#45
Hinata POV
"Shoyo."
Ich wagte es nicht, ihn anzusehen.
"Dir ging es die ganzen Tage über wohl zu gut, was?"
Ich nahm den ekligen Geruch von Alkohol wahr. Er war betrunken. Nicht gut. Ich fing an zu zittern.
"Komm her."
Sollte ich wegrennen?
"Ich sagte herkommen!", schrie er mich an.
Vor Angst, dass er noch wütender werden würde, tat ich, was er sagte. Dabei schaute ich zitternd auf den Boden.
"Schau mich an."
Ich schluckte. Wie komisch es auch klingen mochte, aber ich hatte nie den Mut, irgendjemandem direkt in die Augen zu schauen. Es war zwar im Allgemeinen keine so große Sache, aber für mich war es das. Zumal es nicht irgendjemand war, sondern die Person, vor der ich mich am meisten fürchtete. Ich fürchtete ihn nicht nur, ich hasste ihn. Als ich ihn immer noch nicht ansah, wurde ich grob am Kinn gepackt und gezwungen, ihm in die Augen zu sehen.
"Willst du etwa, dass ich dich bestrafe?", hauchte er mir leise ins Ohr und sah mich intensiv an.
Ängstlich schüttelte ich den Kopf. Nie wieder wollte ich so was nochmal erleben.
"Ich kann dich nicht hören.", spottete er und der Griff um mein Kinn wurde fester, schmerzvoller.
"N-Nein.. bitte nicht!"
Ich kniff fest die Augen zu und hoffte, dass er mich endlich loslassen würde.
"Weißt du.. Ich aber."
Mit diesen Worten drückte er mich mit dem Rücken zu ihm an die Couch und hielt meine Hände fest zusammen.
"Nein! Hör auf!", schrie ich voller Angst und Panik.
"Warum sollte ich?"
Er öffnete den Bund meiner Hose und zog diese runter zu meinen Knien.
"D-Das ist.. falsch!"
"Was ist falsch?", flüsterte er bedrohlich in mein Ohr und leckte über dieses.
"Du.. bist doch mein.. V-Vater.."
Was ich sagte, hörte sich nicht richtig an. Ich hatte ihm Gegenüber kein so hingezogenes Gefühl.
"Ach, bin ich das?"
Ich schluckte. War er das? Mein Vater..? Ein Vater würde seinem Kind doch nicht so was antun. Er verdiente den Titel eines Vaters einfach nicht.
"Du hast deine Mutter getötet, Shoyo. Deine eigene Mutter, die dazu bereit war, alles zu opfern, nur um dich zu gebären. Ein kleines, nutzloses Etwas, das nur rumheult und nichts auf die Reihe bekommt. Du solltest dich schämen, Shoyo.", sagte er mit verachtender Stimme, die mir aus irgendeinem Grund unsicher vorkam.
Sagte er vielleicht nur das, an was er glauben wollte oder weil er das wirklich ernst meinte? Nein, natürlich meinte er das ernst. Es konnte absolut nicht sein, dass er überhaupt Gefühle für mich hatte. Zumindest keine sanften. Trotzdem war ich verwirrt.
"Ich habe sie nicht umgebracht. Sie hat ihr Leben für mich geopfert!", wurde ich nun lauter, weil ich mir nicht mehr anhören konnte, was er da von sich gab.
"Was sagst du da?!"
Er drehte mich um, sodass wir uns gegenseitig ins Gesicht blicken konnten. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass er geschockt war. Was war nur mit ihm los? Dass er betrunken war, war ja klar, aber trotzdem schien er einigermaßen bei Verstand zu sein.
"Sag das nochmal."
Oh nein.
"Na, los! Sag schon!"
"I-Ich... Ich habe sie nicht umgebracht..", wurde ich immer leiser und merkte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen.
Aber warum?
"Shoyo", wurde seine Stimme erschreckend ernst. "Geh, bevor ich es mir anders überlege."
Total verwirrt und überrascht verschwand ich in meinem Zimmer und rutschte die Tür runter, bevor ich erleichtert ausatmete. Warum tat er mir nichts mehr an? War er nicht gerade dabei, mich wieder zu vergewaltigen? Hatte es vielleicht etwas damit zu tun, dass er schwach wurde, wenn man über meine verstorbene Mutter redete?
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Hey, tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte vieles um die Ohren. ;/
Als Entschädigung gibt es heute mal zwei Kapitel. ;)
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