1. Kapitel
Jamie
Wie konnte ich nur hier wieder landen? Was habe ich verbrochen, dass mein Leben so aus den Fugen geraten muss und ich wieder durch diese Hölle gehen muss?
Ich hatte mich mit Händen und Füßen gewert, aber es war zwecklos. Die Entscheidung war getroffen.
Meine Famile und ich ziehen wieder nach Naperville, einer kleinen Stadt vor Chicago.
Meine alte Heimat, in der ich groß geworden bin. Ein Ort, den ich vor drei Jahren verlassen hatte mit der festen Überzeugung, ihn nie wieder sehen zu müssen.
Aber jeder täuscht sich im Leben.
Und ich hatte mich gewaltig getäuscht.
Seufzend trete ich über die Türschwelle und schnuppere einen unangenehmen strengen Geruch. Ich sehe mich um. Meine Eltern huschen eilig herum, schleppen Kisten und strahlen über das ganze Gesicht, im Geensatz zu mir.
Das neue Haus ist nicht groß, aber auch nicht klein. Es passt, wir haben Platz und ich muss gestehen, es gefällt mir. Ein typisches Häuschen in einem amerikanischen Vorort. Ändert aber rein gar nichts an der Tatsache, dass wir wieder in Naperville sind, rein gar nichts. Ich hasse es hier, und das wird sich auch nie ändern, nie.
Ich drehe mich zur Haustüre um, und sehe meinen Bruder Max, wie er mit einer Kiste in den Händen herin kommt. Er stellt sie neben mir ab und stemmt die Hände in die Hüfte.
"Wie konnte das nur passieren?",seufze ich und sehe gerade aus in das Wohnzimmer.
Mein Bruder sieht mich an und presst seine Lippen aufeinander.
"Ich weiß, dass es für dich schwer ist, wieder hier zu leben, aber du bist älter und reifer geworden. Es wird anders werden, glaub mir." ,meint er.
Ich sehe zu ihm auf. "Max, ich glaube dir vieles, aber das nicht. Sie werden alle da sein und es wird genau das Gleiche sein, wir vor drei Jahren." ,sage ich. "Ich habe Angst, Max."
Mein Bruder sieht mich bemitleidend an, nimmt mich aber sofort in den Arm.
"Das ich das noch erlebe, dass ihr zwei euch so gut versteht, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht." ,sagt meine Mom als sie an uns vorbei ins Haus eilt.
"Da siehst du mal, was ein umzug in die alte Heimat alles bewirken kann, mein Schatz." ,ruft ihr mein Dad hinter her und folgt ihr.
Wieder dringt ein gedrückter Seufzer aus meiner Kehle und ich löse mich von meinem Bruder. Ich nehme die Kiste und gehe über die Treppe hoch.
Meine Eltern wissen gar nichts, was damals passiert ist. Mein Bruder hingegen schon. Er ist zwei jahre älter als ich und wir sind ein paar Jahre gemeinsam auf die selbe Schule gegangen. Aber jetzt geht er auf das College und lässt mich in einer gewissen Weiße alleine.
Ich gehe den Flur entlang und öffne die letzt Türe auf der rechten Seite. Ich stelle die letzte Kiste auf den Boden und stemme die Hände in die Hüfte, während ich mich umsehe.
Ich sollte meine ganzen Sachen ausräumen, es mir gemütlich einrichten, aber ich kann nicht. Würde ich mich hier einrichten, bedeutet das ich will hier sein, aber das stimmt nicht.
Ich will zurück nach New York. In die Stadt zurück, in der mich niemand kennt, in der du so akzeptiert wirst, wie du nun mal bist. Wo du an Leuten vorbeigehen kannst, ihne dass sie dich beurteilen oder sich über dich lächerlich machen. Genau dahin will ich wieder zurück.
Ich schlucke den schweren Klos in meinem Hals hinunter und drehe mich um. Ich schließe die Türe, laufe die Treppe hinab, gehe an meiner Familie vorbei und verlasse das Haus.
"Jamie?" ,ruft mir meine Mutter nach, doch ich will einfach alleine sein.
Die Sonne geht schon langsam unter und in der Straße gehen die Laternen an. Ich beginne die Straße entlang zu laufen, diese altbekannten ruhigen Straßen. Wie oft bin ich hier gegangen, während meine Tränen getrocknet sind.
Ich bin hier in dieser Gegend aufgewachsen, und nicht weit von hier, steht unser altes Haus. Ich kenne jede Straße hier und ich habe das Gefühl, nie weggewesen zu sein.
Ich atme die kalte Herbstluft ein und vergrabe meine Hände in den Jackentaschen.
Nach eine Weile komme ich schließlich an. Ich biehe in die Straße ein und sehe mich um. Alles sieht gleich aus, jedes Haus, einfach alles.
Die Millers, unsere alten Nachbarn, haben immer doch diese Gartenzwergsucht. Bei ihrem Anblick muss ich etwas lächeln und ich erinnere mich an die ganzen Kuchen zurück, die uns Frau Miller immer gebacken hat. Sie war der Meinung, ein Kuchen heilt alle Wunden. Ich wünschte es wäre so.
Ich bleibe stehen und sehe an unserem alten Haus empor. Es hat sich wenig bis fast nichts geändert. Der Garten sieht anders aus, aber hübsch.
Alle möglichen Erinnerungen kommen mir in den Sinn, doch eine angenehme weiche Stimme unterbricht sie.
Ich drehe mich zur Seite und sehe einem braunhaarigen gleichaltrigen Mädchen in die Augen.
"Kann ich dir helfen?" ,fragt sie und lächelt mich an.
So, es ist soweit. Eine neue Story. Ich hoffe sehr, sie wird euch gefallen, ich kann nur eins sagen: ich habe einiges vor, ihr könnt euch auf etwas gefasst machen.
Voten und kommentieren nicht vergessen.
Eure SummerOF_Love
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