#16
Hinata POV
"Kann ich eigentlich auch nicht. Alles, was ich kochen kann, ist Nudelsuppe oder so. Is' ja nicht so schwer, oder?", antwortete der Dunkelhaarige und lachte verlegen.
"Wenn du meinst."
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"Biste satt?", fragte Kageyama als wir fertig waren.
Als Antwort nickte ich und bedankte mich noch.
"Nicht der Rede wert.", meinte er.
"Was wollen wir jetzt machen? Ins Wohnzimmer gehen und reden?"
Ich zuckte mit den Schultern und überlegte.
"Ja, geht.", beschloss ich und er half mir wieder beim Laufen.
Wir setzten uns auf die Couch und sahen uns wortlos an.
"Ich muss mich sowieso mit dir unterhalten.", sagte Kageyama und atmete durch, bevor er aufstand und sich vor mir verbeugte.
Hä?
"Es tut mir leid!"
Meine Augen wurden größer.
"Was..?", fragte ich unsicher.
"Es tut mir wirklich leid! So wie ich mit dir umgegangen bin..!", gab er entschuldigend von sich.
"Warum tust du das?", wollte ich wissen.
"Was?"
"Wieso entschuldigst du dich jetzt? Warum sorgst du dich so um mich? Warum tust du mir nicht mehr weh? Und wieso versuchst du mir zu helfen?", sprach ich in seine Augen blickend.
"...weil ich doch auch derjenige bin, der dein ganzes Leben zerstört hat. Ich weiß, ich kann das nicht wieder gutmachen, aber... ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ja, es tut mir leid, Hinata! Es tut mir unendlich leid! Und ich weiß auch, dass du mir nie verzeihen wirst, aber du solltest wissen, dass es mir wirklich leid tut.", entgegnete er.
Etwas schockiert und perplex saß ich da und wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte.
"Was?", hauchte ich eher zu mir, doch er schien es gehört zu haben.
"Du kannst jederzeit zurückschlagen, mich beleidigen, aber ich werde dir nicht mehr wehtun. Nie wieder. Versprochen.", versicherte er mir, jedoch war ich zu verwirrt, um seine Worte wahrzunehmen.
Irgendwie glich es einem Traum, aus dem ich jederzeit aufwachen könnte und alles wieder so war, wie früher.
"Ich bereue es zutiefst, dich so behandelt zu haben.", fügte er noch hinzu.
Sollte ich ihm vertrauen? Sollte ich ihm glauben? Sollte ich vielleicht Angst bekommen, dass er krank war oder so? Wieso fühlte ich mich plötzlich so anders? Könnte ich ihm denn verzeihen? Könnte ich vielleicht alles vergessen und ihm vertrauen? Nein, vergessen war unmöglich. Aber was sollte ich denn jetzt tun? Kageyama würde sich nicht mal so aufführen, um sich lustig über mich zu machen, also wieso tat er das? Meinte er das etwa wirklich ernst? Und.. wieso weinte ich jetzt?! Am besten vertraute ich ihm, ich hatte ja sowieso nichts mehr zu verlieren. Hoffnungsvoll sah er mir in die Augen. Schmerzvoll stand ich auf und lief langsam zu ihm, ehe ich meine geschundenen Arme um ihn schlang und meinen Kopf an seine Brust drückte. Der Größere zog leicht die Luft ein und schien überrascht, da er sich für kurze Zeit nicht bewegte. Doch dann schlang auch er seine langen, muskulösen Arme sanft und vorsichtig um meinen verletzten Rücken und legte seinen Kopf an meiner Schulter ab.
"Vergessen kann ich nicht. Verzeihen...weiß ich nicht. Ich habe dich ehrlich gesagt immer gehasst und bislang nur gefürchtet. Aber jetzt habe ich ein ganz anderes Bild von dir. Das... beruhigt mich etwas. Vielleicht werde ich mit der Zeit auch anfangen, dich zu mögen. Aber ich kann es nicht versprechen..", sprach ich leise und brüchig.
Diese Umarmung fühlte sich gut an. Ich spürte, wie meine Schulter feucht wurde. Weinte er?
"Danke..", hauchte er und verstärkte seinen Griff, aber so, dass es nicht wehtat.
Nach einer kurzen Weile wollte er sich von mir lösen, doch ich hielt ihn davon ab.
"N-nicht.. es fühlt sich gut an.", gab ich gedämpft von mir und schmiegte mich mehr an seine Brust. "Die erste Umrmung, die ich je bekommen habe, ist bis jetzt nur die, die du mir gegeben hast. Deswegen möchte ich diese hier nutzen, um wenigstens für einen kurzen Moment glücklich zu sein.", murmelte ich und blickte zu ihm hoch, was mich dazu führte, seine geröteten Wangen zu sehen.
"D-du hast noch nie eine Umarmung bekommen?"
Daraufhin schüttelte ich den Kopf und sah ihm in die Augen. So schön dunkelblau...
"Ist gut."
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