
#22
Kageyama POV
Als Hinata eingeschlafen war, entschloss ich mich dazu, Hausaufgaben zu machen. Ich hatte sonst nichts besseres zu tun. Kaum hatte ich den Stift in die Hand genommen, fing ich schon an, die Aufgaben zu lösen. Nach ungefähr zwei Stunden setzte ich mich zu dem Kleinen und fuhr ihm durch die orangen Haare. Er hatte es wirklich nötig, zu schlafen. Plötzlich zuckte er zusammen und machte sich deutlich kleiner. Hatte er Angst? Träume er schlecht, oder war es deswegen, weil ich ihn beim Schlafen störte? Kurz darauf öffnete er seine Augen und sah direkt in meine. Sein Körper entspannte sich deutlich wieder.
"Alles gut. Hast du gut geschlafen?"
Meine Frage quittierte Hinata mit einem Nicken und versuchte sich gleichzeitig aufzusetzen. Ich half ihm natürlich dabei.
"Habe ich lange geschlafen?", fragte er leise, immer noch müde die Augen reibend.
"Mh, zwei Stunden ungefähr."
"Oh... tut mir leid..", murmelte er unsicher.
Huh? Anscheinend bemerkte er meinen verwirrten Blick, denn schon begann er wieder zu sprechen.
"Na ja, dass ich fast immer nur schlafe. Eigentlich bin ich nicht so. Wirklich..."
"Hör auf. Du darfst so viel schlafen, wie du willst. Das kann und darf dir niemand verbieten. Du musst dich sowieso ausruhen, dafür habe ich uns ja auch entschuldigt.", meinte ich und sah den Jüngeren ernst an.
Dieser nickte nur benommen und schaute weg.
"Wollen wir vielleicht mal rausgehen? Frische Luft und so. Würde dir bestimmt gut tun."
"Ja, das wäre schön."
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"Und? Wie fühlst du dich jetzt?", fragte ich den Kleineren, während ich seinen Arm hielt und mit ihm durch den Park lief.
Er meinte, es sei sein Lieblingspark.
"Besser. Danke.", antwortete er.
"Kommst du oft hierher?"
Daraufhin schüttelte Hinata den Kopf. Er sah traurig aus, aber auf einer Seite auch froh. Froh, dass er hier sein durfte. Schon irgendwie traurig.
"Wie denn auch? Ich habe Angst, aus dem Haus zu gehen, da er jeden Moment kommen könnte. Ich weiß nie, wann er aus hat, normalerweise gegen 18 Uhr, aber manchmal hat er früher aus. Deswegen...", murmelte er, auf den Boden blickend.
Verstehend nickte ich und ging nicht weiter darauf ein. Dieses Thema schien ihm nicht gut zu tun. Nach einer Zeit der Stille seufzte Hinata erschöpft auf.
"Ist was?"
"Nein, nein. Ist nichts. Frische Luft tut mir nur so gut. Ich wünschte, ich könnte jeden Abend raus gehen."
"Solange du bei mir bist, können wir jeden Tag raus gehen. Du musst es nur sagen."
Der Stachelkopf neben mir lehnte sich sanft an meinen Arm an und atmete tief durch.
"Bist du eigentlich immer so nett zu deinen Freunden? Ich meine, wenn du schon so viel Verständnis für mich hast, haben deine Freunde ja großes Glück.", sagte er kleinlaut und blieb stehen.
Im Park war sowieso fast niemand außer uns. Ich blieb ebenfalls stehen und drehte mich zu dem Kleinen.
"Wieso fragst du mich das?", stellte ich die Gegenfrage und zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Na ja, weil... weil ich auch gerne so jemanden in meinem Leben haben möchte, der sich um einen kümmert und Sorgen macht..."
Ach, Shoyo...
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