Kapitel 43: Der erste Schritt
Jungkook:
Langsam schlug ich noch halb benommen meine Augen auf. Starke Kopfschmerzen plagten mich und meine Sicht war noch relativ verschwommen. Ich richtete mich langsam auf und war verwirrt. Hab ich etwa nur geträumt, dass Tae hier gewesen war? Er war jetzt nicht mehr da.
Mein Blick fiel sofort auf meinen Arm, der verbunden war. Also hab ich das doch nicht geträumt? War er wirklich hier gewesen und hat auch alles gesehen? Ich bin selbst unfähig dazu meine Schnitte zu verbergen. Jetzt hat er auch noch alles gesehen und würde unnötig Fragen stellen.
"Ah, du bist wach!" hörte ich von Tae der gerade ins Zimmer rein kam und sich zu mir auf die Bettkante setzte. In der Hand hielt er eine Schüssel mit Suppe. Wie lange hab ich denn eigentlich geschlafen?
Obwohl Tae mich anlächelte, konnte ich dennoch seine roten und geschwollenen Augen erkennen. Er musste wohl geweint haben und ich war wieder Schuld! Ich bin an allem Schuld!
"Hey, Kookie? Was hast du denn?" fragte er fürsorglich nach und nahm sanft mein Kinn und drehte meinen Kopf so, dass ich ihn ansehen musste, doch mir war einfach nicht nach lachen zu mute.
"Was ist los? Willst du dich mir nicht langsam anvertrauen? Ich weiß auch...das ich etwas gesagt hab, was dich verletzt haben könnte und das wollte ich wirklich nicht. Ich kann aber auch verstehen, wenn du mir nicht verzeihen kannst." Ich hasste es ihn so traurig zu sehen und das wegen mir. Meine Freunde litten wegen mir und ich hasste es.
Mit einem Mal hatte ich das große Bedürfnis ihn einfach zu küssen, damit er nicht mehr so traurig war. Ich liebte ihn. Das wusste ich schon sehr lange und hab mich nie getraut es ihn zu sagen. Jetzt hab ich ja nichts zu verlieren, wenn er mich abstoßend finden sollte.
"Tae...v-verzeih mir!" hauchte ich schwach und legte ihn dann sanft meine Lippen auf seine. Er schmeckte so süß und seine Lippen fühlten sich auf meinen so sanft und schön an.
Eine Weile passierte nichts und ich wollte mich schon zurückziehen, doch dann umschlossen seine Hände sanft meinen Nacken, was mir ein angenehmes Kribbeln entlockte und er erwiderte sanft mein Kuss.
Anfangs war unser Kuss noch sehr scheu, bis er letzendlich stürmischer und verlangener wurde. Es endete in einem Zungenkuss und mir wurde immer mehr bewusst, wie ich ihn liebte.
Es dauerte eine Weile, bis wir uns aus Luftmangel lösen mussten. Eine Weile schauten wir uns einfach nur reglos verliebt in die Augen, bis wir langsam erröteten und wegsahen.
"Kookie, ich..." "Nein, schon gut! Ich weiß, dass das ein Fehler war!" "Kookie..." "Ich hätte das nicht tun dürfen!" "Kookie..." "Es war dumm gewesen! Vergessen wir das einfach und dann..." "KOOKIE!!!" Damit unterbrach er mich in meinem Redefluss und sah ihn schüchtern und mit geröteten Wangen an.
"Hör mir bitte zu!" sagte er ernst und langsam nickte ich. "Schon seid einem Jahr liebe ich dich! Ich kam hierher um es dir zu sagen, bevor du dich in den Tod stürzen würdest, wie Jin es gesagt hatte und du warst bereits dem Tode nahe! Ich will dich nicht plötzlich Tod auffinden. Ich könnte das nicht verkraften. Dafür liebe ich dich einfach viel zu sehr! Außerdem mache ich mir doch nur Sorgen um dich! Du bist so anders und ich will dir unbedingt helfen, aber es geht nicht, wenn du mich dir nicht helfen lässt. Kookie, ich vermisse unsere gemeinsame Zeit! Ich vermisse dein wunderschönes lächeln und herzlichstes Lachen, was von Herzen kommt. So kann es wieder werden, wenn du mich dir helfen lässt und die anderen wollen dir auch helfen. Jin macht es fertig dir nicht helfen zu können, da er nachvollziehen kann, wie du dich fühlst! Ich hab dir sogar einen Gefallen getan, dass ich nicht den Krankenwagen gerufen hab. Sie hätten dich in einer Psychatrie gesteckt, wo es dir sogar noch schlechter ergangen wäre. Ich bin der Meinung, dass du dich unter Freunden besser fühlst. Ich bitte dich! Ich kann dich nicht länger so leiden sehen! Lass mich dir bitte helfen! Wir schaffen das! Gemeinsam!"
Ich ließ mir Taehyung's Worte nochmal durch den Kopf gehen und dann traten mir langsam Tränen in den Augen. "Ach, Kookie! Komm her!" Er schien es gesehen zu haben, denn schon befand ich mich in seinen Armen wieder. Schluchzend hielt ich mich an ihn fest.
"Wieso sagst du denn nichts?" Da fragte er noch? War das nicht offensichtlich? "Ich wollte...euch nicht verletzen!" schluchzte ich leise und klammerte mich hilfesuchend an ihn. "Ich hab damals mal ein Spruch von jemanden gehört, als ich in einer ähnlichen Situation war, wie du. Ein Jahr vor unserer Freundschaft hatte alles angefangen und du warst der Grund, dass ich es aus dieser Zeit daraus geschafft hab. Ich bist der Grund, wieso ich unbeschwert lachen kann. Ich wollte auch keine Hilfe haben und dann wollte mir jemand helfen, als er es bemerkt hatte. Du kannst dir nämlich nicht aussuchen, wen du verletzt! Die die dir helfen wollen, nehmen in Kauf verletzt zu werden. Die die dir helfen, wollen von einem Freund verletzt werden und das bin ich! Es macht mir nichts aus, solange ich dir helfen kann."
Überrascht sah ich zu ihn hoch. Sowas hatte ich noch nie von jemanden gehört. "Danke, Tae! Ich liebe dich!" nuschelte ich leise, doch ich glaube, dass er es dennoch gehört hatte. "Wieso bist du dann mit diesen komischen Typen zusammen?" Automatisch verkrampfte ich mich, als ich Satoshi vollkommen vergessen hatte.
"Alles ist gut! Er kann dir nichts tun!" Sofort schüttelte ich hektisch den Kopf und setzte mich auf. Ich sah Tae panisch in die Augen. "Du hast doch keine Ahnung, was für eine Macht er besitzt! Ich muss mitspielen, damit...die Strafe nicht noch härter ausfällt, als sie eh schon war." sagte ich leise und neue Tränen bahnten sich an.
"Wovon sprichst du?" Verdammt! Ich darf nichts sagen! "Tut mir leid, aber...er hat es mir verboten! Ich muss mitspielen, dass wir zusammen sind und ich darf nichts anderes sagen! Ihr kommt doch sowieso alle am Wochenende her, damit ihr ihn kennenlernen könnt. Ich liebe ihn aber nicht! Das war mein größter Fehler den ich hätte machen können." Mit einem Mal wurde ich wieder in seine Arme gezogen und schloss genüsslich die Augen. Ich genoss seine Wärme und Liebe mit allem was ich hab.
Fortsetzung folgt...
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