Kapitel 29: Kraft aus Zeit
/Doch in dem Moment in dem ich mich halbwegs wieder beruhigt hatte und ein starkes Zittern meinen Körper überfiel, spürte ich den schlimmsten Schmerz meines ganzen Lebens, als meine Haut aufgerissen wurde und mein Rücken zersplitterte. Und zusammen mit meinen Schreien, die aus den furchtbarsten Qualen aller Zeiten entstanden waren, brach noch etwas ganz anderes aus mir heraus./
Pov. maudado
Vor einigen Minuten war ich von Zombeys Schrei geweckt worden und jetzt musste ich verzweifelt mitansehen, wie er sich mit unglaublichen Schmerzen auf dem nassen Gras krümmte. Tränen liefen über meine Wangen und ich wollte schon zu ihm laufen, aber plötzlich wurde ich am Arm gefasst und zurückgezogen. „maudado bleib hier!Wir wissen nicht, was mit ihm los ist. Es könnte was weiß ich was sein, also geh einfach nicht zu ihm." Niluna hielt mich fest und auch als ich verzweifelt zu ihr auf sah, schüttelte sie nur den Kopf.
Doch im nächsten Moment hörte ich ein furchtbares Geräusch, das mein Herz nahezu zerreißen ließ. Zombey schrie, noch viel lauter und mit so unglaublich viel Leid in diesem einzelnen Laut, dass ich auf die Knie viel und mir die Tränen endgültig die Sicht nahmen. Es soll aufhören! Was auch immer ihm da wehtat, es sollte sofort aufhören! Ich sah, im Innersten vollkommen auseinander gerissen, auf und erkannte, dass etwas aus ihm hervorwuchs.
Doch bevor ich weiter zusehen konnte, wie mein Zombey so furchtbar verletzt wurde, wurde er von einer schwarzen Schattensäule eingehüllt, die hoch auf in den Himmel schoss. Auch alle Schmerzensschreie verstummt, nur die Schatten pulsierten noch unregelmäßig mal stärker und mal schwächer. Bis am ende alle Schatten verschwanden und nur noch das Gras eine schwarze Färbung hatte.
Außerdem war da etwas. Eine Art schwarzer, an manchen Stellen glänzender Haufen, der Aussah wie ein riesiger Berg aus Federn. Aber was ich nicht sah war Zombey und das ließ mein Herz komplett austicken. Wo war er? Ich riss mich fast sofort, plötzlich mit einer ganz neuen Stärke, von Niluna los und rannte auf den Platz zu, an dem zuvor noch mein bester Freund gelegen hatte. „Zombey!" Rief ich und sah mich verzweifelt um. Doch ich sah ihn einfach nicht. Wo war er?!
Wieder schossen mir Tränen der Verzweiflung in die Augen, bis ich bemerkte, dass der seltsame Berg aus Federn sich bewegte. „Ich bin hier." Flüsterte eine leise Stimme. Es war niemand geringeres als Zombey, der da sprach und bevor ich wirklich realisieren konnte was passierte, wurden der davor unerklärliche schwarze Haufen zurückgeschlagen. Und der letztendliche Anblick ließ mich den Atem anhalten. Zombey richtete sich auf und breitete die schwarzen Flügel aus, die ich davor nicht als solche erkannt hatte.
Dann sah ich auf zu ihm und wieder verschlug es mir die Sprache. Seine Augen waren zwar immer noch blau, aber es sah aus, als hätte jemand schwarze Farbe in sie hinein geträufelt, welche dunkel Muster gebildet hatte. Auch in seinen Haaren konnte ich einige nun schwarze Strähnen erkennen. Aber mein Blick schweifte wieder zu den gefiederten Schwingen, die mich an die Flügel von manchen antiken Gemälden erinnerten. „Zombey du hast Flügel..." Flüsterte ich und streckte etwas unsicher meine Hand nach einem von ihnen aus.
„Oh, was?" Er sah überrascht zur Seite und seine Augen weiteten sich ein wenig. „Aber... ich kann noch nicht achtzehn sein. Das ist von der Zeit her einfach unmöglich... Ich wurde im Herbst geboren und das waren keine zwei Jahreszeiten hier. Aber ich spüre auch die Königsmacht auf meinen Schultern und auch das ist auch erst möglich, wenn ich erwachsen bin." Ich schaute ihn verwirrt an, weil er nicht wirklich mit mir zu reden schien, aber irgendwie ergaben seine Worte schon Sinn.
Es war als wäre er seit dem letzten Abend um mehr als ein halbes Jahr gealtert und auch als ich an mir herab sah, bemerkte ich einige Auffälligkeiten, die davor noch nicht dagewesen waren. Vor allem meine blonden Haare, die mir plötzlich bis auf die Schultern fielen und das meine Eckzähne ein wenig spitzer geworden waren. „Was ist passiert?" Fragte ich und drehte mich zu Niluna und Sturm, die beide noch vor der Tür der kleinen Hütte standen. „Ich habe keine Ahnung," antwortete die junge Frau, aber schien Zombeys und meine Veränderung durchaus zu bemerken.
„Wartet, wer ist der aktuelle Herrscher des Schattenreiches?" Fragte Zombey plötzlich, als wäre ihm etwas wichtiges eingefallen, und trat einen Schritt nach vorne. „Ich weiß es nicht. Ich bin hier geboren worden und habe nie etwas anderes als diesen Wald gesehen." Antwortete Niluna, doch der Inu schien einige Minuten darüber nachzudenken. „Als ich mit meinen Eltern hier her kam... war die Regentin des Königreichs. Lady Agora." Ich wusste nicht genau, was das bedeutete, aber Zombey schien es absolut zu schocken. „Das...ist eine Verwandte von mir, die vor siebenhundert Jahren dieses Land regierte. Wie ist das möglich?" Ich sah ebenfalls geschockt zu Zombey auf, da es mir erst jetzt ganz klar geworden war, was meinen Freund so entsetzte.
„Hier greift eine andere Zeit... eine ganz andere." Wisperte ich und sah Zombey mit vor Schreck geweiteten Augen an. Den Blick, den er mir zurück gab, war nicht weniger von dieser Emotion geprägt. „Wir waren ein ganzes Jahr hier drin..." Fügte ich noch leiser hinzu und er nickte leicht. Doch dann schien ein elektrischer Schlag seinen Körper zu durchschießen. „Also wegen letzter Nacht, nehme ich an, dass das Gewittermädchen zurück ist und auch wenn ich nicht unhöflich wirken will, wir müssen hier bald wieder weg, weil wir noch viel tun müssen. Und dafür braucht maudado eben ihre Segnung, also bitte ich euch darum, uns zu sagen, wo sie sich in diesem Moment befindet." Sagte er schnell und klang dabei gestresst und etwas sehr überreizt, was zumindest Niluna mitzubekommen schien.
„Gut ich kann euch zu ihr bringen. Ja nur ich, Sturm bitte bleib hier. Du weißt ja wie sehr sie... hohen Kontakt nicht mag." Der Inu nickte nur stumm, während die junge Frau ihren Kopf kurz zum Himmel richtete. „Also dann los." Sagte sie selbst etwas angespannt und winkte uns beide zu sich. Ich sah kurz zu Zombey, griff vorsichtig seine Hand und er erwiderte diesen Druck leicht. „Bitte seit nicht zu verschreckt von ihr. Sie ist etwas speziell, auch wenn sie ein so übernatürliches Wesen ist. Ihr werdet schon merken, was ich meine. Aber keine Sorge, es wird nichts passieren. Alles wird gut gehen." Murmelte sie, doch auch wenn es an uns gerichtet war, schien sie mehr mit sich selbst, als mit Zombey und mir zu sprechen. Also folgten wir ihr, während sie entschlossen auf den Wald um die Lichtung zu lief.
Wir betraten die Fläche zwischen den Bäumen und gingen ihr weiterhin nach, als sie immer weiter fortschritt und die Blätter unter meinen Füßen nach einiger Zeit, zu Nadeln wurden. Die Bäume wurden mit jedem weiteren Meter kahler, es roch leicht angebrannt, aber trotzdem war alles um uns herum moderig und Wassertropfen perlten von den Ästen der Bäume. Aber wirklich lange konnte ich die Umgebung nicht betrachten, denn im nächsten Moment zuckte ein grelles Licht vor mir auf und ich kniff erschrocken zusammen, während ich mich fast instinktiv an Zombey klammerte.
Ein Donner schallte danach durch unser Schweigen und ich zuckte heftig zusammen. „Dachte ich mir doch, dass du die beiden hier her bringst," ein leichtes Lachen, welches von einem Mädchen ausging, „schön euch zwei kennenzulernen." Führte die selbe Stimme ihren Satz fort, aber eine Art Stottern, fast ein Zucken, durchzog die Worte und als ich meine Augen aufschlug konnte ich auch erkennen, wer da sprach.
Sie stand ungefähr fünf Meter von uns entfernt und sah nicht älter aus als maximal 17 Jahre. Ihre Gestalt schien in der Luft zu flackern und ihr Kopf zuckte alle paar Sekunden zur Seite, was sie noch surrealer wirken ließ. Ihre Haare waren schulterlang und an manchen Stellen von weißen Strähnen durchzogen. Außerdem waren sie dunkelbraun, obwohl sie an manchen Stellen wirklich angesenkt wirkten. Ihre Haut war bronzefarben und ihre Augen strahlten in einem durchdringendem Grau.
Doch obwohl sie an sich aussah, wie ein ganz gewöhnliches Wesen, bis auf die Tatsache, dass sie hin und her flackerte, spürte ich die unsterbliche Kraft, die sie ausstrahlte. Sie wirkte weitaus älter, als nur siebzehn Jahre und ihre Augen machten den Anschein, als hätte sie schon Jahrhunderte vorbeifließen sehen. Die Macht, die von ihr ausging, hüllte die gesamte Lichtung ein aber beruhigte mich irgendwie. Trotzdem war dieses Flimmern ein Zeichen dafür, dass sie nicht stillstand, sondern zur Seite ausschlug, um neue Dinge zu sehen, die ihr nicht schon immer in den Händen lagen. Und beim besten Willen, ich hatte keine Idee woher diese Gedanken stammten. Doch das Mädchen, schien sie zu erahnen und nickte leicht. „Du siehst ziemlich genau hin." Ich zuckte zusammen und sah hinter mich.
Doch da war niemand und als ich wieder zu dem gesegneten Mädchen sah, konnte ich ein leichtes Grinsen in ihrem Gesicht erkennen. In diesem Moment bemerkte ich, dass es tatsächlich ihre Stimme war, die ich da hörte. „Und Niluna, du kannst gehen, wenn du willst." Sagte sie freundlich und wieder für alle hörbar. „Danke." Erwiderte sie darauf, verbeugte sich respektvoll, auch wenn ich ein leichtes zittern in ihrer Bewegung erkannte, und verschwand dann wieder in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
„So ich weiß warum ihr hier seid. Du willst dich segnen lassen, damit du deiner Bestimmung nachkommen kannst. Aber ich muss dich prüfen, um zu sehen, ob du würdig bist dieses Privileg zu erfahren." Gewittermädchen sprach allein mit mir und ignorierte Zombey vollkommen, doch wirklich zu stören schien ihn das nicht. Um genau zu sein, waren seine Augen ins Leere gerichtet und er selbst komplett war scheinbar in seinen Gedanken versunken. „Was ist mit ihm?" Fragte ich leise und ängstlich, welche Antwort sie mir geben würde.
„Oh ihm geht es gut. Für ihn schaust du gerade genau so ausdruckslos irgendwohin. Aber eigentlich fragt er mich aktuell nach die Zeit hier, was aber so wenig meines Kopfes einnimmt, dass ich mich hier dir widmen kann. Du musst eine Prüfung bestehen Maurice, genau wie Michael hier endlich einen klaren Kopf bekommen muss." Ich zuckte leicht zurück und starrte sie an. „Woher kennst du meinen Namen?" Fragte ich, was sie mit einem leichten Kopfschütteln abtat. „Die eigentliches Frage ist, weshalb willst du das wissen? Ich kann dir damit nicht schaden, oder?" Ich schluckte und nickte dann leicht. „Du hast recht, verzeih."
Sie nickte nur stumm, aber begann dann doch zu lachen, wobei ihre Gestalt noch mehr zuckte. „Entschuldige dich nicht. Ich bin kein verklemmter alter Mann. Okay alt bin ich schon, aber ich finde es gut, wenn ihr noch jungen Wesen eurer neugierigen Natur folgt. Aber du bist nicht für eine normale Unterhaltung hier, auch wenn ich ganz gern mal wieder mit einem Alpha reden würde. Ich hab übrigens schon eine von euch kennengelernt. Ein furchtbar liebes Mädchen war das. Ach warum erzähl ich dir das nur." Wieder lachte sie, doch sah mich danach wieder ernst an.
„Also folge mir. Wir müssen deinen Freund für diese Prüfung hier lassen. Aber keine Angst. Er bekommt nichts davor mit." Sie redete extrem schnell, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als überfordert zu nicken. „Gut." Sagte sie, drehte sich dann um und ging los.
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Hey ihr zusammen mit einem Stoppschild zusammen photographierten Meersalzbrötchen, ich hoffe ihr seid zufrieden mit der Auflösung des Cliffhangers. Ich werde nichts weiteres zu dieser Begrüßung sagen... wie komm ich auf solche Ideen?
Ja. Ich muss gestehen, als mir diese Idee gekommen ist, mit der Wandlung, hatte ich durchgängig diese Pokemon Entwicklungsmusik im Kopf. Zusammen mit einer Stimme die dir sagt 'Hey dein Zombey entwickelt sich.' Ich weiß, meine Gedanken sind weird...
Also trotzdem: Warum wird die Zeit in diesem Wald so seltsam verzerrt?
Naja das war es dann auch. Ich bin raus. *Klebt sich einen Bart an, setzt sich eine graue Mütze mit einem S drauf an und zieht los in den Kampf gegen Pilze, Schildkröten und mehr Schildkröten*
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