Hinata POV

"N-nein! Hör auf!", schrie ich ängstlich auf und versuchte mich irgendwie zu wehren, indem ich mit meinen Beinen rumzappelte und an den Ketten zog, die meine Hände fesselten.

"Na, na. Ich hab doch noch gar nicht angefangen.", hörte ich das spöttische Lachen aus seiner Stimme heraus, was mich noch mehr in Angst versinken ließ.

"B-bitte.. Ich will das nicht.", wimmerte ich.

"Wäre es dir mit deinem Vater lieber?"

"Mit meinem Vater?"

Was meinte er damit? Wer war das überhaupt? Woher kannte er meinen Vater? Noch wichtiger, woher kannte er mich?

"Oh ja, dein Vater. Er ist es doch, der dich dein ganzes Leben lang demütigt und misshandelt, habe ich nicht recht? Außerdem hat er dich doch vor nicht allzu langer Zeit vergewaltigt."

Was zum..

"W-woher.. Woher weißt du das alles?! Wer bist du überhaupt? Und woher kennst du mich? Wieso weißt du so viel über mich und mein Leben? Wer bist du, verdammt?! Wer?! Sag es mir doch endlich! Ich habe durch diese scheiß Ketten doch sowieso keine Chance zu fliehen, also kann ich es auch niemandem sagen!"

"Ganz ruhig, Kleiner. Es jemandem sagen wirst du sowieso nicht, nach dem, was ich alles mit dir anstellen werde. Du wirst nicht mal mehr deinen Mund öffnen können."

Mit einem Mal nahm er meine Beine auseinander und spreizte sie so, dass es mir schon weh tat. Gerade wollte ich anfangen zu schreien, da lagen schon raue Lippen auf meinen. In diesem Moment hätte ich wortwörtlich kotzen können. Nach diesem Ereignis konnte ich mir mehr als nur deutlich vorstellen, was in dieser vergangenen Zeit noch passieren würde.

Kageyama POV

Es waren nun drei ganze Tage vergangen, seitdem Hinata verschwunden war. Vor Sorge könnte ich jede Sekunde sterben. Von Essen und Schlafen war gar nicht mehr die Rede. Nicht mal zum Training war ich in diesen Tagen gegangen. Kümmerte es seinen "Vater" denn nicht, dass sein einziger Sohn, der als letzte Erinnerung an seine ach so geliebte Frau, spurlos verschwunden war? Schämen sollte er sich. Das war wirklich das Letzte. Herr Takeda musste ich morgen auch noch Bescheid geben und von dem Ganzen hier informieren. Bestimmt könnte er helfen. Von Oikawa hatte ich auch nichts mehr gehört. Eindeutig, er wurde genauso wie Hinata entführt. Von derselben Person, da war ich mir mehr als nur sicher. Zwar verstanden wir uns nicht mehr so gut, dennoch machte ich mir ebenfalls Sorgen um ihn. Sehr sogar. Immerhin war er mal mein Freund, und dass ihm was passierte, wollte ich nun wirklich nicht.

Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Wer war das denn jetzt? Ich hatte keine Nerven für unnötige Besuche! Genervt stand ich auf und öffnete die Tür, nur um festzustellen, dass niemand an der Tür stand. Okay, welcher Idiot wagte es, mir einen Klingenstreich zu spielen? Dafür hasste ich Kinder. Diese Inkompetenz.. Das regte mich einfach nur auf. Als ich die Tür wieder voller Wut zuschlagen wollte, fiel mir ein Briefumschlag, der auf dem Boden vor der Türe lag, ins Auge. Zugegeben, als ich diesen Brief da liegen sah, bekam ich Schiss. Schnell sah ich mich vor meiner Haustür um. Jedoch war niemand da. Wie konnte eine Person so schnell verschwinden? Schwer schluckend nahm ich den Brief in die Hand und ging somit wieder rein, bevor ich die Tür voll und ganz abschloss. Einen Absender konnte ich nicht erkennen, da der Umschlag nur weiß war. Toll, wenigstens ein klitzekleiner Hinweis wäre schön gewesen. Ich wusste schon von Anfang an, dass dieser Brief was mit der Entführung von Hinata und Oikawa zu tun hatte. Zurzeit war alles möglich. Langsam und vorsichtig öffnete ich den Brief und begann, leise für mich zu lesen.

,,Zur Polizei zu gehen bringt nichts. Ich habe das Handy von deinem Freund zerschmettert und die SIM-Karte auf ein anderes übertragen. Orten ist also unmöglich. Ich an deiner Stelle würde erstmal überlegen, wer von den beiden eher gerettet werden sollte. Der gut aussehende oder doch eher der süße? Aber so einfach werde ich es dir natürlich nicht machen. Erst musst du mir einen kleinen Gefallen tun. In einer Woche werde ich dann deine Antwort hören, wenn nicht, dann solltest du dich auf alles gefasst machen. In der Zeit werde ich mich mit den beiden sehr amüsieren. Dieser Oikawa, den habe ich mir per Zufall geschnappt, weil Shoyo sich mit ihm an einem Ort treffen wollte. Diesen Ort kennst du doch sehr gut, oder? Da, wo du deinen kleinen, süßen Shoyo dauernd zusammengeschlagen hast. Genau da wollten sich die beiden treffen. Dabei hattest du ihm doch gesagt, er solle sich von ihm fernhalten. Traurig aber wahr. Wie auch immer, in einer Woche werde ich dir dann meinen Gefallen nennen. Ob du es nun tust oder nicht, ist dir überlassen. Immerhin geht es um deinen Liebling.

Ach ja, dein Handy solltest du mal reparieren lassen, könnte nützlich werden. Schließlich hast du nur eine Woche Zeit."

Dieser Stalker..

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