Pirates
Ahsoka
Mein Kopf dröhnte als ich wieder zu mir kam. Sofort wusste ich, dass ich in Schwierigkeiten steckte. Trotzdem brauchte ich einen Moment um mich zu orientieren. Mein verschwommener Blick klärte sich allmählich. Ich befand mich auf einem Schiff, umgeben von Piraten. Sofort stürmten alle Ereignisse der letzten Stunden auf mich ein.
Die Belagerung des Trainingsschiffes.
Die Jünglinge.
Hondo!
Mit einem Schlag waren meine Instinkte wieder voll da und ich versuchte mich mit aller Kraft zu wehren.
"Na, na, na. Wir wollen doch nicht das Ihr Euch verletzt. Das würde Euren Preis erheblich senken", vernahm ich eine sehr vertraute Stimme und mein Kopf schoss in die Richtung aus der sie gekommen war.
"Hondo! Für so dumm hätte ich Euch nicht gehalten! Ihr wisst genau, dass der Orden davon erfahren wird. Ihr habt Kinder angegriffen! Und wenn mir etwas passiert werdet Ihr vor ein Gericht gezerrt. Das ist doch mehr Ärger als Euch lieb ist", knurrte ich ihm entgegen. Der berüchtigte Piratenlord ließ sich davon nicht beeindrucken. Er schlenderte auf mich zu und bedachte mich mit einem nachdenklichen Blick.
"Aber glaubt mir, der Profit ist selbst den Ärger mit Eurem Jedi Orden wert", versuchte er mir klar zu machen. Ich wollte etwas erwidern, aber er unterbrach mich sofort wieder.
"Genug geredet. Wir werden sehen wie viel Ihr dem Orden wert seit, meine Liebe. Falls sie überhaupt hiervon erfahren...", mit den Worten drehte er sich um und hob eine Hand. Ich war so sehr auf Hondo fixiert gewesen, dass ich nicht gesehen hatte, dass jemand hinter mir Stellung bezogen hatte.
Erst als ich Hondos Handzeichen wahrnahm wusste ich, dass ich einen Fehler gemacht hatte.
Ein lauter Knall erschütterte mich, bevor ein scharfer Schmerz durch meinen Kopf fuhr und alles um mich herum schwarz wurde.
Anakin
Ich stand am Rande des großen Ratssaales und blickte zu dem großen blau leuchtenden Holobild auf. Obi-Wan hatte mir den Rücken zugewand und sprach durch das Hologramm mit Meister Yoda.
"Wir haben einen dringenden Funkspruch unseres Ausbildungsschiffes empfangen. Die Jünglinge unter Padawan Tanos Obhut haben uns kontaktiert. Sie berichten, dass Hondo das Schiff angegriffen und geentert hat. Er war auf die Cyber Kristalle aus. Ahsoka hat es geschafft die Piraten vom Schiff zu vertreiben, aber sie wurde dabei gefangen genommen. Wir vermuten, dass sie nach Florrum gebracht wurde. Die Jünglinge sind laut Koordinaten ganz in der Nähe, daher sollten wir schnellstmöglich aufbrechen, damit sie nicht auf die Idee kommen die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Ich bin noch immer in einer Raumschlacht verwickelt, wir können von hier aus nichts tun", berichtete er grimmig. Meine Geduld war ab dem Moment mit mir durchgegangen als der Rat mich wegen Ahsokas Gefangennahme kontaktiert hatte. Aber nun war mein Geduldsfaden zum Zerreißen dünn.
"Ich werde sofort mit der Resolute aufbrechen und nach Florrum fliegen, wenn Ihr erlaubt, Meister", wand ich mich direkt an Meister Yoda um keine Zeit zu verlieren.
Der Großmeister senkte den Kopf und schloss die Augen um einen Moment nachzudenken. Als er mich danach fixierte sah ich Entschlossenheit in seinem Blick.
"Obi-Wan recht er hat, sofort aufbrechen wir sollten. Meister Skywalker Eure Legion kontaktieren Ihr solltet. Mit der Resolute nach Florrum fliegen Ihr werdet", nickte der grüne Mann und deutete auf den Ausgang des Saales. Dies ließ ich mir nicht zwei mal sagen.
Mit einer knappen Verbeugung verabschiedete ich mich und stürmte aus dem Saal.
Sobald sich die Tür hinter mir geschlossen hatte, griff ich zum Komlink und funkte Rex an.
Es war noch mitten in der Nacht, daher war ich nicht überrascht, dass Rex ziemlich verschlafen blinzelte, als sein Holobild vor mir erschien.
"General?", begrüßte er mich mit rauer schlaftrunkener Stimme.
"Rex, weck alle auf. Wir haben eine Mission. Es geht um Ahsoka. Sobald alle bereit sind brechen wir sofort nach Florrum auf", gab ich ohne Umschweife den Befehl und sah sofort, dass mein Captain hellwach war. Er erkannte, dass es sich um etwas ernstes handeln musste und da Ahsoka den Jungs genauso am Herzen lag wie mir, würden sie keine Zeit verlieren.
"Wird erledigt, General", bestätigte er mir.
"Gut, ich mache die Resolute klar. Kommt zum Haupthangar und beeilt euch, Rex. Es ist dringend", stetzte ich düster hinzu. Rex nickte ernst und ich beendete das Gespräch.
Ich hatte bereits den Tempel hinter mir gelassen und stieg in ein Taxi, welches mich direkt zum Hangar bringen würde.
Ich hoffte inständig, dass es Ahsoka gut ging. Für einen Moment schloss ich die Augen und konzentrierte mich in der Macht auf die Verbindung die wir teilten. Mir blieb die Luft im Hals stecken, als ich sie nicht spüren konnte. Mit einem tiefen Atemzug versuchte ich mein rasendes Herz zu beruhigen.
Wenn Hondo sie getötet hätte, dann hätte ich eine Erschütterung in der Macht gespürt. Sie musste am Leben sein, auch wenn ich sie gerade nicht erreichen konnte.
Hondo wäre ein Narr wenn er ihr etwas antun würde. Er würde sich damit den Groll des gesamten Ordens auf sich ziehen und dessen war er sich bewusst.
Trotzdem nagten Sorgen an mir und die Tatsache das ich sie nicht spüren konnte, bestärkten die Sorge um sie nur noch mehr.
Ahsoka
Mit einem Satz sprang ich auf und suchte instinktiv den Raum nach Gegnern ab. Aber die schwach beleuchtete Zelle war leer. Kaum verebbte das Adrenalin in meinen Adern, setzte auch der Schwindel ein. Nicht oft wurde ich bewusstlos geschlagen, aber jedes mal war es das schlimmste Gefühl das ich kannte. Der Raum drehte sich vor meinem inneren Auge und zwang mich auf die Knie. Die Erschütterung und der Schmerz in meinen Knien welcher daraufhin durch mein Körper schoss, nahm ich kaum wahr. Dafür war der Schwindel und mein pochender Hinterkopf umso präsenter. Vorsichtig tastete ich nach der schmerzenden Stelle und als ich meine Hand zurückzog war sie blutverschmiert. Aber das war nicht das Schlimmste von allem. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf die Macht. Keuchend musste ich mich an der kleinen Pritsche festhalten und riss erschrocken die Augen auf. Der Schlag hatte meinen Montral erwischt und somit eine empfindliche Stelle für meinen Zugriff auf die Macht getroffen. Ich konnte sie noch immer wahrnehmen, aber ich konnte keine Verbindung aufnehmen und das Schlimmste daran war, dass ich nicht einmal meinen Meister wahrnehmen konnte. Tief durchatmend versuchte ich mich zu beruhigen. Im Tempel würden die dortigen Heiler mir sicher helfen können und die Verletzung würde verheilen. Vorausgesetzt, ich würde hier bald fliehen können. Noch einmal nahm ich einen tiefen Atemzug. Der Schwindel verschwand langsam und ich stemmte mich wieder hoch. Dabei schoss ein scharfer aber vergleichsweise schwacher Schmerz durch meinen Bauch. Ich konnte mich nicht daran erinnern auch am Bauch verletzt worden zu sein, daher schob ich mein Top ein Stück nach oben und betrachtete meinen flachen Bauch im dunklen Licht. Ein kleiner aber dennoch erkennbarer Schnitt verlief direkt neben dem Ansatz meiner Bauchmuskeln auf Höhe meines Bauchnabels. Der Schnitt war chirurgisch gerade und ebenso mit kleinen feinen Nähten zugenäht worden. Ich war noch damit beschäftigt darüber nachzudenken, was Hondo und seine Piraten mit mir gemacht hatten als ich hörte, dass sich jemand nährte.
Hondo Onaka betrat gefolgt von drei stämmigen Piraten die kleine Zelle und füllte somit den gesamten Raum aus. Ich ging in Angriffsposition und starrte Hondo finster an. "Hondo, was habt Ihr mit mir gemacht? Was habt Ihr mir eingepflanzt?", knurrte ich. Hondo warf ausladend die Arme in die Luft. "Ihr, Padawan Tano, habt die Ehre meine erste Testperson für ein neues... Projekt zu sein", erklärte er grinsend. Als ich ihn weiterhin nur finster anstarrte, wurde er konkreter in seiner Beschreibung. "Euch wurde ein Chip eingepflanzt. Einer der auf mich geprägt ist. Sobald Ihr Euch zu weit von mir entfernt, wird dieser Chip Euch schwächen. Solltet Ihr also fliehen wollen, werdet Ihr früher oder später sterben", das Grinsen war noch immer nicht aus seinem Gesicht verschwunden.
Das konnte nicht wahr sein.
Er musste lügen. Hondo konnte lügen wie kein Zweiter.
Es musste einfach eine Lüge sein. Noch nie hatte ich von einem Chip mit solchen Fähigkeiten gehört.
"Ihr lügt. Und Ihr wisst genau was meine Gefangennahme oder mein Tod für Euch zu bedeuten hat. Der Orden wird nicht lange auf sich warten lassen, wenn Ihr mir etwas antut, Hondo", knurrte ich zurück. "Oh das ist keine Lüge, meine Liebe. Und natürlich bin ich mir bewusst, dass Euer kostbarer Meister bereits auf dem Weg hierher ist. Ich werde lediglich die Cyber Kristalle gegen Eure Freiheit eintauschen. Aber sollten die Jedi nicht darauf eingehen, gibt es genügend Händler die gern eine Jedi in ihrem Besitz wissen würden."
Mit diesen Worten drehte er mir den Rücken zu, während die anderen drei Piraten jede meiner Bewegungen verfolgten. "Ich werde zu einem wichtigen Treffen abreisen müssen. Ich denke dies wird eine ausreichende Demonstration des Chips sein." Mir gefror das Blut in den Adern, als er mit diesen Worten die Zelle verließ. Die drei Piraten folgten ihm, aber ich nahm es kaum wahr. Meine Gedanken kreisten nur um diesen verdammten Chip. Hatte er tatsächlich die Wahrheit gesagt? Würde dieser Chip mich töten können?
Es dauerte eine knappe Stunde bis die ersten Schmerzen einsetzten. Zunächst begann die Stelle an meinem Bauch an der der Chip implantiert war, warm zu werden. Er wurde immer heißer, bis ich das Gefühl hatte, er würde mich von innen verbrennen. Keuchend presste ich eine Hand auf die heiße Stelle an meinem Bauch, aber trotz der Hitze war meine Haut lediglich leicht gerötet. Keine Verbrennungen waren zu sehen. Trotzdem brachte der Chip mein Blut zum Kochen. Noch nie hatte ich solche Schmerzen ertragen müssen. Mir wurde schlecht von den unerträglichen Qualen. Unwillkürlich drängte sich mein Mageninhalt seinen Weg zurück nach oben. Ich übergab mich, obwohl mein Magen nichts als Säure hergab.
Aber auch danach hörten die Schmerzen nicht auf. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen und ich war mir sicher, dass dieser Chip mich töten würde.
Dass ich vor Schmerzen schrie, bemerkte ich erst, als die Tür zu meiner Zelle geöffnet wurde und Leute hereinstürmten die ich nicht mehr erkennen konnte. Der Schmerz vernebelte all meine Sinne. Ich musste auf die Knie gefallen sein und mich vornüber gebeugt haben, denn zwei der Personen rissen mich an den Armen hoch und hielten mich fest, während ein Anderer kaltes Metall an meinen Hals presste. Der kurze Schmerz war nichts im Vergleich zu der Lava die durch meine Adern schoss. Ich spürte kaum das Serum, welches sie mir verabreicht hatten, bis die schwarzen Punkte vor meinen Augen sich ausbreiteten und mich in die Vergessenheit trugen. Aber selbst dort hörten die Qualen nicht auf.
Anakin
Ich hatte versucht mich für eine Weile auszuruhen und wachte mit rasenden Kopfschmerzen wieder auf. Ich setzte mich in dem kleinen Bett auf und rieb mir mit den Handballen über die Schläfen.
Wir mussten bald auf Florrum ankommen. Selbst im Hyperraum dauerte der Flug von Coruscant nach Florrum fast zwei Rotationen. Es war mir eindeutig zu lange. Ich hatte keine Ahnung was sie Ahsoka in der Zeit antaten und die Tatsache, dass ich sie nicht spüren konnte, machte mich rastlos.
Mit einem Seufzen rief ich Admiral Yularen durch meinen Komlink. Er ließ nicht lange auf sich warten und begrüßte mich mit einem knappen "General Skywalker..."
"Wie lange brauchen wir noch, bis wir Florrum erreichen?", fragte ich direkt, als ich mein Quartier verließ.
"In wenigen Stunden sollten wir Eintreffen. Wann gedenkt Ihr uns auf der Brücke mit Eurer Gesellschaft zu beehren?", stellte der Admiral eine Gegenfrage und ließ mich unwillkürlich schmunzeln.
"Ich bin auf dem Weg", mit den Worten beendete ich das Gespräch und lief schleunigst zur Brücke.
Ahsoka
Ich hatte keine Ahnung wie lange ich weggetreten war, aber als ich wieder zu mir kam, waren die Schmerzen abgeklungen. Ein dumpfes Pochen in meinem Bauch in dem der Chip lag, erinnerte mich schmerzhaft daran, welche Schmerzen ich bis vor kurzem durchlebt hatte.
Der kalte Metallboden der Zelle drückte gegen meine Wange und ich brauchte mehrere Anläufe bevor ich mich auf die Knie stemmen konnte. Die Welt drehte sich um mich herum. Mit tiefen Atemzügen versuchte ich mein Gleichgewicht zu halten und tatsächlich ging es mir danach besser. Bevor ich mich wirklich zurechtfinden könnte, wurde die Tür zu meiner Zelle erneut geöffnet. Einige Piraten kamen herein und packten mich an den Armen, bevor ich aufspringen könnte um mich zu verteidigen. Sie rissen mich nach oben. Für einen Moment tanzten Flecken vor meinem inneren Auge, aber ich konnte mich nicht darum kümmern. Die Piraten zerrten mich aus der Zelle raus. Bei meinen schwachen Widerstandsversuchen zuckten sie nicht einmal. Mein Körper fühlte sich seltsam taub an. Als würde er nicht mir gehören. Zur selben Zeit schienen meine Muskeln zu protestieren, als hätte ich stundenlang mit meinem Meister trainiert. Den Weg den wir gingen, konnte ich mir kaum merken, da ich meine gesamte Aufmerksamkeit dafür benötigte nicht erneut bewusstlos zu werden.
Erst als Stimmengewirr lauter wurde, zwang ich mich den Kopf zu heben. Die Piraten schleiften mich in eine Art Halle. Überall saßen Piraten und betranken sich lautstark. Als sie mich sahen, begannen sie zu grölen. Meine Widersacher ließen sich davon nicht ablenken und brachten mich zu einer Plattform, einer Art Podest, direkt neben dem erhabenen Stuhl des Piratenlords Hondo. Auf dem Podest legten sie mir eine elektrische Fessel um den Hals und den Handgelenken, welche im Boden des Podestes verankert sind.
"Nun ich schätze, ich konnte Euch nun davon überzeugen, dass der Chip nicht seine Wirkung verfehlt", grinste Hondo auf mich hinunter.
Ich kniete noch immer am Boden des Podests, trotzdem hielt ich das Kinn hoch erhoben und starrte ihn zugrunde ohne ihm zu antworten.
"Ihr wollt nicht reden? Das macht nichts, ich werde auch so Eure liebliche Stimme hören", das waren seine einzigen Worte, die mich auf das vorbereiteten was darauf folgte.
Die beiden Piraten, welche mich hierher geschleift hatten, trugen nun Speere in den Händen. An der Spitze jeder Waffen zuckten Lichtblitze umher, welche mir nun immer näher kamen. Ich versuchte mich krampfhaft gegen meine Fesseln zu wehren, aber es war zwecklos. Als sie die Speere gegen meinen geschundenen Körper pressten, spürte ich es kaum. Das Einzige, was ich in diesem Moment wahrnahm waren die Elektroschocks, die durch meinen Körper zuckten und mein Herz zum stolpern brachten. Ich nahm kaum wahr, dass ich schrie vor Schmerz, denn der Strom brachte mein Blut zum Kochen und raubte mir sämtliche Wahrnehmung.
Als sie endlich von mir abließen, hing ich schlaff in meinen Fesseln und versuchte verkrampft zu Atem zu kommen.
"Genießt es, Padawan Tano. Es wird eine Weile dauern bis die Jedi auf meine Nachricht antworten oder Eure Händler hier eintreffen. Wer weiß, wer mehr bereit ist, für Euch zu zahlen...", grinste Hondo vor sich hin, bevor er sich von mir abwand und seinen Handlangern mit einem Wink der Hand bedeutete, fortzufahren. Von neuem begann mein Blut zu kochen und ich betete zur Macht und allem was mich hören möge, dass sich die Jedi beeilen mögen.
Wie viel Zeit vergangen war, wusste ich nicht. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit oder auch nur wenige Minuten. Mehrere Male musste ich von den Schmerzen bewusstlos geworden sein, denn die hämischen Lache der Piraten holten mich jedes Mal aus meiner Bewusstlosigkeit. Inzwischen hatte ich schnell begriffen, dass ich mir etwas mehr Zeit verschaffen konnte, wenn ich mich weiterhin bewusstlos gab und stattdessen versuchte nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau zu halten. Manchmal versuchte ich auch durch die Macht meinen Meister zu finden, aber es war sinnlos. Es fühlte sich an, als würde ich gegen eine Mauer laufen. Als würde mich etwas blockieren zu ihm durchzudringen. Diese Tatsache nahm mir jede Hoffnung auf Rettung. Er wäre der Erste, der sich auf den Weg hierher machen würde um mir aus der Patsche zu helfen. Vielleicht wussten die Jedi nicht einmal, dass ich hier war und Hilfe brauchte.
Wieder einmal hing ich schlaff in meinen Fesseln und rührte mich nicht, in der Hoffnung sie würden nicht bemerken, dass ich bei Bewusstsein war. Sonst würden sie mit der Tortur von Neuem beginnen.
Leise Kampfgeräusche drangen zu mir durch. Die Piraten mussten sich vermutlich wieder überworfen haben und ließen nun lieber die Waffen sprechen. Erst als laut gebellte Befehle zu uns herüber schwappten, riss ich den Kopf hoch.
War das eine Einbildung? Hatten die Elektroschocks für Halluzinationen gesorgt?
Erst als erneut Strom durch meinen Körper schoss, erkannte ich meinen Fehler. Wieder schwand meine Umgebung um mich herum. Aber dieses Mal hörten die Elektroschocks auf, bevor ich das Bewusstsein verlor. Schwer atmend ließ ich den Kopf hängen und versuchte krampfhaft die schwarzen Flecken vor meinen Augen zu verdrängen. Von einem Schlag auf den Nächsten löste sich der Druck an meinen Hand- und Fußgelenken. Ungebremst drohte ich auf dem Boden aufzuschlagen, wurde jedoch von kräftigen, gepanzerten Armen hochgezogen bevor es so weit kam. Ehe ich mich versah lagen meine Arme um den Schultern zweier Klonkrieger, welche gleichzeitig versuchten mich zu stützen und die Piraten mit Blasterschüssen abzuwehren. Benommen hob ich meinen Kopf und sah eine solch bizarre Situation vor mir, dass es einfach Einbildung sein musste.
Anakin stand direkt vor Hondo. Sein Lichtschwert war ausgefahren und nur wenige Zentimeter von Hondos Kehle entfernt.
Anakins Blick war mörderisch.
Nur wenige Male hatte ich diesen Blick an ihm gesehen und jedes Mal hatte er kurz darauf die Kontrolle verloren. Für diesen Augenblick bekam ich es mit der Angst zu tun. Wenn mein Meister die Kontrolle verlor und Hondo zur Strecke brachte, was würde dann mit mir passieren? Würde der Chip deaktiviert werden? Oder würde er mich ebenfalls umbringen? Ich kam zu dem Entschluss, dass ich es nicht herausfinden wollte...
Anakin
"Ahsoka, geht es dir gut?" Mit einem kurzen Blick zu ihr herüber, beantwortete sich meine Frage von selbst. Sie nickte zwar schwach als Zeichen, dass es ihr gut ging, aber ich wusste es besser. Sie sah wirklich schrecklich aus und konnte sich kaum selbst auf den Beinen halten. Wenn Rex und einer seiner Glänzer sie nicht stützen würden, könnte sie kaum stehen. Diese Tatsache facht meine Wut nur noch mehr an. "Hondo was habt Ihr Euch dabei gedacht?! Wie könnt Ihr es wagen?!", knurrte ich ihn an. Aber er hatte wie so oft sein überlegenes Grinsen aufgesetzt.
Bevor er antworten konnte, fiel ihm Kix ins Wort. Ohne das ich es bemerkt hatte, schien er sich als Truppensanitäter eine Ersteinschätzung von Ahsokas Verletzungen gemacht zu haben. "General, wir sollten uns sofort zurückziehen. Der Commander muss sofort medizinisch versorgt werden."
Ich presste die Lippen zusammen, dann ließ ich von Hondo ab. "Ihr habt einen großen Fehler gemacht, Hondo. Das werdet Ihr noch bereuen", beschwor ich ihm, bevor ich mich umdrehte. Ahsoka wurde bereits Richtung Shuttel gebracht. Da geschah etwas, dass ich nicht erwartet hätte. Sie hatten das Shuttel am Ende des Platzes beinahe erreicht, da riss sie sich von dem Glänzer los und stolperte zurück. Ich konnte ihren Blick nicht genau deuten, aber ich meinte Angst darin sehen zu können, als sie zwei wacklige Schritte in meine Richtung machte. Jedenfalls dachte ich das, aber ihr Blick lag nicht auf mir.
Er lag auf Hondo.
Dieser lachte dreckig hinter mir, sodass ich erneut zu ihm herum wirbelte. "Ich denke eher, Ihr habt einen Fehler gemacht, Skywalker."
Ich hatte keine Ahnung was er damit meinte, aber meine Aufmerksamkeit wurde wieder auf Ahsoka gezogen als diese sich nicht mehr halten konnte und auf die Knie fiel. Noch immer lag ihr Blick auf Hondo. Selbst als Rex und der Glänzer sie wieder auf die Füße stellten und ins Shuttel brachten.
Es dauerte nicht lange bis wir alle Truppen von Hondos Stützpunkt abgezogen hatten und mit dem Shuttel auf dem Weg zur Resolute waren. Die ganze Zeit über haftete mein besorgter Blick auf meinem Padawan. Dem gesamten Rückweg zum Kreuzer wich ich nicht von Ahsokas Seite, sehr zum Leidwesen von Kix. Mehrmals ermahnte er mich, ihm Platz zum Arbeiten zu geben, aber nach einem finsteren Blick meinerseits hielt er den Mund.
Als wir endlich die Resolute erreicht hatten entließ Kix zu meinem Unmut meinen Padawan aus seiner medizinischen Überwachung. Er berichtete mir, dass ihre Verletzungen nicht tiefgreifend waren und von selbst abheilen würden. Sie sollte sich lediglich ausruhen und sich später im Tempel noch einmal medizinisch durchchecken lassen. Am liebsten hätte ich sie sofort auf die Krankenstation geschickt, aber ich musste Kix recht geben. Sie sah zwar ziemlich mitgenommen aus, hatte aber keine großen Wunden davongetragen.
"Ich bringe dich auf dein Quartier, Snips", erklärte ich und hielt ihr meine Hand hin, damit ich sie stützen konnte. Die ganze Zeit über war sie beunruhigend still gewesen. Selbst jetzt starrte sie nur teilnahmslos auf meine Hand, bevor sie sich, an der Wand abstützend, ohne meine Hilfe auf die Beine stemmte.
"Ich schaffe das allein, Meister. Danke", murmelte sie, bevor sie sich an mir vorbei schob. Missmutig ließ ich meine noch immer ausgestreckte Hand sinken und drehte mich noch einmal zu Ahsoka um. Sie humpelte durch die Menge an Klonen bis sie aus meinem Blickfeld verschwand.
Ahsoka
Es war schmerzhafter als erwartet. Vielleicht, hätte ich Anakins Hilfe nicht abgelehnen sollen. Vielleicht aber schon... Die Wahrheit war, dass ich es nicht ertragen konnte ihm in die Augen zu sehen und in dem Glauben zu lassen, ich wäre glimpflich aus dieser Gefangenschaft herausgekommen. Die Realität sah etwas anders aus. Selbst jetzt schienen mir die Schmerzen, die mir der Chip bereitete, unerträglich zu sein. Mit letzter Kraft schleppte ich mich in mein Quartier. Sobald ich mich auf das kleine Bett gesetzt hatte, vergrub ich das Gesicht in den Händen. Die Dunkelheit des Quartiers schien mir der einzige Trost zu sein. Inmitten dieser Stille, war ich allein mit meinen Gedanken und diese drehten sich nur um eine Frage. Wie hatte ich nur in diesen Schlamassel geraten können?
Ich hatte keine Ahnung wie lange ich dort gesessen hatte, aber irgendwann riss mich ein Klingeln an der Tür aus meinen Gedanken.
Müde hob ich den Kopf und atmete einmal tief durch um das Brennen in meinen Adern zu lindern. Leider wurde der Schmerz dadurch nicht weniger.
"Herein", rief ich gerade laut genug, damit es zu hören war. Keine Sekunde später öffnete sich die Tür. Das Licht, welches aus dem Gang herein schien, blendete mich für einen Augenblick. Als sich die Tür wieder schloss, konnte ich erkennen wer mein Quartier betreten hatte. Wenn meine Verbindung zur Macht nicht so sehr beeinträchtigt gewesen wäre, hätte ich ihn gespürt noch bevor er geklingelt hätte. Aber so...
Trotzdem war ich nicht überrascht ihn hier zu sehen.
Anakin machte einige Schritte auf mich zu, sodass ich zu ihm aufsehen musste.
"Hey... Wie fühlst du dich?", fragte er leise. Ich musste schlucken, als ich die Sorge in seiner Stimme hörte. Es tat mir in der Seele weh, ihn anlügen zu müssen. Trotzdem antwortete ich ihm. "Mir gehts gut, Meister."
Er zog verärgert die Augenbrauen zusammen. "Ich weiß, dass das nicht die Wahrheit ist, Ahsoka", der Vorwurf, dass ich ihm eine Lüge aufgetischt hatte, war ihm deutlich anzusehen. Aber ohne ihm die Wahrheit zu sagen, blieb mir nichts anderes übrig, als ihm die Stirn zu bieten.
"Was wollt Ihr denn hören, Meister?!", inzwischen war ich aufgesprungen und biss krampfhaft die Zähne zusammen um vor Schmerz nicht aufzuschreien. "Ihr habt doch Kix gehört! Die Verletzungen werden von selbst heilen! Ihr seid einfach nur überfürsorglich!", abwehrend hatte Anakin die Arme vor der Brust verschränkt und starrte wütend auf mich herab. Es machte mich jedes Mal wütend, dass er selbst jetzt auf mich herabschauen konnte, weil ich fast einen Kopf kleiner war. "Hast du mal daran gedacht, dass ich vielleicht so überfürsorglich bin, weil du gefangen gehalten und gefoltert wurdest! Stundenlang! Bis ich dich dort endlich rausholen konnte! Ich mache mir nur Sorgen, Ahsoka!"
Ich wusste das ich meine nächsten Worte bereuen würde, sobald sie meinen Mund verließen, trotzdem sprach ich sie aus, weil sie ihn zum Gehen bewegen würden.
"Ich brauche Eure Sorge nicht, Meister!", seine Pupillen wurde für einen Augenblick groß, bevor er den Blick senkte.
"Na schön", knurrte er und drehte sich um. Dies waren seine letzten Worte, als er sich daran machte mein Quartier zu verlassen. Kurz bevor er die Tür erreicht hatte ging ein kurzer Ruck durch das gesamte Schiff. Es dauerte nur eine Nanosekunde, bis mir bewusst wurde was dies für Konsequenzen bedeutete.
Wir waren in den Hyperraum gesprungen.
Wir entfernten uns rasend schnell von Florrum.
Und von Hondo.
Mir blieb keine Zeit mehr Luft zu holen, da stieß ich auch schon einen ersticken Schrei aus. Mein gesamter Körper schien in Flammen zu stehen. Die Hitze aus meinem Inneren fühlte sich an, als würde sie mir die Haut von den Knochen schälen. Ich bemerkte nicht einmal, dass ich zu Boden gegangen war und jemand durch den dicken Schleier aus Schmerz mit mir sprach. Als mich etwas an der Schulter berührte, schrie ich erneut auf. Es war unerträglich. Solch schlimme Schmerzen hatte ich noch nie gehabt. Die Berührung an meiner Schulter war verschwunden, aber ebenso schien mein Bewusstsein zu verschwinden. Meine Augen schlossen sich und mein Geist war gefangen in einem unendlichen Meer aus Schmerzen.
Immer wieder wechselte mein Geist zwischen den Bewusstseinsebenen. Wenn ich halbwegs wach war, spürte ich nichts als Schmerz. Aber hinter dem Schleier aus Schmerz bekam ich am Rande Stimmen mit, die nur teilweise zu mir durchdrangen. Ich konnte die Stimmen nicht zuordnen, aber sie kamen mir bekannt vor. Die Stimmen klangen besorgt und ich konnte Verzweiflung heraus hören. Bevor ich mich weiter auf die Stimmen konzentrieren konnte, driftete ich wieder in die Bewusstlosigkeit.
Tief atmete ich ein. Sofort zuckte ich zusammen und wollte mich krümmen vor Schmerz, aber mein Körper schien mir nicht ganz zu gehorchen. Für einen Augenblick wusste ich nicht, wo ich mich befand. Eben war ich noch in meinem Quartier gewesen. Was dann geschah wusste ich nicht mehr. Nun erkannte ich den weißen sterilen Raum um mich herum. Ich musste auf die Krankenstation gebracht worden sein. Aber... Warum?
Die Frage beantwortete sich von selbst, als die Schmerzen in meinem Bauch zunahmen und ich erneut aufstöhnte.
"Ahsoka", rief jemand neben mir, aber ich nahm es kaum wahr.
Erst als die Schmerzen für einen kurzen Moment abklangen, konnte ich die Augen öffnen und blickte in die besorgten Augen meines Meisters.
"Ahsoka, rede mit mir. Was ist mit dir?!", er hatte mich an der Schulter gepackt und sah mich eindringlich an. Einen Augenblick lang zögerte ich. Sollte ich ihm wirklich die Wahrheit sagen? Was wenn ich es nicht tat? Und der Chip mich langsam aber sicher umbrachte? Es gab keinen Zweifel daran, das dies irgendwann passieren würde. Es war nur eine Frage der Zeit. Irgendwann würde mein Körper die Schmerzen nicht mehr aushalten können und schlapp machen. Da sollte er wenigstens wissen weshalb ich gestorben bin.
Kaum hatte ich den Entschluss gefasst ihm von dem Chip zu erzählen, erfasste mich eine neue Welle des Schmerzes. Keuchend krümmte ich mich zusammen, aber der Schmerz wurde dadurch nicht weniger. Er brannte durch meine Adern und brachte mein Blut zum Kochen. Mein eigener Herzschlag pochte in meinem Kopf und verstärkte die Kopfschmerzen. Nach Luft ringend, nahm ich nur am Rande wahr, dass mein Puls unregelmäßig schlug. Während die nächste Welle aus Schmerz durch meinen Körper rollte, stolperte ebenfalls mein Herz. Die Erkenntnis ließ mich ruhiger werden. Es würde nicht mehr lange dauern bis mein Körper diese Schmerzen nicht mehr ertrug.
Wie durch einen Schleier nahm ich Anakins Stimme erneut wahr. Er schien die ganze Zeit auf mich eingeredet zu haben, aber ich hatte es nicht einmal wahrgenommen.
"Der Chip...", presste ich gequält hervor. Sofort war Anakin ruhig, bevor er mich an der Schulter schüttelte und mehr Antworten verlangte.
"Welcher Chip, Ahsoka?! Was ist los mit dir?!", er schien beinahe die Beherrschung zu verlieren, aber es fiel mir so schwer etwas zu sagen, dass ich lediglich schwach seine Hand packte und in die Richtung schob, in der mein Bauch mit einem Verband versorgt worden war. Vermutlich hatte sich die Naht geöffnet gehabt und Kix hatte mir einen Verband angelegt, dort wo der Chip unter meine Haut gepflanzt worden war.
Glücklicherweise musste ich Anakin nichts weiter erklären, er schien mich selbst durch die unterbrochene Bindung in der Macht zu verstehen. "Was ist das für ein Chip?! Ist er für die Schmerzen verantwortlich?", ein letztes Mal rang ich nach Luft. Mein Sichtfeld verschwamm mit jeder Sekunde mehr, während der Schlag meines Herzens, beunruhigend langsam in meinem Kopf weiter pochte.
Schwach nickte ich auf seine Frage hin. Sofort wollte er aufspringen und Kix holen um dieses Ding aus mir heraus zu schneiden, aber ich hielt ihn zurück.
"Hondo...", keuchte ich zwischen zwei Atemzügen, "... zu weit entfernt...", murmelte ich, bevor die Bewusstlosigkeit siegte und ich erneut in diese Endlosigkeit aus Schmerz gezogen wurde.
Anakin
Meine Wut war kaum zu zügeln, als ich durch die endlosen Gänge meines Kreuzers stürmte und Befehle durch meinen Komlink brüllte. Selbst Admiral Yularen hatte meine Entscheidung, den Hyperraum zu verlassen, ohne Widerworte Folge geleistet. Nun hatte ich den Hangar fast erreicht und sah schon von Weitem meinen Jäger startklar auf dem Hangardeck stehen. R2 war bereits eingeladen worden und keiner der Klone kam mir in die Quere als ich nun meinen Jäger bestieg und das Schiff verließ. Mein Weg führte mich geradewegs dorthin zurück, wo wir hergekommen waren. Vielleicht war es nicht allzu rational nach Florrum zurückzufliegen und Ahsoka allein hier zu lassen. Aber ich musste einfach wissen was Hondo ihr mit diesem Chip angetan hatte. Und dann würde er dafür sterben, dass er sie so leiden ließ. Als ich bereits im Hyperraum war kamen mir noch immer Zweifel, weil ich meinen Padawan in ihrem Zustand allein ließ. Aber ich hatte Kix angewiesen, einen Weg zu finden dieses Ding zu entfernen. Selbst als er versucht hatte zu erklären, dass es kaum möglich sei den Chip aus ihr herauszuschneiden ohne sie in Lebensgefahr zu bringen. Daraufhin war ich etwas lauter geworden. Natürlich tat es mir leid, so grob zu einem meiner besten Sanitäter zu sein, aber hier ging es noch immer um Ahsokas Leben und diese Verantwortung hatte ich noch nie auf die leichte Schulter genommen.
Wie ernst mir diese Verantwortung war, würde Hondo nun ebenfalls erfahren. Meine schweren Schritte wirbelten Staub auf, als ich über den trockenen Boden von Florrum stapfte. Die Piraten schienen überrascht mich erneut zu sehen, dennoch ließen sie mich ohne Gegenwehr passieren. Die Tür zum großen Saal schwang auf. Hondo stand mit dem Rücken zu mir und befehligte einige seiner Männer, welche nach unserer Belagerung noch immer am Aufräumen waren.
Ich wartete nicht bis ich bei ihm war. Mit der Macht packte ich ihn am Hals und begann ihn zu würgen, während ich ihm näher kam und um ihn herum lief, sodass er mich sehen konnte. Die Piraten um uns herum hatten in ihren Aufgaben inne gehalten und starrten uns an. Die meisten von ihnen zielten mit Blastern auf mich, aber selbst das war mir im Moment egal. Hondo fasste sich keuchend an die Kehle, aber er konnte den Druck auf seiner Kehle nicht mindern. Er begann erstickt zu lachen, als er mich erkannte.
"Hondo", knurrte ich düster.
Er grinste, obwohl er derjenige war, der bald sterben würde.
"Sky...walker", keuchte er erstickt. "So früh... hätte ich nicht... mit Eurer Rückkehr... gerechnet", presse er hervor.
Ich ging nicht darauf ein. "Was habt Ihr meinem Padawan eingepflanzt, Hondo?!" Meine Wut war kaum zu unterdrücken und ich musste mich beherrschen, ihm nicht jetzt schon die Luftröhre zu zerquetschen.
"Ah.. Ihr habt... Euren Fehler also... eingesehen", lachte der Piratenlord. Mein Geduldsfaden war kurz vor dem Zerreißen.
"Sagt mir, was es mit dem Chip auf sich hat und wie er entfernt wird! Sonst werde ich Euch töten!", einige Blaster der umstehenden Piraten wurden durchgeladen, bereit zum Schießen.
"Ihr könnt... mich nicht... töten, Skywalker. Der Chip... ist mit mir...verbunden. Je weiter sie von mir entfernt... ist, desto mehr Schmerzen wird... sie haben. Wenn Ihr... mich tötet... stirbt auch Euer geliebter... Padawan."
Vor Schreck, ließ ich ihn los. Er fiel auf die Knie und rang röchelnd nach Luft. Ich konnte ihn nicht töten, wenn ich Ahsoka nicht ebenfalls umbringen wollte.
"Wie kann er entfernt werden?!", verlangte ich grob. Hondo stand auf und grinste mir dreist ins Gesicht. "Er kann nicht entfernt werden", nun ging meine Wut mit mir durch. Ich schleuderte ich mit der Macht zurück. Er prallte hart gegen eine Wand und rutschte lachend an ihr herunter. Bevor er überhaupt aufstand, war ich bereits zur Tür hinaus und wieder in meinen Jäger gestiegen. Aus Hondo würde ich keine Informationen heraus bekommen. Ich konnte nur hoffen, dass Kix eine Lösung gefunden hatte.
Ahsoka
"Ich werde Euch nun Medikamente geben, damit Ihr einschlaft, Commander. Es besteht das Risiko, dass ich den Chip nicht entfernen kann oder er beschädigt wird. Diese Risiken sind Euch bekannt?", fragte Kix, während er eine Spritze in der Hand hielt in der eine klare Flüssigkeit schwamm.
Ich nickte knapp. Die Risiken waren mir bewusst. Ich könnte sterben, wenn er versuchte den Chip zu entfernen.
Nachdem ich eingewilligt hatte, hielt mir Kix die Spritze an den Hals und drückte die klare Flüssigkeit in meinen Hals.
Mein Körper begann zu prickelnd und ich spürte bereits, wie meine Glieder müde wurden.
"Wo... Wo ist General Skywalker?", fragte ich mit müder Stimme, bevor Kix mir eine Beatmungsmaske auf Mund und Nase setzte.
"Der General ist mit dem Jäger weg geflogen. Mehr weiß ich nicht, Commander. Er wird bald zurück sein", seine Stimme kam von weit her und ich hatte bereits Schwierigkeiten seine letzten Worte zu hören. Ich konnte mich kaum darüber wundern, dass Anakin weg war, da war ich bereits in einen dunklen traumlosen Schlaf geglitten.
Anakin
Ich stieg bereits aus meinem Jäger, nachdem ich wieder im Hangar der Resolute gelandet war, da kam auch schon Rex auf mich zu.
"Wie ist die Lage? Hast du etwas von Ahsoka gehört?", fragte ich sofort, noch bevor er mich wirklich erreicht hatte.
Er folgte mir auf dem Weg durch den Hangar.
"Sie wird gerade von Kix operiert. Er versucht sein Bestes", grimmig nickte ich, damit war das Gespräch für mich beendet, aber ich spürte, dass Rex mir noch etwas zu sagen hatte.
"Rex, spucks schon aus, was willst du mir noch sagen?", mein Captain blieb stehen und sah mir unverwandt in die Augen.
"General, Euch ist bewusst, dass der Commander uns ebenso am Herzen liegt, aber... Ist es möglich das bei Euch mehr dahinter steckt als... Freundschaft?", fragte er ganz direkt. Ich biss die Zähne zusammen und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. Nun musste ich nur noch versuchen mich aus dieser Sache herauszuwinden, denn er hatte nicht ganz unrecht.
"Sie ist mir genauso wichtig wie euch, Rex. Aber meine Verbindung zu ihr ist anders durch die Macht geprägt. Das ist der entscheidende Unterschied."
Rex nickte wissend und in seinem Blick schien ich die Wahrheit zu lesen.
"Seid einfach vorsichtig, General. Ich kenne mich zwar nicht gut aus mit Eurem Kodex, aber ich bin mir sicher, dass auch solche Sachen dort genau geregelt sind. Es ist einigen Klonen aufgefallen, daher wollte ich die Sache im Keim ersticken", erklärte er sachlich.
Ich nickte verstehend, er meinte es nur gut.
"Danke Rex, ich werde das beherzigen", er nickte kurz und verabschiedete sich dann. Ich setzte meinerseits den Weg zur Krankenstation fort.
Ahsoka
Langsam öffnete ich meine Augen. Ich wusste nicht wo ich war und was passiert war, aber es war mir auch egal. Ich war so müde, dass ich wieder die Augen schließen und weiter schlafen wollte. Normalerweise hatte ich den Drang zum Schlafen gut unter Kontrolle, aber dieses Mal schien er übermächtig zu sein. Vermutlich wäre ich auch direkt wieder eingeschlafen, wenn da nicht der Medidroide wäre, der nun zu mir kam und auf mich einsprach.
"Commander Tano, die Operation war erfolgreich. In einer Stunde werdet Ihr zurück in Eurer Zimmer gebracht", eröffnete er mir.
Welche Operation? Ich war noch immer nicht ganz bei Sinnen, aber langsam begann ich mich zu erinnern. Der Chip, Hondo, die Schmerzen.
Als ich mich nun darauf konzentrierte, stellte ich mit Erleichterung fest, dass der brennende Schmerz verschwunden war. Mein Bauch tat noch immer weh. Ein Blick hinunter bestätigte, dass ein riesiger Bacta Pflaster genau dort klebte, wo der Chip gesessen hatte. Sie hatten es wirklich geschafft...
Dieses Wissen beruhigte mich. Ich legte den Kopf zurück in das weiche Kissen und schloss die Augen. Die Narkose schien noch immer zu wirken, daher ergab ich mich dem Schlaf auf ein Neues.
Erst als sich mein Bett plötzlich bewegte, wachte ich für einen Augenblick auf, schlief aber gleich darauf wieder ein.
Ich hatte keine Ahnung wie lange ich nach der OP noch geschlafen hatte, aber als ich erneut wach wurde, spürte ich einen Druck an meiner Hand. Vorsichtig öffnete ich die Augen. Das Krankenzimmer war dunkel, das Licht war ausgeschaltet, daher brauchte ich einen Moment um zu erkennen, wer dort neben mir saß.
Oder besser gesagt, wer dort lag. Ein dunkler Haarschopf lag auf der rechten Seite meines Bettes. Seinen Kopf hatte Anakin gegen meinen Oberschenkel gelehnt. Seine langen Wimpern waren im Schlaf noch besser zu erkennen als sonst. Im Schlaf sah er so jung aus, dass ich einen Moment verschwendete, ihn einfach nur anzusehen. Selbst im Schlaf, hielt er meine Hand, dessen Druck ich gespürt hatte.
Ich wollte ihn auf keinen Fall wecken, aber er schien es gespürt zu haben, dass ich ihn beobachtete. Langsam hoben sich seine Wimpern und gaben den Blick frei auf unglaublich blaue, müde Augen.
Er blinzelte zu mir hoch und schien einen Augenblick zu brauchen um sich zu orientieren.
Langsam hob er den Kopf, bis er aufrecht neben mir saß.
"Hey", wisperte er leise.
"Hey", flüsterte ich zurück. Ein kleines Lächeln hob seine Mundwinkel.
"Wie fühlst du dich?", noch immer war seine Stimme nur ein Flüstern, daher antwortete ich genauso leise zurück.
"Es geht mir besser. Die Schmerzen sind weg", das schien ihn zu freuen, denn er nickte mit einem Lächeln auf den Lippen.
Die Augenringe unter seinen Augen zeugten von vielen Stunden ohne Schlaf.
Der Beweis für seinen Schlafmangel zeigte sich, als er wieder den Kopf neben meinem Bein platzierte und die Augen schloss.
Wegen der Narkose, schien mein Hirn noch immer zu langsam zu arbeiten, denn ich strich ohne darüber nachzudenken mit einer Hand über seinen Kopf. Seine weichen Haarsträhnen glitten wie Seide durch meine Finger.
Er seufzte entspannt und drückte seinen Kopf in meine Berührung. Ich strich weiter über seinen Kopf, bis seine Atmung langsam und gleichmäßig wurde.
Trotz des Schlafmangels stellte sich mir in diesem Moment noch immer eine einzige Frage.
Wo war er gewesen, als ich ihn gebraucht hatte?
Diese Frage hielt mich noch stundenlang wach.
Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als wir den Hyperraum verließen. Coruscant war nicht mehr weit und ich würde auf gar keinen Fall auf einer Krankentrage aus diesem Kreuzer rausgeschoben werden. Anakin war bereits vor wenigen Stunden auf die Brücke verschwunden, daher raffte ich mich allein auf um wieder auf die Beine zu kommen.
Es war leichter als gedacht, das weiße Hemd von der OP auszuziehen und in meine normalen Sachen zu schlüpfen. Weniger leicht war es allerdings, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Meine Beine zitterten und ich hatte Mühe überhaupt zu stehen ohne mich am Bett festzuhalten. Als ich ein paar wacklige Schritte machte, ging plötzlich die Tür zu meinem Zimmer auf. Als hätte er es gespürt, kam mein Meister in den Raum. Sein plötzliches Erscheinen brachte mich so sehr aus dem Konzept, dass ich den Halt am Bett verlor. Innerhalb weniger Sekunden erfasste Anakin dir Situation und fing mich auf, bevor ich gefallen wäre. "Ahsoka!", fing er an, aber ich wollte mich aus seinem Griff winden.
"Es geht mir gut, Meister. Ihr könnt mich jetzt loslassen", erklärte ich aufgebracht.
Er ließ mich nicht los, selbst als ich mich halbherzig gegen seinen Griff um meine Taille wehrte.
"Nein, Ahsoka. Ich könnte dich nie loslassen", rutschte ihm heraus. Diese Worte ließen mich in meiner Gegenwehr erstarren. Verwundert sah ich zu ihm auf. Erst jetzt wurde mir bewusst wie nah wir uns waren. Meine Hände lagen an seiner Brust, eingeklemmt zwischen unseren Körper. Meine Brust lag an seiner und ich spürte seinen schnellen Herzschlag unter meinen Fingerspitzen.
Ich konnte seinen herben, einzigartigen Geruch riechen. Es roch nach Minze und etwas das... das mich an Feuer und Glut erinnerte.
Ohne, dass ich es beeinflussen konnte, huschte mein Blick hinunter zu seinen Lippen. Anders als bei den meisten Männern, waren seine voller. Zum ersten Mal fiel mir auf, wie einladend seine Lippen waren. Ich müsste mich nur ein wenig vorbeugen und...
Im ersten Moment hatte ich ihn noch angesehen und im nächsten lagen bereits seine Lippen auf meinen. Ich wusste nicht, wer den ersten Schritt gemacht hatte, aber es war mir in dem Moment auch egal. Anakin erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, die seiner Natur entstammte. Er machte nie halbe Sachen, auch in diesem Fall nicht. Er zog mich noch näher an sich und strich mit der Zunge über meine Unterlippe. Willig ließ ich ihn gewähren und hob eine Hand um sie durch seine weichen Haarsträhnen gleiten zu lassen.
Schwer atmend zog er sich ein Stück zurück, allerdings ohne mich loszulassen. Ein selbstgefälliges Grinsen lag auf seinen Lippen, als er nun auf mich hinunter sah.
"Du hast keine Ahnung wie lange ich das schon tun wollte", ich erwiderte sein Lächeln.
"Geht mir auch so...", wisperte ich leise. Da lag so viel Wärme und Zuneigung in seinem Blick, dass meine Knie nun aus einem ganz anderen Grund weich wurden.
"Wir sollten uns auf den Weg machen, bevor uns jemand sucht...", erklärte er schließlich bedauernd.
Es gefiel mir auch nicht mich aus seiner Umarmung zu lösen, aber er half mich dennoch mich auf dem Weg durch den Kreuzer zu stützen.
Der Kuss hatte mich verwirrt. Noch nie hatte ich Anakin auf diese Art und Weise gesehen, jedenfalls nicht bewusst.
Aber rückblickend gab es dennoch Momente an denen ich mich gewünscht hatte, diesen Platz in seinem Leben und seinem Herzen einzunehmen und nicht läger nur sein Padawan oder eine einfache Freundin zu sein.
Dies ist vorerst der letzte OS. Am nächsten arbeite ich bereits, es wird aber noch ein bisschen dauern.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro