#14
Hinata POV
Was passierte gerade? Es ging alles irgendwie viel zu schnell. Der Dunkelhaarige drückte mich sanft an sich und sorgte dafür, dass ich mir nicht mehr die Haare zupfte und leise war. War das etwa eine Umarmung? Fühlte es sich wirklich so an? Von jemandem umarmt zu werden?
"Pssht. Ist schon gut, beruhige dich.", sprach er ruhig auf mich ein.
Und tatsächlich. Ich konnte mich etwas beruhigen. Es war die erste Umarmung, die ich jemals von jemandem bekommen hatte. Und es fühlte sich verdammt gut an. Meine Tränen wollten nicht mehr stoppen, mein Herz raste wie verrückt, jedoch nicht vor Angst, sondern vor Geborgenheit.
"Warum.. warum hassen mich denn alle so sehr?", weinte ich völlig am Boden zerstört.
"Ich hasse dich nicht.", sagte Kageyama selbstsicher, was mich innehalten ließ.
"W-was..?", stotterte ich ungläubig und verwirrt.
"Hast schon richtig gehört. Ich hasse dich nicht, Hinata."
Ich wurde schwach und entspannte meine ganzen Muskeln. Mir wurde unheimlich schwindlig, ich hatte das Gefühl, alles würde sich um mich herum drehen. Meine Augen schlossen sich langsam mit jeder Sekunde. Das Letzte, was ich wahrnahm, war, dass Kageyama mir behutsam über den Kopf strich, bevor ich mich voll und ganz der Schwärze hingeben konnte.
Kageyama POV
Der Orangehaarige verlor in meinen Armen das Bewusstsein, weswegen ich ihn auf mein Bett legte und ihm noch eine andere gemütliche Hose anzog. Er sollte ja nicht in seinen Klamotten schlafen. Ich fragte mich, was sein Vater für ein scheiß Problem hatte, ihn sein ganzes Leben lang zu schlagen und misshandeln. Ich verstand es einfach nicht. Dazu kam noch, dass er ihn gestern wahrscheinlich vergewaltigt, daraufhin mit etwas Scharfem geschlagen hatte. So wie sein Rücken aussah.. Ok, ich sollte lieber keine so große Töne spucken, ich hatte ihn ja auch fast drei Jahre lang gemobbt. Und ich bereute es zutiefst. Er musste doch jeden Tag sowieso auf brutale Art leiden, und ich gab ihm den Rest. Hätte ich gewusst, dass er so eine beschissene Lebensweise durchgehen musste, hätte ich ihm natürlich auch nichts weiter angetan. Aber jetzt war es sowieso zu spät. Als ich wieder zu dem Kleinen sah, musterte ich ihn ausgiebig. Sein geschundener Körper war für sein Alter viel zu dünn, seine Haut blass wie sonst was, dennoch weich. Er sah müde aus, was ich an seinen leichten Augenringen erkennen konnte. Ich fühlte mich so schuldig. Wahrscheinlich könnte er mir nie verzeihen. Ich fuhr mit meiner Hand durch seine wuscheligen Haare und musterte sein Gesicht. Erst jetzt bemerkte ich richtig, dass seine Haare sehr weich waren. Zwar hatte ich sie ja schon mal angefasst, aber nur, um sie fest zu packen. Ich war wirklich der letzte Vollidiot. Langsam und vorsichtig fuhr ich mit meinen Fingern über seine weiche Wange und musste feststellen, dass er beim Schlafen sehr friedlich aussah.
"Es tut mir leid, Shoyo.", hauchte ich noch, bevor ich aufstand und das Zimmer verließ.
...
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