Kapitel 39: Ein Stückchen Vergangenheit
Namjoon:
Was war denn plötzlich mit Jin los? So kannte ich ihn ja nicht, aber eigentlich sollte ich mich nicht allzu viel wundern. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann wollte er es auch unbedingt ausführen und so war es auch jetzt.
"Was hast du mit Jungkook gemacht? Ich weiß ganz genau, dass er das alles gar nicht will." Mit einem Mal setzte der Typ ein kleines Lächeln auf. "Sag mal...! Bist du nicht Kim Seokjin? Kennen wir uns nicht?" Schockiert starrte ich ihn an, wie auch Jin. Woher kannte er ihn und vorallem auch noch mit vollständigen Namen?
"Woher..." "Ganz einfach! Du warst für mich damals schon ziemlich interessant." Wovon sprach der Typ? Er streckte langsam seine Hand aus, doch ich merke, dass Jin das nicht will, er aber sich nicht bewegen kann.
Ich packte ihn am Handgelenk und zog ihn zurück. "Ich kenne dich!" sagte Jin sofort und trat einige Schritte weiter zurück. "Warst du nicht damals...in den Club dabei?" Was??? War er ebenfalls dabei gewesen? "Ich hab übrigens den Club geleitet!" Ich kann mich ja nicht mal mehr daran erinnern und ich war ebenfalls dabei gewesen.
"U-Unmöglich!!!" Jin war sichtlich geschockt, doch aus sein Auge, rollte eine kleine Träne. "Jin, was ist?" fragte ich ihn stirnrunzelnd und wischte ihn die Träne weg.
"Versuchst du Jungkook in irgendeiner Weise zuhelfen, dann weißt du ja schon von damals was dir passieren wird." Und mit diesen Worten drehte er sich um und ging weiter.
Jin stand immer noch wie erstarrt da. "Ich hab gedacht...ich muss ihn...nie wiedersehen!" schluchzte er und sackte auf die Knie. Ich kniete mich ebenfalls neben ihn und schlang meine Arme um ihn. Sein ganzer Körper bebte. Warum war mir das nicht aufgefallen und wieso kam er mir nicht bekannt vor? Ich war doch da auch dabei.
"Jin, was war damals passiert?" fragte ich ihn, doch er schüttelte nur den Kopf. Was soll das denn jetzt heißen? "Es...ist nicht viel passiert. Wir wurden immer gestört, bevor etwas passieren konnte, aber...er...hat mich immer...an Stellen berührt...wo ich es gar nicht wollte!" Moment mal! Wollte er ihn?
Ich sagte dazu nichts mehr, sondern half Jin wieder auf die Beine. Wir waren hier mitten auf der Straße und alle sahen uns schon schräg von der Seite an. Wir gingen zurück in die Schule und setzten uns auf eine Bank.
"Wollte er dich damals..." fing ich langsam und unsicher an und dann sah ich Jin nur schwach nicken. "Ich wollte dieses Trauma entkommen oder verhindern, dass er irgendwas mit mir anstellte, weshalb ich dir auch im Club geholfen hatte. Ich hatte das Gefühl...war ich die meiste Zeit bei dir...dann konnte er nicht soviele Versuche starten." "Aber warum ich? Ich war nicht der einzigste da!" "Ich weiß, aber...ich hab dir irgendwie angesehen...das es dir alles andere als gut ging und ich wollte dir helfen." Langsam nickte ich. Also war dies doch kein Zufall!
"Danke, Jin! Deinetwegen geht es mir auch besser! Du hast damals unbewusst mein Leben besser gemacht! Wie ich wahrscheinlich schon mal sagte...warst du mein erster und einzigster Freund, bis wir die anderen kennengelernten. Irgendwie wusste ich auch, wie du dich gefühlt hattest, da ich damals ebenfalls gemobbt wurde, aber so, dass du nichts mitbekommen hattest." Überrascht sah er zu mir, woraufhin ich ihn nur ein trauriges Lächeln schenkten konnte.
"Zurück zum Thema! Was wollte er wirklich mit dir machen?" fragte ich ihn besorgt, woraufhin er den Kopf wieder sank. "M-Mich...v-vergwaltigen!" Schockiert blinzelte ich ihn an. Nicht sein ernst! "Tatsächlich...ist ihn das...außerhalb...dieses Clubes...schon mal...g-gelungen!" Ich erinnere mich! Als er dann zur Schule kam, wirkte er ziemlich fertig und müde. Er war blass und er hatte angefangen sich zurückzuziehen. "Letzendlich hast du es verhindert, dass ich mich zurückziehen konnte." Daraufhin musste ich leicht lächeln. Allerdings verschwand mein Lächeln sofort, als er sich näher an mich drückte. Ich positionierte ihn letzendlich so, dass er auf der Bank lag, mit dem Kopf auf mein Schoß. Beruhigend strich ich ihn über seine schönen und weichen Haare. Er schien sich langsam zu entspannen und mit der anderen Hand wischte ich ihn noch die restlichen Tränen weg.
"Sag mal, Jin..." Daraufhin öffnete er fragend die Augen. Sollte ich ihn das fragen? Vielleicht war es ja auch zu persönlich. Ach, egal! " Hatte es...sehr wehgetan?" Ich musste ihn diese dumme Frage stellen, da ich wissen will, wie er sich gefühlt hatte.
"J-Ja...sogar sehr!" antwortete er mir traurig und krampfte sich erneut zusammen und einige Tränen rollten aus seinen geschlossenen Augen, die ich ihn sofort weg wischte. "Es...tut mir leid!" "Nein, schon gut! Du wolltest nur wissen...wie ich mich damals gefühlt hab!" Woher wusste er das? Ich hätte es mir denken können, aber ich wollte es hören.
Er setzte sich plötzlich wieder auf und fragend sah ich ihn nach. Was hat er denn jetzt vor? "Danke, Namjoon! Du hast mich zu dem werden lassen, den ich nie war oder sein konnte. Du hast mein Leben zum besseren gestaltet, doch...ich weiß nicht, was passieren wird...wenn meine Eltern am Donnerstag...wiederkommen werden." Stimmt ja! Die machten ihn das Leben ja auch noch zur Hölle.
"Jin, kannst du mir etwas versprechen?" fragend sah er mich an und legte sich dann mit einem schwachen nicken zurück. "Versprich mir nur, dass du mir schreibst oder mich anrufst, sobald du mich brauchst oder du einfach nur reden willst, okay? Ich warte auf dich!" Daraufhin wurde er etwas rot, aber letzendlich nickte er. "Wie konnte ich mich nur in dich verlieben?" sagte er plötzlich leise und doch lächelnd. Daraufhin legte ich meine Hände auf seine warmen Wangen und gab ihn letzendlich einen sanften und schönen Kuss auf seine Lippen. Die waren zwar etwas rau, aber sie schmeckten ziemlich gut.
"Ich liebe dich, Jinnie!" lächelte ich, als ich mich wieder von ihn entfernt hatte. "Ich liebe dich auch, Joonie...bis in den Tod!" Noch wusste ich nicht, dass das eine Anspielung auf ein späteres Ereignis war und da schon alles zu spät sein würde.
Fortsetzung folgt...
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