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Ohne Gnade wurden die Vorhänge in meinem Zimmer zur Seite gezogen und erbarmungslos knallte die Sonne durch das große Fenster auf meinen halb nackten bleichen Körper. Ich schlief nur mit einer Boxershorts, die ich noch aus dem Gefängnis hatte und irgendwie war es ein schönes Gefühl die warme Sonne auf meinem nackten Oberkörper zu spüren.
Dennoch murrte ich müde und vergrub mich tiefer in die Kissen und die Bettdecke.
Ich wollte nur noch ein kleines bisschen weiter schlafen.
Zwar war dies, genauso wie das Atmen, für mich nicht lebensnotwendig, aber es entspannte einen total und ich wollte es noch ein kleines bisschen länger genießen. Ab und zu musste sowas einfach sein.
Außerdem gebot es dem quälenden Bluthunger etwas Einhalt.
»Aufwachen, Prinzessin.« Claire schien mich wirklich nicht zu mögen, schade... Ich fand sie nämlich eigentlich irgendwie niedlich.
»Ich habe dir Kleidung auf den Stuhl in der Ecke gelegt. Im Bad findest du alles zum Waschen und-« Ich wusste, dass Claire mich nicht gesehen haben konnte, als ich mich mit meiner Vampir Geschwindigkeit vom Bett schwang, Clair's zierlichen Arme umfasste und darauf das blonde Mädchen gegen die Wand drückte.
Ihre grünen Augen waren weit aufgerissen und ihr Atem fiel hektischer.
Ihr Herz schlug schneller und pumpte so ihr köstlich riechendes Blut schneller durch ihre Adern.
Obwohl sie versuchte mir was anderes weiß machen zu wollen, hatte sie Angst vor mir. Und davon nicht zu wenig.
»Wenn du nur wüsstest, wie gut du riechst... Und dein Blut erst...« Murmelte ich und glitt mit meiner Nase an Claire's Hals entlang. Es wäre so einfach ihr jetzt meine scharfen Reißzähne in die weiche Haut zu schlagen und ihr Blut zu trinken.
»Darf ich mal probieren?« Mein schier unbendiger Hunger musste daran schuld sein, dass diese Worte aus meinem Mund sprudelten und ich Claire diese Frage stellte, eh ich mir die Bedeutung dieser Worte bewusst wurde.
Klatsch
Mein Kopf flog zur Seite und zuerst wusste ich gar nicht was passiert war.
Meine Wange fing an zu pochen und ich schmunzelte leicht, als ich mir dann doch klar wurde, was eben geschehen war.
Langsam drehte ich meinen Kopf wieder zu Claire und lächelte sie mit einem gefährlichen Grinsen an.
»Hast du mich gerade geschlagen?!« Das Mädchen in meinen Armen sah mich hilflos an und wäre ich ein anderer Vampir, hätte ich mit Claire vermutlich kurzen Prozess gemacht, aber nein...
»I-ich...« Fing Claire mit zittriger Stimme an, verschluckte dann aber den Rest.
Ich grinste bösartig und drückte meinen Oberkörper der Länge nach näher an den von dem blonden Mädchen.
Meine Hundemarke glitt in Claire's Ausschnitt und zufrieden sah ich dabei zu, wie eine Gänsehaut über ihren weichen Körper huschte.
»Ich gebe dir einen guten Tipp, Liebes... Ich würde dir davon abraten einen anderen Vampir ins Gesicht zu schlagen...« Ich schenkte dem blonden Mädchen ein aufreizendes Lächeln.
»Aber ich hätte nichts dagegen, wenn wir das ganze etwas intensiver wiederholen. Aber vielleicht eher dort.« Ich nickte zu meinem Bett und zwinkerte Claire zu.
Aber dann dachte ich nochmal darüber nach, oder besser gesagt über Claire.
»Warte mal, wie alt warst du noch gleich?« Fragte ich sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen.
»17.« War ihre Antwort.
Laut stöhnte ich auf und ließ das Mädchen augenblicklich los.
»Ist ja ekelhaft, viel zu jung.« Brummte ich und drehte mich zu dem Stuhl in der Ecke, auf den Claire meine Kleidung gelegt hatte.
Besagtes Mädchen atmete weiterhin ziemlich hektisch, dachte aber anscheinend gar nicht daran mein Zimmer zu verlassen, sondern sah mir bei meinem Tun zu.
Als ich meine Kleidung für den heutigen Tag zusammen gekramt hatte drehte ich mich wieder zu Claire um, die mit ihren grünen Augen einmal meinen Oberkörper ab scannte.
Ich grinste sie breit an und als sie bemerkte, dass ich sie ertappt hatte, lief sie rot an und sah beschämt zur Seite. Irgendwie niedlich.
»Weißt du, Süße... Du machst es einen nicht wirklich leicht dir zu wiederstehen.« Clair sah überrascht zu mir hoch.
»Willst du mir nun zu gucken, oder dürfte ich mich jetzt in Ruhe waschen und anziehen?!« Wenn es möglich war, nahmen Claire's Wangen einen kräftigeren Rotton an und eilte aus meinem Zimmer.
»Du kannst von Glück reden, dass ich Kenzy nicht erzählen werde, dass du mich angegriffen hast.« Sagte das blonde Mädchen noch, eh sie die Zimmertür hinter sich ins Schloss zog.
Ich lachte kurz, eh ich dann in das angrenzende Badezimmer lief.
Dort stellte ich mich unter die Dusche und stöhnte wohlfühlend auf, als das warme Wasser auf meinem kalten Körper prasselte.
Auch ein Luxus, der für uns Vampire mehr oder weniger eigentlich nicht wirklich notwendig war. Wir schwitzten nicht und entwickelten keinen wirklichen Körpergeruch. Zwar sagten viele, dass wir Vampire nach Tod stinken würden, aber das war viel mehr unsere Ausstrahlung, als unserer Geruch.
Was aber sein konnte war, dass wir nach Blut rochen. Schließlich bestand unsere einseitige Ernährung auf Blut und diese rote dickflüssige Substanz hatte einen sehr markanten Geruch.
Keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, als ich mich träge aus der Dusche schleppte und dann innerhalb von drei Minuten meine Zähne putzte.
Mit meiner Zunge fuhr ich zufrieden über meine glatten Zähne, grinste meinem Spiegelbild zum Schluss noch ein mal zu, eh ich mich dann um-, oder besser gesagt, anzog.
Wenige Sekunden später hatte ich eine dunkle Boxershorts, ein schwarzes Hemd, bei dem ich die oberen drei Knöpfe offen ließ, eine schwarze Stoffhose und ein Paar dunkle Schuhe an.
Alles in schwarz, was meine Vampir Aura noch mehr betonte und einen interessanten Kontrast zu meinen ebenfalls schwarzen Haaren und meinen roten Augen dar stellte.
Es wunderte mich überhaupt nicht, dass ich darin echt gut aussah und ich bin mir sicher, dass genau das der Grund war, warum ich diese Kleidung zum Anziehen bekommen hatte.
Mit meiner Hand fuhr ich durch meine schwarzen widerspenstigen Haare und versuchte so ein paar lose Strähnen auf ihren rechtmäßigen Platz zu bringen, scheiterte aber auf ganzer Linie an meinem Vorhaben.
Ich gab mich schließlich dann damit zufrieden, dass ich auf dem Kopf so aussah, als hätte ich mich die ganze Nacht fickend durch das Bettlaken gewälzt, und machte mich auf den Weg nach unten in die Küche.
Leise wie ein Panther auf der Jagt trat ich in die Küche und wurde sogleich in einen äußerst schmackhaften Geruch eingelullt.
Sofort machten sich meine Reißzähne bemerkbar, die sich vor vampirischen Verlangen meinerseits in meine Unterlippe bohrten.
Ich spürte wie mir das Wasser im Mund zusammen lief und meine roten Augen hefteten sich wie von selbst auf die einzige Gestalt in der Küche.
Die langen Ärmel und Hosenbeine sagten mir, dass es Isaiah war, der als einziger in der Küche am Herd hantierte.
Da es jetzt das erste Mal war, dass ich auf ihn alleine traf, was vermutlich daran lag, dass er mich bis jetzt noch nicht bemerkt und noch nicht die Flucht ergriffen hatte, fiel mir erst jetzt auf, wie köstlich der 17 jährige roch.
Und dann konnte ich gar nichts dagegen machen, dass mein Körper wie von selbst auf den zierlichen Körper von Isaiah zu schlich.
Ich wusste echt nicht, wie ich das finden sollte, dass der Junge mich nicht hörte, denn es sein Geruch schien mich förmlich in seinen Bann zu ziehen und ich konnte nicht länger für Isaiah's Sicherheit garantieren.
Aber das war mir dann auch schon nur wenige Sekunden später scheiß egal, denn der Durst nach frischem Blut war einfach zu groß!
Mit einer schnellen einfachen Handbewegungen hielt ich dem Jungen den Mund zu, sodass er nicht nach Hilfe schreien könnte und weitete etwas den Kragen des dunkelblauen Pullover von Isaiah. Anscheinend etwas zu grob als beabsichtigt, denn ich hörte wie der Stoff unter meinen Fingern riss.
Und dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, konnte ich endlich mal wieder einen anderen Wesen meine scharfen Fangzähne in den Hals stoßen und so an das wundervolle Blut gelangen, welches sonst von einer hauchdünnen Haut vor mir geschützt wurde.
Ich gab rein aus Reflex ein leises Fauchen vor mir als ich meine knapp vier Zentimeter langen Fangzähne in den Hals von Isaiah schlug.
Meine Zähne brachten seine weiche Haut zum reißen und fast zeitgleich sprudelte mir das warme Blut wie eine heiße Quelle entgegen.
Während ich laut vor Genuss stöhnend das frische Menschblut schluckte versuchte sich Isaiah, laut unter meiner Hand schreiend, aus meinem Griff zu befreien.
Aber da ich ein Vampir und dadurch sehr viel stärker war als Isaiah, war dies unmöglich für den Jungen. Was eigentlich schade war, denn so hielt mich nichts davon ab den zierlichen Körper des Jungen bis auf den letzten Tropfen Blut auszusaugen.
»Isaiah, hast du- OH MEIN GOTT!« Ich erkannte sofort an der Stimme, wer eben in die Küche gekommen war.
Es war Jane, ein junges Mädchen, ebenfalls im Alter von 16 Jahren. Ihre Gesichtszüge zeigten deutlich, dass sie ihre Wurzeln, als es noch die namentliche Kontinentalverteilung gab, in dem früheren Asien hatte.
Und anscheinend wollte sie mich gerade bei meinem Frühstück stören, was ich alles andere als gut hieß!
Dennoch versuchte ich mich nicht von ihrer Anwesenheit stören zu lassen und drückte meine Zähne noch tiefer in das warme Fleisch von Isaiah und entlockte dem Jungen so ein schmerzerfülltes Wimmern.
»MASTER!« Rief Jane panisch und hilflos durch das ganze Anwesen und wenig später hörte ich, wie alle Menschen dieses Hauses in die Küche gerannt kamen.
»OH GOTT, OWEN! LASS IHN LOS!« Hörte ich Klara voller Panik schreien, doch ich interessierte mich in diesem Moment eine Scheiß dafür, dass ich ihr gerade eine Heiden Angst ein jagte, indem ich ihr meine wahre Natur zeigte.
Nur wenige Sekunden später erfüllte die dominante Ausstrahlung Kenzy's die Küche, eh er sie überhaupt betrat.
»Was ist hier los?« Fragte er, kurz bevor er die Küche betrat, aber als er es dann schließlich tat, erledigte sich seine Frage anscheinend, denn ein leises
»Scheiße!« Verließ zischend seine Lippen.
Dann spürte ich, wie seine Finger mich grob im Nacken ergriffen.
Überrascht fauchte ich auf und ließ von meinem Opfer ab.
Dies nutze Kenzy um mich von meiner Beute weg zu ziehen, was ich überhaupt nicht gut fand.
Wütend fauchte und knurrte ich und versuchte mich aus Kenzy's kräftigen Griff zu befreien, aber seine Finger hielten mich so fest in meinem Nacken, dass ich nichts dergleichen tun konnte.
Kenzy zog mich etwas nach hinten und so konnte ich den geschundenen Körper meines Opfers hervorragend gut sehen.
Isaiah hielt sich mit großer Mühe gerade noch so auf den Beinen - Ich hatte ihm so viel Blut geraubt, dass es ein Wunder war, dass er noch nicht bewusstlos war.
Seine Augen waren glasig und seine Wangen vor Tränen nass.
Scheiße!
Das war nun doch nicht mein Ziel gewesen.
Aber was ich dann zu Gesicht bekam ließ meinen Körper zur Saltsäule erstarren.
Da ich den Kragen seines Pullovers aufgerissen hatte, behinderte nun nichts mehr den Blick auf Isaiah's Hals, dem ich einen tiefen Biss geschenkt hatte und ich hätte mich am liebsten erschlagen lassen!
Überall an seinem Hals und an seiner Schulter konnte man mehr oder weniger gut verteilte Vampir Bisse erkennen.
Der Junge war früher der Sklave eines Vampirs gewesen!
Darum versuchte er sich so unauffällig wie möglich in meiner Nähe zu sein, oder am liebsten ganz darauf zu verzichten sich mit mir in einem Raum zu befinden.
Der Junge hatte tierische Angst vor mir als Vampir, da er offensichtlich früher einem Vampir gehörte und er ihm schreckliches angetan haben musste, so wie er sich jetzt verhielt.
Und ich goss noch ordentlich Öl ins Feuer indem ich ihn wie ein Instinkt gesteuertes Tier, was ich in diesem Augenblick auch war, an sprang und ihm in den Hals biss nur um sein gut riechendes Blut trinken zu können.
Aber das schlimme war, es roch nicht nur gut...
Isaiah's Blut war köstlich und ich wusste nicht, ob es daran lag, dass es Menschen Blut war, oder ob es an Isaiah an sich lag...
Aber darüber konnte ich nicht lange nachdenken, denn ich wurde an meinem Nacken aus der Küche gezerrt.
»Ich habe dich für klüger gehalten!« Knurrte Kenzy hörbar angepisst und ich merkte, wie ich in Richtung Kellertür geschleppt wurde.
»Für sehr viel klüger!«
Der Keller...
Klara hatte sich geweigert ihn mir zu zeigen und wollte mir auch nichts über den Keller erzählen.
Anfangs hielt ich das ganze für halb so wild, doch jetzt, als sich nur noch wenige Schritte zwischen mir und der Kellertür befanden, bekam mich dieses dumme Gefühl, dass ich mindestens knietief in der Scheiße steckte!
Oh man, oh man, oh man!
Owen hat den armen Isaiah gebissen...
Was denkt ihr, ist im Keller und wird dort passieren?
Irgendwie bin ich mit den Ende überhaupt nicht zufrieden!
Aber ich wusste nicht wie ich es hätte anders formulieren können.
LG Fynn ★
~2111~ Wörter
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