Kapitel 2 (Assistensarztzeit)
Sicht Leyla
Dr. Kling und ich versorgen einige Patienten, in der NA und ich muss sagen sie macht das wirklich gut. Sie ist ja erst ein bisschen später zu uns gekommen, aber den Unterschied zu den anderen merkt man mittlerweile eigentlich nicht mehr. Was wohl auch daran liegt, dass die anderen sie von Anfang an mitgenommen und nicht wie die neue behandelt haben. Ich grinse in mich hinein, da hat Niklas echt ein tolles Team entstehen lassen. Auch dem Milzriss, denn wir eben im Op versorgt haben, hat Dr. Kling mit Bravour geklebt und dementsprechend geht es dem Patienten gut. Ein weiterer großer Erfolg dieser OP war wohl, dass wir durch Dr. Klings herausragende Arbeit, die Milz des Patienten erhalten konnten und er somit eine schnellere Chance auf Genesung hat und nicht erst auf ein Spenderorgan warten muss.
Jetzt stehen wir nebeneinander im OP Waschraum, da muss ich meine junge Assistentin doch nochmal loben: „Dr. Kling, dass haben Sie wirklich gut gemacht! Wie sie mit ihrer ruhigen Hand die Milz geklebt haben! Sie machen große Fortschritte!" während ich rede lächele ich sie kurz stolz an, bevor ich mich weiter auswasche. Ja, stolz, dass bin ich. Auch wenn es nur eine OP war. Ich war selber mal Assistenzärztin und weiß was für ein Erfolg jede so gut gelungene OP, gerade in der Anfangszeit bedeutet. Sie erwidert mein Lächeln und antwortet: „Danke Dr. Sherbaz, aber Sie waren auch echt gut!" Weiter lächelnd meine ich dann: „Dr. Kling machen Sie für heute Schluss, der Tag war lang uns anstrengend!" „Aber Dr. Ahrend. . ." Ich unterbreche sie energisch: „Dass mit Dr. Ahrend kläre ich, machen Sie sich keine Sorgen! Ich muss gleich eh nochmal zu ihm da rede ich mit ihm. Einverstanden?" Sie mustert mich noch kurz skeptisch, um sicher zu gehen, dass ich es wirklich ernst meine, dann nickt sie und verschwindet mit einem: „Danke Dr. Sherbaz." in den wohlverdienten Feierabend.
Feierabend. Ich seufze. Das würde ich jetzt auch gerne machen, aber vorher noch zu Niklas! Ich bleibe nur kurz im OP Waschraum stehen und atme ein paar mal mit geschlossenen Augen tief durch bevor auch ich los gehe und mich auf die Suche nach Niklas mache. Der hat mir schließlich noch einiges zu erklären.
Irgendwie, habe ich es geahnt dass er nicht Caro liebt. Wie er über sie redet, hört sich nicht nach großer Liebe an, mehr nach einer Art Spielerei, obwohl, dass seit Leipzig eigentlich etwas ist, was er nicht mehr machen möchte. Aber, vielleicht ist ja irgendwas passiert. Irgendwas passiert, dass ihn in ein ähnliches altes Muster hat zurückfallen lassen... Ich kenne doch meinen besten Freund! Grundlos würde er sowas nicht mehr machen. Außerdem hasst er das mit dem Trostpflaster, was Spielelein am Schluss ja irgendwie sind, wenn der andere sich mehr aus diesen "Spielelein" erhofft.
Aber was passiert ist kann er nicht mehr ändern, man kann es beim nächsten mal besser machen (Bei Julia Berger?), aber nicht mehr ändern. Ich beschließe direkt zum Counter zu gehen da würde ich wohl am schnellsten Erfahren wo Niklas sich gerade rumtreibt oder ob er überhaupt noch da ist, es ist ja schon spät.
Doch ich komme nicht weit. Auf dem Flur werde ich von Herr Ahlbeck gestoppt.
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