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Jisung
Minho zog mich durch die Hintertür des Cafés und an den ganzen Vorräten vorbei. Zwar tat mir alles weh, besonders meine Wange, doch ich hatte meine komplette Aufmerksamkeit auf Minho. Besonders seinen Oberarmen. Er sah so gut aus und sein Körper war trainiert. Ich war dagegen ein Stock. Wie er wohl ohne das Hemd aussehen würde-
Nein, falscher Moment für diese Gedanken.
Wir beide standen nun hinter der Theke und sofort spürte ich ein paar Blicke auf uns. Besonders seine Arbeitskollegen sahen verwundert in unsere Richtung. Wahrscheinlich wunderten sie sich, wieso ich hier war und warum ich mit Minho aus dem Lager kam.
Minho schien die Blicke aber nicht zu jucken, denn er lief einfach an ihnen vorbei, um mich zu einem Tisch zu führen.
„Jisung?", hörte ich eine Stimme, die mir bekannt vor kam, doch ich brauchte ein paar Sekunden um zu erraten um wen es sich handelte.
Ich blieb stehen, weshalb auch Minho verharrte und sich zu mir drehte.
„Changbin?", fragte ich verwirrt und sah den Schwarzhaarigen vor mir an. Er arbeitete hier? Minho und er waren Arbeitskollegen? Woah, so klein ist die Welt.
„Ihr kennt euch?", brachte sich Minho nun in das Gespräch ein und sah zwischen uns hin und her.
„Ja, wir arbeiten ebenfalls zusammen", meinte Changbin und musterte Minho und mich. Sein Blick blieb bei unseren Händen stehen, die wir miteinander verschränkt hatten. Er grinste wissend und sah wieder in unsere Gesichter.
Minho bemerkte dessen Blick und löste schnell seine Hand aus meiner. Ihm war es also peinlich, dass ich bei ihm war.
„Inwiefern arbeitet ihr zusammen?", fragte Minho angespannt. Aber warum war er angespannt? Es wirkte so, als würde er das Gespräch gerne verlassen. Warum? Verstanden er und Changbin sich nicht?
„Oh, ich mache Musik und er ist gestern bei uns aufgekreuzt, um mit uns zusammen zu arbeiten. Er hat Talent, also haben wir ihn aufgenommen. Aber mal andere Frage: Warum blutest du, Jisung?", fragte Changbin besorgt und griff nach einem Papiertuch vom Tresen.
Er streckte seine Hand aus, um die Blutung an meinem Mundwinkel zu stoppen.
Minho schlug dessen Hand leicht weg und schob mich von Changbin weg. Was war nur los mit ihm? Erst schien es ihn gar nicht zu jucken und jetzt gab er alles dafür, dass mir Changbin kein Zentimeter zu nahe kommt.
Changbin sah uns etwas verwirrt hinterher. Ich schenkte ihm nur ein Schulterzucken und wurde auf einen Stuhl gedrückt.
Minho sah zu mir. Seine Augen wirkten dunkler als sonst und er wirkte irgendwie unzufrieden. Der Fakt, das seine Ärmel immer noch hochgekrempelt waren, machte ihn irgendwie etwas angsteinflößend, aber auch heiß.
Ich sollte nicht so denken. Immerhin bin ich noch unschuldig.
„Halte dich von Changbin fern. Er flirtet viel und er scheint Interesse an dir gefunden zu haben", meinte Minho leicht pisst und tauschte einen Blick mit seinem eben genannten Arbeitskollegen aus. Warte, war das etwa Eifersucht in seiner Stimme? Dieses ganze mit den Stimmungsschwankungen und dem zickigen Verhalten Changbin gegenüber. Das waren Zeichen von Eifersucht. War ich ihm wirklich so wichtig?
„Min... Changbin hat einen Freund. Er hat kein Interesse an m-mir", erklärte ich dem Älteren und musste leicht kichern, als dessen Gesichtsausdruck sich änderte.
„W-Wirklich?", fragte er leicht verunsichert und sah zu dem Jungen hinter der Theke. Ich kicherte und nickte als Bestätigung. Minho bereute seine Taten sofort und atmete leicht aus.
„Ich hole dir mal den Käsekuchen und dann reden wir über das gerade.", meinte Minho, was ich nur leicht benickte.
Er verschwand wieder hinter Theke. Nicht wie sonst ging er direkt zu der Vitrine mit den Kuchen, doch blieb vor Changbin stehen und verbeugte sich tief. Wahrscheinlich entschuldigte er sich, dass er ihn gerade so angefahren hatte. Irgendwie süß. Minho wirkte zwar wie eine Person, die die Gefühle anderer nicht wirklich ernst nahm, aber genau das tat er. Er war jemand der sich viel kümmert, besonders, wenn es um mich geht. Ich weiß nicht wieso, aber mir kam es so vor, als würde er alles dafür geben, dass mir nichts passiert, dabei kannten wir uns kaum.
Obwohl taten wir das wirklich nicht? Ich kannte ihn irgendwo her, doch immer noch war es mir ein Rätsel woher genau.
Ich verirrte mich in diesen Gedanken und bemerkte kaum, dass sich Minho wieder vor mich setzte und ein Stück Käsekuchen in meine Richtung schob. Mit funkelnden Augen musterte ich erst den Älteren und dann das Gebäck vor mir. Nichts war besser als Käsekuchen.
Ich griff nach der Gabel, schnitt damit ein Stück ab und schob es in meinen Mund. Minho hatte seine Arbeitskleidung ausgezogen und saß mit einem Kaffee vor mir. Wahrscheinlich war seine Schicht jetzt vorbei.
Nachdem er ebenfalls einen Schluck seines Kaffees getrunken hatte, stellte er den Becher ab und lehnte sich vor.
„Also... Was wollten diese zwei Hohlköpfe von dir?", fragte er direkt heraus und ich sah sofort zur Seite.
Nicht jeder hat einen guten Start in einer neuen Schule. Darunter fiel nun einmal auch ich.
Eigentlich will ich darüber gar nicht mit Min reden... Er macht sich dann nur unnötig Sorgen.
„Ehm d-das ist echt nicht s-so wichtig", murmelte ich und schob mir einen weiteren Bissen Käsekuchen in den Mund.
Der Größere runzelte die Stirn. Er glaubte mir kein Wort, oder?
„Wenn es nicht so wichtig ist, warum haben die zwei dich dann so zugerichtet?", fragte er skeptisch und musterte mein Gesicht.
„Sie e-ehm ehh... meinten e-es sicher nicht s-so", antwortete ich schnell und betrachtete den Teller vor mir, als wäre es das Interessanteste auf diesem Planeten.
Der Ältere sah mich böse an und ich wurde nervös.
„Jisung.", sagte er fest.
„Lüge mich nicht an. Ich wiederhole die Frage noch einmal: Warum haben diese Idioten dir das angetan?", fragte er mit dunkler Stimme. Woah, er war verdammt dominant. Das komplette Gegenteil von meiner einst.
Ich wollte es ihm nicht sagen. Am Ende bringt er mir noch mehr Probleme ein. Wahrscheinlich machen mich diese Typen morgen nur noch mehr fertig.
So stotterte ich etwas vor mich hin, was man aber kaum verstehen konnte.
„I-I-Ist okay, w-wirklich", versicherte ich nochmals. Minho war aber alles andere als zufrieden mit dieser Antwort.
„Jisung, ich gehe gleich, wenn du nicht sofort mit der Wahrheit herausrückst", erhob er die Stimme und wirkte leicht sauer. Durch seine lauten Worte, drehten sich ein paar andere Besucher zu uns um und ich fühlte mich beobachtet. Diese ganze Situation machte mich verdammt unkomfortabel.
Ich bekam kein Wort mehr heraus und sah den Älteren mit leicht glasigen Augen an. Warum werde ich so schnell schwach? Ich hasste es, so schüchtern und ängstlich zu sein.
Minho's Blick wurde sanfter und er nahm schnell meine Hand. Seine Hände waren so warm.
„Psst, Jisung... Es tut mir Leid, ich hätte nicht so laut werden dürfen", meinte er und sah etwas schuldig zu mir.
„Ist schon o-okay...", meinte ich leise und lächelte dem Älteren zu.
„N-naja die Leute in meiner n-neuen Klasse kommen n-nicht so gut damit klar, d-dass ich so schüchtern bin und viel s-stottere. Also machen sie sich über mich lustig", erklärt ich das alles.
Minho seufzte aus und schüttelte den Kopf.
„Teenager sind so scheußlich... Bilde dir darauf nichts ein. Diese Leute haben einfach kein Leben, also zerstören sie das anderer. Lass das nicht zu, verstanden? Wenn es nicht besser wird, muss ich einschreiten", meinte er motivierter, als ich erwartet hatte.
Stumm nickte ich und tauschte ein sanftes Lächeln mit dem Jungen vor mir aus.
„Der Kuchen geht übrigens aufs Haus", meinte er und nahm einen weiteren Schluck aus dem Becher.
Ich wurde nur rot und dankte dem Älteren. Er war soviel mehr als nur ein Freund oder Bekannter. Ob ich das für ihn auch war?
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hey :D
es ist etwas Zeit vergangen, seit ich das letzte mal hier weitergeschrieben habe :o ich war etwa beschäftigt mit einer anderen Story... ich hoffe ihr habt dafür Verständnis ^^
naja, jetzt bin ich wieder back und versuche wieder regelmäßig Kapitel hochzuladen :3
ich hoffe ansonsten natürlich, dass es gemundet hat und bleibt gesund uwu
bye bye <3
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