Kapitel 14
"WAS IST LOS MIT IHM?!" Theos Stimme zitterte vor Wut, doch Deaton beachtete ihn nicht mehr. Er wählte Scotts Nummer und rannte aus dem Raum.
"Ist das ihr Ernst?!" rief er ihm hinterher, bekam aber immer noch keine Antwort.
Genervt und Sauer drehte er sich zu Liam um und ging auf ihn zu.
"Was haben sie dir nur angetan?" flüsterte er und streichelte ihm vorsichtig über die Wange.
Was mach, wenn er stirbt? dachte er sich verzweifelt. "Stell dich nicht so an! Ich bedeute ihm nichts, also sollte er mir auch nichts bedeuten!"
Doch die Worte von Deaton ließen in stocken. Was wenn es stimmte und sie wirklich Seelenverwandte waren. "Das ist doch Bullshit! Sowas gibts nicht" redete er sich ein, was zugegebenermaßen nicht wirklich überzeugend klang, wie er fand. Nach seinem kleinen Ausbruch fühlte er sich genauso, wie vorher.
"I.. Ich möchte mich entschuldigen. Dafür, dass ich dich einfach geküsst habe. Ich dachte, du würdest vielleicht gleich empfinden wie ich, aber ich denke dem ist nicht so. Als wir uns kennengelernt haben dachte ich, du wärst das größte Arschloch dieser Welt und dann warst du auch noch mit Hayden zusammen. Die konnte ich nie leiden. Egal wie es ausgesehen hat.
Und es tut mir leid, was für Leid ich über dein Rudel gebracht hab, wie sehr ich euch alle verletzt habe. Damals dachte ich, ich wäre auf der richtigen Seite..." Seine Stimme brach und eine kleine Träne schlich sich in seinen Augenwinkel.
Schnell drehte er sich weg und atmete einmal tief durch. Es hatte ihm viel Mut gekostet das zu sagen. Mit einer raschen Handbewegung wischte er sich eine Träne weg. Was mach ich hier eigentlich? Er kann mich nicht mal sehen.. Wieso dreh ich mich dann um? Plötzlich ertönte hinter ihm ein Geräusch. Sofort drehte sich Theo hektisch um. "Liam?! Liam, hörst du mich?!" rief er laut, doch es gab kein Anzeichen darauf, dass Liam sich auch nur einen klitzekleinen Zentimeter bewegt hätte.
Erschöpft lies er sich auf Deatons Drehstuhl fallen, der zufälliger Weise gerade hinter ihm stand, und nahm Liams Hand. "Es ist seltsam..."
***
Liam: (ein bisschen früher noch)
Was passiert hier?!
Das letzte was er sah, war Theos Gesicht und die stumme Entschuldigung, die in seinen Augen lag. Liam spürte noch, wie er fiel und sanft landete.
Worauf bin ich gelandet? Er konnte sich keinen Reim darauf machen. Sein Gehirn funktionierte immer langsamer und sein Blick wurde wurde verschwommen, während sich seine Lider langsam schlossen. Musik, die von weiter ferne zu kommen schien, umhüllte ihn und ließ ihn schließlich einschlafen
Ich muss aufwachen! Er wusste nicht, wie lange er hier gelegen hatte, wo auch immer 'hier' sein sollte.
"Das ist doch Bullshit! Sowas gibts nicht!" Die laute Stimme, ließ Liam innerlich zusammenzucken.
Wer ist das? fragte er sich, konnte die Stimme aber nicht zuordnen, da sie von der immer noch laufenden Musik gedämpft wurde. Liam versuchte weiter durch die Musik durchzuhören, aber ohne Erfolg.
Doch plötzlich war es still. Er hörte gar nichts mehr. Er lag einfach nur da und versuchte zu hören, ob jemand etwas sagte.
Und tatsächlich! Die Stimme von vorhin fing wieder an zu reden. Nur das Liam sie jetzt identifizieren konnte.
Was macht Theo hier? fragte er sich verwirrt. Er hasste es, Theo so leiden zu hören, aber konnte sich nicht bewegen. Sein Körper schien sich von seinem Gehirn abgekapselt zu haben.
Auf einmal hörte Theo auf zu reden.
Was ist jetzt schon wieder passiert?! Doch Liam kam gar nicht dazu, darüber nachzudenken. Tief in seinem Inneren spürte er etwas aufkeimen. Er konnte es zwar nicht erkennen, was es war, aber es machte ihm definitiv Angst. Es fühlte sich kalt und besitzergreifen an.
Besitzergreifend!
Panisch versuchte er sich dazu zu bringen, sich zu bewegen. Irgendetwas zu tun, damit dieses Gefühl wegging, doch es war hoffnungslos. Die Kälte nahm seinen ganzen Körper ein und er hörte, wie aus weiter ferne, ein leises Rauschen. Als würden irgendwo viele Computer stehen.
Dann wurden seine Augen aufgerissen.
NEIN!
Verzweifelt versuchte er sich dagegen zu wehren und presste seine Augen wieder zu.
Was passiert mit mir?!
"Es ist seltsam..."
Die leise Stimme aus dem Hintergrund, holte ihn gewaltsam in die Realität zurück. Die Kälte in seinem Körper verschwand augenblicklich, als ob sich, wer auch immer ihn kontrollierte, erschreckt hätte, vor Theo.
"Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal lieben könnte weißt du? Noch nie habe ich Liebe empfunden. Nicht einmal für meine Schwester!" Man konnte ein verbittertes Lachen hören.
"Und dann.... dann im Krankenhaus.... ich habe dich gerettet. Mehrmals. Ich dachte damals, ich mache es für mich. Dafür, dass ich später nicht von Scott umgebracht werde... Aber dann hast du immer wieder gesagt, dass du mich nicht retten würdest.
Es hat sich jedes Mal so angefühlt, als würdest du mir ein Stück von mir selbst wegnehmen!"
Theos Griff um seine Hand verkrampfte sich.
Liam hatte aufmerksam zugehört. Er wusste, dass er diese Worte eigentlich nicht hören sollte, aber sie berührten ihn tatsächlich sehr.
"Theo?" seine Stimme klang krächzend und seine Augen waren dabei immer noch geschlossen.
***
Theo:
Erschrocken zuckte er zusammen. "Liam?" fragte er vorsichtig. Er wollte nicht schon wieder die Ernüchterung einer leeren Hülle vor ihm liegen sehen.
"Ich bin hier" Liams Stimme war leise, aber es war eindeutig er.
Eine freudige Energie durchströmte Theo, als er merkte, dass Liam endlich aufwachte.
Doch dann fiel ihm etwas anderes ein.
Was ist, wenn er mitgehört hat? Tatsächlich machte ihm das etwas aus. Er war nicht darauf vorbereitet gewesen, dass Liam mitgehört haben könnte. Schnell schüttelte er den Gedanken ab und wandte seinen Blick wieder auf Liam, der inzwischen seine geöffneten Augen auf ihn gerichtet hatte.
"Hey" murmelte Theo sanft und legte eine Hand auf seine Wange, zog sie aber fast im selben Moment wieder zurück.
"Entschuldigung..."
"Es gibt nichts zu entschuldigen" flüsterte Liam, noch deutlich geschwächt, von dem Beruhigungsmittel, dass er bekommen hat.
"Der einzige, der sich entschuldigen sollte, bin ich. Ich hab damals nicht daran gedacht, dass ich deine Gefühle verletzt haben könnte...."
Also hat er zugehört!
"Hör mal Theo, ich hab dir nicht absichtlich zugehört!" Liam wurde lauter. "I.. Ich konnte mich nicht bewegen! Ich konnte nur hören...."
Theo merkte, dass ihm irgendetwas Angst macht. An der Art wie er redete und ihm kleine Schweißtropfen auf der Stirn klebten, konnte etwas nicht stimmen. Doch er traute sich nicht zu fragen. Er hatte Angst, dass Liam dann einen Nervenzusammenbruch bekommen würde.
"Was schaust du mich so an?" riss Liam ihn aus Gedanken, worauf Theo blinzelte und schnell wegsah.
"Du musst nicht wegschauen", er lachte leise. "Vielleicht gefällt es mir ja, wenn du mich anschaust..."
Hat er das grad wirklich gesagt? Überrascht schaute Theo zurück in Liams Gesicht. Besser gesagt schaute er in seine Augen, die ihn intensiv anschauten.
"Ach ja?" fragte Theo schelmisch und legte seine Ellenbogen auf den Behandlungstisch. "Das musst du mir näher erklären."
Doch statt einer Antwort packte Liam Theos Kragen, seines Hemdes, dass er gerade anhatte und zog ihn zu sich runter, dass nur noch wenige Zentimeter zwischen ihren Gesichtern waren.
"Muss ich das wirklich?" konterte er leise und schaute ihm dabei tief in die Augen.
"Auf jeden Fall..." murmelte Theo leise. Er konnte nur erahnen, was gleich passieren würde.
Auf Liams Gesicht breitete sich ein kleines Lächeln aus. "Lass es uns herausfinden...."
Vorsichtig überbrückte er den letzten Abstand und legte seine Lippen sanft auf Theos. Dieser riss in einem kurzen Moment der Panik seine Augen auf, gab sich dann aber dem Kuss hin.
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Wie findet ihr die Geschichte denn bis jetzt?
Ich bin mir nicht so ganz sicher...
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