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Elisa POV
Voller Vorfreude sprang ich sprang ich aus dem Bett.
Heute war die Party im Studio.
Ich schmunzelte und zog mich an.
Ich sprintete die Treppe hinunter und traf auf meine Mom.
Sie diskutierte mit meinem Stiefvater, doch als die beiden mich sahen, verstummte das Gespräch.
„Wo gehst du hin, Schatz?"
Meine Mom und ich sprachen wieder miteinander. „Ich gehe nochmal in die Stadt."
Dass ich auf eine Party ging mussten sie ja nicht wissen.
Sie nickte und ich verließ das Haus.
Vor dem Studio angekommen, atmete ich noch einmal tief ein und trat ein.
Es war ein Höllenlärm und an die hundert Menschen liefen hin und her.
Ich bahnte mir einen Weg zur Tribüne und setzte mich hin.
Der Plan war so, dass es als erstes ein paar Auftritte gab und danach die Party stattfand.
Der Raum wurde dunkel, die letzten Leute setzten sich auf ihre Plätze.
Die Musik fing an und die erste Gruppe kam herein.
Es war die Clique von JuLyn.
Sie tanzten ca 4 Minuten .
Sie waren super synchron und es passte einfach alles.
Danach kamen zwei weitere Gruppen, die ebenfalls nicht schlecht waren.
Jetzt wurden die Paartänze angekündigt.
Das Licht ging wieder aus und nur die Bühne wurde von einem Scheinwerfer beleuchtet.
Ich saß in der ersten Reihe und wartete gespannt auf das erste Paar.
Zwei Leute betraten die Bühne und ich erkannte, dass es JuLyn und ihr Freund waren.
Musik ertönte und die beiden fingen an zu tanzen. Erst langsam, dann schnell.
Sie wirbelte herum und er fing sie auf.
Es war einfach harmonisch.
Doch irgendwie fehlte die Chemie zwischen ihnen.
Es war kein Feuer, keine Leidenschaft dabei.
Einfach nur gut getanzt.
Der Tanz endete und sie nahmen ihre Endposition ein.
Sie waren sich so nah, dass ihre Lippen sich fast berührten.
Applaus ertönte, doch als JuLyn sich nach vorne beugte um ihn zu küssen, zog er sich rasch zurück und blickte auf das Publikum.
Er erblickte mich und lächelte.
Zu meiner Verblüffung lächelte ich gleich zurück.
Leider sah das auch seine Freundin, die neben ihm stand und uns beim 'Flirten' beobachtet hatte. Wutentbrannt zog sie ihren Freund hinter die Bühne.
Er verdrehte nur die Augen und winkte mir mit einer kurzen Handbewegung zu.
Danach kamen noch andere Paare, die auch nicht schlecht waren.
Als dann die Show vorbei war, begann die Party.
Die Musik wurde laut, als der DJ antrat.
Leute tanzten und bunte Lichter schwankten umher. Ich sah die Freundinnen von JuLyn und sie winkten mir zu.
JuLyn selbst war nirgends zu sehen, genauso so wenig wie der Flugzeugjunge.
Ich trat zu den Mädchen.
„Hey, wie fandest du uns?", rief die Gelbhaarige.
Es war laut, weshalb wir lauter reden mussten.
„Sehr gut! Ich fand eure Choreographie mega cool.", sagte ich und hob die Daumen.
Die Mädels strahlten.
Sie zogen mich auf die Tanzfläche und wir fingen an, uns im Rhythmus zu bewegen.
Wir hatten Spaß und lachten viel, als ich auf einmal JuLyn sah.
Ihr Make-up war verschmiert und Tränen liefen ihre Wangen herunter.
In Feierstimmung war sie anscheinend nicht.
Sie lief direkt auf uns zu und sagte dann etwas zu ihren Mädels, welche daraufhin nach Luft schnappten.
Sie sagten mir, dass sie gehen mussten und ließen mich auf der Tanzfläche alleine.
Ich seufzte und wollte ebenfalls gehen, als mich plötzlich jemand am Arm fest hielt.
Ich drehte mich um und sah dem Flugzeugjungen ins Gesicht.
Er sah fertig aus und trotzdem lächelte er mich an. Er sagte etwas, doch ich verstand ihn nicht.
Ich beugte mich zu ihm vor und fragte ob wir gehen könnten, damit ich ihn besser verstehen konnte.
Er nickte und zog mich aus der tanzenden Menge. Als wir draußen ankamen, atmete ich erst einmal die frische Luft ein.
Im Studio war es wirklich warm und stickig gewesen. Der Flugzeugjunge hielt mich noch immer am Arm und zog mich nun die Straße entlang.
„Hey, alles in Ordnung?", fragte ich und löste meinen Arm von seiner Hand.
„Ja. Jetzt geht es mir besser."
Seine Stimme klang rau, als hätte er geschrien.
„Okay. Kann ich dich was fragen?"
Er nickte.
„Wie heißt du?"
Er schmunzelte.
„Jimin. Park Jimin."
Er verbeugte sich leicht.
„Und du?"
„Ich heiße Elisa. Ich komme aus Deutschland." Jimin blickte mich mit seinen unglaublichen Augen einen Moment an, dann grinste er.
„Deutschland, ja? Da war ich noch nie, wollte aber schon immer mal dort hin. Nach Berkin."
Ich lachte.
„Du meinst Berlin, oder?"
Er fuhr sich verlegen durch seine blonden Haare und lachte ebenfalls.
„Ja."
Wir liefen auf einem Feldweg und es wurde langsam dunkel.
Die letzten Sonnen strahlen erleuchteten den Himmel.
„Du bist also der Freund von JuLyn?"
Jimins Lächeln verschwand.
„Nein, nicht mehr. Ich habe Schluss gemacht."
Vor Überraschung blieb ich stehen.
„Warum das denn? Oh, tut mir leid. Das geht mich nichts an."
Er schüttelte den Kopf.
„Nein, ist schon Ordnung. Es war einfach nichts mehr zwischen uns. Ich habe schon eine Weile darüber nachgedacht, ob ich Schluss machen soll oder nicht. Ich bin ein Mensch, der in einer Beziehung Leidenschaft, Lust und Spaß braucht, um glücklich zu sein. Und dieses Gefühl hatte ich mit Lyn nicht."
Ich nickte.
„Ich verstehe dich. Ich finde eine Beziehung sollte mit Leidenschaft gefüllt sein, mit Emotionen, also mit allem, was dazu gehört. So habe ich mir das zumindest immer vorgestellt..."
Wir liefen an einem See vorbei, auf dem sich die Sonne widerspiegelte.
Verstohlen blickte Jimin zu mir rüber .
„Hattest du noch keinen Freund?"
„Nein. Ich lass mir halt Zeit und warte auf den einen."
Jimin zog die Augenbrauen hoch.
„Auf die Liebe des Lebens?"
„Auf die Liebe des Lebens!", sagte ich bestätigend.
Ich wusste nicht, warum ich das alles mit jemandem besprach, den ich kaum kannte, aber machte mir nichts aus.
Ich war relativ entspannt, wenn es um solche Sachen ging.
Jimin erzählte , dass er schon seit 6 Jahren tanzte.
Dass er es liebte, sich zur Musik bewegen zu können. Er fühlte sich dann immer so frei.
Ich lächelte.
„Geht mir genauso. Durch das Tanzen drücke ich immer meine Gefühle aus."
Wir standen vor meinem Haus, mir war garnicht aufgefallen, dass wir diesen Weg gegangen waren. Ich schluckte und drehte mich zu ihm um.
„Das ist mein Haus."
Jimin zog einen Stift aus seiner Jacke und nahm meinen Arm in die Hand.
Als sich unsere Haut berührte, lief mir ein Schauer über den Rücken.
Er schrieb eine Nummer auf meinen Unterarm.
„Das ist meine Nummer. Schreib mich an."
sagte er grinsend.
Ich grinste ebenfalls.
Er beugte sich vor und berührte mit seinen vollen Lippen meine Wange.
Ein Kuss.
Dann zog er sich zurück und ging.
Ich stand wie erstarrt vor der Haustür und spürte noch immer den leichten Druck auf meiner Wange, der von seinen Lippen abstammte.
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