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Ein gequältes Stöhnen von der Seite signalisierte mir, dass Kenzy dabei war allmählich wieder wach zu werden und neugierig sah ich ihn an.
Langsam stemmte der Jäger seine Arme auf, um seinen Oberkörper zittrig aufzurichten, doch er schaffte es kaum fünfzehn Zentimeter in die Höhe und fiel ächzend zurück auf die Matratze.
»Ach scheiße...« Stöhnte der Mann und ich schnaufte amüsiert auf.
Dies brachte den Jäger dazu den Kopf zu mir zu drehen und mich grimmig anzusehen. Mir gefiel seine Gesichtsfarbe überhaupt nicht. Kenzy sah ungesund blass aus, was seine dunklen Augenringe noch stärker betonte und kam nicht drum herum mich schuldig zu fühlen. Ich hatte ihn zu oft gebissen und zu oft hintereinander ohne genug Pause zu lassen sein Blut getrunken. Zudem muss noch gesagt sein, dass Kenzy ein Jäger und damit bei weitem widerstandsfähiger war als ein normaler Mensch. Wäre Kenzy kein Jäger, sondern ein normaler Mensch, hätte ich ihn vermutlich schon längst ausgesaugt und getötet. Ich musste kürzer treten. Viel kürzer! Und das obwohl mich sein Geschmack nun voll in seinen Bann gezogen hatte.

»Das ist alles deine Schuld!« Murrte der attraktive Mann mit einem eigenartigen zerknautschtem Gesicht und ich wusste dass er seine Aussage nicht auf den Blutmangel bezog und dieses Mal beließ ich es nicht nur bei einem Schnaufen, sondern lachte kurz laut auf.
»Ich würde ja sagen, dass es mir leid täte, aber das wäre gelogen. Ich bereue nichts. Ich hatte sehr viel Spaß und Ihr saht auch so aus als hätte es Euch gefallen. Und die wunderschönen Lustlaute, die Ihr mir geschenkt habt, haben dies mir mehr als nur ein Mal bestätigt!« Kenzy's verschieden farbige Augen weiteten sich kurz, während sein irgendwie ziemlich blasses Gesicht einen etwas gesünder aussehenden Taint bekam, als es sich beschämt erwärmte, und sich kurz darauf die Decke über den Kopf zog.

»Aw~« Machte ich verzückt
»Schämt Ihr Euch etwa?!« Fragte ich belustigt nach.
»Ist es Euch unangenehm, dass ich scheinbar Euch die selben Lustlaute entlocken kann, wie Ihr mir?« Stichelte ich weiter und legte mich auf die Seite, um ganz dicht an Kenzy's kleinen Decken Haufen, unter dem sich der Mann peinlich berührt versteckt hatte, zu robben.
»Keenzy~« Säuselte ich liebevoll und strich ganz sanft mit meiner Hand über die Stelle auf der Decke, unter der sich der Kopf des Jägers befand.

Dann ergriff ich die Ecke der Bettdecke und zog sie zurück.
Große verschieden farbige Augen starrten mir entgegen und meine Mundwinkel zuckte kurz versonnen nach oben.
»Ihr seht so echt niedlich aus!« Gestand ich dem Jäger und richtete mich wieder auf.
Dies war dann so, als hätte ich einen Schalter umgelegt, denn sofort switchten wieder seine Verhaltensweisen.
Kenzy schlug die Bettdecke weg und wollte sich aufsetzen, was nicht ganz so flüssig geschah wie er es vermutlich gewollt hatte.

Dann schwang er seinen Körper mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit über den meinen, packte meine Handgelenke und presste diese neben meinen Kopf fest in das dunkle Bettlaken unter mir.
Das alles passierte so schnell, dass ich völlig perplex gar nicht dazu kam mich zu wehren, selbst wenn ich es gewollt hätte.

Kenzy grinste überlegen zu mir runter, das wie das Zähne blecken eines Raubtiers aussah und mich nervös schlucken ließ.
»Ich schäme mich für nichts, Owen! Auch wenn ich das erste Mal Bottom war und es anfangs etwas befremdlich war, hatte ich ziemlich viel Spaß!« Raunte mir der Mann entgegen.
Kurz zuckten seine verschieden farbigen Augen zu meinen Lippen runter, die ich unter seinem stechenden Blick mit meiner Zunge befruchtete. Dies brachte den Mann zum Grinsen und seine Augen suchten wieder den Kontakt zu den meinen.

»Ich werde jetzt duschen gehen, um... Na ja, das dürftest du ja am besten wissen. Willst du mitkommen?« Wurde ich gefragt und sofort nickte ich eifrig.
»Na dann komm.« Kenzy ließ meine Handgelenke los und richtete sich wieder auf.
»Als erstes müssen wir dich mal wieder aus dem Harness heraus schnüren.« Schmunzelte der Mann und löste darauf die Knoten, die er um meine Brust gebunden hatte.
»Schade, ich finde, dass das ziemlich gut aussieht!« Meinte ich enttäuscht und Kenzy lachte kurz auf.
»Das sieht auch sehr gut an dir aus und ich kann es dir gerne später ein weiteres Mal umbinden. Oder ein anderes. Aber zum Duschen muss es ab.« Das verstand ich natürlich, schenkte dem 10 Meter langen Seil, das Kenzy zusammen gelegt und auf das Bett geworfen hatte einen sehnsüchtigen Blick.

Dann rutschte der attraktive Mann zur Bettkante um sich zu erheben.
So weit, so gut. Doch als der Jäger dann den ersten Schritt wagte, fing er plötzlich an zu taumeln. Er stolperte nach vorne und konnte sich gerade noch an dem Bücherregal festhalten, bevor er fallen konnte.
Sofort sprang ich auf und eilte zu dem Mann, um ihn zu packen und aufrecht zu halten, als plötzlich seine Knie unter seinem Körper auf einmal nach gaben und er zu Boden sinken drohte.

»Kenzy!« Rief ich alarmiert und packte seine Schultern, um den Mann leicht zu schütteln.
Seine verschieden farbigen Irden rollten in den leicht trüben Glaskörpern hin und her, eh seine Augenlider die Edelstein Farben versteckten.
Die dunklen Augenschatten auf den erschreckend bleichen Wangen des Mannes wirkten Kilometer lang und ließen den Jäger eher tot als lebendig wirken.

Wütend auf mich selbst fauchte ich leise auf und versuchte Kenzy's Gewicht etwas anders zu halten, als in seinen Körper wieder Leben eingehaucht wurde und er sich ruckartig gerade hinstellte.
Sofort wich der Jäger von mir zurück und sah mich leicht bedrückt an, was das armselige Lächeln auf seinen Lippen vertuschen wollte, es aber nicht schaffte.

»Entschuldige. Ich werde wohl einfach langsam alt.« Versuchte Kenzy das eben Geschehene lächerlich abzutun und wollte ins Badezimmer gehen, doch ich packte ihn am Oberarm und hinderte ihn so daran von mir zu flüchten.
»Kenzy...« Fing ich langsam an.
»Es tut mir leid, es ist meine Schuld! Ich... ich hatte mich nicht richtig im Griff...« Murmelte ich traurig, doch Kenzy tätschelte nur beruhigend meinen Kopf.
»Mach dir keine Gedanken, Owen, alles ist in Ordnung.« Versuchte der Mann mich zu besänftigen, doch die berechtigten Schuldgefühle ließen selbstverständlich nicht nach, sondern wurden nur noch mehr bestärkt, nachdem ich Kenzy's Schwächeanfall aufgrund des mir verschuldeten Blutverlust mitbekommen hatte.

»Na komm, wir gehen duschen.« Meinte der Mann dann lässig, streichelte nochmal meinen Kopf, eh er voran ins Badezimmer schlurfte.
Ich seufzte schwer, da man den Jäger offensichtlich nie von seinen Gedanken und Ansichten abbringen konnte, wenn er sich einmal festgebissen hatte. Metaphorisch, nicht wörtlich. Das wörtliche übernehme eher ich. 

Ich hörte wie das Wasser der Dusche aufgedreht wurde und erst dann bemerkte ich, dass ich mich noch im Schlafzimmer des Jägers befand und das alleine, da besagter Jäger schon unter der Dusche stand und das ganz offensichtlich ohne mich.
Ein leises Knurren verklang in meiner Kehle und ich sah zu so schnell wie möglich dem attraktiven Mann unter der Dusche Gesellschaft zu leisten.

»Hast dir ja ganz schön Zeit gelassen.« Murmelte Kenzy, als ich zu ihm unter die Dusche trat.
»Ja, ich weiß, verzeiht.« Entschuldigte ich mich und stellte mich zu dem Jäger unter den lauwarmen Wasserstrahl.
»Wie alt seid Ihr?« Fragte ich dann wie aus dem Nichts heraus und irritiert blickte Kenzy mich an.
»Wie bitte?!« Fragte er perplex nach und ich schmunzelte.
»Wie alt seid Ihr?« Wiederholte ich mich grinsend und Kenzy hob eine Augenbraue an.
»Ihr meintet vorhin, dass Ihr alt werdet und da wollte ich einfach wissen wie alt Ihr nun seid.«
»Wieso ist das wichtig für dich?« Stellte er forschend die Gegenfrage.
»Bedenken, dass ich zu alt für dich bin?« Fragt er grinsend und ich kam nicht drum herum schallend auf zu lachen.
»Wir wissen beide, dass ich älter bin als Ihr es seid!« Sprach ich grinsend, was Kenzy ebenfalls leise lachen ließ.
»Da hast du vermutlich recht.« Murmelte er leise.
»Nicht nur vermutlich, ich habe recht!« Beharrte ich und belustigt verdrehte Kenzy die Augen.
»Ist ja gut.« Schmunzelte er amüsiert.
»Und? Nun sagt schon, wie alt seid Ihr, ich bin neugierig!« Drängte ich mit leichtem Nachdruck und Kenzy seufzte schwer.
»Was schätzt du denn wie alt ich bin?« Puh, das war schwer. Der Jäger könnte mir sagen, dass er 20 Jahre alt wäre oder 45 und beides würde ich ihm ohne daran zu zweifeln auf der Stelle glauben. Er besaß Verhaltensweisen, die beide Alterklassen vertraten.
»Ich würde sagen, Ihr seid in etwa so alt wie mein Körper. So Mitte 20.« Schätzte ich einfach drauf los und Kenzy lachte laut auf.
»Was, so weit daneben?!« Fragte ich überrascht nach, doch der Jäger schüttelte nur den Kopf.
»Nein. So weit nun doch nicht.« Lachte der Mann leise.
»Dann sagt! Wie alt seid Ihr!« Verlangte ich zu wissen und kichernd schüttelte Kenzy den Kopf.
»Immer so ungeduldig.« Murmelte er leise.
»Ich bin 30 Jahre alt.« Sprach Kenzy und zwinkerte mir zu.
»Und, bin ich dir zu alt?« Als Antwort schnaubte ich auf.
»Nein. Natürlich nicht! Vermutlich sollte eher ich Euch diese Frage stellen...«
»Meinst du? Wie alt bist du denn? Jetzt bist du dran.« Bestand Kenzy und ich seufzte auf.
»Diese Frage kann ich Euch leider nicht beantworten, auch wenn ich es will. Aber ich weiß es leider selbst nicht.« Erklärte ich und Kenzy legte den Kopf etwas schief.
»In welchem Alter siehst du deinen Körper, wie alt findest du dich?« Das war eine sehr klug gestellte Frage, die ich auch zu beantworten wusste.
»25. Ich sehe mich und meinen Körper in einem Alter von 25 Jahren. Ich weiß dass dies nicht mein richtiges Alter ist, aber ich finde, dass das ganz gut passt.« Berichtete ich und Kenzy nickte.
»Da stimme ich dir zu. 25 passt gut zu dir!« Meinte der Jäger und ich grinste.
»25... Mein Erschafffer, mein... Vater schien ebenfalls um die 25 Jahre alt gewesen zu sein, als er meine Mutter gebissen hat. Und nun... Scheine ich aus diesem Alter nicht heraus zu kommen. Ich stecke in diesem Alter fest. Ich war ein Baby, ein Kind, ein Jugendlicher und schließlich ein junger Erwachsener. Aber weiter geht es offenbar nicht.« Murmelte ich leicht wehleidig und Kenzy hatte mitfühlend das Gesicht verzogen.
»Die Qual der Unsterblichkeit.« Meinte er und ich schnaubte leise.
»Ihr sagt das so leichtfertig, aber Eure Worte entsprechen der Wahrheit. Ich kann mich zwar an nichts erinnern, aber ich bin mir sicher, dass das Leben eines Unsterblichen traurig ist. Mitanzusehen, wie die Liebsten von einem mit der Zeit da hin raffen und schließlich sterben, wenn man sie nicht ebenfalls in Vampire verwandelt, was, ganz nebenbei erwähnt, ziemlich grausam und unethisch ist. Jemandes Spezies und Identität rauben um sie mit einer neuen förmlich auszutauschen ist nicht richtig!« Erklärte ich etwas zu tiefgründig und Kenzy streichelte meinen Kopf.
»Sei nicht traurig, Owen! Du hast kein Grund dich jetzt mit dieser Art von Thema auseinander setzen zu müssen!« Meinte der Jäger und ich nickte, während ich ihn leicht anlächelte.
»Ihr habt recht.« Stimmte ich ihm zu und der Mann schnaufte belustigt.
»Na also. So, aber jetzt sollten wir uns, oder zumindest ich mich waschen, denn langsam... Wird es unangenehm.« Murmelte der attraktive Mann und fasste sich mit leicht verzogenen Gesicht an den Hintern.
Ich grinste daraufhin dreckig, da ich ihm zustimmte. Sperma im Hintern zu haben konnte mit der Zeit wirklich unangenehm werden.
»Soll ich Euch dabei helfen, Master?« Fragte ich schelmisch und natürlich OHNE irgendwelche Hintergedanken.
Doch das schien mir der Mann nicht ganz glauben zu wollen, denn misstrauisch hatte er eine Augenbraue erhoben.
»Hättest du wohl gerne, träum' weiter!« Lachte er und ich zuckte mit den Schultern.
»Hm, wir Ihr wollt.« Sprach ich und versuchte nicht allzu enttäuscht zu klingen, während ich auch anfing mich unnötigerweise zu waschen. Dafür, dass ich ein Vampir war und demzufolge nicht schwitzte ging ich erstaunlich oft duschen. Zwar wurde wegen mir nicht extra Wasser aufgedreht und verschwendet, da ich mich einfach immer zu Kenzy gesellte, wenn ich ihn zum Schwitzen gebracht hatte, aber dennoch war es schon recht... Befremdlich so oft nass zu sein. Ich würde mich zwar jetzt nicht so weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass ich es nicht mochte nass zu werden, aber es war halt ungewohnt. Und sofern es nur beim Duschen oder beim Baden in der Badewanne blieb war es recht okay. Mit Kenzy ganz gut und mit der Zeit bestimmt noch besser. Sonst sah ich es vor mich von Wasser fern zu halten. Unangenehme Erfahrungen und so...

Als Kenzy damit fertig war meine Rückstände aus seinem Körper zu holen und sich den Schweiß vom Körper zu waschen, stellte er das Wasser ab.
Der Mann legte seinen Kopf in den Nacken und strich seine dunklen Haare nach hinten um das Wasser abzustreifen.
Dann trat der Jäger aus der Dusche und griff nach seinem Handtuch um sich damit notdürftig abzutrocknen und es danach um seine Hüften zu binden.
Ich blieb dabei die ganze Zeit in der bodenebene Dusche stehen und sah besorgt dabei zu wie schwerfällig sich der Jäger bewegte. Ich wusste, dass es meine Schuld war, was mit Kenzy los war. Aber ich konnte nicht sagen, wieso ich bei seinem Blut immer mehr und mehr die Beherrschung zu verlieren drohte. Anfangs war ich einfach zu berauscht von seinem Geschmack, um mich zurück halten zu können. Aber ich dachte, dass ich mich mit jedem weiteren Biss immer mehr in Griff hatte. Jedoch schien das komplette Gegenteil der Fall zu sein. Ich verlor mich immer mehr in dem Geschmack des Jägers und schien eine Art Abhängigkeit aufzubauen, die mich immer öfter und immer mehr Blut von Kenzy trinken lassen wollte. Aber zu der Erkenntnis war ich ja schon vorher auch gekommen. Nur wurde es mir jetzt abermals wieder bewusst und Kenzy zeigte mir auch, dass mein Verlangen nach seinem Blut nicht nachließ.

»Kommst du raus, damit ich dich abtrocknen kann?« Riss mich die liebliche Stimme des Jägers aus den Gedanken und leicht überfordert starrte ich den Mann an.
Tief hing das Handtuch des Jägers um seine Hüften und die ausgeprägte V-Linie ließ mir das Wasser im Mund zusammen laufen.
Jedoch schüttelte ich schnell jeden unartigen Gedanken weg und tapste zu Kenzy, der vor sich ein großes Handtuch gespannt in den Händen hielt, in das ich geradewegs rein lief.
Der große Jäger trocknete mich ausgiebig ab, was ich mit geschlossenen Augen genießend zu ließ. Ganz sanft rubbelte mir Kenzy meine schwarzen Haare trocken und massierte mir dabei meine Kopfhaut. Das musste man ihm lassen - sich sorgsam um jemanden kümmern und versorgen konnte der Jäger sehr gut.

Nachdem Kenzy mich abgetrocknet hatte, wickelte er mich wie gewohnt in dem großen Handtuch ein und schob mich mal zur Abwechslung ins Schlafzimmer und trug mich nicht. Der Grund war klar. Ihm fehlte es an Kraft, was im Ernstfall für einen Jäger fatal sein könnte!
Ich wurde vorsichtig auf das Bett abgesetzt und sah aufmerksam dabei zu wie der Jäger auf die Schrankseite zu ging, wo sich hinter der Tür seine Kleidung befand.
Kenzy ließ sein Handtuch fallen und suchte in seinem Schrank nach was zum Anziehen.
Doch darauf achtete ich nicht wirklich, sondern hatte meine Aufmerksamkeit dem faszinierenden Muskelspiel unter der straffen Haut des Jägers geschenkt.
Ich liebte es dabei zu zu sehen, wie anmutig sich der Jäger bewegen konnte. So flüssig und elegant. Wie ein Panther auf der Jagd. Und das obwohl es ihm im Moment etwas schwer fiel sich wie gewohnt zu regen. Aber wenn man es nicht wusste, fiel es einem nicht sofort auf.
Das muss wohl so ein Jäger Ding sein. Eleganz lag bei ihnen wohl im Blut. In allen Lebenslagen.

»Willst du mich weiterhin anstarren, oder kann ich dich jetzt anziehen?« Riss mich plötzlich Kenzy's Stimme aus den Gedanken und ertappt zuckte ich kurz zusammen, eh ich den Blickkontakt zu dem Mann suchte.
»Verzeiht! Aber Ihr fasziniert mich immer wieder, dass ich gar nicht anders kann als Euch anzustarren!« Gestand ich und Kenzy schenkte mir ein warmes Lachen, während er mir über den Kopf streichelte.
»Deine Ehrlichkeit ist entzückend, Owen!« Meinte der attraktive Mann erfreut und zog mich vorsichtig von dem Bett hoch.
Ganz sanft wurde ich von Kenzy aus dem großen Handtuch gewickelt, wobei ich den Jäger die ganze Zeit beobachtete.
Als dieser bemerke, dass ich ihn wieder anstarrte, schenkte er mir ein nervöses Grinsen und zog mir vorsichtig ein dunkelblaues T-Shirt über den Kopf.
Ich mochte es von Kenzy umsorgt zu werden und nutzte dies auch immer ordentlich aus. Aber dieses Mal nahm ich es ihm ab und zog den Rest meiner Kleidung selbstständig an, um ihn einfach im Moment etwas zu schonen.

Zum Schluss schnürte ich noch meine Schuhe zu und grinste danach zu dem Jäger hoch.
»So, ich bin fertig.« Berichtete ich das offensichtliche und Kenzy nickte.
»Sehr gut, dann können wir ja wieder runter gehen.« Meinte der Mann und verließ voran das Schlafzimmer.

Ich folgte ihm sofort und leicht schockiert sah ich, wie sich Kenzy im Flur mit hängenden Kopf an der Wand abstützte.
Sofort trat ich vor ihn und sah ihn besorgt an, doch wider aller Erwartungen grinste er nur leicht nervös, anstatt beispielsweise das Gesicht gequält verzogen zu haben.
»Soll ich dir mal was sagen, Owen - mir tut alles weh. Mein Rücken bringt mich um und bei jedem Schritt hab ich das Gefühl meine Bauchdecke wird aufgerissen.« Tief atmete der Jäger kurz durch. »Aber hey, ich bereue nichts. Ich hatte Spaß und du ganz offensichtlich auch. Aber das war eine einmalige Sache. Als Jäger kann ich es mir nicht erlauben aufgrund von Schmerzen in meiner Bewegungsfreiheit derartig eingeschränkt zu sein und der Gefahr laufen angegriffen zu werden und nicht fähig zu sein die zu beschützen die mir lieb sind!« Erklärte Kenzy und verstehend nickte ich.
Ich war zwar leicht enttäuscht, dass ich nur ein einziges Mal in den Genuss gekommen war Kenzy devote Seite zu kosten bis an seine Grenzen zu treiben, verstand aber seine Sichtweise und den Grund.
»Es tut mir leid. Ich hab mich scheinbar zu sehr hinreißen lassen...« Murmelte ich betroffen, doch der Jäger schüttelte sofort den Kopf.
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Owen. Wir beide kamen auf unsere Kosten, wir hatten beide Spaß dabei. Dann brauche ich halt ein wenig Zeit, bis ich mich wieder wie gewohnt bewegen kann, ist doch nichts dabei. So lange es bei diesem einzigen Mal bleibt. Aber in dem Punkt beneide ich dich um deine Vampir Natur und dass du Verletzungen oder andere körperliche Beschwerden relativ regenerieren kannst.« Stöhnte der Mann und richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf, während ich leise auf lachte.
»So einfach ist es nun doch nicht.« Meinte ich und Kenzy seufzte leise.
»Ja ich weiß, ich weiß.« Schnaufte er leicht belustigt, eh wir die Treppe runter gingen.

Als wir die letzte Treppenstufe passiert hatten richtete der Jäger wieder sein Wort an mich.
»Geh' du doch schon mal in die Küche, ich komme gleich nach.« Bat mich der attraktive Mann und leicht verwirrt, aber ohne zu zögern kam ich dem nach.

Ich lief in die Küche und leise stöhnend ließ ich mich auf meinem Platz sinken, während ich meine langen Beine ausstreckte und mich nach hinten lehnte.
Mich beschäftigte es, wie ich in Kenzy's Nähe immer mehr die Kontrolle verlor. Zwar schaffte der Jäger es immer Situationen, die hätten brenzlig werden können, immer zeitnah zu entschärfen aber dennoch machte es mir sorgen, dass es erst dazu kommen musste. Ich musste mich im Griff haben und nicht er mich!
Ich mochte Kenzy! Sehr! Wenn ich ihn zu gravierend verletzen würde, würde ich es mir nie verzeihen können und ich würde nicht wissen, wie ich drauf reagierten würde... Ob ich dann auch den Verstand verlieren, wie die meisten anderen Vampire, die sich emotional auf eine Bindung mit wen eingelassen haben, die dann gestorben sind...

»Alles in Ordnung mit dir?« Überrascht zuckte ich zusammen und riss den Kopf hoch, um in Kenzy's verschieden farbigen Augen zu blicken, die mich besorgt an sahen.
»Geht es dir gut? Du schienst ziemlich abwesend gewesen zu sein.« Kurz schüttelte ich den Kopf, um wieder klare Gedanken fassen zu können.
»Mir geht es gut, alles in Ordnung.« Nicht sehr überzeugt, aber dennoch mit meiner Antwort scheinbar mehr oder weniger zufrieden, nickte der Jäger.
»Okay, wenn du das sagst... Aber wenn dich etwas bedrückt, kannst du mit mir reden. Zu jeder Zeit!« Ich lächelte warm und nickte.
»Das weiß ich zu schätzen, danke mein Herr!« Meinte ich und Kenzy tätschelte mir den Kopf, was ich mich genießend die Augen kurzzeitig schließen ließ.

Dann trat der attraktive Mann hinter mich und ich hörte wie eine Schranktür geöffnet wurde. Erst jetzt bemerkte ich die Weinflasche, die auf dem Küchentisch stand und für die der Jäger vermutlich gerade hinter mir ein Glas holte. Neugierig legte ich den Kopf zur Seite und sah mir die grüne Weinflasche genau an. Alkohol. Ziemlich interessant. Einfacher Traubensaft, der ne Zeit lang steht... Na ja, ein paar Komponente fehlen noch zur Wein Herstellung, aber im Groben war es einfacher Traubensaft.

Kenzy setzte sich mit einem Weinglas und einem Korkenzieher neben mich an den Tisch und öffnete die Weinflasche.
Elegant goss sich der Jäger die rote Flüssigkeit ins Glas und hob es an die Nase. Am Stiel schwenkte er das Glas und nahm einen tiefen Atemzug.
»Trinkt Ihr oft Alkohol?« Fragte ich und augenblicklich schüttelte der Mann den Kopf.
»Nein! Fast nie. Dies ist eine seltene Ausnahme. Wein wirkt sich dezent auf die Blutbildung aus und das kommt mir gerade ganz recht.« Meinte Kenzy und nahm einen kleinen Schluck aus seinem Glas. Jedoch beschlich mich wieder ein schlechtes Gewissen, dessen Grund dem Jäger scheinbar völlig egal war.
»Wo bewahrt Ihr ihn auf? Offensichtlich ja nicht in der Küche und ich wüsste jetzt auch keinen weiteren Ort, an dem man Wein aufbewahren könnte.« Kenzy lachte kurz laut auf und stellte das Glas auf den Tisch.
»Na klar, damit du es den Kids verraten kannst.« Schmunzelte der Jäger und schüttelte den Kopf, während er mit seinem langen Zeigefinger das Weinglas auf dem Tisch hin und her schob.
»Verbietet Ihr es ihnen, Alkohol zu trinken?« Fragte ich interessiert nach.
»'Verbieten' würde ich es jetzt nicht nennen... Wenn sie es wollen und mich fragen würden, würde ich sie schon Alkohol trinken lassen. Na gut, Klara jetzt vielleicht nicht. Aber wenn die anderen Alkohol trinken möchten, hätte ich es gerne unter Beobachtung und hab ihn dadruch auch dort, wo sie nicht so schnell auf die Idee kommen ihn zu suchen.« Auf Stichwort nahm Kenzy sein Glas und nahm einen weiteren kleinen Schluck Wein.
»Wie schmeckt er?« Wollte ich ehrlich interessiert wissen und Kenzy sah mich überrascht an.
»Du weißt nicht wie Wein schmeckt.« Eine einfache Aussage seitens des Jägers und keine Frage, was mein linker Mundwinkel zuckte nach oben.
»So wie jedes andere alkoholische Getränk.«
»Kannst du keinen Alkohol trinken?« Wollte Kenzy neugierig wissen, was mich leicht schmunzeln ließ.
»Ich bin ein Vampir.« Gab ich das offensichtliche kund.
»Ich kann nur Blut trinken ohne von unangenehmen Nebenwirkungen geplagt zu werden.« Erklärte ich vielleicht etwas ZU selbstsicher. 
Kenzy hob spöttisch eine Augenbraue und lehnte sich mit einem dreckigen Grinsen zurück.
Sofort verschwand meine Selbstsicherheit und mein Verhalten passte sich sofort dem von Kenzy an, was dazu führte, dass ich unterwürfig meinen Blick senkte.
»Na gut... Ich kann nur Blut und... Na Ihr wisst schon zu mir nehmen.« Kenzy wirkte überaus zufrieden und befeuchtete mit seiner Zungenspitze seine Unterlippe, was mich nervös schlucken ließ.
»Es ist schwer zu erklären, wie Wein oder anderer Alkohol schmeckt, da du ja keinen Vergleichspunkt hast, an den du dich orientieren könntest.« Gab er das Problem kund und obwohl ich dies ja eigentlich schon wusste, enttäuschte es mich etwas.
»Weißt du...« Kenzy hob das Weinglas auf Augenhöhe und sah sich die rote Flüssigkeit in seinem Inneren genau an.
»Ich würde sagen, dieser Wein schmeckt«, der Jäger leckte sich über die Oberlippe.
»schmeckt fruchtig süß und ist im Abgang erfrischend säuerlich. Tut mir leid, besser vermag ich es dir nicht zu beschreiben.« Gestand der Jäger und klang fast schon enttäuscht, doch ich schüttelte den Kopf.
»Oh, mit Euerer Beschreibung genügt vollkommen. Mit Euren Worten kann ich in der Tat einiges anfangen und bedanke mich!«

»Wisst Ihr...« Fing ich nach einer Zeit der anhaltenden Stille an und Kenzy sah mich neugierig an.
»Es gäbe da schon eine Möglichkeit, dass ich in die Lage kommen könnte einen kleinen Schluck Wein zu kosten.« Meinte ich mit einem lauernden Unterton in der Stimme und die Augenbrauen des Jägers wanderten zu seinem dunklen Haaransatz.
»Ach so?« Fragte er neugierig nach und ich nickte.
»Ja! Was ein Lebewesen zu sich nimmt, spiegelt sich in seinem Blut wieder.« Nun müsste Kenzy eigentlich wissen was ich meinte und worauf ich anspielte und ich war mit sehr sicher, dass er es auch tat, obwohl sein Gesicht nicht die kleinste Regung zeigte, dass sein Verstand dies verarbeitet hatte.
»Zwar können wir nicht alles heraus schmecken, aber das ein oder andere schon. Wenn bestimmte Vitamine oder Mineralien fehlen, schmecken wir es. Selbiges gilt auch dafür, wenn der Blutzucker zu hoch oder niedrig ist und weitere Kleinigkeiten. Und ich bin mir sicher, dass man einen Hauch von Alkohol im Blut schmecken kann!« Aufgeregt blickte ich Kenzy an, welcher während meines Vortrags nur schmunzelnd eine Augenbraue erhoben hatte.
»Du willst also mein Blut trinken, weil du dir erhoffst ein bisschen von dem Wein aus mir heraus schmecken zu können.« Schlussfolgerte der Jäger korrekt, doch ich gab ihm darauf keine Antwort.

Stattdessen erhob ich mich von meinem Platz und trat hinter den Mann.
Sanft aber intentinsstark griff ich in Kenzy's dunkles Haar und zog so seinen Kopf nach hinten, was der Jäger erstaunlicherweise widerstandslos geschehen ließ.
Der Hals des Mannes übersteckte sich und entblößte mir seine freie Kehle.
Eine mit heißem Blut gefüllte feine Ader, dir sich bläulich unter der glatten Haut des Mannes abzeichnete, hatte mich in seinen Bann gezogen und sehnsüchtig fuhr ich mit meinem freien Zeigefinger diese Linie nach.
Wie gern ich doch einfach zu beißen würde!

»Owen, du erinnerst dich hoffentlich daran, dass du der Grund bist, warum ich mir den Wein geholt habe!« Erinnerte mich der Jäger und sofort löste ich meine Hand aus seinem Haar.
»Natürlich, ich bitte um Verzeihung!« Murmelte ich niedergeschlagen und setzte mich wieder auf meinen Platz.
Kenzy schüttelte den Kopf.
»Alles in Ordnung. Von mir aus können wir das gerne Mal ausprobieren. Aber nicht jetzt. Bitte. Ich brauche ein Weilchen um meine Reserven wieder aufzufüllen. Dann können wir gerne testen, ob du den Wein aus mir heraus schmecken kannst.« Kenzy schenkte mir ein Augenzwinkern, während er sein Glas anhob um einen weiteren Schluck von der dunkelroten Flüssigkeit zu nehmen.

Von dieser Gestik überaus angetan schluckte ich trocken und öffnete darauf den Mund, um etwas zu erwidern, schloss ihn aber wieder, als ich plötzlich etwas eigenartiges fühlte. Es fiel mir schwer zu sagen, was genau es war, aber irgendwie beschlich mich das komische Gefühl von einer Art... Paranoia. Ich hatte keinen Grund so etwas in der Art zum jetzigen Zeitpunkt zu fühlen, aber dennoch war es der Fall.

Nervös sah ich mich um, was Kenzy irritiert die Augenbrauen zusammen ziehen ließ.
»Alles in Ordnung, Owen?« Fragte mich der Jäger verwundert und ich zuckte unschlüssig mit den Schultern.
»Ich... Ich weiß nicht so recht. Irgendwas ist... Anders.« Meinte ich unzufrieden.
Kenzy legte seine Hände zusammen und beugte sich vor.
»Was ist los?« Wollte er aufrichtig wissen, was mich irgendwie frustrierte.
»Ich hab keine Ahnung, es ist irgendwie so, als wäre jemand... In meinem Kopf...« Meinte ich und während sich Kenzy's Augen erkennend weiteten, kam Klara aufgeregt in die Küche geeilt.
»Mein Herr!« Rief sie aufgebracht.
»Mein Herr, Sir! Cassidy kommt!« Rief sie und Kenzy schlug mit beiden Händen auf die Küchentischplatte, eh er von seinem Stuhl aufsprang.
»Verflucht!« Zischte er erbost und fuhr sich durch seine dunklen Haare, von denen ihm einige Strähnen in die Stirn fielen.
»Was will der denn schon wieder hier?« Murrte der Jäger.
»Das ist schlecht!« Meinte er und fasste sich an die Stelle am Hals, an der ich ihn vorhin gebissen hatte.
»Klara, du machst die Tür auf. Der Blutsauger kommt so oder so hier rein, wenn er will, daher wäre es mir lieber, wenn die Haustür heile bleiben würde. Du, Owen, wirst aufpassen, dass Cass keinen Scheiß anstellt!« Befahl Kenzy und ich nickte.
»Verstanden. Aber was macht Ihr?« Wollte ich wissen und erneut fasste sich der Jäger an den Hals.
»Ich werde... Einige Vorkehrungen treffen müssen. Wenn der Kerl mein Blut riechen würde, wäre es... Schlecht!« Meinte der attraktive Mann. Seine Aussage irritierte mich etwas, da ich sein Blut ja jederzeit riechen konnte, ob ich ihn nun gebissen hatte oder nicht. Daher müsste Cassidy es doch eigentlich auch so riechen müssen, auch wenn der Jäger nicht verletzt war. Warum also jetzt... 'Vorkehrungen' treffen?

Jedoch kam ich nicht mehr dazu den Mann dies zu fragen, denn er verschwand augenblicklich aus der Küche, um die Treppe hoch zu eilen. Ziemlich flink, aber dennoch etwas steif.
Ich erhob mich von meinem Stuhl und wandte mich an eine überaus nervöse Klara.
»Wo sind die anderen?« Wollte ich von ihr wissen.
»Sie sind alle im Zimmer. Isaiah hat gesagt, dass Cassidy kommt und darauf bin ich sofort hier her, um Kenzy bescheid zu geben. Die anderen, ganz besonders Isaiah, haben Angst vor Cassidy, daher bin ich die einzige, die den Vampir empfangen kann.« Erklärte das blonde Mädchen und irritiert sah ich sie an.
»Besser wäre es, wenn du zu den anderen gehen würdest und er nur auf mich trifft!« Meinte ich, doch Klara schüttelte den Kopf.
»Besser nicht! Versteh' mich nicht falsch, ich fühle mich nicht wohl in der Anwesenheit von Cassidy und würde es vorziehen, wenn er uns nicht belästigen würde, aber ihn mit dir alleine zu lassen wäre nicht klug.« Was das zu heißen hatte und wie sie das genau meinte, konnte ich nicht sagen, ließ ihre Aussage aber so stehen und nickte. 
»Okay, na dann sollten wir den Vampir mal... 'empfangen'.« Knurrte ich unzufrieden und Klara seufzte.
»Jaa...« Meinte sie und zusammen gingen wir beide in die Eingangshalle.

Neben der Tür atemte das blonde Mädchen nochmal tief durch, eh sie die Klinke ergriff und dem ungebetenen Gast die Möglichkeit einzutreten. 
Und genau diese Möglichkeit ergriff der feindliche Vampir augenblicklich. Mit eleganten Schritten trat Cassidy in das Anwesen und blieb neben Klara kurz stehen. Das blonde Mädchen hatte seinen Blick starr gen Boden gerichtet und versuchte seinen aufgeregten Atem angestrengt unter Kontrolle zu bekommen. Das Klara dies nicht so recht hinbekam müsste der andere Vampir ebenfalls mitbekommen, jedoch schien es ihn nicht zu interessieren.
Cassidy streifte seinen Oberschenkel langen Mantel ab und warf ihn auf das Mädchen. Erneut wurde Klara von dem schwarzen Stoff verschluckt und verschwand für alle Augen, was vermutlich gar nicht so schlecht war. Aus den Augen aus dem Sinn.

Dann dreht sich der Vampir zu mir und grinste mich breit an.
»Owen! Lange nicht gesehen!« Meinte er und mit zusammen gebissenen Zähnen knurrte ich genervt auf.
»Ja, war schön!« Cassidy lachte auf meine Antwort hin leise auf und kam mir meinem Geschmack nach etwas zu nahe.
»Weißt du, Owen... Du bist ziemlich interessant! Selbst für mich und für gewöhnlich sind mir Meinesgleichen ziemlich egal.« Ein anerkennender Unterton schwang in seiner Stimme mit und seine roten Augen huschten neugierig über meine Gestalt.
»Schön für dich.« Erwiderte ich desinteressiert und Cassidy's Mundwinkel zuckte nach oben.
»Du bist anders, Owen...« Murmelte der Vampir und ich zog meine Augenbrauen verärgert zusammen.
»WAS willst du hier, Cassidy?« Zischte ich und der Vampir lehnte sich leise kichernd etwas nach hinten.
»Oh, mein Anliegen hat noch etwas Zeit. Solange, bis Kenzy hier ist, dem es gilt.« Provozierend hob mein Gegenüber eine Augenbraue und ich knurrte auf, was gekonnt ignoriert wurde.
»In der Zwischenzeit können wir beide uns doch etwas unterhalten.« Schlug der Vampir vor und ich zog leicht die Oberlippe hoch, um ihn anzufauchen, konnte mich aber zurück halten.
»Nun ja, Owen... Hast du dich seit meinem letzten Besuch umentschieden?« Fragte mich Cassidy und irritiert sah ich ihn an, was spöttisch belächelt wurde.
»Wollen wir teilen?« Schlug der Vampir vor und erst jetzt, erschreckend spät, war mir klar was der Kerl ausdrücken wollte.
»Es wären genug für uns beide da. Jeder von uns könnte zwei Kinder haben. Dem Geruch nach, ist die groß Blonde nicht hier, was ja auch egal ist. So können wir die Kids gerecht auf uns aufteilen. Jeder könnte ein Mädchen und einen Jungen haben. Oder einer kriegt zwei Mädchen und der andere zwei Jungen, wie du willst, du darfst wählen. Und wen du haben willst, kannst du ebenfalls entscheiden. Wenn du willst, können wir die vier aber auch so teilen, dass wir beide jeden kosten können.« Mit jedem weiteren Wort, das aus Cassidy's Mund kam, verfinsterte sich mein Gesicht immer weiter und ich war mir sehr sicher, wenn ich jetzt irgendwas sagen würde, wäre es so ein dunkles Knurren, dass kein Wort zu verstehen wäre.
»Aber Kenzy!« Fing er dann an und ich ballte meine Hände zu Fäusten, was dazu führte, dass sich meine scharfen Fingernägel in meine Handflächen bohrten.
»Kenzy müssen wir uns aber teilen! Ich bin mir sicher, dass sein Blut köstlich schmecken muss und das möchte ich mir ungern entgehen lassen! Und wenn wir sein Blut trinken, können wir uns auch seinem Körper widmen. Kenzy mag autoritär sein, aber gegen zwei dominante Vampire wird selbst er nichts entgegen setzen können! Kenzy hat einen überaus hübschen Körper! Während wir sein Blut trinken, könnten wir gleichzeitig-« Blitzschnell packte ich den Vampir an der Kehle und stieß ihn kraftvoll gegen die Wand.
»Du solltest äußerst sorgfältig auf deine Worte und Taten acht geben, wenn du ungebeten in jemandes Territorium eindringst!« Knurrte ich den feindlichen Vampir warnend an.
Wir Vampire besaßen ein überaus stark ausgeprägtes Territorial Verhalten und konnten sehr besitzergreifend werden, wenn es um Wesen ging, die uns wichtig waren und wenn wir so einem Sackgesicht wie Cassidy begegneten, der dazu noch in ein anderes Territorium eindrang, in diesem Fall in meins, und dann sich auch noch so unverblümt verhielt wie es der Pannemann gerade tat, konnte es sehr schnell sehr hässlich werden!

Wenn zwei oder mehr Vampire aufeinander trafen, gab es ganz genau zwei Optionen wie die Begegnung verlaufen und enden würde. Option eins wäre die, dass sie sich zusammen taten um jagen zu gehen. Option zwei wäre genau das Gegenteil und die Vampire würden sich gegenseitig jagen und töten um das Territorium und die sich dort befindene Beute zu erlangen. In unserem Fall Kenzy und die Kids.

»Die Menschen hier gehören mir, hast du das verstanden!? Es sind meine, meine ganz alleine! Versuche es noch nicht mal sie anzufassen, schau sie am besten gar nicht erst an!« Große Mühe hatte ich dabei, meine Fangzähne im Kiefer zu behalten und nicht angespannt vor Wut auszufahren. Da Kenzy nicht wollte, dass die Hexe Freddy erfährt, dass ich ein geborener Vampir bin, hielt ich es für klug es meinem Gegenüber, einem Vampir, ebenfalls zu verschweigen. Wenn die Information über mein Wesen schon nicht in den Wissensstand einer Hexe gelangen sollte, dann erst recht nicht in den eines Vampirs und dann noch so einem wie Cassidy. Und da meine Reißzähne ziemlich schnell verrieten, dass ich etwas anders war als die meist anderen Vampire, bemühte ich mich krampfhaft daraum sie versteckt zu halten. Wäre ein größerer Abstand zwischen uns beiden, sodass Cassidy's Blick nicht sofort und zu genau auf meine Zähne fiel, wäre es kein Problem. Aber im Moment stand ich unmittelbar vor dem feindlichen Vampir und hielt ihn fest gepackt - sein Blick würde sofort auf meine Zähne fallen.

Cassidy's Lippen formten ein fieses Grinsen und lässig löste er sich aus meinem Griff.
»Interessante Reaktion...« Meinte er und ich schnaubte verächtlich.
»Wohl kaum! Wie gesagt, die Kids UND Kenzy gehören mir! Du hast kein Recht hier her zu kommen und darüber zu fantasieren wie sein Blut schmeckt und was du mit seinem Körper machen könntest!« Fauchte ich aggressiv.
Cassidy jedoch grinste nur überheblich und leckte sich entspannt über seinen linken ausgefahrenen Reißzahn, der sich aus seinem Zahnfleisch über seinen normalen Eckzahn gefahren hatte. Seine schlangenähnlichen Fänge waren ekelhaft und am liebsten würde ich dem Vampir auch genau das an den Kopf werfen, aber wenn meine 'Besonderheit' unter Verschluss bleiben sollte, wäre so ein Ausbruch ziemlich unklug!

»Cassidy, was verschafft mir das Unvergügen, mich von dir in meinem eigenen Anwesen belästigen zu lassen? Erneut!« Herzhaft lachte der Vampir auf und drehte sich zu Kenzy, der am Fuße der Treppe stand und angespannt die Hände in seinen Hosentaschen gegraben hatte.
»Oh, Kenzy... Es erfreut mich ebenfalls, dein hübsches Gesicht zu sehen.« Mit einem neutalem Gesichtsausdruck kam der Jäger auf uns zu und mit glänzenden Augen glitt der Blick des feindlichen Vampir über die steife Gestalt des attraktiven Mannes.
»Und nicht nur das!« Fügte Cassidy noch hinzu und dunkel knurrte ich auf, was deutlich zeigte, dass mir seine Worte missfielen, was von dem Vampir gekonnt ignoriert wurde. Wie so ziemlich alles, wenn es nicht mit seinen Interessen übereinstimmte.

Mit etwas Abstand blieb der Jäger schräg neben mir stehen und die Augen des Vampirs blitzten belustigt auf. Weswegen auch immer.
Kaum merkbar sog der Vampir die Luft durch die Nase ein, was ich prüfend ihm nach machte und ich war überrascht. Der Jäger roch nicht nach frischem Blut, sondern so wie immer. Zwar roch der Mann immer noch überaus verführerisch, aber nichts an seinem Geruch ließ an eine frische Verletzung deuten.

Mit einem fast schon enttäuschten Gesichtsausdruck, nahm Cassidy dies ebenfalls zur Kenntnis und der Jäger seufzte genervt.
»Was willst du, Cass?« Fragte Kenzy emotionslos und keck wurde er von dem Angesprochenen angegrinst.
»Oh, ich möchte so einiges und alles nur von dir!« Unverfroren lehnte sich Cassidy nach vorn um Kenzy näher zu kommen, doch dieser trat einen Schritt nach hinten und ich machte einen Schritt auf die beiden zu, um mich notfalls zwischen die beiden zu stellen, wenn etwas passieren sollte, das mir oder Kenzy nicht gefiel. 

Missbillig sah der Vampir mich an.
»Aber dein Vampir hat mir klargemacht, dass er es nicht gutheißen würde.« Murrte er und zum ersten Mal, seitdem der Penner hier war, war ich derjenige, der überlegen grinste.
»Na ja, wie auch immer.« Meinte der Schwarzhaarige und wandte sich wieder zu Kenzy.
»Ich bin hier, weil ich dir das geben wollte.« Mit diesen Worten holte Cassidy einen Briefumschlag aus der Innentasche von seinem schwarzen Jackett und reichte ihn Kenzy, der das Papier irritiert entgegen nahm. Kurz sah der Jäger den Umschlag an, eh er, fast schon ängstlich den Vampir vor sich an sah.
»Cass, was ist das?« Wollte er alarmiert wissen und bösartig wanderten die Mundwinkel des Angesprochenen nach oben.
»Das, mein lieber Kenzy, ist eine Einladung. Für meine Spiele.« Erklärte er und kurz sah ich ihn überrascht an, eh ich mich zu Kenzy drehte.
Dieser schien schockiert und sah genau so den Vampir vor sich mit großen Augen an.
»Schon wieder? Die letzten sind doch noch gar nicht so lange her...« Murmelte der Jäger betroffen und klang dabei wie ein kleiner verletzter Junge.
Mein Vampir Naturell reagierte augenblicklich auf die plötzliche Veränderung seines Verhalten und sofort erwachte in mir der Drang Kenzy zu beschützen. Und dafür Blut fließen zu lassen!
Blöd nur, dass Kenzy's unterwürfiges Verhalten ebenfalls Cassidy's Natur ansprach und mit leuchtenden Augen richtete er sich zu seiner vollen Größe auf.

»Das mag sein, Kenzy. Aber dennoch würde ich dich gerne dort sehen!« Der Vampir legte leicht seinen Kopf zur Seite und blickte den Jäger vor sich lauernd an.
Kenzy's Verhalten switchte wieder und nun war er ebenfalls derjenige, der seinen Gegenüber ironischerweise wie ein Jäger lauernd und aufmerksam an sah.
»Oh, ich werde da sein, das kann ich dir versichern!« Versprach Kenzy verheißungsvoll und Cassidy's linker Mundwinkel zuckte nach oben.
»Das ist gut zu wissen. Ihn kannst du gerne wieder mitbringen.« Der Vampir sah mich noch nicht mal an, als er mit dem Kopf zu mir nickte und dem Jäger so zeigte, dass ich derjenige war, der gerne zu den Spielen mitgenommen werden kann.
»Du bist zu gütig, Cass.« Meinte Kenzy sarkastisch mit einem süffisanten Grinsen und bestätigend nickte der Vampir.
»Ja, ich weiß. Manchmal kann ich mich einfach nicht beherrschen.« Schmunzelte er und schien Anstalten zu machen wieder gehen zu wollen. Endlich! Der Sack war schon viel zu lange hier!
»Na dann... Man sieht sich.« Nach diesen Worten drehte sich der Vampir um und ging auf Klara zu, die die ganze Zeit stocksteif neben der Haustür gestanden hatte und von der nichts als ihre kleinen Beine zu sehen waren, die unter dem schwarzen Mantel hervor guckten.

Sorglos nahm Cassidy seinen Mantel von dem kleinen Mädchen und schlüpfte elegant in den dunklen Stoff. Cassidy's tiefschwarzes Haar war größtenteils kurz geschnitten, lediglich eine Hand voll von Haaren an seinem Hinterkopf reichten dem Vampir bis zur Mitte seines Rückens und waren zu einem Zopf gebunden. Diesen Zopf zog der Rotäugige aus dem Kragen von seinem Mantel und warf ihn über seinen Rücken.
Dann tätschelte er Klara's Kopf, was sie zum Zusammenzucken den den Vampir zum Grinsen brachte.

Als Cassidy dann endlich die Klinke der Haustür geriff, drehte er sich nochmal halb zu mir um und schenkte mir ein überlegenes Grinsen, was mich irritiert die Augenbraue zusammen ziehen ließ.
Und dann Verschwand der Vampir endlich und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.


Hallöchen, ihr Lieben 💙
Ich weiß, ich weiß, ich hab mir dieses Mal ziemlich Zeit gelassen mit diesem Kapitel. Ich hoffe die Länge macht es einigermaßen wieder wett.
Na ja, mal was anderes. Alkohol - wie steht ihr dazu? Trinkt ihr Alkohol und wenn ja, wie oft und welche Art? Mich würden eure Geschmäcker sehr interessieren.
Ich zu meinem Teil trinke keinen Alkohol. Zum einen aus familiären... Gründen und zum anderen, weil mir eigentlich kein Alkohol schmeckt.
Das Wort 'Eigentlich' deswegen, weil bei der Geburtstagsfeier von dem Freund meiner angeheiratetn Cousine, hat die Frau von meinem Onkel meinen Energy Drink ohne meines Wissen immer wieder mit Vodka aufgefüllt, was ich halt nicht geschmeckt habe und dann auch gleich ganz schön geballtert hat
Das Ganze ging dann so für mich Alkohol Jungfrau aus:

Ich fand das nicht gut, zumal ich anfangs auch klar gemacht habe, dass ich aus Gründen keinen Interesse daran habe Alkohol zu trinken. Aber was soll's... Manche Sachen passieren und kann man halt nicht ändern...
Ich hab kein Problem damit, wenn Leute Alkohol trinken und dies auch in meiner Nähe tun, aber mich reizt nichts daran 😂
So, ich entschuldige mich für meine lange Kapitel Unterschrift und hoffe sehr, euch mit diesem Kapitel nach langen wieder eine Freunde gemacht zu haben!

LG Fynn ★
~7075~ Wörter

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