Kapitel 2
Sicht Niklas
Julia und mein Blick treffen sich. Wir lächeln uns an. Doch trotzdem, steht die ungestellte Frage zwischen uns. Max, weiß bisher nichts von unserer Verlobung. Er wird sich freuen, da bin ich mir sehr sicher. Er liebt Julia, trotzdem, die Frage steht zwischen Julia und mir. Ich sehe es in ihrem Blick. Sie weiß nicht was sie antworten soll. Wir werden in 4 Monaten heiraten. Vorher muss und wird Max es sowieso erfahren. Er soll schließlich, am liebsten auch zu unserer Hochzeit kommen. Da fällt mir ein die Gästeliste! Zwischen all den anderen Hochzeitsplanungen, ist die doch glatt untergegangen. Hochzeit, ohne Gäste... Also, ich glaube das ist so weniger eine Art Hochzeit, wie wir sie uns vorstellen.
Das im Hinterkopf behaltend, nicke ich Julia zu. Damit, wir diese Frage mal geklärt haben. Daraufhin lächelt Julia und wendet sich wieder Max zu: „Ja, der Ring ist von Deinem Papa." Max Blick schießt zu mir. „Wird die Julia dann jetzt endlich Deine Frau?" Max redet unfassbar schnell und mir vor Aufregung glühenden Wangen. Julia scheint heute echt gute Laune zu haben, denn diese schon süße Situation, bringt sie direkt wieder zum lachen. Durch Max, durch Julia, durch die Menschen die ich liebe und denen es beiden gerade so gut geht, muss auch ich lächeln, als ich antworte. „Ja, die Julia wird jetzt meine Frau. Der Papa hat nämlich auch endlich verstanden, dass er die Julia liebt und nicht die Caro!" Lächelnd blicke ich hoch. Julia hat meine Hand in ihre genommen und streicht verträumt lächelnd darüber. Kurz drücke ich auch ihre Hand, was Julia direkt auch zum Lächeln bringt, bevor ich mich wieder meinem Sohn zu wende.
Max scheint unfassbar begeistert von dieser Neuigkeit; er springt auf und rennt: „Ich habs gewusst!" rufend um uns herum. Julia und ich lassen das lachend geschehen. Eigentlich darf Max während dem Essen nicht aufstehen, aber wir sind eh eigentlich alle fertig mit Essen und Wie heißt es so schön? "Ausnahmen bestätigen die Regel". Irgendwann bleibt er vor mir stehen und meint so ernst ein vierjähriger eben sein kann: „Ich hab' Dir von Anfang an gesagt, dass die Julia viiel besser ist, als die Caro!" Ja, das hat er. Und er scheint diese Aussage wirklich ernst zu meinen. Er verschränkt die Arme vor der Brust. „Ich weiß mein Großer und schau' mal!" Ich setze Max auf meinen Schoß. Julias Hand vor ihm hebend. „Ich heirate die Julia doch! Nicht die Caro!" Max nickt. „Oh Julia-" Mein Blick bleibt an der Uhr hängen. „Ich glaube Du solltest Dich mal fertig machen..." Julias Blick folgt meinem auf die Uhr. Wie nicht anders erwartet springt sie erschrocken auf und entzieht Max und mir in ihre Hand. Schon nach wenigen Sekunden ist sie im Flur verschwunden, um sich anzuziehen.
„Wegen ihrem Chef?" Max sieht mich fragend an. In der Zwischenzeit habe ich ihn wieder auf dem Boden abgesetzt und abgefangen den Tisch abzuräumen. Trotzdem muss ich lachen, als mein Sohn das fragt. „Ja... Ja! So in etwa." Erneut fange ich an leise zu lachen, während ich unsere Teller stapel. Max und seine Ideen. Eigentlich weiß er ja, dass ich auf der Arbeit Julias Chef bin, aber er ist vier. Da kann das schon mal passieren.
Erneut ist es Max der anfängt zu reden. Vorher musste (!) er natürlich so lange auf meiner Hose rum klopfen bis er auch nach zehn „Was ist den?", endlich verstanden hat, dass ich ihm zuhöre. Etwas hinderlich ist es schon, wenn er im Sekunden takt, abwechselnd mit der rechten und linken Hand etwa auf Kniehöhe, rum trommelt, wenn man den Tisch abräumen will. „Papa, wollten wir die Julia nicht auf die Arbeit bringen?" Ich nicke. Wenn ich nicht in beiden Händen irgendwelche Teller jongliert hätte, hätte ich mir bestimmt mit der Hand gegen die Stirn geschlagen. „Ja, stimmt! Max, geh' doch schon mal zu Julia und lass' Dir von ihr in Deine Sachen helfen, ja? Ich komme auch gleich." Max nickt und flitzt los zu Julia in den Flur. Das letzte was ich höre ist ein: „Julia!", bevor Max wieder anfängt sich auf normaler Lautstärke mit Julia zu unterhalten.
Hastik räume ich noch das restliche Geschirr auf die Spüle. Als ich so gut wie fertig bin, es müssen gerade 2-3 Minuten vergangen sein, kommt Max wieder zurück zu mir gerannt. „Papa! Papa! Papa!" Max nimmt meine Hand. „Die Julia meint, Du sollst kommen, sie muss ganz dringend los. Und mit einem Augenzwinkern hat sie gemeint, ich soll Dir sagen, dass ihr Chef wartet." Max sieht mich ganz eindringlich an. Für ihn scheint diese Chef-Sache echt von enormer Wichtigkeit zu sein. Ich lasse mich von Max durch die Wohnung bis zu Julia in den Flur "ziehen". Ich leiste meinen Beitrag natürlich auch. Julia steht im Flur wie Max schon fertig angezogen und tippt nervös gegen die Tür. Als sie mich sieht meint sie lachend: „Ach der Herr ist auch mal da!... Nein, im Ernst Niklas. Beeile dich bitte." Ich nicke. Warum auch immer meine Verlobte so nervös ist... Ich ziehe mir schnell meine Jacke und Schuhe an, mich weiterhin fragend, ob bei Julia heute irgendwas wichtiges ansteht. Eine besonders große OP nicht... Hmm. Muss ich sie gleich vielleicht mal fragen.
5 Minuten später sitzen wir alle im Auto, schon auf dem Weg ins JTK. „Niklas, können wir heute Abend kurz reden?" Julia schaut kurz fragend zu mir auf, bevor sie sich schnell wieder auf die Straße konzentriert. Lächelnd lege ich ihr eine Hand auf den Oberschenkel. „Klar. Aber, sag' mal ist alles Okay? Du warst vorher schon so nervös." Julia bleibt an der nächsten roten Ampel, gerade 10 Meter weiter mit dem Auto stehen und strahlt zu mir herüber. Sie nickt. Mehr dazu sagen wollen, scheint sie dann, aber auch nicht. Also lauschen wir stumm den Erzählungen von Max, der hinten im Auto sitzt und den leisen Tönen aus dem Radio, bis wir im JTK ankommen.
Dort steigen wir alle aus dem Auto aus. Auch Max. Ganz wichtig, er möchte, will ist gerade immer so eine Sache, weswegen wir das Wörtchen gerade strikt vermeiden in der Zeit er da ist, Julia nicht durchs Auto Tschüss sagen, sondern "richtig". Das macht Julia dann auch gleich als erstes. Sie nimmt Max auf den Arm und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. „Ärgere deinen Papa nicht zu sehr, ja?" Max nickt und kuschelt sich nochmal kurz an Julia. Unwillkürlich muss ich schmunzeln. Wie sehr die beiden doch zusammengewachsen sind. Mit Caro, wäre er niemals so umgegangen. Julia war für Max auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Und für mich sowieso! Es vergeht noch etwa eine weitere Minute, bis Julia, Max nun notgedrungen zurück auf seine eigenen Beine stellt. Sie sieht erwartungsvoll und lächelnd zu mir. Mit einem schnellen Schritt meinerseits, ist die kleine Lücke zwischen uns geschlossen.
„Ich liebe Dich!" Julia schaut in meinem Arm lächelnd zu mir nach oben. „Ich Dich auch! Bis nachher, wir gehen in den Zoo und dann noch zu Zoe und Ben. Auf Leyla dürftest Du hier gleich stoßen. Die hat Dienst. Das Auto lassen wir Dir stehen, ja?" Julia nickt. Noch schnell küssen wir uns, dann muss Julia, aber wirklich zum Dienst. Und ich meinen „Zoo!" rufenden Sohn davon abhalten, über den Parkplatz zu rennen. Autos, fahren nämlich auch hier. Zwar nicht so schnell wie auf den Straßen, zumindest sollten sie nicht, aber sie fahren trotzdem schnell genug, um meinen Sohn ernsthaft zu verletzten. Und darauf habe ich jetzt echt nicht wirklich Lust. Zur Sicherheit nehme ich ihn an die Hand, während wir die 15 Minuten zum Zoo laufen. Es nicht weit. Trotzdem befinden sich auf dem Weg ein paar größere Kreuzungen, bei dem mir das mit dem kleinen Wirbelwind an der Hand, lieber ist. Also, ab in den Zoo! Der bei meinem großen wirklich nie schaden kann, da seine Energiequelle unendlich zu sein scheint.
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