bevor diese nervige Marie ihn nie wieder aus ihren Fängen lässt."
Ein schwaches Lachen entfuhr Jeffrey doch er nickte dankbar. „Du bist wunderbar. Wirklich Meggie, es tut mir echt leid." Sie nickte wieder ehe sie sich stumm umdrehte und in das Gebäude verschwand.
Verdattert starrte Jeffrey auf die Stelle auf der bis eben noch Meggie gestanden hatte. Meggie liebte ihn.. Meggie liebte ihn und er musste sie verletzen. Dabei war sie doch schon verletzt.. das sie ihn liebte war nicht ihr einziges Problem, dass wusste Jeffrey. Das Liebeschaos war nicht der einzige Grund warum sie so stark abgenommen hatte und so an Farbe verlor, da war noch was anderes.. und Jeffrey wollte helfen... aber er machte es vermutlich noch schlimmer.
Eine Erinnerung drängte sich in den Vordergrund seines Bewusstseins. Yasha, wie er Jeffrey in ihrer Küche fragte ob Meggie auch wisse das Jeffrey sie nur als Freundin sah..
Er hatte es gewusst..
Vermutlich auch Mike, dem entging schließlich nie etwas..
Nur er hatte wieder alle Zeichen nicht verstanden.
Ein Geräusch ließ ihn herumfahren. Es war Yasha wie er von der Straße Richtung Torbogen lief. Er wirkte größer als sonst, sein Gesicht war in dunklem Licht gehüllt. Jeffrey brauchte einige Momente um zu verstehen das es nicht Yasha war den er vor sich hatte, es war Elliot.
Er steckte in einem Anzug, seine Haare waren deutlich kürzer als Yashas, sein Gesicht markanter, die Augen eisiger.. „Elliot.", begrüßte Jeffrey, seine Muskeln spannten sich an, jetzt wo er wusste das sein Gegenüber nicht menschlich war. Meinte Yasha nicht sogar das er gemordet hatte?
„Kätzchen.", erwiderte Elliot, eine Zigarette zwischen den Fingern die er zu seinen Lippen führte. Er nannte Jeffrey immer so.. Kätzchen, Mieze.. vermutlich wegen Jeffrey's schmalen, grünen Augen die so stark an Katzenaugen erinnerten.
Er stellte sich lässig neben Jeffrey und bließ Rauch in die dunkle Luft. „Du weißt es.", stellte er fest ohne Jeffrey anzublicken. „Dein Herz schlägt schneller, du hast Angst." Obwohl es stimmte lachte Jeffrey hohl auf. „Das kannst du spüren?" Der schwarzhaarige zog wieder an seiner Zigarette. „Und du bist wütend." Er grinste eisern. „Auf mich."
Der kleinere drehte sich zu Elliot, die Augenbrauen zusammen gezogen und durchbohrte ihn mit einem durchdringenden Blick. „Laß deine beschissenen Finger von Yasha." Sein Gegenüber blickte ihn unbeeindruckt an und steckte demonstrativ gelassen eine Hand in seine Hosentasche. „Mieze." „Nenn mich nicht so!", fauchte Jeffrey mit vor Wut funkelnden Augen. „Mieze.", zog Elliot daraufhin das Wort demonstrativ in die Länge und grinste. „Warum denkst du eigentlich immer so schlecht von mir?" Jeffrey schnaubte frustriert und fixierte Elliots Augen nachdem er dessen Hände überprüft hatte.. nicht das Elliot ihn gleich aussaugte.
Weil du ein Arsch bist Elliot und Yasha im Gegensatz zu dir keiner ist und nicht so einen gewalttätigen nervigen Bruder wie dich verdient. Also lass deine verfluchten Finger von Yasha oder ich breche dir jeden einzelnen höchst persönlich.
Glücklicherweise hatte Elliot in diesem Moment Jeffrey's Augenkontakt erwidert doch noch immer schien er nicht beeindruckt. „Du bist Pazifist." „Gegenüber Freunden." Beide starrten sich für einen Moment kampflustig an ehe Elliot seine Zigarette auf den Boden warf und drauf trat. „Okay.", seufzte er und zuckte mit den Schultern. „Okay?", wiederholte Jeffrey verblüfft. „Okay.", bestätigte Elliot gelangweilt.
Er drehte sich um und ging ins riesige Gebäude. Jeffrey beeilte sich um ihm hinterher zu kommen. „Was machst du überhaupt hier?", fragte er als er Elliot eingeholt hatte. „Meinem Bruder bei seinen 18 Weihnachtsball zuschauen." Verdattert starrte Jeffrey ihn an. „Kann auch der 20. sein, keine Ahnung mehr." Das musste Jeffrey erstmal verarbeiten. „Kein Wunder das er so gut tanzen kann.", murmelte er mehr zu sich selbst als zu Elliot doch der erwiderte darauf nur ein Lachen.
Das war das erste mal das Elliot's lachen kein fiesen Unterton hatte..
Sie betraten die große Halle, noch immer tanzten eine Menge Menschen auf der Tanzfläche, es wurde gegessen, Alkohol getrunken und ausgelassen gelacht Laura und Jan hatten das Tanzen inzwischen aufgegebene und standen wieder am Rand bei Meggie.. oh Meggie.. sie wirkte traurig, lachte aber aufrichtig als Laura sie auf die Tanzfläche zog. Jeffrey blickte ihnen einen Moment hinterher ehe er Yasha bemerkte. Jeffrey's Herz klopfte automatisch schneller während Elliot und er in ihre Richtung gingen. Elliot schien es gemerkt zu haben denn er flüsterte aus dem Mundwinkel ein: „Du bist erbärmlich." Doch Jeffrey hielt es nicht auf dabei zu grinsen. „Fast würde ich behaupten du bist neidisch weil dein Bruder geliebt wird.", antwortete er und kam zuerst bei Yasha, Mike und Jan an.
„Im Gegensatz zu dir."
(Jeffrey slayed)
Es war der Moment als er Alice erblickte, die von hinten langsam einen Arm um Yasha legte bei welchem Jeffrey's Lächeln aus dessen Gesicht verschwand. Ihre rosanen Fingernägel drückten seinen Anzugstoff etwas in Yashas Haut. Er sah nur noch wie Marie, ebenfalls eifersüchtig herausfordernd Yashas Hand nahm und ihre Finger verschränkte, da drehte sich Jeffrey mit den Worten „Doch nochmal kurz raus." um und verließ fast schon flüchtend den Ballsaal.
Er wusste das es merkwürdig kam doch er konnte diesen Anblick einfach nicht mitansehen. Lackierte, schmale Finger an Yashas Körper. Er blickte auf seine eigenen Finger. Sie waren nicht lackiert und auch nicht so schmal wie die von Marie oder Alice....
...nicht so weiblich
Er ließ sich auf eine Bank unter einer extrem schwachen Laterne fallen und blickte rauf in die Baumkrone, es hingen keine Blätter mehr am Baum und so konnte er problemlos in den pechschwarzen Himmel blicken.
Er hasste es. Er hasste die weiblichen Hände an Yashas Körper, die aufschmachtenden Blicke der Mädchen, ihr Gekicher und verträumten Blicke.. er hasste es das er das nicht durfte. Er hasste es das es okay war wenn es seine Mitschülerinnen taten aber er darauf achten musste so zu tun als hätte er nur freundschaftliche Gefühle für Yasha. Er wollte es auch offen zeigen können, auch wenn Yasha ihn nicht liebte.. es war anstrengend immer rechtzeitig wegzublicken oder Mädchen zuzulächeln damit es auch nicht so wirkte als würde Jeffrey nur Yasha so anblicken.. aber das tat er. Er blickte nur Yasha so an.
Die Mädchen taten es doch auch alle.. Verliebter Blick, verträumtes Lächeln, Herzrasen.. Er hasste die Mädchen die das taten.. doch insgeheim beneidete er sie.
Als er Schritte hinter sich wahrnahm seufzte er. Ausgerechnet jetzt? Er wollte allein sein. Allein und elend.. Allein mit seinem Selbstmitleid.
Es war auch noch außgerechnet...
„Mike ich weiß ich bin eine Dramaqueen brauchst du mir gar nicht erst sagen."
...
Es war aber nicht Mike der sich neben Jeffrey setzte, sondern Yasha. Ausgerechnet er? Jeffrey wollte schreien. Warum musste er sich auch ausgerechnet vor ihm so blamieren?
„Dramaqueen? Ein dramatischer Abgang ja.. aber direkt den höchsten Titel?"
Jeffrey verdrehte die Augen. „Willst du nicht lieber zurück zu deinen Verehrerinnen die kaum die Finger von dir lassen können?" Sein Unterton klang anklagend, als wäre es schlimm das Yasha weibliche Fans hat.. Aber das war es nicht. Es war normal. Yasha war hübsch, er war gut gebaut und vor allem hatte er einen guten Charakter, da war es nur normal das er so viele weiblichen Fand hatte.
„Bist du deswegen so sauer?", fragte Yasha, was ihn Jeffrey eigentlich Panik auslösen sollte aber nur Trotz hervor brachte. Er reckte sein Kinn und strich sich seine Haare aus dem Blickfeld. „Verstecken sich Alice und Marie hinter dem nächsten Baum und warten darauf dich wieder für sich zu haben?", erwiderte er trocken doch darauf kam von Yasha noch ein Seufzer. Er lächelte etwas, während er noch immer Jeffrey anschaute. „Ich hätte dich für schlauer gehalten."
Das passte Jeffrey irgendwie nicht und er drehte seinen Kopf zu Yasha um ihn böse anzufunkeln. „Und was bitte soll das wieder bedeuten?"
„Ich stehe nicht auf Mädchen.", Yashas Stimme war fast tröstend, als würde er wissen was in Jeffrey vorhing. Das tat er nicht. Die Wut und Trauer hatte ihn noch immer so fest gepackt das er seinen nächsten Gedankengang einfach so Yasha an den Kopf warf. „Aber die Mädchen stehen auf dich!"
Abermals seufzte Yasha, diesmal aber etwas schleppender. „Jeffrey, dann stehen die Mädels eben auf mich, ich bin verdammt nochmal schwul und schaue keine Mädchen an, nicht in diesem Sinne." Die Eindringlichkeit in Yashas Blick brachte ihn dazu sich etwas zu entspannen. „Aber sie schauen dich an..", flüsterte Jeffrey, er war merkwürdig traurig und wich Yashas forschenden Blick aus. „Warum stört dich das so?", flüsterte er zurück und legte sanft eine eisige Hand an Jeffrey's Kinn damit er ihn anblickte. Merkte Yasha wie Jeffrey's Herz zu essen begann? Wie er schluckte, die kalte Haut auf seiner Wange spürte..? Jeffrey fügte sich und blickte ihn trübsinnig an.
Wenn Yasha gehofft hatte durch Jeffrey's Gedanken eine Antwort auf seine Frage zu finden musste er enttäuscht sein denn Jeffrey's einziger Gedanke war ein Bild von Alice und Yasha auf Nicks Party, kurz bevor sich ihre Lippen aufeinander legten.
-2334 Wörter-
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Ich hab dieses Chap immer abends geschrieben als ich kurz vom pennen war (wie jetzt) deswegen ist der Style nicht grade bombastisch aber das muss jetzt hinhalten.
Ich bin so bodenlos müde deswegen bye bye
Erzählt mir random Kram aus eurem Leben, sowas interessiert mich mega!!
Cu Dolora<3
Ps: war die letzten Abende so müde, es würde mich nicht wundern wenn ich Wörter wie Ich in diesem Chap falsch geschrieben habe aber I don't give a fuck rnnnn
Ganz viel Liebeeeee<3
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