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Aufgeregt trat James von einem Bein auf das andere, während er an dem Muggelbahnhof stand und immer wieder nervös seine Klamotten und Haare überprüfte. Teddy musste jeden Augenblick kommen, er war schon ein wenig zu spät, was seiner Nervosität nur noch steigerte. Was wenn Teddy sich doch dazu entschlossen hatte, dass Urlaub mit einem Jungen wie ihm langweilig sein würde? Wenn er doch keine Lust hatte mit ihm nach Italien zu fahren? Es würde ihn zerstören. Genauso wie es das jedes Mal tat, wenn der Ältere ihn als seinen kleinen Bruder betitelte. Beide Gedanken stachen unangenehm in seiner Brust und das, obwohl er ganz genau wusste das er für den Älteren nie mehr sein würde. Es war auch dumm von ihm sich in den sechs Jahre älteren Mann zu verlieben, wenn dieser doch wirklich sowas wie ein Bruder war.
Doch James hatte schon immer zu Teddy aufgesehen, schon sein gesamtes Leben lang war der blauhaarige sein Vorbild gewesen. Zuerst wollte er so sein wie Teddy, war fast ein klein wenig traurig als er nach Gryffindor gekommen war, bis sie sich voneinander entfernt hatten. Mit Albus Einschulung und Teddys Abschluss war der Ältere ausgezogen und James hatte ihn unfassbar vermisst. Zuerst hatten sie gemeinsam gewohnt und dann hatten sie sich in Hogwarts jeden Tag gesehen. Und auf einmal praktisch nicht mehr. Klar, ab und an war Teddy vorbeigekommen und hatte ihn einmal sogar an einem Hogsmeadewochenende besucht, aber es war nicht das gleiche. Und als James jeden Abend sehnsüchtig Bilder von Teddy angeschaut hatte, war ihm klar geworden das Teddy mehr für ihn war als ein Vorbild oder ein großer Bruder. Teddy war so viel mehr.
Und gerade als James schon wieder anfangen wollte mit träumen stieg der Ältere aus dem Zug und sah dabei atemberaubend aus. Die blauen Haare in Strähnen nach oben gegelt, einige Lederarmbänder am rechten Unterarm, ein schwarzes Hemd bis zu den Ellbogen hochgezogen und mit drei offenen Knöpfen sowie einer lockeren, zerrissenen Jeans die mit einigen Nieten besetzt war. James fühlte sich mit seiner engen, schwarzen Jeans und dem rot-weißem Shirt unfassbar gewöhnlich. Das Teddy überhaupt jemals einen zweiten Blick für ihn übrig haben würde war ein Wunder. Nervös strich sich James erneut durch das verwuschelte Haar, ehe er sich in Teddys Lächeln, als dieser ihn entdeckte, sonnte. Glücklich und Vorfreudig ging James einige Schritte auf den Älteren zu, ehe er sich in dessen Armen wiederfand.
„Hey Kleiner, der Zug hatte Verspätung. Ich hoffe du hast nicht zu lange gewartet?" begrüßte Teddy ihn während James am liebsten nie wieder loslassen würde. Doch leider musste er sich irgendwann wieder lösen, fühlte sich gleich wieder kalt, während er den Geruch des anderen gerne noch weiterhin in der Nase gehabt hätte.
„Nein, alles gut. Bist du bereit loszugehen? Oder bleibst du doch lieber bei Vicky zuhause?" fragte er nach, das Grinsen auf seinen Lippen fühlte sich unfassbar falsch an. Doch auch Teddy schien sich etwas unwohl zu fühlen, während er sich nervös umsah.
„Ich bin nicht mehr mit Vicky zusammen, vor ein paar Wochen bin ich ausgezogen. Ich habe eine neue Wohnung" erklärte Teddy ihm während James ihn verwirrt ansah. „Wie? Ich dachte ihr seid glücklich miteinander? Wie geht es dir damit? Brauchst du irgendwas?" fragte er Teddy, während er ihn besorgt musterte. Doch der Ältere schien mehr peinlich berührt als so verletzt wie James es eigentlich bei dieser Trennung erwartet hätte.
„Es ist alles in Ordnung, wir sind als Freunde auseinander gegangen. Ich habe nur gemerkt das ich über manche Gefühle aus der Vergangenheit noch nicht hinweg bin und das hat Vicky nicht verdient. Sie ist toll, wirklich. Aber ich kann sie nicht von ganzem Herzen lieben und das ist es, was sie verdient hätte", erklärte Teddy ihm während James verwirrt nickte.
„Wollen wir dann los? Wo hast du dein Gepäck?" fragte Teddy bereits, bevor James weiterfragen konnte. Abwesend nickte er, dass Teddy und Vicky kein paar mehr waren war einfach unbegreiflich für ihn. Die beiden hatten so glücklich gewirkt und außerdem hatte es ihm immer einen Grund geboten sich zurückzuhalten. Jetzt fehlte das, während er sich fragte über welche Gefühle Teddy wohl sprach. Er wusste von keinem Mädchen das Teddy davor jemals gemocht hatte, hatte Teddy es ihm etwa verschwiegen? Oder erinnerte er sich nur nicht? Was wenn Teddy es erzählt hatte und James es einfach vergessen hatte, weil er zu unaufmerksam war? Das könnte er unmöglich zugeben. Also klopfte er sich mit einem leichten Grinsen auf die Hosentasche.
„Hab es ein wenig verkleinert, so passt es leichter" meinte er grinsend, während er an den etwa Handgroßen Koffer dachte, den er zuvor noch eingesteckt hatte. Teddy erwiderte sein grinsend und wuschelte ihm dann durch die Haare. James hatte das Gefühl sich durch diese Berührung lebendiger zu fühlen als je zuvor, am liebsten hätte er sich in die Berührung gelehnt.
„Manchmal vergesse ich fast das du jetzt legal zaubern kannst" meinte Teddy grinsend während James am liebsten noch länger in dem liebevollen Blick des anderen schwelgen wollte. Doch sie hatten einen Zug zu erwischen, schließlich hatten sie sich darauf geeinigt die Hinreise auf Muggelart zu bestreiten. Glücklicherweise hatte Teddy sich dabei um die ganze Organisation gekümmert, James hätte dabei sicherlich versagt.
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