Kapitel 60
Ausschnitt letztes Kapitel:
„„Dr. Ahlbeck... Ich hab vorher nicht dran gedacht, aber ich glaube es ist wichtig, dass Dr. Sherbaz und Sie Bescheid wissen. Paula und ich leben die meiste Zeit in einem Internat in der Erfurter Innenstadt und es wäre gut, wenn Sie dort anrufen könnten, sobald Sie wissen wie lange ich hier bleiben muss und was ich habe," Mira lächelt. Sie lächelt über die Tatsache, dass das Internat ihr Zuhause ist. Lächelt, über die Gründe hinweg und die viel zu lauten, aufgeregten Gedanken in meinem Kopf werden endlich leiser. Werden von einem Flüstern zu Stille, bis ich nur noch ihre blauen Augen sehe. Blaue Augen, die mich an meine erinnern. Blaue Augen, die nichts darauf schließen lassen, dass der Rest ihres Gesichtes gerade ein Lächeln trägt. Weil sie es nicht tun."
Alle Niklia Fans werden sich über dieses Kapitel freuen : )
-am Ende des Kapitels gibt es unter anderem dazu noch ein paar Worte. Lest diese bitte-
Sicht Niklas
Ich bin gerade dabei eine der vielen Akten, die ich an diesem Arbeitstag schon in der Hand hatte an dem Counter wegzuräumen, als die Stimme meiner besten Freundin hinter mir erklingt. „Na? Wie ist es wieder auf der Arbeit zu sein?" Ebenfalls mit einer Akte in den Händen kommt Leyla grinsend neben mir zu stehen, während ich einen Blick auf meine Armbanduhr werfe, um sicherzugehen, dass ich rechtzeitig zu der nächsten Operation zu kommen. Es ist kaum 13Uhr und trotzdem fühlt sich der Tag an, als ginge er schon eine halbe Ewigkeit. Ein Aktenhaufen, der nicht enden zu wollen scheint, hat sich in der Zeit, in der ich nicht hier, in der ich in Elternzeit bei meiner Tochter war, in meinem Büro angesammelt, doch vor lauter Patientinnen, die heute in meinem Terminkalender standen und noch stehen, dem Not-Kaiserschnitt vor einer Stunde, bin ich bisher nicht Mal dazu gekommen, die erste dieser Akten aufzuschlagen. Die meisten dieser sind von unerfahreneren Kollegen/-Innen, die wollen dass ich nochmal über ihre Behandlungen drüber sehe. Ein paar langjährige Patientinnen, die explizit einen Termin mit mir verlangen und ein paar der Akten hat Julia mir zusammengesucht. Es sind Akten von Patientinnen, die sie in dem letzten halben Jahr behandelt hat und die in Zukunft von uns beiden weiter behandelt werden.
Außerdem hatte ich seit heute Morgen nur einen Apfel gegessen, den Julia mir im vorbeigehen in die Hand gedrückt hatte. „Nimm' ihn einfach. Ich hab' dich in der Mittagspause nicht gesehen und dein Terminkalender ist voll." Dann hat sie mir noch einen kurzen Kuss auf die Wange gedrückt, dabei gekonnt den Apfel in meine Hand gelegt, bevor Dr. Moreau sie wieder zu sich gerufen hat.
„Viel zu tun." Seufzend setze ich eine Unterschrift unter das Rezept der Patientin dessen Akte ich gerade schon weggeräumt habe nur um sie jetzt wieder zu mir holen und es rein zu legen. Ich schaffe es kaum zu Leyla aufzusehen, die mich fragend beobachtet und gerade als ich anfange zu erklären: „Ich muss in 5min im OP sein, Herr Rantala wartet wahrscheinlich schon, danach warten nochmal 2 Familien im KWZ auf mich und in meinem Büro-", klingelt mein Handy.
Ein wenig genervt, von dem ganzen hin und her heute, darüber, dass ich nicht Mal Zeit habe kurz mit meiner besten Freundiin zu reden, ziehe ich es aus meiner Kasaktasche, nachdem ich erst vor einer viertel Stunde aus dem Op gekommen war und jetzt wieder muss, hätte es sich nicht gelohnt den Kittel anzuziehen, murmele Leyla ein „Herr Rantala." zu und nehme seinen Anruf entgegen. „Ich bin auf dem Weg." Die mittlerweile fast 4 Jahre Erfahrung als Ausbilder haben mir mehr als einmal gezeigt, dass die Assistenärzte/-Innen nervös werden, wenn der/die Anästhesist/-in einmal fertig, aber ihr/e/ oder sein/e Oberarzt/-ärztin noch nicht da ist. Auch dieses Mal bestätigt mich mein Assistenzarzt in dieser Vermutung und legt nach einem kurzen „Okay. Bis gleich." auf.
Als mein Blick noch einmal auf Leyla fällt, grinst diese nur. Es ist eines dieser Grinsen, von denen sie sich selbst nicht sicher ist, ob sie mitleid mit mir hat, oder mich die nächsten 3 Tage noch damit aufziehen wird, dass ich heute nur von dem einem zum anderen Ort renne. „Okay. Leyla? Ich muss. Tut mir leid. Wenn du magst kannst du nachher noch kurz vorbei kommen. Ben hat doch eh länger Dienst." Zögernd nickt sie. „Ich überlegs mir." Ein Zögern, das auf der Tatsache beruht, dass sie schwanger ist. Dass ihr und Bens Wunsch endlich in Erfüllung gegangen ist und sie Eltern werden. Ein Zögern, weil sie es ihm heute Abend sagen und vorher noch ein paar Kleinigkeiten in ihrer Wohnung vorbereiten möchte.
Ich weise sie leise daraufhin, dass zwischen unserem Schichtende und seinem 6h liegen, bevor ich mich von ihr abwende. Auf den Weg in den OP. Auf den Weg zu meinen Assistenzarzt.
„Niklas? Ben und ich haben eine Patientin. Mira Höffling. Kannst du nachher noch 5 min opfern und mit uns auf die Bilder schauen? Sie ist 16 und will ihre Eltern nicht anrufen. Ich vermute Morbus Chron und eine dadurch entstandene Zyste zwischen Darm und Harnblase, die wir operativ entfernen müssten. Dafür bräuchten wir dann aber die Einverständis der Eltern. Ich will da nichts unnötig aufwirbeln." Leyla hat zu mir aufgeschlossen und siegt mich bittend, fast flehend an und ich nicke. „Piep mich einfach an. Ich versuchs."
~~~
„Soo, da bin ich Herr Ranta- Julia?!" Die Türe in den Einwaschberreich des angrenzenden Operation-Saales ist noch nicht ganz zu, als ich von der Situation verwirrt auflache und auf sie zu, in Richtung der Waschbecken gehe. Die OP-Haube schon auf dem Weg auf meinen Kopf gesetzt. da ich wirklich spät dran war. Meine Frau, die sich Hände und Unterarme in Anbetracht dessen, dass sie beide schützend vor sich gehalten, wohl schon desinfiziert und gewaschen hat, lacht mich an und nickt. „Du bist doch bei Dr. Moreau eingeteilt?" Nach wie vor irritiert mache ich mich daran, mich ebenfalls einzuwaschen. Den Gedanken, dass in dem OP, in den ich sehe, trotz der wahrscheinlich geänderten Assistenz jemand behandelt werden muss. Ein Mensch, wie Julia und ich.
„Der wollte Mikko für seinen OP."
Kaum hat Julia ihren Satz beendet, sind ihre Worte, deren Bedeutung bei mir angekommen, stoppe ich den inzwischen automatisch erfolgenden Ablauf meiner Hände und sehe skeptisch zu ihr auf. Skeptisch und wütend darüber, dass der Oberarzt sich Mal wieder in die Einteilung der Assistenzärzte/-Ärztinnen einmischt, ohne sich mit mir abzusprechen.
„Heyy Niklas?" Julia lächelt und schüttelt mit dem Kopf, als wolle sie damit vertreiben, was sich in mir auftut. „Er hat es nur gut gemeint. Ich hab meine OP's in der Plastischen bis auf ein paar Standart-Eingriffe voll und weil die OP heute eher selten ist und Mikko so eine noch fehlt, hat er gefragt ob es mir was ausmachen würde mit ihm zu tauschen. Er hat natürlich auch gewusst, dass er heute bei dir ist und du parallel operierst. Da ich meinen Facharzt in Gynäkologie machen möchte, hat sich das angeboten. Ich hätte nicht gehen müssen."
Ich nicke nur, trotz ihrer Erklärung nicht ganz sicher, was ich von der Aktion halten soll und wende mich schließlich wieder dem aus dem Wasserhahn laufendem Wasser zu. „Außerdem operiere ich eh lieber mit dir. Konnte ich jetzt lange genug nicht" Ohne, dass ich zu ihr aufsehe, weiß ich dass sie grinst während sie das sagt und ohne das ich es verhindern kann, schleicht sich auch über mein Gesicht ein Lächeln.
„Hast du den Apfel eigentlich gegessen?" Ich bin dabei meine Hände zu trocknen, als die Frage meine Frau meine Ohren erreicht und nicke erneut. „Ich hab' mich vorher gar nicht bedankt." stelle ich fest und öffne mit einem Stoß mit dem Ellbogen auf den dazugehörigen Knopf, die Türe. Zeitgleich sehe ich in ihre nussbraunen Augen. Aus dem OP schlägt uns beiden, die bekannte kühle und trockene Luft entgegen und mit einem kurzen Lächeln zueinander lassen wir die gerade geöffnete Türe hinter uns zugehen und uns von eben dieser Luft umhüllen. „Das brauchst du nicht. Du hättest das Gleiche für mich getan und ich habe im Kinder-Wunsch-Zentrum gesehen, was heute alles ansteht." Sie seufzt und hängt ein leies: „Und die nächsten Tage." hinten dran, während ich nicke. Seit fast einem Jahr ist das KWZ jetzt offen und für Julias Vater eine echte Goldgrube. Termine sind meist erst Monate später wieder verfügbar und momentan sieht es nicht so aus, als würde sich das in der nächsten Zeit ändern. Dementsprechend viel Arbeit haben Julia und ich zu erledigen.
„Ich liebe dich. Und ich freue mich mit dir operieren zu können." Es ist die einzige Antwort die sie diesbezüglich noch von mir bekommt, als wir nach und nach auch in die restlichen Kleidungsstücke, Masken und Handschuhe schlüpfen. „Ich dich auch." ist ihre letzte Antwort, bevor wir uns unserer Patientin zuwenden. Professionell und trotzdem glücklich beisammen zu sein.
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Freue mich auf euer Feedback in Form von Vote's und Kommentaren!
-das Folgende bitte lesen-
Ich hab' ja schon angekündigt - Es gibt 2 Sachen, die ich gerne loswerden möchte.
Ersteinmal werde ich momentan ganz oft gefragt, ob Niklia wieder mehr vorkommen wird. Ich möchte es an der Stelle nochmal sagen - Wir haben zwar noch einige Kapitel vor uns, aber die "Mira"-Sache ist, wie schon erwähnt, der Anfang vom Ende (einem langen Ende, aber dem Ende). Die nächsten 3 Tage werden sich Kapitel technisch - ich warne euch schon Mal- ganz schön ziehen, weil da einfach viel unterzubringen ist. Niklia ist nicht vergessen, aber ich sags euch ganz ehrlich Niklia hatte seine großen Story-Lines in dieser Fan-Fiction. Und die sind mehr oder weniger auserzählt. Die beiden kommen und spielen weiterhin eine Rolle - Allerdings nicht in der Form wie zuvor. Das was jetzt kommt ist der Beyla-Teil der Story. Der bereitet mir so schon genug Kopfschmerzen... 🙈 By the way auch ein Grund weswegen gerade so unregelmäßg geupdatet wird. Ich drücke mich ein bisschen vorm Vorschreiben, da grad wirklich alles passen muss.
Die andere Sache ist. Ich bin von 27. an nh Woche nochmal im Urlaub, heißt da kommt kein Kapitel. Und an alle Pop-Hörer/-Innen da draußen geht eine große Empfehlung raus Mal in
T O M G R E G O R Y rein zu hören. Kann sein, dass ihr den Namen noch nie gehört habt, aber Lieder wie "Never let me down"; "Fingertips"; etc. kennt ihr ganz bestimmt, wenn ihr es hört. Falls es euch zusagt, gerne auch die Fanpage support_tom.gregory auf Insta checken. LeylaJohanna, meine beste Freundin und ich sind da ganz fleißig aktiv. : )
Fühlt euch alle gedrückt,
J_A_W_W
PS: Fragen dürfen gerne gestellt werden!
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