22 • Zwei linke füße
Professorin.. oder eher Ms. Nyx stand an der wand neben meinem Zimmer angelehnt, mit einem kleinen eckigen Gerät in der Hand. Auf diesem sie irgendwas mit ihren Finger herumtippte, ich fragte mich, was sie dort machte und was das für ein komisches Gerät war.
Ich wartete einen Moment und schloss langsam die Tür. Sobald die Tür ins Schloss gefallen war, schaute sie auf und musterte mich lächelnd. „Sieht doch ganz- akzeptabel aus", ich erkannte ein gequälten Gesichtsausdruck, nachdem sie mich in dem Kleid sah. Natürlich ich sah schrecklich aus, dass wusste ich auch selber.
„Das Kleid habe ich seit ich 13 Jahre bin.. Ich war nie so die, die auf Kleider oder allgemein viele Klamotten stand..", ich schmunzelte leicht und drückte eine Welle auf dem Kleid zurecht.
„Dann hast du wohl Glück, dass ich da bin und dir helfen kann. Wenn jemand einen guten Modegeschmack hat, dann wohl ich. Du kannst auch M-„, sie stoppte und sah zu Boden. Sie riss ihren Kopf dann aber wieder hoch, nahm mich am Arm und zog mich zu der Wendeltreppe. „Wer ist M?", fragte ich sie neugierig. „Niemand. Es gibt niemanden, ganz und rein gar niemanden. Ich kenne keinen, der mit M anfängt.", Ich spürte dass sie log. Es schien sie aber zu belasten, weshalb ich keine weiteren Nachfragen stellte. Auch wenn ich es sooo gerne wissen wollte..!!!
Zurück im Saal angekommen nahm sie eine Art Box von einem der Stapel Stühle und stellte sie auf den Boden. Sie nahm sich etwas aus der Hosentasche. Eine runde, warte, was war das? Auf der oberen Seite war ein Bild drauf. Viel erkennen konnte ich nicht, aber ich glaube dort war ein Klavier zu sehen. Da stand ebenfalls was drauf, aber genau da hielt sie es mit den Fingern fest.
Die andere Seite war aufgebaut wie eine Art Spiegel, sowas hatte ich zu vor nie gesehen.
Sie steckte dieses runde etwas in einem kleinen Spalt an der Box und begann auf mehreren Knöpfen herumzudrücken. Als auf einmal laute Musik begann zu spielen, ging ich einen Schritt rückwärts, stolperte über meine eigenen Füße und fiel zu Boden. Natürlich, ganz typisch ich, super gemacht joy. Bevor sie sich wieder zu mir umdrehen konnte, stand ich auch schon wieder auf den Beinen.
„Alles in Ordnung", sie runzelte die Stirn. „alles bestens", ich strich mit eine Strähne aus dem Gesicht und zwang mit ein Lächeln auf die Lippen.
Ich war beim Sturz umgeknickt und mein Fuß schmerzte, was ich mir nicht anmerken lies.
Sie drückte erneut auf Knöpfen herum und die Musik wurde leiser. „So", murmelte sie und schaute sich im Raum um. „Ich denke mal nicht, dass du weißt wie man tanzt oder?" Ich schüttelte heftig den Kopf. Bisher durfte ich noch nie auf einem der Feste meiner Eltern dabei sein. Um ehrlich zu sein, wollte ich das auch nie. Von meinem Zimmer aus, habe ich die Personen beobachtet, wenn die Feste draußen stattgefunden hatten. Mein Bruder war immer dabei. Das war auch klar, denn er wäre König geworden und das stand schon seit seiner Geburt fest. Das er noch vor seinem achtzehnten Geburtstag an einer mysteriösen Krankheit sterben würde, hätte keiner mit gerechnet.
Ich stand reglos im Raum herum, als sie mir versuchte irgendwas zu erklären. Es waren Tanzschritte glaube ich. Ab und zu sah ich mal auf und beobachtete wie sie ihre Füße bewegte. Wirklich zuhören tat ich ihr aber nicht.
„Wie vorhin schon erwähnt tanzt man normalerweise mit einem Mann. Aber ich habe keinen gefunden, deswegen musst du heute mit mir auskommen. Was hältst du davon, wenn wir es gleich einmal probieren? Wir können es auch ruhig langsam machen", ich fjmmelte mir unsicher an meinen Händen herum und schaute auf meine und dann auf ihre Füße. Mir war in dem Moment schon benwusst, dass es nichts werden würde. Ich würde es niemals schaffen al die Sachen in wenigen Monaten zu lernen, die ich zu lernen hatte, bevor ich gekrönt wurde.. Es war zu wenig Zeit und ich war jetzt schon gestresst.
Ich stellte mich wieder aufrecht hin, schloss für einen Moment die Augen, zählte bis zehn, atmete nochmal tief ein und aus und nickte danach.
Sie kam näher auf mich zu. Desto näher sie kam, desto schneller begann mein Herz zu schlagen. Sie legte meine Hand an ihre Taille und sie ließ ihre auf meine Schulter. Nachdem ich sie fragend ansah, begann sie mir, während wir uns langsam bewegten zu erklären, wie genau ich es tun sollte. Sie schien bemerkt zu haben, dass ich ihr davor nicht wirklich zugehört hatte.
„Wie heißen Sie eigentlich?", wagte ich mich nach ein paar Minuten zu fragen, während wir langsam weitertanzten.
„Du weißt genau wie ich heiße, Joy", sagte sie nur.
„Ich meine, wie sie mit Vornamen heißen", sie schaute mir für einen Moment in die Augen und seufze danach. „Ich wüsste nicht, warum das so wichtig wäre", „ist es auch nicht, aber-„
„es reicht, ich werde hier und jetzt keine privaten Informationen von mir preisgeben, ich bin hier um dich auf den Thron vorzubereiten, damit du es überhaupt hinbekommst! So wie du dich bewegst, Kleidung in deinem Kleiderschrank hast, redest oder was auch immer, würdest du es niemals schaffen überhaupt Respekt der Bürger dieses Landes zu bekommen.
Ich bin nicht hier um mich mit dir anzufreunden. Ich mag zwar nicht mehr deine Professorin sein, aber dennoch bin ich deine Lehrerin und ich mache dies nicht zum Spaß." meinte sie. Ihre Stimme war laut und bestimmt.
Ihre Worte trafen mich hart, ich machte einen falschen Schritt und trat ihr auf die Füße. Ihr schaffte es irgendwie so fest draufzutreten, dass von dem einen Schuh der Absatz zu Bruch ging, sie ausrutschte und zu Boden fiel.
Ich sprang ein Stück zu Seite und wollte schon aus dem Raum rennen. Danach dachte ich wieder an diese Worte. Sie hatte recht, ohne sie würde ich das ganz sicher nicht hinbekommen, und wenn ich jetzt abhauen würde, würde sie mir sicher nicht mehr helfen wollen.
„Es.. es tut mir so leid.. Ich wollte nicht, es war ein Versehen", stammelte ich. Meine Hände begannen zu zittern, während ich auf sie zuging und ihr aufhelfen wollte.
„Schon gut", murmelte sie und ließ mich von mir hochhelfen. Vorher hatte sie ihre Schuhe ausgezogen. „Die werde ich wohl reparieren müssen", sagte sie leise, ich denke dass sie mit sich selber gesprochen hat.
„Ich glaube wir machen hier Schluss für heute. Das war genug für die erste Stunde. Es war in Ordnung.. bis auf den kleinen Unfall gerade eben.", sie nahm ihre kaputten Schuhe, drehte sich um und ging ohne mich nochmal anzusehen die Wendeltreppe hoch, hinauf in ihr Zimmer.
Ich setzte mich auf den Boden und musste die Tränen zurückhalten. Ich hatte mal wieder alles versaut.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro