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Kapitel 52

Ava war nicht mehr zu mir gekommen. Michele hatte es anscheinend wirklich geschafft, sie von mir und dem Keller fern zu halten, zumindest halbwegs. Wahrscheinlich war dies auch besser für ihn, denn ich wollte gar nicht wissen, wie Ava durchdrehen würde, wenn sie sah, wie ich hier unten lebte. Immerhin hatte ich mein eigenes kleines, gemütliches Zimmer und nicht bloß eine dreckige Matratze in einem nassen, dunklen und kahle Kellerabteil.

Allerdings hatte ich Ava einige Male unten gehört. Die Wachen hatten sie aber nicht zu mir ins Zimmer gelassen. Wütend stampfend war sie wieder verschwunden.

Michele hatte mir eine Bibel runter bringen lassen. Er wollte sich damit dafür entschuldigen, dass ich nicht in die Kirche gehen konnte, sondern so beten musste. Aber ich wusste nicht, wie mir ein Buch weiter helfen sollte. 

Hier unten war mir das Beten und die Religion mehr und mehr egal geworden. Ich zeichnete und schrieb viel. All die Gedanken und Gefühle schrieb ich nieder, um nicht zu vergessen, was ich meiner Familie und meinen Freunden sagen wollte, wenn ich sie wieder sehen würde. 

Ich glaubte immer noch fest daran, dass Luca und meine Brüder mich finden und retten würden. Das ich mich dann bei Luca entschuldigen konnte und wir gemeinsam neu anfangen könnten. 

Natürlich war ich immer noch mehr als nur ein bisschen sauer auf ihn und meine Brüder. Sie hatten mich verhökert, wie eine Ziege auf einem türkischen Basar und Luca hatte dabei mitgemacht. Mich genommen, um die bessere Verbindung zu bekommen, um meine Brüder glücklich zu stimmen. 

Gestern noch wollte ich ihn nur zurück, da ich mir im Endeffekt ohne Luca kein Leben vorstellen konnte. Das konnte ich schon seit unserer Zeit bei den Morettis nicht. Aber am heutigen Tag, da wollte ich ihn nur in den Rücken schießen. Ihn so hintergehen und hinterlistig in eine Falle locken, wie er es mit mir getan hatte. 

Michele hatte mir erklärt, dass ich nur eine Schachfigur in einem Spiel war. Das ich meiner Familie und meinem Ehemann nichts bedeutete. Noch nie wirklich etwas bedeutet hatte. Am Anfang wollte ich ihm das nicht glauben. Aber Taten sprachen lauter als Worte. Meine Familie hatte es immer unter dem Deckmantel des Beschützens getan, aber sie hatten mich hin und her geschoben, wo sie mich gerade brauchen. Weg von den Morettis, weil sie die Verbindung geschaffen hatten, weg von Luca, weil sie diese Verbindung nicht wollten, hin zu Alex, weil sie diese Verbindung brauchten. Und jetzt am Ende wieder zurück zu Luca, weil diese Verbindung doch wichtiger war, als ihr Hass. 

Das einzig richtige, dass ich jemals getan hatte, war meine Arbeit als Raphael. Das war das einzige, das ich mir ausgesucht hatte. Vor all den Jahren hatte ich für meine Familie für Medizin und gegen Jura entschieden. Ich wollte sie beschützen. Ihre Leben beschützen und mich nicht vor dem Gesetz verantwortlich fühlen müssen. Hätte ich mich damals anders entschieden und hätte meine Familie für ihre Taten zur Verantwortung gezogen, würde mein Leben jetzt vielleicht ganz anders aussehen.

Wem machte ich hier was vor. Es war immer noch meine Familie. Hätte ich sie damals wirklich alle ins Gefängnis gebracht, wäre jetzt nur noch Matteo übrig. Michele wäre auf Platz eins und hätte mich trotzdem entführt. Matteo hätte wahrscheinlich alles in Bewegung gesetzt, um mich doch noch zu befreien und wäre wieder zur Maffia übergewandert. Aber alleine würde er mich niemals befreien können. 

Aber meine Familie, mein Ehemann und meine Freunde. Gemeinsam würden sie mich hier raus bekommen, immerhin brauchten sie mich für ihr kleines Schachspiel, um die Macht.

"Heute so nachdenklich, anima mia", fragte Michele hinter mir nach. Ohne das ich es bemerkt hatte, war in meine Zelle gekommen. Mit einem Seufzer stand ich von meinem Bett auf.

"Ich habe dich vermisst, vita mia", antwortete ich leise. Michele mochte es nicht, wenn ich zu laut sprach.

"Ich dich auch. Hier ich habe dir ein paar neue Rosen mitgebracht", strahle mein Kidnapper mich an. Gespielt dankbar nahm ich die Blumen an mich und ersetzte die alten Rosen in der Vase durch die neuen.

"Aber warum bist du so nachdenklich heute, an diesem wunderschönen Tag?" Michele war für meinen Geschmack viel zu fröhlich.

"Ich weiß ja nicht, was für ein Tag ist. Michele, ich vermisse die frische Luft, die Sonne auf meiner Haut, den Duft von deinem Rosengarten mit den Rosen daran, noch bevor du sie mir hier runter bringst. Du nennst mich deine Seele, aber hast mich hier unten in dieser Zelle, während Ava sich da oben frei bewegen darf", flüsterte ich niedergeschlagen. Ich wusste, genau diese Worte hatte ich schon einmal an ihn gerichtet, aber irgendwann müssten sie doch zum Erfolg führen.

"Ach anima mia, schon bald wirst du dort oben bei mir sein. Mach dir keine Gedanken. Mein Plan ist fast abgeschlossen. Es läuft gerade sogar alles noch viel besser als gedacht. Also mach dir keine Gedanken. Bis dahin musst du dich leider mit diesen Rosen begnügen. Es tut mir leid, aber ich hätte es auch lieber anders gehandhabt."

Schnell drehte ich mich weg, damit meine schockierter Blick ihm nicht auffiel. Wenn sein Plan so gut lief, dann würde er meine Familie bald zerstört haben und Ava würde bald sterben. Das konnte ich nicht zulassen. Lässig hatte Michele sich an den Tisch gesetzt und spielte mich den neuen Rosen in der Vase. Fast schon liebevoll strich er über sie.

"Was wirst du mit meiner Familie machen, wenn du sie besiegt hast?", fragte ich vorsichtig nach.

"Das selbe wie mit Ava. Ich kann keine potentiellen Feinde am Leben lassen. Das könnte unsere Zukunft zerstören", zuckte Michele gelassen mit den Schultern, als würden wir gerade über die Gartengestaltung reden. Als wäre es ganz egal und als wären das nicht Leben, von denen er sprach.

"Aber Matteo er ist doch noch ein Kind. Mit der richtigen Anleitung würde er bestimmt einen guten Mitläufer machen", versuchte ich zaghaft mein Glück stückchenweise meine Familie zu retten.

"Ich weiß nicht", murmelte Michele nachdenklich. Unsicher fuhr er sich mit der rechten Hand durch seine kohlrabenschwarzen Haare. Mit der linken tippte er unruhig auf dem Tisch.

"Was ist, wenn du ihnen eine Wahl lässt. Sie können sterben oder sich dir anschließen und an deiner Seite in eine neue Zeit schreiten?", setzte ich noch einen drauf. 

"Wir werden sehen, was geschieht, wenn es so weit ist", erklärte Michele strickt. Mit einem Ruck stand er auf und verließ mich auch schon wieder.

Ich konnte nur hoffen, dass mein Plan aufgehen würde. Auch wenn meine Hoffnung noch mehr auf einem Sieg meiner Familie lag.


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