Kapitel 11
Liam Cunningham als Giovanni Fontana
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"Was ist los?", wollte Luca wissen, als ich niedergeschlagen zurück in den Festsaal kam.
"Matteo glaubt uns nicht und er hasst mich, für das was er durchleiden musste wegen .... meiner Abwesenheit", erklärt ich Luca alles in Flüsterstimme.
"Meinst du er könnte uns Probleme machen?", fragte Luca nachdenklich.
"Wenn er etwas herausfindet ja. Er würde alles auf Stockholmsyndrom schieben und auch dich töten. Wir müssen ihn einfach im Auge behalten und dafür sorgen, das er nicht die Möglichkeit bekommt irgendetwas herauszufinden", antwortete ich und beobachtete Matteo dabei, der wiederum Luca und mich nicht aus den Augen ließ. Seufzend nickte Luca. Ihm gefiel das alles gar nicht, aber wir konnten nicht mehr tun als bei unserer Geschichte zu bleiben und unsere Rollen perfekt zu spielen.
Marco hatte sich mittlerweile Gehör verschaffen und erhob sein Sektglas.
"Wir wissen alle wieso wir uns heute hier versammelt haben. Mein Vater fühlt sich leider nicht mehr in der Lage das Geschäft weiter zu führen und deswegen übernehme ich ab sofort seine Position. Er fühlt sich heute leider etwas unpässlich und wird deswegen leider nicht zusammen mit uns feiern. Ich habe heute Abend alle Familien eingeladen. Wir sind vielleicht im Konkurrenzkampf miteinander, aber lasst uns trotzdem diesen Abend wie zivilisierte Menschen miteinander genießen. Es könnten sich gute Freundschaften entwickeln, von denen man später noch profitieren könnte", sprach Marco sehr formell. Am Ende seiner kleinen Ansprache prostete er Edo zu. Das hieß dann wohl, das auch Edo bald die Position unseres Vaters übernehmen würde. Wahrscheinlich würden die beiden entweder ihre Geschäfte vereinen oder zumindest eng zusammenzuarbeiten.
"Dann lasst uns die Party mal starten!", rief Marco wieder ganz er selbst. Laute Musik ertönte und die formelle Feier verwandelte sich in eine Club ähnliche Party.
Ausgelassen tanzte ich mit Luca, Edo und Diego. Plötzlich stimmte ein langsameres Lied an und ich tanzte sanft wiegend mit Luca.
"Darf ich übernehmen?", fragte plötzlich mein Vater. Luca nickte sofort und übergab mich an meinen Vater weiter.
"Er ist er netter junger Mann. Aber ich vertraue ihm nicht", meinte mein Vater, "Wie habt ihr euch überhaupt kennengelernt?"
Zum Glück hatten Luca und ich schon abgeklärt, was wir auf solche Fragen antworten würden, damit unsere Geschichten übereinstimmten.
"Wir sind zufällig über den Weg gelaufen. Er wusste nicht wer ich war und ich nicht wer er war. Wir sind ineinander gelaufen und sind dann ins Gespräch gekommen. Erst bei unserem ersten Treffen haben wir erfahren, wer der andere wirklich ist."
Mein Vater nickte nur nachdenklich.
"Aha", meinte er nur, aber ich wusste damit war es nicht getan.
Das Lied ging zu Ende ohne weitere Fragen meines Vaters. Zusammen mit meinen älteren Brüdern stand ich mal wieder an der Bar.
"Das du dir gerade einen Santoro schnappen musstest. Ich dachte immer du kommst mit einem Moretti zusammen", lachte Diego, bis ihm bewusst wurde was er gerade gesagt hatte. Denn hier wussten alle, das er nicht von Marco sprach. Betreten sahen alle auf ihre Gläser.
"Nein, anscheinend ein Santoro", lachte ich und versuchte die Stimmung wieder etwas zu lockern.
"Wann kommst du eigentlich wieder nach Hause?", wollte Edo wissen, um das Thema zu wechseln, "Immerhin musst du deine Liebe jetzt nicht mehr verstecken."
"Ehrlich gesagt nicht mehr so schnell", sagte ich kleinlaut und nippte dann an meinem Getränk.
"Aurora, da bist du ja!", rief Camilla aufgeregt.
"Was ist denn los?", fragte ich. Sie kam wirklich wie gerufen, so konnte ich den Fragen meiner Brüder noch ein bisschen länger entgehen.
"Elisa braucht dich!", erklärte sie hektisch.
"Wieso was ist denn passiert."
"Marco hat ihr gesagt sie soll hier einziehen und sie ist komplett durchgedreht und jetzt hat sie sich im Bad verschanzt. Sie will mit keinem von uns reden. Vielleicht kannst du ja etwas ausrichten."
"Ja, klar, ich versuchs", meinte ich und folgte Camilla zum Bad.
Vorsichtig klopfte ich an die Tür.
"Geh weg!", knurrte eine wütende Elisa von innen. Camilla sah mich hilfesuchend an.
"Jetzt weißt du was ich meine", flüsterte sie mir ganz leise zu.
"Ich bins, Aurora. Komm mach die Tür auf und rede mit mir."
Wir waren über die Wochen ziemlich gute Freundinnen geworden, wodurch sie mir auch sofort die Tür öffnete.
"Ich bin so wütend auf ihn, das ich nicht mal richtig streiten konnte!", keifte sie direkt los, als ich die Tür hinter mir wieder abgeschlossen hatte.
"Was ist denn passiert?", fragte ich vorsichtig nach, "Ihr habt doch schon vorher darüber geredet, das du hier her ziehst."
"Ja, wir haben vorher schon mal darüber geredet, aber das war mehr hypothetisch und auch nur wenn ich will und jetzt kommt dieser Arsch einfach an und sagt ich soll meine Wohnung kündigen und in spätestens ein bis zwei Wochen hier eingezogen sein. Ich meine was soll das denn?! Ich bin nicht seine Gott verdammte Sklavin, die alles machen muss, was er sagt!", keifte Elisa los.
"Er hat es bestimmt nicht so gemeint", versuchte ich sie zu beruhigen.
"Doch hat er und das wissen wir beide. Seit dem er die Position seines Vater übernommen hat dreht sich alles nur noch um ihn. Ich will aber nicht sein Leben leben. Ich werde nicht einfach nachgeben und hier her ziehen!"
"Marco will doch bestimmt nicht das du hier her ziehst, damit es alles für ihn einfach wird oder etwa doch?"
"Nein, er meint es wäre sicherer für mich. Aber seien wir ehrlich dein Vater hat das selbe mit dir gemacht und was hat es dir gebracht du wurdest entführt und fast getötet!", zischte sie wütend.
"Pscht! Wenn dich jemand hört!", zischte ich zurück.
"Ach sollen es doch alle hören! Marco ist ein Idiot, wenn er wirklich denkt ich würde mich von ihm einschüchtern lassen. Ich ziehe hier verdammte scheiße nochmal nicht ein!", rief Elisa aufgebracht aus.
"Bist du dir sicher, das es ihm nicht wirklich "nur" um deine Sicherheit geht?", fragte ich vorsichtig nach.
"Dann hätte er es mir in Ruhe erklären können und nicht einfach sagen können und nicht einfach über mich und mein Leben bestimmen sollen."
"Ich verstehe dich ja, ich kann mir nur nicht vorstellen, das Marco es so gemeint hat."
"Ich sag dir eins, Aurora, mir haben weder meine Eltern, noch meine Freunde und schon gar nicht irgendwelche festen Freunde von mir, irgendetwas zu sagen und schon gar nicht wie ich mein Leben zu leben habe! Ich werde es weiterhin selbstbestimmten und wenn ich dir einen Tipp geben darf, du solltest das auch tun. Männer kommen und gehen! Man kann sich nur auf sich selbst verlassen!"
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