Kapitel 16
Tris
Ich rannte so schnell ich konnte los, während ich mit schrecken feststellte, dass der Zug schneller wurde. Ich beschleunigte mein Tempo und rannte hinterher. Beinahe hätte ich den Griff zu fassen bekommen und wäre schon drinnen gesessen, doch in dem Moment stolperte ich kurz und so fiel ich zurück. Einen letzten Versuch hatte ich, dann würde ich den Zug nicht mehr erreichen. Zum einen nicht, weil ich dann keine ordentliche Kraft mehr hatte und zum anderen, weil der Zug bald nicht mehr dort fahren würde, wo mich hinterherlaufen könnte. Der Zug wurde schneller und so sah ich, wie der Griff sich Millimeter für Millimeter von mir entfernte. Entsetzt hätte ich schreien können, aber ich tat es nicht, stattdessen hoffte ich, dass ich durch ein Wunder dennoch in den Zug kommen würde. Da sah ich, wie sich jemand an den Ausgang stellte. Es war Four, der mich verwirrt musterte. Ich wurde noch schneller und er lehnte sich aus dem Zug. Will der sich jetzt über mich lustig machen, dass er drinnen ist und ich nicht?! Er hielt mir seine Hand hin und ich rannte noch schneller, um sie zu ergreifen. Unsere Finger verschränkten sich und er zog mich hoch. Keuchend ließ ich mich zu Boden sinken und er sah mich verwirrt an. „Was hast du da gemacht?", fragte er und ich sah ich nur außer Atem an. „Ich war joggen. Das mache ich öfter. Einfach neben dem Zug herlaufen. Macht ziemlich viel spaß, solltest du auch mal probieren." „Trotz der Anstrengung noch ein so freches Mundwerk...", murmelte er kopfschüttelnd und lehnte sich an eine Wand. Da kamen Chris, Kat, Heli, Phi, Will, Al und Uriah. „So viel zu, du kommst nach!", sagte Uriah belustigt. „Ich bin doch nachgekommen. Sonst wäre ich ja nicht Hier!", antwortete ich immer noch aus der Puste. „Was hättet ihr denn gemacht, wenn ich nicht nachgekommen wäre?" Sie zuckten mit den Schultern und ich verdrehte nur die Augen. „Tolle Freunde..."
Wir fuhren noch nicht lang da rief Eric: „Alle mal herhören!" Jeder im Zug hörte auf zu reden und hörte zu, was Eric und Four sagten. Four kam mit einigen Packen an, die er auf den Boden warf. Da drin befanden sich einige Gewehre, die aussahen, als hätte man sie aus der Spielzeugabteilung geklaut. „Die Regeln sind simpel!", fing Four an zu erklären. „Wir bei Capture the flag." Eric nahm sich eine von den Spielzeuggewehren und hielt es hoch. „Das sind eure Waffen." Wir sahen uns verwirrt an und Molly murmelte verächtlich: „Das nennt er 'ne Waffe?!" Eric legten einen Hebel um und drückte ab. Schon schoss etwas in ihr Bein und sie schrie auf. Vor Schmerzen hielt sie sich ihr Bein und wir sahen sie geschockt an. Warum zielte er auf Initianten?! Und warum spielten wir Capture the flag mit echten Waffen?! Er ging zu ihr und zog ihr einen kleinen Pfeil aus dem Bein. „Neurostim-Pfeile. Sie simulieren den echten Schmerz. Er hält zu eurem Glück nur ein paar Minuten an." Ich boxte Kat leicht in die Seite. „Die sind cool. Was denkst du, wie es wäre, wenn ich Marcus damit vollpuste?", flüsterte ich leise, dass nur sie es hören konnte. Grinsend drehte sie sich um. „Das wäre eine schöne Vorstellung.", bekam ich als Antwort. Seit dem Besuchertag mochte ich Marcus ncoh weniger, besonders, da er indirekt meinem Vater gedroht hatte und... und auch wegen Four... Es war echt unglaublich, wie geschockt Four wirkte und das nur wegen einem alten Mann, der sein Vater war. Das musste bedeuten, dass Marcus grausam ist und das hatte Four nur bestätigt. „Zwei Teams! Four und ich sind dir Teamchefs." Ich hoffte inständigst, dass ich mit den anderen in einem Team sein würde, denn Chris würde es mir ewig übelnehmen, würde ich sie mit den Waffen anschießen. „Wählen wir mal die Teams?", fragte Four und Eric nickte. „Aber natürlich. Edward." Nun war Four an der Reihe. „Die Stiff." Eric sah ihn verwirrt an und grinste dann böse. Four sah ihn nur finster an. „Peter." „Tris." Ich sah verwirrt auf und in dem Moment, in dem Eric Molly wählte lächelte mich Four kurz an.
Am Ende waren Kat, Chris, Phi, Heli, Uriah, ich und noch andere bei Four im Team. Wir nahmen unsere Flagge und gingen Richtung Moor. Misstrauisch musterte ich sowohl die Waffe, die wir bekommen hatte, als auch die Umgebung. Es war wohl ein alter Freizeitpark oder sowas in der Art... Im Dunkeln sah alles noch verlassener aus und ließ es ein bisschen gruseliger erscheinen. Eine Ewigkeit rannten wir, bis wir schließlich langsamer wurden. „Wo ist Erics Team hin?", fragte Heli. „Die müssten am Ende des Piers sein.", vermutete Will und ich sah ihn verwirrt an. Woher zur Hölle wusste er das?! Wir bleiben stehen und Four holte unsere Fahne heraus. Sie war Orange und schien im Dünken zu leuchten, so, als hätte man irgendwas Fluoreszierendes drüber geschüttet. „Sehr unauffällig..."; murmelte ich sarkastisch und Four zuckte mit den Schultern. „Die der andern ist auch nicht besser. Aber ich denke es wäre schon ziemlich schwer, wenn wir nach Fahnen suchen würden, die wir im Dunkeln nur auf ein paar Meter erkennen könnten.", argumentierte er und ich nickte zustimmend. Da hatte er recht. „Alle mal herkommen!", sagte er laut und wir versammelten uns alle im Kreis.
„Also, wie sieht eure Strategie aus?", fragte er uns und schon wurden Ideen vorgebracht.
„Wir verstecken die Flagge, damit sie sie nicht finden."
„Lasst uns ein Team losschicken und ihre Flagge ausfindig machen."
„Ich bin für Frontalangriff. Wir machen sie einfach platt."
„Ja super, so verlieren wir am schnellsten."
„Aber dann hindern wir sie daran zu uns zu kommen."
„Wir wissen doch gar nicht, wie sie sind!" „Wir teilen uns ich zwei Gruppen auf. Angriff und Verteidigung.", brachte Chris vor und ihre Idee war die beste.
„Ja super, wer hat dich zur Anführerin gemacht?"
„Wer sagt, dass du das bist?"
Und schon ging der Streit los. Jeder redete durcheinander und diskutierten, wo wir die Flagge verstecken sollten, und wer das bestimmen sollte. Genervt sah ich mich aufmerksam um und entdeckte das Riesenrad. Da kam mir eine Idee. Leise entfernte ich mich von der Gruppe und trat zum Riesenrad. Es war so hoch, da würde man bestimmt erkennen könne, wo die anderen waren. Ich legte meine Sachen auf den Boden und kletterte die Leiter, die bis nach oben reichte, nach oben. Als ich bereits ein paar Meter über dem Boden war, hörte ich Schritte unter mir. „Du willst doch nicht etwa springen.", fragte Four und ich drehte mich um. „Bei dem Gezanke dort hinten." Er sah mich verwirrt an und ich fügte hinzu: „Ich verschaff mir nur einen Überblick." Und schon kletterte ich weiter. Innerlich hoffte ich, dass Four mich nicht zurückrufen würde, doch das passierte nicht. Im Gegenteil. Er nahm ebenfalls seine Waffen ab und legte sie neben meine. „Gute Idee.", sagte er und kletterte mir nach. „Ich brauche keinen Babysitter", stritt ich ab, aber er ignorierte es einfach und folgte mir weiterhin.
Wir waren jetzt schon bestimmt 50 Meter in der Höhe als Four sagte: „Das ist hoch genug!" „Nein, wir müssen noch höher.", antwortete ich und kletterte weiter. Als ich mich umsah, hatte er sich noch nicht bewegt. „Geht's dir gut?" Er sah sehr unbehaglich aus. So, wie ein kleines Häufchen Elend. „Du hast Höhenangst!", stellte ich grinsend fest und er sah zu mir auf. „Jeder hat vor irgendetwas Angst." Kurz musterte ich ihn, doch dann sah ich wieder hoch. „Bei dir war ich mir da nicht so sicher.", murmelte ich und trat mit meinem Fuß auf eine lockere Sprosse, die plötzlich wegbrach. Erschrocken klammerte ich mich an den Rand der Leiter, doch ich fiel nicht weit, denn Four hatte mit seiner Hand nach meiner Hüfte gegriffen und hielt mich fest. Seine Hand hatte mein Oberteil etwas hochgeschoben, weswegen ich seine warme Hand auf meiner Haut spürte, was mir eine Gänsehaut verpasste. „Alles ok?", fragte er nach und ich nickte schnell, obwohl gerade alles andere als okay war. Seine Hand schob meine Seite wieder zurück auf die Leiter und ich stellte mich sicher auf eine Sprosse, die halten würde. Seine Hand lag immer noch auf meiner Haut und er nahm sie langsam weg. „Danke...", murmelte ich und er nickte nur. „Es könnte oben noch gefährlicher werden. Ich denke diese Höhe reicht." Ich schüttelte den Kopf. „Ich klettre höher. Ob du mittkommst oder nicht!" Und schon kletterte ich weiter. Nach kurzer Zeit hörte ich, dass Four mir folgte und musste grinsen. „Du bist ja echt lebensmüde...", murmelte er hinter mir, dennoch kletterte ich unentwegt weiter.
Ich kletterte bis zu der Mitte des Rads, wo die Halterungen für die Gondeln ausgingen und hörte Four hinter mir Dinge murmeln, wie „warum tust du mir das an?!" oder „Ist das dein Ernst?!" Ich blieb stehen und hielt mich an einer der Stange fest. Four schloss zu mir auf und sah gequält nach unten. „Wir sind bestimmt 200 Meter hoch." „Mehr!", meinte ich und sah mich um. Man konnte von oben alles sehen. Unsere Leute, die sich unten noch beratschlagten und noch mehr. Die kaputte Stadt. Four sah sich angespannt um und ich sah, wie seine Finger sich um die Stange klammerten, dass sie weiß hervortraten. Er war mehr, als nur angespannt. „Alles ist ok. Es passiert gerade nichts.", sagte ich beruhigend und griff nach seiner Hand. Er sah mich kurz an und nickte dann. Es sah aus, als würde er etwas sagen wollen, aber da entdeckte ich in der Ferne etwas Leuchtendes. Das musste die Fahne der anderen sein! „Da!", rief ich aus und zeigte dorthin. Four drehte sich um und nickte. „Gut gemacht, Tris. Jetzt müssen wir nur noch zu den anderen und uns die Fahne schnappen." „Na dann machen wir und mal auf den Rückweg." Er war wohl mehr als nur erfreut über diese Aussage, denn er nickte schnell. Er machte sich bereits auf den Rückweg, wobei ich noch überlegte wieso er so hochgeklettert war, obwohl er Höhenangst hatte. Ein letztes Mal schloss ich meine Augen und genoss die Luft hier oben, dann kletterte ich auf zurück. In Gedanken versunken ging ich rückwärts, doch als ich sah, wie weit er schon war beeilte ich mich, wobei ich übersah, dass bei der Leiter eine Sprosse fehlte. Ich trat ins Leere und rutschte aus.
Neues Kapitel. Hoffe es gefallt euch ich widme dieses Kapitel @Sophia54321
Jetzt kommen auch mal Wissenswerte Dinge in das Kapitel:
Also: Diese Neuróstimpfeile basieren auf dem Neurostimulator. Das ist ein Gerät, das die elektrischen Impulse erzeugt, die an den Epiduralraum nahe des Rückenmarks abgeben werden.
Dieses gerät wird unter der Haut im Unterbauch- oder im oberen Gesäßbereich implantiert.
So, genug wissen für heute. XD
Lg Falke22
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