Kapitel 79
Tris
Ich rannte versucht leise voran. Die Waffe, die Uriah mir noch gegeben hatte hielt ich fest umklammert, bereit jeden Moment zu schießen. Ich kam an Gängen vorbei, wo es nur so von ausgenoggten Wachen wimmelte. Scheinbar hatte Uriah ganze Arbeit gemacht. Leider waren das so viele, dass ich kaum mehr auf den Boden sehen konnte oder steigen. Aus Versehen stieg ich auf die Hand von einem und es knackte „ups." Meinte ich und ging weiter. Ich überprüfte noch, ob wirklich alle KO waren, nahm noch eine Waffe mit und ging dann weiter. Bei jedem Schritt, den ich vernahm, versteckte ich mich hinter einer Wand. Wenn jemand in meiner unmittelbare Nähe kam schlug ich ihn schnell KO und ließ ihn leise zu Boden sinken, damit andere, die vielleicht in der Nähe waren nicht auf mich aufmerksam wurden.
Endlich war ich bis zur Schlucht gerannt und sah Eric. „Sieh an, sieh an. Warum bist du hier?" Sagte er und kam auf mich zu. Ich hielt die Waffe auf ihn und schrie: „komm nicht näher." Er sah mich an. „Ich habe auch eine Waffe." Meinte er und zog die Waffe, mit der er mir in die Schulter geschossen hatte. „Na, kennst du deinen kleinen Freund noch?" Er lachte. „Ich hätte dich töten sollen, als ich Gelegenheit dazu hatte, aber nein, ich habe die bloß in die Schulter geeschossen. War aber auch lustig zuzuhören, wie du schreist." Er grinste sadistisch. Ich sah ihn hasserfüllt an und er zurück. „Waffe runter!" Befahl ich. „Wieso sollte ich? Ich habe auch eine." Sagte er und grinste, doch da holte ich die zweite Waffe raus, die ich vorher einem Wachen genommen hatte. „Ich habe zwei!" Ich sah ihn überlegen an. „Du schießt nicht." Sagte er und grinste, doch ich ließ ihn anderes erfahren, indem ich ihn ins Bein schoss. Er schrie auf. „Du Miststück!" Er kam humpelnd auf mich zu. „Bleib weg!" Fauchte ich. „Oh...Tris, fahr deine Krallen wieder ein." Meinte er „nicht bevor ich dir nicht das Gesicht zerkratzt habe!" Antwortete ich mit so viel Hass, Wut und Abscheu, wie möglich in der Stimme. Tatsächlich blieb er stehen, hielt aber seine Waffe immer noch auf mich. Lange standen wir so da, bis ich etwas spürte. Und dann sah ich es, für eine Sekunde war alles auf Zeitlupe und ich sah, wie sich Erics Ausdruck veränderte. Eric drückte ab und ich sah die Kugel auf mich zurasen. Im Augenwinkel nahm ich etwas rotes wahr. Ich drehte mich zur Seite und sah Mum, doch sie verschwand wieder und die Kugel prallte auf meinen Körper. Stoff riss und die Kugel drang mit voller Wucht in meinen Bauch ein. Fleisch wurde auseinander gerissen und musste Platz machen für eine Kugel. Blut spritze. Ich spürte, wie mir die Luft ausging und das Adrenalin, das wie wild durch meinen Körper floss. Eric hatte ein siegessichers Grinsen aufgesetzt, aber ich schoss ebenfalls und es traf ihn in den Kopf. Er taumelte zurück und ich stürzte mich auf ihn, trotz der Schusswunde. Ich trat gegen sein Bein und er verlor das Gleichgewicht. Taumelnd fiel er die Schlucht runter und landete dumpf auf dem Gestein. Ich hörte Knochen splittern und wenn er nicht durch den Schuss gestorben ist, dann durch den Sturz. Sein Arm war in einen unnatürlichen Winkel und sein Bein stand komisch ab. Blut sickerte aus seinen Schusswunden und trankten das Wasser rot. Die Strömung zerrte an ihm, zerrte an seiner Kleidung und machte sie nass, Zerrte an ihm, aber er blieb liegen. Seine Augen waren offen und er starrte ins Leere. Ein Welle von Genugtuung breitete sich in mir aus und ich musste grinsen. Da spürte ich einen Schmerz und drückte meine Hand auf die Schusswunde, wodurch es besser wurde. Ich spürte, wie das Adrenalin nachließ und mich mit meinen Schmerzen allein ließ. Ich musste noch aushalten. Versuchte ich mir einzureden. Ich muss es noch aushalten! ICH MUSS ES AUSHALTEN! ICH MUSS ES AUSHALTEN! ICH MUSS ES AUSHALTEN! dieser Gedanke füllte mein ganzen Kopf und ließ kein Platz für andere Gedanken. Lange stand ich so da: starrte auf den toten Eric mit nur einem Gedanken: ich muss es aushalten! Bis ich Schritte hörte und dann hörte ich seine Stimme: „Tris...!" Four!
Four
Uriah hatte mir erzählt, dass Tris in Richtung Schlucht gelaufen war, um Eric zu erledigen. Er hatte mir auch erzählt, dass sie anfeschosssen war. Ich war kurz vorher mit Kat wieder zurückgekommen. Phi hatte das System ausgeschaltet und gelöscht. Heli hatte ihre Mutter erschossen und damit haben die zwei eine Fraktion vorm 'Aussterben' gerettet und eine andere davor bewahrt, Blut unschuldiger an den Fingern zu haben. Ich lief zur Schlucht und auf dem Weg lagen so viele Wachen, ob sie tot oder nur KO waren wusste ich nicht. Ich rannte einfach zu Tris. An der Schlucht entdeckte ich sie. Sie stand mit dem Rücken zu mir, ihre Haare wehten um ihren Kopf und ihre Hand lag auf ihrem Bauch. Es sah so schön aus und sie sah so abwesend aus, dass ich sie nicht stören wollte. Ich brachte nur ihren Namen herraus: „Tris...!" Sie drehte sich um und sah mich erleichtert an. Langsam kam sie auf mich zu und fiel mir in die Arme. Ich drückte sie an mich und auf eimal ließ ihr Griff nach. Sie hielt sich nicht mehr fest, sondern sackte zu Boden. Ich fing sie auf und legte sie behutsam auf meinen Schoß, da sah ich es. Auf ihrem Top war ein blutroter Fleck, der immer größer wurde. „Tris...!" Meine Stimme brach ab.
Tris
Ich drehte mich um und sah ihn erleichtert an. Langsam trat ich auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. Er drückte mich und auf einmal ließ mein Kraft nach und ich sackte zu Boden. Four fing mich auf und legte mich behutsam auf seinen Schoß. „Tris...!" Seine Stimme brach. „Es ist ok." Meinte ich schwach. „es ist ok." Ich redete eher mit mir, als mit ihm. Mir liefen Tränen runter und sie brannten auf meiner Haut. Four schien ebenfalls zu weinen. Seine Augen waren glasig und er sah mich traurig an.
Four
„Es ist ok!" Meinte sie. „Es ist ok." Ihr liefen Tränen runter und hinterließen eine nasse Spur. Ich spürte, wie in mir Tränen aufstiegen und sah sie traurig an. „Tris, Four...!" Rief Uriah und kam zu uns, doch er bleib stehe, als er das Blut lag. „Tris..." er kniete sich neben sie und weinte. „Tris... du...du..." seine Stimme brach und er sah sie traurig an. Sie hob die freie Hand und wuschelte ihm schwach durch die Haare „Tris, lass das. Das kostet dich nur unnötige Energie." Meinte er. Ich hörte wieder Schritte. Es war Chris. „Tris!" Sie schrie und stürzte zu ihr. „Nein Tris, nein!" Sie weinte.
Tris
Uriah kam und weinte. Ich wuschelte ihm durch die Haare, doch er nahm meine Hand weg „nicht, das kostet dich nur unnötige Ernergie." Meinte er. „Tris!" Chris schrue und kan angerannt. „Tris, nein. Tris!" Sie weinte. „Tris...nein...bleib!" Sie weinte und schluchzte. Ich hörte mehrere Schritte und Phi, Kat und Heli kamen. „Tris!" Sie kamen und setzten sich neben mich. Chris weinte ohne Ende. „Tris, tu mir das nicht an! Bitte!" Flehte sie. Auch Phi, Heli und Kat weinten. „Es ist ok." Brachte ich hervor. „Ich hol Verbandsachen!" Rief Kat „tschüss Stiff." Sie hörte es warscheinlich nicht und lief los. „Jeanine ist tot." Meinte Heli. „Ich habe sie umgebracht." „Super." Meinte ich und wante mich Uriah zu „Eric ist tot." Er nickte nur und weinte weiter. Chris hatte ihr Gesicht in seiner Schulter vergraben und weinte. Uriah strich ihr über den Rücken. Er war der Bruder, den wir nie hatten. Ich musste husten. Alle sahen mich entsetzt an, als ich so hustend um Aten rang. Ich spuckte Blut und wurde entsetzt angeschaut. „Na ihr Birnen," meinte ich zu Phi und Heli, die unter Schluchzern grinsten. Es war ein trauriges grinsen. Ich spürte, wie mein Leben mir in Form von Blut durch die Finger rann. Es war Zeit. „Ich bin stolz auf euch und hätte euch nichtmal in einer Simulation umgebracht." Sie schluchzten auf. „Heli, es tut mir Leid, dass wir keinen Freund für dich gefunden haben. Phi hilf du ihr doch dabei." Sagte ich und sie lachten. Ich wante mich an Uriah „Uriah, sag Zeke liebe Grüße." Meinte ich. „Mach es selber." Sagte er „ich kann nicht, ich hab nicht mehr viel Zeit. Ich will, dass du Kat ausrichtest, dass ich ihr alles Glück wünsche mit dem Besten 'Bruder' der Welt." Er weinte. „Four..." er nahn mich hoch und küsste mich. Ich spürte wieder das Feuer in mir und es breitete sich eine Ruhe in mir aus. Mein Schmerz war weg. „Ich liebe dich." Sagte er und ich spürte seine Tränen an meiner Wange. Ich fiel ihm um den Hals und flüsterte in sein Ohr: „ich dich auch. Für immer. Danke." Wir lösten uns wieder und ich merkte, dass ich immer schwächer wurde. Ich drehte mich zu Chris. Sie heulte „noch nicht!" „Chris..." „NEIN! du darfst nicht gehen. Noch nicht. Ich will niemanden mehr verlieren! Nicht dich!" Sie heulte. „Chris, es ist ok." ,,nein, nichts ist ok! Du stirbst gerade! Daran ist nichts ok!" Sie heulte. „Du musst Peter sagen, dass er sich glücklich schätzen kann ein so schönes und starkes Mädchen an seiner Seite zu haben." Sie lachte und heulte. „Tris..." ich wurde wieder von einen Hustenreiz geschüttelt und spuckte wieder Blut. „Ich will, dass du es ihm sagst!" ,,NEIN. Sag es ihm selbst." , dafür habe ich nicht mehr Zeit." Sie heulte. „Komm her." Sie umarmte mich und ich ignorierte den Schmerz, den die Umarmung verusachte. „Es ist ok." Sagte ich. „Tris! Ich will dich nicht verlieren. Nicht noch jemanden! Habe ich nicht schon genug verloren?!" ,,versprich mir, dass du dich nicht einschließt, wie nach Mums Tod." Sie heulte auf „versprich es mir!" Sie nickte und schniefte. „VERSPRICH ES!" Sagte ich mit mehr Nachdruck. „Ok." Ich nickte zufrieden „ich verspreche es!" Sie heulte auf und ich berührte ihre Hand. Sie sah mich an. „Ich versspreche es!" Ich spürte, wie mir das Blut durch die Finger floss und hob meine blutige Hand und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Sie nickte und murmelte „ich verspreche es." ,,es ist ok." Sagte ich und sie nickte. „Ich habe die Sachen!" Meinte Kat und breitete Sachen auf dem Boden aus. Sie holte irgendetwas raus und legte es auf meinen Bauch. Ich schob ihre Hand weg „lass Kat. Es ist zu spät." Sie zitterte und heulte. „Ich mach das, Tris. Lass mich das machen." „Kat, lass! Ich bin zu müde." „Nein Tris! Du schaffst das!" Ich hörte sie aufschluchzen. „Bleib wach, Tris. Bleib wach!" Ich war zu müde. „Ich schlafe. Es ist ok. Ich fühle kein Schmerz. Ich brauch keine Medikamente. Lass mich schlafen. Bitte Stiff." Sie zitterte immer heftiger. „Gute Nacht!" Flüsterte ich. Ich atmete aus und meine Augen fielen zu.
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