Chapter Fifty-Four
Jungkook POV
Dienstagmorgen
Die neue Woche begann relativ entspannt, da ich mir den gestrigen Tag dank meiner Eltern freigenommen hatte. Ich musste erst in zwei Stunden auf Arbeit sein und fühlte mich nach den freien Tagen richtig gestärkt. Außerdem war Jimin immer noch bei mir, im Augenblick lag er noch im Bett und schlief seelenruhig. Sein erster Kurs war erst um die Mittagszeit rum und ich hatte versprochen ihn ausschlafen zu lassen. Also stand ich bereits frisch geduscht und in Oversize-Sachen gehüllt am Küchentisch und deckte diesen.
Hinter mir wartete der schnell zubereitete Pancake-Teig darauf, in die Pfanne gekippt zu werden. Alles in allem also ein gemütlicher Morgen. Samstag hatten Jimin und ich auch erstmal gründlich ausgeschlafen, ehe wir dann eine kleine Shopping-Tour unternommen hatten. Selbst so etwas Alltägliches war mit Jimin etwas ganz Besonderes. Wir stöberten durch einige Klamotten-Geschäfte, probierten verschiedene Outfits an, wobei ich mich zusammenreißen musste, ihn nicht sofort in der Umkleidekabine zu überfallen, weil er eine verdammt enganliegende Jeans anprobiert hatte, die nichts der Fantasie überließ.
Außerdem fanden wir ein kleines Schnell-Restaurant, dass Sushi anbot, was ich toll fand, Jimin aber eher weniger. Er entschied sich stattdessen für gebratene Nudeln und gemeinsam ließen wir es uns schmecken. Danach ging es weiter mit dem Einkaufen. Schon lange war ich nicht mehr in so vielen Geschäften gewesen, doch Jimin zog mich in gefühlt jeden Laden hinein. Ich genoss es in vollen Zügen und am späten Nachmittag kehrten wir, mit jeder zwei prallen Taschen in der Hand, wieder heim.
Da wir von dem Mittagsimbiss noch recht voll waren, entschieden wir uns dazu, nur einen kleinen Salat zu machen und falls wir später doch noch Heißhunger auf etwas bekamen, für genügend Snacks und Knabberkrams hatte ich schon gesorgt.
Am Sonntag verbrachten wir einen schönen Tag draußen, ich hatte vorher mit Jimin ein paar Orte gegoogelt, die man gut zu Fuß erreichen konnte. Obwohl es ziemlich kalt war, hätte der Tag nicht besser sein können. Die Sonne schien, die Luft war klar und wir erkundeten die Natur außerhalb von Seoul. Als wir dann wieder nach Hause zurückkehrten, machten wir es uns erneut auf der Couch gemütlich und sahen ein paar Folgen unserer Lieblingsserien durch. Und Montag, gestern, war es ähnlich verlaufen. Filme und Serien gucken, kuscheln und nur von der Couch aufstehen um etwas zum Naschen zu holen... perfekt.
Und wenn es mir nicht schon vorher klar gewesen ist, nach diesem Wochenende wusste ich zum wiederholten Male, dass ich mir ein Leben ohne Jimin nicht vorstellen konnte. Ich brauchte ihn. Seine Fürsorglichkeit, sein Humor, seine Art zu lachen und seine Angewohnheit große Augen zu machen, wenn er etwas Überraschendes zu Gesicht bekam, waren nur ein Bruchteil dessen, was ich an ihm so liebte.
Sein liebevoller Charakter, seine sanftmütige Art, sein Tonfall, wenn er kuscheln wollte... oder wenn er plötzlich mehr als Kuscheln verlangte...
In meinen Tagträumen versunken, bemerkte ich gar nicht, dass Jimin aufgestanden war, erst als ich plötzlich eine warme Umarmung von hinten spürte, wurde mir klar, dass ich alles um mich herum ausgeblendet hatte.
„Guten Morgen ~", murmelte Jimin leise und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. „Na, was wird das Schönes?"
„Guten Morgen, Jiminie... Ich mache Pancakes für uns."
„Klingt toll." Mehr an Worten war offenbar noch nicht möglich, denn seine Stimme war noch ganz verschlafen. Ich drehte meinen Kopf ein bisschen seitlich und stellte fest, dass er sich mit geschlossenen Augen an meine Schulter geschmiegt hatte.
Kann man überhaupt beschreiben, wie viel Liebe mein Herz gerade zu verarbeiten hat?
Oh Jungkook, immer noch verknallt bis über beide Ohren!
...
Und so verbrachten wir den Morgen. Nach dem Frühstück ging Jimin duschen und ich bereitete mich auf den Arbeitstag vor. Ich hatte mich für den späten Nachmittag noch mit Yoongi verabredet, wir wollten gemeinsam entscheiden, wie wir Taemin ein für alle Mal zu verstehen geben, dass er seine Zeit bei dem Versuch verschwendet, mich und Jimin auseinander zu bringen. Auch darüber hatten Jimin und ich am Samstag gesprochen. Das Thema war nicht zu vermeiden gewesen. Aber gerade, weil es so wichtig war, dass Taemin seine Lektion lernte, hatte ich Jimin in allen Einzelheiten berichtet, was Yoongi mir am Donnerstag erzählt hatte. Er war äußerst betroffen und schließlich auch wütend über die Tatsache, dass Taemin von Anfang an über unsere Beziehung Bescheid wusste. Leider waren unsere Möglichkeiten begrenzt, denn eine Anzeige konnten wir nicht so leicht gegen ihn erstatten. Außer den Worten von Nick, der mit der Wahrheit herausgerückt war, hatten wir keine weiteren, und vor allem handfeste Beweise, dass Taemin Jimin und seine Freunde in der Uni ausspioniert hatte. Ebenso wenig konnten wir ihn für die Beschaffung der Veranstaltungs-Informationen zur Rechenschaft ziehen. Jeder, der im Firmenunternehmen tätig war, hätte sich Zugang zur Gästeliste verschaffen können, nur halt nicht mit solchen Absichten, wie Taemin sie hatte. Dies konnten wir wohl kaum als Argument nutzen.
Allerdings versicherte ich Jimin, dass er uns schon in Ruhe lassen würde. Yoongi und ich hatten schließlich Kontakte, so einfach würde er nicht davonkommen. Das musste vorerst genügen, so blöd, wie es auch klang.
Es war nicht unbedingt zufriedenstellend, aber ich nahm mir fest vor, irgendein Druckmittel zu finden, mit dem ich Taemin drohen konnte. Dabei ging es mir nur um Jimin. Ich wollte ihn in Sicherheit wissen und dafür sorgen, dass dieser Typ ihn nie wieder verletzen würde.
...
Zur Mittagszeit herum verließen wir beide gleichzeitig das Haus, ich zur Arbeit und Jimin in Richtung Uni. Er gab mir einen leidenschaftlichen Kuss und ich war mir nicht sicher, ob ich mich je daran gewöhnen würde, so von Jimin geküsst zu werden. Nach unseren gemeinsam verbrachten Tagen fiel es mir äußerst schwer, ihn einfach so gehen zu lassen, aber heute Abend sahen wir uns ja wieder. Und auf halben Weg würde er Taehyung treffen und das war mir ganz recht, denn man wusste ja nie...
Und wie Recht ich damit haben sollte...
...
...
...
Später, am Abend
Es war draußen bereits ein wenig dunkel, als ich meine Sachen zusammenpackte. Gleich würde ich Yoongi treffen, und gerade als ich diesen Gedanken hatte, klingelte mein Handy. Es war Yoongi und ich nahm ab.
„Hey, was gibt's denn? Wir sehen uns doch gleich, ich bin scho-"
„Jungkook!", unterbrach er mich laut. Seine Stimme war gehetzt und ein ungutes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. „Jungkook, sie haben Jimin! Sie haben ihn entführt!"
~
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