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Ich spürte harte Erde unter mir - meine ganzen glieder schmerzten und erst recht mein Rücken. Ich war noch so unendlich müde und mein Kopf dröhnte. Ich rappelte mich mühsam hoch, stach mich mehrmals an den Ästen des Gebüsch in dem ich zu mir gekommen war. Ich sah mich belämmert um, die Sonne blendete meine brennenden Augen. Was war passiert?! Ich blinzelte gegen die 1. Strahlen des Tageslichts an und versuchte mich zu orientieren, ich war in der Nähe von Gabis Haus. Vögel zwitscherten, in der Ferne rauschten Autos vorbei. Mir war kalt - obwohl das angesichts der jetzt schon lauschigen Temperaturen wahrscheinlich lächerlich war. Mühsam kämpfte ich mich aus dem Gestrüpp, zum Glück war der „Ausgang" nicht allzu weit entfernt. Ich kroch nach draußen auf die Wiese und rappelte mich langsam hoch, alles um mich herum drehte sich. Meine Augen tränten durch das viele Licht, ich war komplett am arsch. Mein ganzer Körper fühlte sich so steif und schwer an. Meine Kehle schmerzte und war total ausgetrocknet. Ich musste Nachhause, aber in dem Zustand konnte ich hier wirklich nicht aufkreuzen, ich würde versuchen mich in Gabis Haus noch etwas frisch zu machen. Es fiel mir schwer mich zu orientieren - obwohl ich diese Gegend doch in- und auswendig kannte. Schritt für Schritt zwang ich meine Füße Vorwärts, ich tat mir so schwer dabei. Mein Gehirn versagte seinen Dienst, die Müdigkeit und der ganze Alkohol gestern waren einfach zu viel gewesen. Dann war da noch der filmriss, der es einfach unmöglich machte sich an irgendwas näheres zu erinnern, was gestern passiert war. Ich schwankte, mein Kreislauf war im Keller. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen. Ich blieb kurz stehen, meine Hände auf meine Knie gestützt, vornüber gebeugt. Ich versuchte ruhig und gleichmäßig zu arbeiten - was aber grade in dieser Situation fast unmöglich war. Doch irgendwie half es mir dann doch und ich konnte weiter gehen, die paar Meter bis zum Haus zogen sich ewig in die Länge. Ich hatte einfach keine Kraft mehr, war so erschöpft. Ich wollte einfach nur liegen, meine müden Gliedmaßen ausstrecken. Mein Gehirn drohte zu explodieren, ich hatte keine Ahnung, wie ich das meinen Eltern erklären sollte, weil ich ja selber nicht wusste, was passiert war. Ich wusste nicht mal, wie ich in dieses Gebüsch gekommen war. Ich wusste nicht mal, warum Gabi mir nicht geholfen hatte. Es war so scheisse ein Blackout zu haben - man fühlte sich so ausgeliefert. Als ich den Garten durchquert hatte, fiel mir auf, dass die Haustür einen Spalt offen stand. Vorsichtig stieß ich sie weiter auf, ich würde jetzt nur ungern einem Einbrecher in die Arme laufen. Doch alles im Haus war still, totenstill. Ich hatte kein gutes Gefühl hier weiter zu gehen, noch dazu stank es abscheulich nach hochprozentigen Getränken und Schweiß. Ich ließ meine Augen durch die Räume schweifen, überall halbleere Flaschen und Chaos. So durchquere ich Zimmer für Zimmer - immer auf der Suche nach Gabi. Als ich die Tür zum Schlafzimmer aufstieß und hinein blickte, wusste ich augenblicklich, dass hier etwas nicht stimmte.
Was glaubt ihr hat Agnes im Schlafzimmer gefunden?
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
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