Kapitel 17
Tris
Ich klammerte mich an eine der Gondeln und sah runter. Wenn ich da runterfiel wäre ich bestimmt Tod. Zu 100%! „Four!", schrie ich nur alarmiert. Es war still. Sehr still. Ich hörte wie er scharf die Luft einzog und schneller nach unten kletterte. „Lass mich jetzt nicht allein!", flehte ich, traute mich aber nicht nach unten zusehen. „Halt dich fest!", rief er nur. War das sein ernst?! „Was glaubst du, was ich hier die ganze Zeit mache?!", fragte ich sarkastisch und klammerte mich noch fester. Die Stangen waren kalt, wodurch meine Finger langsam kein Gefühl mehr bekamen, zudem kam noch, dass mich langsam die Kraft verließ. Mein Atem ging schnell und ich biss die Zähne zusammen. Ich wollte noch nicht sterben! Meine Muskeln waren angespannt und ich versuchte mich hochzuziehen, was kläglich scheiterte. Was zur Hölle machte Four denn?! Wollte er mir nicht helfen?! Langsam rutschten meine Finger ab und ich hielt mich mit einer Hand fest, während ich versuchte mit er anderen wieder nach der Stange zu greifen. „FOUR!", schrei ich panisch, da ich wusste, dass ich es keine Minute länger aushalten würde. „Halt durch... Nur noch...ein...Stück...", pressteer hervor, als würde er etwas machen, das viel Kraft brauchte. Schob der etwa einen Mattenwagen unter mich?! An sich wäre das nicht schlecht, denn meine Finger rutschen langsam immer mehr ab. Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu beruhigen. Plötzlich flackerte etwas vor mir, weswegen ich doch meine Augen öffnete. Die Lichter des Riesenrads leuchteten auf und es begann sich langsam zu drehen. Panisch hielt ich mich fest. Wohlwissend, dass ich mich bald nicht mehr halten konnte. „Halt dich noch kurz fest!", hörte ich Four von unten rufen und klammerte mich mit aller Kraft fest, wobei ich sah, dass sie langsam abrutschte. Wie zuvor rutschte eine Hand ab, doch ich griff schnell wieder nach der Stange und verkrampfte meine Finger darum. Das Riesenrad schein sich endlos langsam zu drehen. Meine Finger rutschten ab, weswegen ich mich nur noch mit den Fingerspitzen an das kalte und glatte Metall klammern konnte. Ich traute es mich nicht nach unten zu sehen, denn das könnte verursachen, dass meine Finger durch die Bewegung noch mehr Bewegungen aushalten musst und dann würde ich fallen. „Four, ich fall gleich! Ich kann mich nicht mehr halten, meine...", rief ich, doch dann geschah es. Meine Finger rutschten ab und mit einem kurzen Schrei fiel ich zu Boden. Ich schloss krampfhaft meine Augen und machte mich auf einen Aufprall gefasst, doch ich spürte nur, wie mich etwas leicht berührte. „Du kannst deine Augen wieder öffnen, es ist alles ok.", hörte ich die Stimme von Four nah an meinem Ohr und sofort öffnete ich meine Augen. Sein Gesicht sah auf das Meine runter und ich merkte, dass ich in seinen Armen gelandet war. Er hielt mich fest, dennoch nicht drückend und sah mich weiterhin an. Ich starrte ihm in die Augen und spürte langsam, dass seine Hände erneut auf meiner nackten Haut lagen, denn mein Oberteil hatte sich erneut hochgeschoben und er hielt mich fest. „Ähm...Danke...", flüsterte ich und er nickte mir zu ohne den Blick abzuwenden. „Scheinbar kannst du das echt gut mir immer mein Oberteil an der Seite hochzuziehen", scherzte ich und er räusperte sich unwohl. „Oder es ist einfach nur Glück.", murmelte ich schnell, damit er sich nicht ganz so unwohl fühlte. „Oder Pech.", lachte er und ich nickte. Seine Hand an meiner Hüfte zog sich langsam zurück und er stellte mich auf den Boden. Meine Beine zitterten immer noch, doch ich ignorierte es einfach. Wir nahmen unsere Waffen und gingen zu den anderen. „Geht's noch lauter?!", maulte Kat als Begrüßung. Ich ignorierte nur ihre Frage und erzählte: „Wir wissen wo ihre Flagge ist!" „Na dann los!"
Four teilte das Team ein. Eine Gruppe ging und versteckte die Fahne, die anderen sollten die der Gegner holen. Ich war in dem Team eingeteilt, das die Fahne holte, ebenso Chris, Kat, Phi, Heli und natürlich Four.
Wir schlichen geduckt zu dem Platz, wo wir die Fahne gesehen hatten. Four gab dem einem Teil der Gruppe die Anweisung, von hinten anzugreifen, während wir die Fahne holten. Er gab das Zeichen zum Angriff und wir schlichen los. Von der anderen Seite hörten wir Schüsse und Rufe. Wir teilten uns auf und Four sagte zu mir und Chris: „Ihr holt die Flagge." Er kämpfte mit dem anderen Teil und wir schlichen Richtung Haus, auf dessen Balkon in der Höhe die leuchtende Fahne steckte, die wir uns krallen mussten. Es war ein altes Rathaus oder so. Die Scheiben waren eingeschlagen aber sonst war es noch gut in Form. „Läuft da etwas zwischen dir und Four?", fragte Chris leise und ich hielt kurz inne. Verwirrt sah ich sie an und sie grinste. „Ihr seid beide einfach verschwunden und dann etwas zerzaust wiedergekommen." Ich sah sie böse an und wir gingen weiter. „Meine Augen sehen sowas!", setzte sie dann nach und grinste mich breit an. „Wovon zur Hölle redest du?! Wir sind auf dem Riesenrad gewesen, um die Flagge zu suchen und da es oben windig war, wurden unsere Haare vom Winde verweht.", verteidigte ich mich leise und sah mich vorsichtig um. „Ja klar." Sie lugte um die Ecke und nickte mir zu, dass der Weg frei war. „Also erstens waren wir damit beschäftigt, dass ich nicht runterfalle, weswegen Four auch das Riesenrad anmachen musste und außerdem: unterstellst du mir gerade, dass ich mit Four geknutscht hätte?", fragte ich sie und sie nickte beiläufig, während sie um die Ecke sah. Sie drehte ihren Kopf zu mir. „Ja, das tue ich." Schon bog sie um die Ecke und ich folgte ihr. Als wir Schüsse hörten, die in der Nähe waren versteckten wir uns hinter einem Brunnen. „Das mit dem Licht vom Riesenrad kann ich mir auch anders erklären...", murmelte sie, während ich um die Ecke spähte. Empört drehte ich mich zu ihr um und sah sie ungläubig an. Sie dachte das wohl nicht wirklich, oder?! „Vermutlich seid ihr vor Langeweile davongegangen und seid beim wilden Geknutsche gegen den Schalter für das Riesenrad gekommen.", redete Chris neben mir weiter und ich sah sie genervt an. „Chris, wärst du nicht in meinem Team, würde ich dir jetzt einen Pfeil reinjagen, aber wenn du noch mehr so unsinniges Zeug über mich erzählst, dann schieße ich trotzdem!", drohte ich leise und sie grinste breit. „Es läuft nichts zwischen uns und ich würde doch nie mit meinem Ausbilder knutschen!", stritt ich ab und sah sie kopfschüttelnd an. „Das wäre ja so, als würde ich sagen, dass etwas zwischen dir und Peter läuft. Oder noch schlimmer, Eric!", meinte ich und sie sah mich leicht geschockt an, doch ich bekam nicht mehr die Gelegenheit mich dafür zu interessieren, denn ich hörte, dass die Schüsse, wegen denen wir uns anfangs versteckt hatte, aufgehört hatten. Vorsichtig sah ich über den Rand und konnte niemanden entdecken. Chris spähte nun ebenfalls über den Brunnen zum Haus und nickte mir zu. „Los, lass uns gehen.", meinte sie und wir wollten gerade losgehen, als es plötzlich hinter uns knackte. Wir fuhren herum und sahen in die hämisch grinsenden Gesichter von Molly und Drew. „Na, habt ihr euch verlaufen?", lachten sie gehässig und hielten ihre Waffen auf uns. „Nein. Wir suchen nur eine Flagge. Wisst ihr vielleicht wo sie ist?", konterte Chris und lächelte nett. „Ja, wissen wir. Aber wir werden es euch nicht verraten.", feixte Drew. „Ihr werdet sowieso hier liegen und euch vor Schmerzen winden." Beide lachten böse, doch ich musste grinsen, denn Phi, Heli und Kat kletterten gerade leise von zwei Bäumen runter, die nicht weit von uns standen. Sie richteten ihre Waffen auf Molly und Drew, bereit zu feuern. „Was wollt ihr machen? Wir sind zu fünft und ihr zu zweit.", stellte ich klar. „Ja klar. Wenn ihr..", fing Molly an, doch weiter kam sie nicht, denn sie schrie vor Schmerzen auf. Auch Drew wurde angeschossen. Als beide am Bode lagen und sich wanden fragte ich die drei: „Was macht ihr hier?" „Four hat gesagt, dass wir euch den Rücken freihalten sollen.", erklärte Phi und zweigte auf Molly und Drew. „Ich würde sagen, das war mehr, als erfolgreich." Sie sah sehr stolz aus. „Bestens, denn ich kann gut und gerne darauf verzichten so einen Pfeil abzubekommen.", lachte Chris und ich nickte zustimmend. „Schafft ihr das denn alleine mit den Beiden? Chris und ich laufen weiter und ihr haltet die zwei im Schach. Wenn sie Anstalten machen abzuhauen, schießt einfach auf sie.", meinte ich grinsend und sie lachten. „So?", fragte Kat und schoss Drew in den Rücken. Dieser schrie auf und Kat griente fies. Das war wohl ihre Rache für die Sache mit der Suppe... „Lebt eure brutale Seite aus, schließlich hört der Schmerz ja auch bald auf... Wir gehen dann schon mal!" Chris und ich liefen geduckt auf das Gebäude zu. Die Schüsse waren auf der anderen Seite, oder weit genug weg von uns, weswegen wir ziemlich schnell zur Tür kamen. Als wir sie gerade öffnen wollte trat jemand hinter uns. Genervt drehten wir uns um und sahen in den Lauf von Erics Waffe. „Wir sind zu zweit, du bist allein.", warnte ich und hob ebenfalls, wie Chris meine Waffe. „Zu dritt!", ertönte Four's Stimme hinter Eric. Er schoss Eric in den Arm und ins Bein. Eris ließ seine Waffe los und Four rief : „Holt euch die Flagge! Ich kümmere mich um ihn!" Wir liefen los ins staubige Haus. Scherben lagen auf dem Boden und knirschten unter unseren Füßen bei jedem Schritt, den wir machten. „Ich geh vor!", flüsterte ich Chris zu und lief zum nächsten Schatten. „Ein Schritt weiter..!" „Euer Ernst?!", stöhnte ich genervt und drehte mich um. Es war- wer hätte es gedacht- Peter. Er stand da und richtete seine Waffe auf mich. „Du bist ja so was von im Arsch!", sagte ich und gab Chris ein Zeichen. Sie schoss und Peter sank getroffen zu Boden. „Halt ihn in Schacht. Ich hol die Flagge!", rief ich ihr zu und steig die Treppen hoch. Ich lief die steinernen Treppen hoch bis ich an eine Tür kam. Fest umklammerte ich den Griff meiner Waffe und stieß die Tür auf. Der Raum dahinter war leer. Staub wirbelte auf und ich musste husten. Ich sah mich im dunklen Raum um und entdeckte eine Tür. Mit schnellen Schritten durchquerte ich den Raum und blieb vor der Tür stehen. Der Griff war abgenutzt und man konnte sehen, dass sie vor nicht allzu langer Zeit aufgemacht wurde. Ich machte die Tür auf und richtete meine Waffe auf mögliche Feinde. Doch auch dieser Raum war leer. Ich beobachtete die Kleinen Staubteilchen, wie sie so durch die Luft flogen. Mir fiel auf, dass sie wie von einem Windhauch bewegt, durch die Luft stoben. obwohl es in diesem Raum kein Fenster gab. Ich folgte den kleinen Teilchen und stieß auf eine Tür. Die Tür schwang auf und gab den Blick auf ein altes, hölzernes Treppenhaus frei. Die Stufen, hatte ich das Gefühl, würden schon beim Anschauen zu Staub verfallen. Man konnte deutlich sehen, dass jemand hier hochgegangen war, denn im Staub wurden kleine Fußabdrücke hinterlassen. Vorsichtig trat ich auf eine Stufe und hoffte, dass sie nicht zerbrechen würde. Sie quietschte bei jedem Schritt verdächtig. Staub wirbelte auf und kratzte in meinem Hals. Ich schlich die Treppen mindestens 2 Stockwerke hoch. Ab und zu wahren kleine Fensterchen eingelassen, deren Scheiben eingeschlagen waren und ich konnte das Geschehen draußen beobachten.
Als ich endlich oben war, sah ich das leuchten der Fahne. Ich sah mich um und konnte niemanden erkennen. Also schlich ich auf die Fahne zu und wollte sie gerade greifen, als ich mit Wucht zu Boden geschleudert wurde und meine Waffe weggeschleudert wurde.
Neues Kapitel! ich hoffe es hat euch gefallen. Ich widme dieses Kapitel frozenlove007❤
Lg Falke22
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